Parkinson Selbsthilfegruppe Mannheim: Umfassende Unterstützung und Therapieangebote

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Familien stark beeinträchtigen kann. Eine Selbsthilfegruppe kann hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten. Im Raum Mannheim gibt es verschiedene Initiativen und Angebote, die Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen unterstützen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Parkinson-Selbsthilfe in Mannheim und Umgebung, von den Symptomen und Diagnoseverfahren bis hin zu Therapieoptionen und unterstützenden Netzwerken.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die hauptsächlich ältere Menschen betrifft. Sie ist durch den Verlust dopaminerger Zellen in der Substantia nigra im Mittelhirn gekennzeichnet. Dieser Verlust führt zu einer Störung der komplexen Kreisläufe, die für Bewegung, Kognition und andere Funktionen verantwortlich sind.

Symptome von Morbus Parkinson

Die Symptome von Morbus Parkinson sind vielfältig und können individuell unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie lassen sich in motorische und nicht-motorische Symptome unterteilen.

Motorische Symptome

Die klassischen motorischen Symptome umfassen:

  • Rigor (Steifigkeit): Erhöhter Muskeltonus, der zu Steifigkeit und Bewegungseinschränkungen führt.
  • Tremor (Zittern): Unwillkürliches Zittern, das typischerweise in Ruhe auftritt.
  • Akinese (Bewegungsarmut): Verlangsamung und Reduktion der Bewegungen.
  • Haltungsinstabilität: Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, was zu Stürzen führen kann.

Nicht-motorische Symptome

Nicht-motorische Symptome können den motorischen Symptomen vorausgehen und umfassen:

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  • Depressionen und Angstzustände: Psychische Veränderungen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen.
  • Verdauungsprobleme: Verstopfung und andere gastrointestinale Beschwerden.
  • Geruchsstörungen: Verlust oder Veränderung des Geruchssinns.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme.

Diagnose von Morbus Parkinson

Die Diagnose von Morbus Parkinson erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, bei der auf die typischen Symptome geachtet wird. Umfangreiche Zusatzuntersuchungen sind meist nicht erforderlich, können aber zur Differentialdiagnose sinnvoll sein. Zu den möglichen Untersuchungen gehören:

  • DAT-Scan: Bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Dopamin-Transporter im Gehirn.
  • FDG-PET: Positronenemissionstomographie mit Fluordesoxyglucose zur Messung der Stoffwechselaktivität im Gehirn.
  • MRT-Bildgebung: Magnetresonanztomographie zur Darstellung der Gehirnstruktur.

Therapie von Morbus Parkinson

Die Therapie von Morbus Parkinson zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Sie umfasst verschiedene Ansätze, die individuell auf den Patienten und das Stadium der Erkrankung abgestimmt werden.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie ist ein wichtiger Bestandteil der Parkinson-Behandlung. Sie umfasst verschiedene Substanzklassen:

  • Levodopa/Decarboxylase-Hemmer: Erhöht den Dopaminspiegel im Gehirn.
  • Dopaminagonisten: Aktivieren Dopaminrezeptoren im Gehirn.
  • COMT-Hemmer: Verlängern die Wirkung von Levodopa.
  • MAO-Hemmer: Hemmen den Abbau von Dopamin.

Im Krankheitsverlauf kann es schwierig werden, eine gute Wirksamkeit zu erzielen, ohne dass motorische Nebenwirkungen auftreten. In diesem Stadium können geräteunterstützte Therapien in Betracht gezogen werden.

Geräteunterstützte Therapien

Geräteunterstützte Therapien können die Beweglichkeit und Lebensqualität verbessern, wenn Parkinson-Medikamente fünfmal täglich eingenommen werden, mindestens zwei Stunden Überbeweglichkeit und/oder eine Stunde täglich schmerzhafte Verkrampfungen (Dystonie) auftreten (5-2-1-Regel). Zu diesen Therapien gehören:

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  • Tiefe Hirnstimulation (THS): Neurochirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden in bestimmte Hirnbereiche implantiert werden, um die neuronalen Schaltkreise zu modulieren.
  • Pumpentherapien: Kontinuierliche Gabe von Medikamenten über Pumpen, wie z.B. Apomorphin-Pumpe, Duodopa-Pumpe oder Pro-Duodopa-Pumpe.

Weitere Therapieansätze

Neben der medikamentösen und geräteunterstützten Therapie spielen auch andere Therapieansätze eine wichtige Rolle:

  • Physiotherapie: Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination.
  • Ergotherapie: Anpassung des Wohnumfelds und Erlernen von Strategien zur Bewältigung des Alltags.
  • Logopädie: Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen.
  • Rehabilitationssport: Körperliche Aktivität in der Gruppe zur Verbesserung der Fitness und des Wohlbefindens.

