Morbus Parkinson, oft auch als "Schüttellähmung" bezeichnet, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Die Komplexität dieser Erkrankung erfordert eine spezialisierte und umfassende Behandlung. Parkinson-Kliniken, insbesondere solche mit Zertifizierung der Deutschen Parkinson-Vereinigung (dPV), bieten hierfür eine optimale Versorgung. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Parkinson Komplexbehandlung, insbesondere im Kontext der Helios Klinik Titisee-Neustadt und anderer relevanter Einrichtungen in Deutschland.
Was ist eine Parkinson-Klinik?
Eine Parkinson-Klinik ist eine Fachklinik, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Menschen mit Morbus Parkinson spezialisiert hat. Diese Kliniken verfügen über ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal, die über umfassende Erfahrung in der Behandlung von Parkinson verfügen. Viele dieser Kliniken sind von der Deutschen Parkinson-Vereinigung (dPV) zertifiziert, was ein zusätzliches Qualitätsmerkmal darstellt.
Warum eine spezialisierte Klinik wählen?
Menschen mit Morbus Parkinson sollten sich idealerweise in einer spezialisierten Parkinson-Klinik behandeln lassen. Der Grund dafür liegt in der Expertise und Erfahrung, die diese Kliniken in der Diagnostik und Therapie von Parkinson haben. Die Ärzte und Therapeuten sind mit den neuesten Behandlungsmethoden vertraut und können eine individuelle Therapieplanung erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist.
Die Rolle der Helios Klinik Titisee-Neustadt
Die Helios Klinik Titisee-Neustadt engagiert sich aktiv für die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Obwohl keine explizite Erwähnung einer Parkinson-Spezialisierung vorliegt, zeigt die Klinik durch verschiedene Veranstaltungen und Vorträge ihr Engagement für die Bevölkerung.
Veranstaltungen und Vorträge
Die Helios Klinik Titisee-Neustadt bietet regelmäßig Veranstaltungen und Vorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen an. Dazu gehörten im Jahr 2024:
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- Elterninformationsabende: Am 04. Dezember und 02. Oktober wurden angehende Eltern eingeladen, die Geburtshilfe der Klinik kennenzulernen.
- Doppelvortrag zur Herzgesundheit: Am 20. November 2024 fand ein Doppelvortrag zu den Themen Herzinfarkt und Bluthochdruck statt.
- Patientenveranstaltung zur Bauchchirurgie: Am 6. November wurde eine Veranstaltung zum Thema "Wenn der Darm streikt oder platzt! - Spannende Fälle aus der Bauchchirurgie" angeboten.
- Veranstaltung zu Arthrose: Am 30. Oktober fand eine Veranstaltung zum Thema "Arthrose - Leben mit der weltweit häufigsten Gelenkserkrankung" statt.
- "Türen auf mit der Maus"-Aktion: Am 3. Oktober öffnete die Klinik ihre Türen für Kinder und Erwachsene, um einen Einblick in die Welt der Medizin zu gewinnen.
Diese Veranstaltungen zeigen das Bestreben der Klinik, die Bevölkerung über wichtige Gesundheitsthemen zu informieren und eine umfassende Versorgung zu gewährleisten.
Engagement für das Personal
Die Helios Klinik Titisee-Neustadt legt Wert auf die Ausbildung und Weiterentwicklung ihres Personals. Am vergangenen Donnerstag haben zehn Absolvent:innen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft am Bildungszentrum der Klinik erfolgreich abgeschlossen. Acht davon wurden in den Helios Kliniken Titisee-Neustadt und Müllheim übernommen. Zudem wurden im Jahr 2024 die sozialen Engagements der Mitarbeitenden gewürdigt und gefördert.
Elemente der Parkinson Komplexbehandlung
Eine umfassende Parkinson Komplexbehandlung umfasst verschiedene Therapieansätze, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Dazu gehören:
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie ist ein wichtiger Bestandteil der Parkinson-Behandlung. Ziel ist es, den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen und die Symptome zu lindern. Es gibt verschiedene Medikamente, die eingesetzt werden können, darunter:
- Levodopa: Wird im Gehirn in Dopamin umgewandelt und ist das wirksamste Medikament zur Behandlung von Parkinson-Symptomen.
- Dopaminagonisten: Aktivieren die Dopaminrezeptoren im Gehirn und wirken ähnlich wie Dopamin.
- MAO-B-Hemmer: Verhindern den Abbau von Dopamin im Gehirn und verlängern so die Wirkung von Levodopa.
- COMT-Hemmer: Verhindern den Abbau von Levodopa im Körper und erhöhen so die Verfügbarkeit von Dopamin im Gehirn.
Die medikamentöse Therapie muss individuell angepasst werden, da jeder Patient unterschiedlich auf die Medikamente anspricht.
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Physiotherapie
Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Parkinson. Durch gezielte Übungen können die Beweglichkeit, Kraft und Koordination verbessert werden. Physiotherapeuten helfen den Patienten, ihre Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten und Stürze zu vermeiden.
Ergotherapie
Ergotherapie unterstützt Parkinson-Patienten dabei, ihre Alltagskompetenzen zu erhalten oder wiederzuerlangen. Ergotherapeuten helfen den Patienten, ihre Aktivitäten des täglichen Lebens (z.B. Anziehen, Essen, Waschen) so lange wie möglich selbstständig auszuführen. Sie beraten auch bei der Anpassung der Wohnumgebung, um die Selbstständigkeit zu fördern.
Logopädie
Logopädie ist wichtig für Parkinson-Patienten, die unter Sprach- und Schluckstörungen leiden. Logopäden helfen den Patienten, ihre Stimme zu verbessern, deutlicher zu sprechen und das Schlucken zu erleichtern.
Neuropsychologie
Neuropsychologen können bei Parkinson-Patienten kognitive Störungen (z.B. Gedächtnisprobleme, Aufmerksamkeitsstörungen) diagnostizieren und behandeln. Sie bieten auch Unterstützung bei psychischen Problemen wie Depressionen oder Angstzuständen.
Tiefe Hirnstimulation (THS)
Die tiefe Hirnstimulation (THS) ist ein operatives Verfahren, das bei Parkinson-Patienten eingesetzt werden kann, wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend wirkt. Bei der THS werden Elektroden in bestimmte Hirnregionen implantiert, die dann elektrische Impulse abgeben. Diese Impulse können die Parkinson-Symptome lindern.
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Zertifizierte Parkinson-Kliniken in Deutschland
Die Deutsche Parkinson-Vereinigung (dPV) zertifiziert Parkinson-Kliniken, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen. Eine Zertifizierung der dPV ist ein Zeichen für eine hohe Qualität der Versorgung von Parkinson-Patienten. Eine Liste der zertifizierten Parkinson-Kliniken in Deutschland ist auf der Website der dPV verfügbar.
ICD-Codes für Morbus Parkinson
Die ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Für Morbus Parkinson sind folgende ICD-Codes relevant:
- G20: Primäres Parkinson-Syndrom
- G21: Sekundäres Parkinson-Syndrom
- G22: Parkinson-Syndrom bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Selbsthilfe und Unterstützung
Neben der medizinischen Behandlung ist die Selbsthilfe ein wichtiger Bestandteil der Krankheitsbewältigung. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen für Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen. In diesen Gruppen können sich Betroffene austauschen, gegenseitig unterstützen und Informationen erhalten. Die Deutsche Parkinson-Vereinigung (dPV) bietet eine Übersicht über Selbsthilfegruppen in Deutschland. Auch Parkinson Schweiz und Parkinson Selbsthilfe Österreich sind wichtige Anlaufstellen für Betroffene.
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