Peter Weck: Schlaganfall, Sorgen und Lebensfreude einer TV-Legende

Peter Weck, eine Ikone des deutschsprachigen Fernsehens und Theaters, blickt auf ein langes und erfülltes Leben zurück. Doch seit 2022 kämpft der Publikumsliebling mit den Folgen eines Schlaganfalls. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen sich der Schauspieler auseinandersetzen muss, und wirft gleichzeitig einen Blick auf seine beeindruckende Karriere und sein ungebrochenes Lebensgefühl.

Eine beeindruckende Karriere

Peter Weck wurde am 12. August 1930 in Wien geboren und kann auf eine über sieben Jahrzehnte umspannende Karriere zurückblicken. Generationen lieben Peter Weck. Seit den 1950er-Jahren wirkte der gebürtige Wiener oft als schelmischer „Lausbub-Typ“ in rund 150 Film- und TV-Produktionen mit. Er spielte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter Klassiker wie der erste "Sissi"-Film (1955), in dem er Erzherzog Karl-Ludwig verkörperte. Auch in der Erfolgskomödie „Im singenden Rößl am Königssee“ (1963) glänzte er als die Zwillinge Franz und Benedikt.

Besondere Popularität erlangte er durch seine Rolle als Werner Schumann in der ZDF-Kultserie "Ich heirate eine Familie" (1983-1986). In 14 Folgen begeisterte der Österreicher ein Millionenpublikum in seiner Paraderolle als Werner Schumann. Die Serie um eine West-Berliner Patchwork-Familie machte ihn zum Fernsehvater der Nation. Doch Weck war nicht nur Schauspieler, sondern auch Regisseur und Intendant. Er führte bei vielen Sendungen selbst Regie und brachte als Intendant in Wien das Erfolgsmusical „Cats“ als Erster auf eine deutschsprachige Bühne und löste damit einen Boom aus. Auch auf den großen Theaterbühnen in Wien, Salzburg, München, Hamburg und Berlin war er oft zu sehen.

Der Schlaganfall und seine Folgen

Anfang 2022 erlitt Peter Weck einen Schlaganfall, der sein Leben veränderte. Wie sein Sohn Philipp der "Bild" bestätigte, ereignete sich der gesundheitliche Rückschlag bereits im Spätsommer und wirkte sich vor allem auf Peter Wecks rechte Körperseite aus. Zunächst konnte der Schauspieler nicht mehr sprechen. Die physischen Folgen seien so stark gewesen, dass der TV-Star sogar zeitweise nicht mehr habe sprechen können. Auch seine Bewegung sei nach wie vor stark eingeschränkt. Seitdem ist seine Beweglichkeit eingeschränkt und er ist auf einen Rollstuhl angewiesen.

Nach BILD-Informationen absolviert er seine Reha-Einheiten aber mit eiserner Disziplin. Nach einer sechswöchigen Reha kehrte Weck in sein Zuhause in Wien zurück, wo er weiterhin auf Pflege angewiesen ist. Er absolviere täglich Übungen mit einem Physiotherapeuten, berichtet sein Sohn. Denn der 92-Jährige hat einen großen Wunsch: Er will wieder richtig Laufen lernen.

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Sorge um die TV-Legende

Die Nachricht von Peter Wecks Schlaganfall löste bei seinen Fans große Sorge aus. Sein Fehlen bei der Beerdigung seines Kollegen Otto Schenk beunruhigte viele. Eine alte Bekannte gab gegenüber der „FREIZEIT REVUE“ zu bedenken: „Er ist telefonisch nicht mehr erreichbar.“ Sein Sohn Philipp gab jedoch Entwarnung und erklärte, dass sein Vater aufgrund von Untersuchungen und Terminen mit Physiotherapeuten nicht an der Beerdigung teilnehmen konnte.

