Parkinson-Pflaster Kosten: Ein umfassender Überblick

Die Behandlung der Parkinson-Krankheit kann komplex und kostspielig sein. Eine Option zur Linderung der Symptome ist das Parkinson-Pflaster, das den Wirkstoff Rotigotin enthält. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über die Kosten, Anwendung, Wirkungsweise und wichtige Hinweise zu Parkinson-Pflastern.

Was ist ein Parkinson-Pflaster?

Das Parkinson-Pflaster, wie z.B. NEUPRO, enthält den Wirkstoff Rotigotin. Rotigotin gehört zur Arzneimittelgruppe der Dopaminagonisten. Es wird zur symptomatischen Behandlung der Parkinson-Erkrankung bei Erwachsenen eingesetzt, entweder allein oder in Kombination mit Levodopa. Rotigotin stimuliert bestimmte Zellen und bindet an Dopaminrezeptoren im Gehirn.

Anwendungsgebiete

Das Arzneimittel wird angewendet zur symptomatischen Behandlung der Parkinson-Erkrankung bei Erwachsenen entweder allein oder in Kombination mit dem Arzneimittel Levodopa. Es kann auch zur symptomatischen Behandlung des Restless-Legs-Syndroms (RLS) eingesetzt werden.

Anwendung und Dosierung

Die Anwendung des Parkinson-Pflasters sollte immer genau nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen. Das Arzneimittel wird in der Regel langfristig angewendet. Normalerweise beginnt die Behandlung mit einer niedrigen Dosis, die falls notwendig nach Anweisung des Arztes oder Apothekers in wöchentlichen Schritten erhöht werden kann, bis die für den Bedarf richtige Dosis erreicht ist. Daraufhin wird die Behandlung mit dieser Dosis, die als Erhaltungsdosis bezeichnet wird, fortgesetzt.

Anwendungshinweise

  • Kleben Sie das Arzneimittel auf eine saubere, trockene und unverletzte Hautstelle auf.
  • Das Arzneimittel sollte 24 Stunden auf der Hautstelle bleiben.
  • Vor einer erneuten Anwendung auf der gleichen Hautstelle muss ein Zeitraum von 14 Tagen abgewartet werden.
  • Vermeiden Sie den versehentlichen Kontakt mit Schleimhäuten und offenen Hautstellen.

Dosierung bei Parkinson-Erkrankung

Patienten, die kein Levodopa einnehmen (Frühstadium der Parkinson-Erkrankung):

  • Zu Beginn der Behandlung wenden Sie täglich ein 2 mg/24 h Pflaster an.
  • Ab der zweiten Woche wird die Tagesdosis in wöchentlichen Schritten von 2 mg erhöht, bis die für Ihren Bedarf richtige (Erhaltungs-) Dosis erreicht ist.
  • Bei den meisten Patienten liegt die richtige Dosis zwischen 6 mg und 8 mg pro Tag (erreicht innerhalb von 3 bis 4 Wochen).
  • Die Höchstdosis beträgt 8 mg pro Tag.

Patienten, die Levodopa einnehmen (fortgeschrittenes Stadium der Parkinson-Erkrankung):

  • Zu Beginn der Behandlung wenden Sie täglich ein 4 mg/24 h Pflaster an.
  • Ab der zweiten Woche wird die Tagesdosis in wöchentlichen Schritten von 2 mg erhöht, bis die für Ihren Bedarf richtige (Erhaltungs-) Dosis erreicht ist.
  • Bei den meisten Patienten liegt die richtige Dosis zwischen 8 mg und 16 mg pro Tag (erreicht innerhalb von 3 bis 7 Wochen).
  • Die Höchstdosis beträgt 16 mg pro Tag.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

  • Wechseln Sie das Pflaster einmal täglich.
  • Um die benötigte Dosis zu erreichen, sind verschiedene Pflaster erhältlich, die jeweils unterschiedliche Mengen des Wirkstoffs pro Tag abgeben.
  • Um eine höhere Dosis zu erreichen, müssen Sie mehrere Pflaster benutzen. So kann beispielsweise die Dosis von 10 mg durch die Anwendung eines 6 mg/24 h Pflasters und eines 4 mg/24 h Pflasters erreicht werden.
  • Falls Sie das Arzneimittel absetzen müssen, brechen Sie die Anwendung nicht plötzlich ab, ohne zuvor mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.