Parkinson-Netzwerk Rhein-Neckar

Um die Versorgung von Parkinson-Patienten zu verbessern, ist es wichtig, dass verschiedene Akteure zusammenarbeiten. Das Parkinson-Netzwerk Rhein-Neckar ist ein Beispiel für ein solches Netzwerk, in dem spezialisierte Therapeuten und Kliniken kooperieren.

Reha-Sportgruppe für Parkinson-Patienten

In Kooperation mit dem VfL Kurpfalz Neckarau wurde eine Reha-Sportgruppe für Parkinson-Patienten ins Leben gerufen. Diese bietet die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung körperlich aktiv zu sein und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Internetgestützte Videoanalyse

Zur Optimierung der ambulanten medikamentösen Behandlung wird die Möglichkeit einer internetgestützten Videoanalyse im häuslichen Umfeld angeboten. Diese ermöglicht es, die Wirkung der Medikamente besser zu beurteilen und die Therapie entsprechend anzupassen.

Selbsthilfegruppen in Mannheim und Umgebung

Selbsthilfegruppen bieten Parkinson-Patienten und ihren Angehörigen eine Plattform, um sich auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. In Mannheim und Umgebung gibt es verschiedene Selbsthilfegruppen, die sich regelmäßig treffen.

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Bedeutung von Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen können eine wichtige Ergänzung zur medizinischen Behandlung sein. Sie bieten:

  • Informationen: Austausch von Wissen über die Erkrankung und ihre Behandlung.
  • Emotionale Unterstützung: Verständnis und Akzeptanz durch andere Betroffene.
  • Praktische Tipps: Bewältigungsstrategien für den Alltag mit Parkinson.
  • Soziale Kontakte: Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und sich nicht isoliert zu fühlen.

Weitere neurologische Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen

Neben Morbus Parkinson gibt es auch andere neurologische Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können. Diese werden als atypische Parkinson-Syndrome bezeichnet und erfordern eine differenzierte Diagnose und Therapie.

Multiple Systematrophie (MSA)

Die Multiple Systematrophie (MSA) ist eine Synucleinopathie, die sich häufig durch ein Parkinson-Syndrom mit ausgeprägter autonomer Beteiligung äußert. Betroffene leiden oft unter Blasenstörungen und Störungen der Blutdruckregulation, die bis zum Bewusstseinsverlust führen können. Beim cerebellären Typ der MSA (MSA-C) kommen okulomotorische Zeichen und Störungen der Bewegungskoordination hinzu. Ein Teil der Patienten spricht vorübergehend auf eine dopaminerge Therapie an.

Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP)

Die progressive supranukleäre Blickparese (PSP) gehört zu den 4-Repeat-Tauopathien und äußert sich klassischerweise durch eine vertikale Blickparese nach unten, axialen Rigor und posturale Instabilität mit frühen Stürzen. Die Erkrankung tritt üblicherweise nach dem 60. Lebensjahr auf und spricht in der Regel nur mäßig auf eine dopaminerge Therapie an.

Kortikobasale Degeneration (CBD)

Die kortikobasale Degeneration (CBD) ist ebenfalls eine 4-R-Tauopathie, die meist nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Das kortikobasale Syndrom (CBS) ist klinisch variabel, wobei ein streng einseitiges Parkinson-Syndrom mit Apraxie und Fremdheitsgefühl der betroffenen Extremität sowie kortikale Sensibilitätsstörungen typisch sind. Auch das CBS spricht in der Regel nur unzureichend auf eine dopaminerge Medikation an.

Ataxie

Ataxie (altgriechisch für „Unordnung“) beschreibt eine gestörte Koordination von Zielbewegungen, die Arme, Beine, Gang, Rumpfstabilität und Augenbewegungen betreffen kann. Cerebelläre Syndrome können verschiedene Ursachen haben, wie Schlaganfälle, Entzündungen (z. B. MS), Tumorerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Vitaminmangel, Medikamente oder chronischer Alkoholkonsum. Genetische Ataxien werden nach dem Vererbungsmuster in autosomal-dominante und autosomal-rezessive Formen unterteilt.

Huntington-Krankheit

Die Huntington-Krankheit ist eine erbliche, neurodegenerative Erkrankung, die meistens mit einer hyperkinetischen Bewegungsstörung (Chorea), seltener mit Parkinson-ähnlichen Symptomen, neuropsychiatrischen Symptomen und Demenz einhergeht. Die Therapie zielt auf die Linderung der Bewegungsstörung und der psychiatrischen Symptome ab.

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