Ursula Staack: Eine Schauspielerin zwischen Parkinson, Lebenserfahrung und unerschütterlichem Optimismus

Ursula Staack, bekannt aus "Löwenzahn" und "Liebling Kreuzberg", ist eine deutsche Schauspielerin, die sich durch ihre beeindruckende Karriere und ihren offenen Umgang mit persönlichen Herausforderungen auszeichnet. Im Laufe ihres Lebens hat sie sowohl berufliche Erfolge gefeiert als auch mit gesundheitlichen und finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis von Resilienz, Humor und dem unbedingten Willen, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Diagnose Parkinson: Ein neuer Lebensabschnitt

Im Jahr 2018 wurde bei Ursula Staack Parkinson diagnostiziert, eine neurologische Erkrankung, die durch den Abbau von Nervenzellen in bestimmten Hirnarealen gekennzeichnet ist. Besonders betroffen ist ihr linker Arm, der von Zittern betroffen ist. Staack nimmt täglich Medikamente, um die Symptome zu lindern.

Trotz der Diagnose hat Staack ihren Humor und ihre positive Lebenseinstellung nicht verloren. Sie arrangiert sich mit der Krankheit und findet Wege, ihren Alltag zu meistern. So achtet sie beispielsweise darauf, dass ihr im Café die Suppe bis zum Platz gebracht wird, um ein Verschütten zu vermeiden.

Umgang mit der Krankheit

Staack spricht offen über ihre Parkinson-Erkrankung und scheut sich nicht, ihre Ängste und Sorgen zu thematisieren. Sie betont jedoch, dass sie sich von der Krankheit nicht unterkriegen lassen will. "Natürlich habe ich die Krankheit nicht mit offenen Armen empfangen, aber ich dachte auch nicht, dass mein Leben vorbei ist", sagte sie gegenüber "Bunte".

Sie versucht, die Krankheit mit Humor zu nehmen und das Positive zu sehen. "Ich habe eine besondere Form von Parkinson, wie die Ärzte mir sagten. Immerhin etwas Besonderes", scherzte sie in einem Interview.

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Weitere gesundheitliche Herausforderungen

Neben Parkinson kämpft Ursula Staack auch mit Gedächtnisproblemen. Im Jahr 2023 äußerte sie den Verdacht auf Demenz, nachdem sie wiederholt beängstigende Situationen erlebt hatte, in denen sie sich nicht mehr orientieren konnte. "Totale Leere im Kopf. Als ob jemand das Licht ausgeschaltet hätte", beschrieb sie diese Momente.

Auch hier zeigt Staack ihren unerschütterlichen Optimismus und ihren Willen, sich der Situation zu stellen. Sie unterzieht sich weiteren Untersuchungen und versucht, aktiv zu bleiben, um ihr Gedächtnis zu trainieren.

Berufliche Herausforderungen und Neuanfänge

Nach 42 Jahren am Deutschen Theater Berlin und zahlreichen Rollen in Kino- und TV-Filmen blieben die Rollenangebote für Ursula Staack zuletzt aus. "So ist es im Alter", kommentierte sie diese Entwicklung. Dennoch gibt sie nicht auf und hat sich einen Manager genommen, um neue Möglichkeiten zu finden.

Neben der Schauspielerei widmet sich Staack neuen Projekten. Sie besucht einen Kurs für kreatives Schreiben und lernt Englisch, um in London Theaterstücke anzusehen.

Finanzielle Schwierigkeiten und Privatinsolvenz

Ursula Staack hatte in der Vergangenheit auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Sie musste Privatinsolvenz anmelden, da sie Bankenkredite nicht mehr abzahlen konnte. "Mit Geld kann ich nicht umgehen, ich bin immer sehr großzügig", gestand sie ein.

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Inzwischen hat sie ihre Finanzen aber wieder im Griff. Sie hat gelernt, mit Geld besser umzugehen, und ist optimistisch, ihre finanzielle Situation langfristig zu stabilisieren.

Ein bewegtes Leben mit Höhen und Tiefen

Ursula Staack blickt auf ein bewegtes Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück. Sie hat eine beeindruckende Karriere als Schauspielerin hingelegt, musste aber auch persönliche Schicksalsschläge verkraften. Trotz aller Herausforderungen hat sie sich ihren Humor, ihre Lebensfreude und ihren unerschütterlichen Optimismus bewahrt.

Kindheit und Jugend

Ursula Staack wurde als ältestes von sechs Geschwistern geboren. Ihre Familie war bis 1944 im tschechischen Varnsdorf ansässig und flüchtete dann nach Mecklenburg. Als Kriegsflüchtlinge waren sie nicht gut gelitten, und Ursula musste sich schon früh um ihre jüngeren Geschwister kümmern.

Trotz der schwierigen Umstände fand sie im Schultheater ihre Leidenschaft. Sie hatte Spaß daran, die Leute zu unterhalten, und träumte davon, Schauspielerin zu werden.

Mit 15 Jahren riss sie von zu Hause aus und zog zur Oma nach Thüringen, um ihren Traum zu verwirklichen.

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Ausbildung und Karriere

In Bad Liebenstein lernte Ursula Staack den Schauspieler Wolf Kaiser kennen, der ihr riet, nach Berlin zu gehen. 1965 schaffte sie es, an der Schauspielschule zu studieren.

Nach dem Studium war sie 42 Jahre lang am Deutschen Theater Berlin engagiert und spielte in zahlreichen Kino- und TV-Filmen. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Rolle als Frau Susemihl in der Kinderserie "Löwenzahn".

Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin war Ursula Staack auch mit eigenen Shows unterwegs.

Beziehungen und Familie

Ursula Staack war einmal mit einem Bulgaren verheiratet, ließ sich aber schon kurz nach der Hochzeit wieder scheiden. "Wenn einer von Heirat sprach, war ich weg. Mich sollte keiner bevormunden, ich wollte nicht umgemodelt werden", sagte sie über ihre früheren Beziehungen.

Ihr Sohn Thomas ist der "geliebte Unfall" einer Liaison mit dem Regisseur Christian Steinke. Sie zog ihn alleine groß und unterstützte ihn bei seinem Weg in die Selbstständigkeit.

Ursula Staack hat drei Enkelkinder, mit denen sie gerne Zeit verbringt.

Zukunftspläne und Wünsche

Ursula Staack hat noch viele Pläne für die Zukunft. Sie möchte ihre Geschichten aufschreiben, in London ins Theater gehen und Zeit mit ihren Enkelkindern verbringen.

Sie wünscht sich, dass sie trotz ihrer gesundheitlichen Probleme noch lange selbstständig leben kann. "Ich sorge schon so lange für mich selbst. In ein Heim zu kommen, wäre eine große Umstellung", sagte sie.

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