Wo soll das Pflaster angebracht werden?

Befestigen Sie die Klebeseite des Pflasters auf sauberer, trockener, gesunder Haut in folgenden Bereichen:

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  • Schulter
  • Oberarm
  • Bauch
  • Oberschenkel
  • Hüfte
  • Flanke (seitlich zwischen Rippen und Hüfte)

Um Hautreizungen zu vermeiden, kleben Sie das Pflaster jeden Tag auf einen anderen Hautbereich. Kleben Sie das Pflaster innerhalb von 14 Tagen nicht zweimal auf denselben Hautbereich. Kleben Sie das Pflaster nicht auf offene oder verletzte Haut oder auf Bereiche, in denen die Haut gerötet oder gereizt ist.

Wie soll das Pflaster aufgeklebt werden?

Jedes Pflaster ist einzeln in einem Beutel verpackt. Kleben Sie es auf die Haut auf, sobald Sie den Beutel geöffnet und die Schutzfolie vom Pflaster entfernt haben. Waschen Sie sich direkt nach dem Aufkleben des Pflasters die Hände mit Wasser und Seife.

Wie wird ein gebrauchtes Pflaster entfernt?

Ziehen Sie das gebrauchte Pflaster langsam und vorsichtig von der Haut ab. Waschen Sie den Bereich vorsichtig mit warmem Wasser und milder Seife, um möglicherweise nach dem Abziehen des Pflasters noch auf der Haut verbleibenden Klebstoff zu entfernen.

Wirkungsweise von Rotigotin

Der Wirkstoff Rotigotin greift im Gehirn an speziellen Bindungsstellen des Botenstoffs Dopamin an. Dadurch wird die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachgeahmt. Ist Dopamin im Gehirn zu wenig vorhanden, wie z.B. bei der Parkinsonkrankheit, kommt es zu einem Ungleichgewicht mit anderen Botenstoffen im Gehirn. Die durch dieses Ungleichgewicht ausgelösten Symptome der Krankheit können durch Verstärkung der Dopaminwirkung gemildert werden.

Was spricht gegen eine Anwendung?

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch gegen Rotigotin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Ebenso darf es nicht angewendet werden, wenn bei Ihnen eine Kernspintomografie oder eine Kardioversion durchgeführt werden muss.

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Unter Umständen sollten Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker sprechen, wenn Sie eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion haben. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen das Arzneimittel nicht anwenden.

Während der Schwangerschaft sollte das Arzneimittel nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden. In der Stillzeit wird von einer Anwendung abgeraten.

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit und Schläfrigkeit
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz
  • Bluthochdruck
  • Orthostatische Hypotonie (Kreislaufstörungen aufgrund niedrigen Blutdrucks)
  • Allgemeine Schwäche
  • Störungen der Sexualfunktion
  • Lokale Reizerscheinungen am Applikationsort

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Kosten von Parkinson-Pflastern

Die Kosten für Parkinson-Pflaster können variieren, abhängig von der Dosierung und der Packungsgröße. So kostet beispielsweise die vierwöchige Parkinson-Therapie mit Rotigotinpflaster (NEUPRO; 8 mg/Tag) etwa 302 €.

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Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen Kosten für den Patienten von der Krankenversicherung und den individuellen Bedingungen abhängen. Es empfiehlt sich, die Kostenübernahme im Vorfeld mit der Krankenkasse zu klären.

Alternativen zu Parkinson-Pflastern

Neben Parkinson-Pflastern gibt es auch andere Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Dazu gehören beispielsweise Levodopa und andere Dopaminagonisten wie Ropinirol.

Levodopa gilt als das wirksamste Medikament für die symptomatische Behandlung der Parkinson-Krankheit, insbesondere bei älteren Anwendern. Dopaminagonisten werden häufig bei jüngeren Anwendern eingesetzt, um den Beginn einer Levodopa-Therapie hinauszuzögern.

Die Wahl des geeigneten Medikaments sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, der die individuellen Bedürfnisse und Umstände des Patienten berücksichtigt.

Wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein.
  • Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden.
  • Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.
  • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker über alle anderen Medikamente, die Sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

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