Markus Maria Profitlich, bekannt für seine unverkennbare Komik und seine beliebte Sketch-Show "Mensch Markus", erhielt 2018 die Diagnose Parkinson. Anstatt sich von der Krankheit unterkriegen zu lassen, entschied sich der Komiker, das zu tun, was er am besten kann: Menschen zum Lachen bringen.
Die Diagnose und der Umgang damit
Der Tag, an dem Markus Maria Profitlich die Diagnose Parkinson erhielt, war kein gewöhnlicher Tag. Es war sein Hochzeitstag im Jahr 2017. Nach einem Jahr des Gefühls, hin und her zu schwanken und sich auf der Bühne festhalten zu müssen, bestätigte ein Radiologe die Diagnose: Parkinson in einem weit fortgeschrittenen Zustand. "Wir haben im Wartezimmer erst mal eine Strophe geheult", erinnert sich Profitlich.
Zunächst fiel der Comedian in ein "tiefes Loch". Doch er fand seinen Weg heraus, indem er seine Erfahrungen öffentlich machte und in seinem Programm thematisierte. "Irgendwann auf der Bühne hatte ich das Gefühl, die Leute müssen das doch sehen, den Tremor." Er wollte vermeiden, dass man ihn für einen Alkoholiker hielt, und zeigen, dass er trotz Parkinson lustig sein kann.
Humor als Medizin
Profitlich geht offen mit seiner Erkrankung um und macht sogar Witze darüber. In seinem Programm erzählt er beispielsweise von einem Parkinson-Patienten, der ihm am Anfang seiner Krankheit die Hand reichte und sagte: "Jetzt haben wir einen Wackelkontakt!" Er ist der Meinung, dass man vieles besser überstehen kann, wenn man selbst betroffen ist und darüber Witze macht.
Auch in seinem Buch "Einmal alles auf den Kopf gestellt" zeigt er, dass man auch mit Parkinson den Humor nicht verlieren muss, selbst wenn einige Dinge nicht mehr so gut gelingen wie früher. "Mikado spielen geht nicht mehr so gut und das Aufbauen von Champagnerglas-Pyramiden auch nicht. Als Scharfschütze oder Bombenentschärfer sehe ich ebenfalls keine Perspektive mehr. Aber meinen Beruf kann ich weiter ausüben. Dafür bin ich sehr dankbar", so Profitlich.
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Die "Mensch Markus: Party!"-Tour
Trotz der Parkinson-Erkrankung denkt Markus Maria Profitlich nicht an Rente. Stattdessen hat er ein neues Programm geschrieben, mit dem er am 17. August 2024 in Köln im Senftöpfchen Premiere feierte. "Mensch Markus: Party!" ist eine Feier des Lebens und ein Beweis dafür, dass man auch mit einer Krankheit nicht abgeschrieben ist.
"Auf der Bühne zu stehen ist für mich die beste Medizin", sagt Profitlich. Er verdrängt die Krankheit nicht, aber er will sich auch nicht das Leben versauen lassen.
Sport und Therapie als wichtige Bestandteile
Profitlich betont die Bedeutung von Sport und Therapie im Umgang mit Parkinson. "Gegen Parkinson machen 50 Prozent die Tabletten aus und 50 Prozent der Sport." Er ist aktiv in der Deutschen Parkinson Vereinigung und bei PingPongParkinson, wo er bei Meisterschaften antritt. "Es hat sich herausgestellt, dass Tischtennis bei Parkinson extrem gut ist, wegen der Hand-Ball-Koordination", erklärt er.
Zudem bekommt er jedes halbe Jahr eine sogenannte Komplex-Therapie. "Da wird man einmal auf den Kopf gestellt. Diese Behandlung steht jedem zu. Das sollte jeder machen, der an Parkinson erkrankt ist", rät er.
Glaube als Stütze
Markus Maria Profitlich ist gläubig und sieht seinen Glauben als eine wichtige Stütze im Leben. Er gibt zu, dass er sich gefragt hat, warum ihn diese Krankheit trifft, aber er glaubt, dass Gott ihm dadurch zeigt, was er alles mit ihm durchstehen kann.
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Auch bei der Verarbeitung negativer Erfahrungen in der Vergangenheit, wie beispielsweise Mobbing in der Schulzeit, hat ihm sein Glaube geholfen. Er hat vergeben und vergessen und lässt sich nicht von Bitterkeit runterziehen.
Engagement für die Parkinson-Community
Profitlich engagiert sich aktiv für die Parkinson-Community. Er hat die App "Profi's Motivation" entwickelt, die Parkinson-Patienten helfen soll, sich zu bewegen. Die App enthält logopädische und feinmotorische Übungen sowie Tanzeinlagen.
Er unterstützt auch einen Verein, der sich um junge Menschen kümmert, die an Parkinson erkrankt sind.
Parkinson: Eine unheilbare Krankheit
Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der Gehirnzellen absterben, die Dopamin produzieren. Die Krankheitssymptome sind vielfältig und können Bewegungsabläufe verlangsamen, Muskelsteife, Zittern, eine starre Mimik oder Gleichgewichtsstörungen verursachen. Auch Schluck- und Sprachbeschwerden sind möglich.
Markus Maria Profitlich ist Palliativpatient und muss viele Medikamente nehmen. "Es gibt rund zehn verschiedene Agonisten, die man durchprobieren muss. Wenn die nicht mehr funktionieren, bekommt man reines Dopamin, was dann immer höher dosiert werden muss. Ich nehme jetzt schon 140 Tabletten die Woche."
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Markus Maria Profitlich: Ein Vorbild
Markus Maria Profitlich ist ein Vorbild für Menschen mit Parkinson und anderen chronischen Erkrankungen. Er zeigt, dass man trotz einer schweren Diagnose ein erfülltes und aktives Leben führen kann. Sein Humor, sein Glaube und sein Engagement für die Parkinson-Community machen ihn zu einer inspirierenden Persönlichkeit.
Frühes Leben und Karriere
Bevor Markus Maria Profitlich ein bekannter Komiker wurde, hatte er eine Vielzahl von Jobs. Er war unter anderem Zeitungszusteller, Lagerarbeiter, Medikamentenfahrer, Vermessungsgehilfe, Gartenarbeiter, Bofrost-Fahrer, Verkäufer und Schreiner. Er absolvierte sogar eine Schreinerlehre.
Seinen Durchbruch erlangte er mit der "Wochenshow" und später mit seiner eigenen Serie "Mensch Markus".
Familie und Unterstützung
Seine Frau Ingrid Einfeldt ist seine größte Unterstützung. "Ich bin froh, dass ich sie habe. Das ist ein Gottesgeschenk", sagt Profitlich. Er räumt jedoch ein, dass seine Ehe durch die Krankheit strapaziert wird. "Durch meine Krankheit raube ich meiner Frau Lebenszeit, die sie anders nutzen könnte. Und meiner Tochter auch."
Markus Maria Profitlich im Gespräch
In Interviews spricht Markus Maria Profitlich offen über seine Erfahrungen mit Parkinson, seinen Umgang mit der Krankheit und sein Engagement für die Parkinson-Community. Er gibt Einblicke in sein Leben mit der Krankheit, seine Therapie und seine Motivation, andere zu unterstützen.
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