Philipp Weck erzählt weiter: „Er kann nicht mehr alleine leben, er braucht ständig Pflege.“ Körperlich scheint der ehemalige Fernsehstar immer weiter abzubauen. Der Nachwuchs der Fernsehlegende gibt jedoch auch zu bedenken: „Er wird 95, das ist ein stolzes Alter.“

Lebensfreude und Zuversicht im hohen Alter

Trotz der gesundheitlichen Einschränkungen hat Peter Weck seinen Lebensmut nicht verloren. Er absolviert seine Reha-Einheiten mit eiserner Disziplin und wird von seiner Familie und seiner Lebensgefährtin Joanna Rzepa unterstützt.

Acht Jahre nachdem seine Frau Ingrid († 70) nach 45 Jahren Ehe an einem Herzinfarkt starb, hatte er sich 2020 öfter zusammen mit ihr öffentlich gezeigt. Weck sagte Ende 2020 „Kronen Zeitung“ zu seinem neuen Glück: „Ich habe sie vor zwei Jahren beim Jägerball kennengelernt und wieder aus den Augen verloren, bis wir einander dort ein Jahr später wieder getroffen haben. Jetzt sehen wir uns öfter und verbringen gern Zeit miteinander.“ Und: „Es ist ein angenehmes wohliges Gefühl. Ich habe sie gern um mich. Das ist im Alter schon sehr viel, ich bin heikel. Aber diese Zuneigung überrascht und freut mich sehr. Meine Liebesfähigkeit ist noch da.“

Zu seinem 95. Geburtstag erhielt er aufmunternde Worte seiner einstigen TV-Partnerin Thekla Carola Wied. Wied wünschte dem erfolgreichen Schauspieler, Regisseur und Autor via „Bild“ ein langes Leben: „Lieber Peter, Du hattest ja immer schon vermutet, dass Deine Gene ein langes Leben ermöglichen.“

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Peter Weck selbst blickt dankbar auf sein Leben zurück. „95 Jahre - ein äußerst dankbares Geschenk! Ich habe so viele Rollen gespielt, dass ich manchmal vergesse, wer ich eigentlich bin", resümiert Weck im Interview mit "Bild". "Eines weiß ich jedoch ganz sicher: Ich war immer mit Herz und stets anhaltender Neugier dabei."

Schlaganfall in jedem Alter - Peter Weck ist kein Einzelfall

Ein Schlaganfall kann sich in jedem Alter ereignen. Peter Weck erlitt mit 92 Jahren einen Hirnschlag, Hailey Bieber mit 25 Jahren. Auch diese Stars traf die Erkrankung.

Auch Michael Hartl (74) erlitt im März 2022 einen Schlaganfall. Er musste das Laufen und Sprechen wieder neu lernen. Heute geht es ihm deutlich besser. Der Volksmusikstar feiert jetzt zweimal im Jahr Geburtstag. Am 18. März und schon eine Woche vorher - dem Jahrestag seines Schlaganfalls. "Navy CIS"-Darstellerin Pauley Perrette (54) hatte 2021 einen Schlaganfall. Anne Rice (1941-2021), US-Schriftstellerin und Bestsellerautorin, ist im Dezember 2021 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Karl Dall (1941-2020) konnte sich von seinem schweren Hirnschlag im November 2020 nicht mehr erholen. Der Kult-Komiker verstarb nur wenig später im Alter von 79 Jahren. 2019 erlitt US-Schauspieler Luke Perry (1966-2019) mit 53 Jahren einen schweren Schlaganfall. Er starb wenige Tage später an den Folgen, obwohl er schnell ins Krankenhaus gebracht wurde. Talkshow-Legende Larry King (1933-2021) erlitt 2019 mit 86 Jahren einen Schlaganfall und lag danach "ein paar Wochen" im Koma. Er erholte sich wieder, kehrte sogar zur Arbeit zurück. Im Januar 2021 verstarb er. Musiker Roger Cicero (1970-2016) starb mit nur 45 Jahren nach einem Schlaganfall. Traurige Parallele: Sein Vater, Eugen Cicero, überlebte seinen Hirninfarkt 1997 ebenfalls nicht, er wurde 57 Jahre alt. BAP-Sänger Wolfgang Niedecken (72) war 2011 von einem Schlaganfall betroffen. Seine Frau konnte rechtzeitig Hilfe holen. Nach einer Operation erholte er sich und stand bald darauf wieder auf der Bühne. Schauspielerin Gaby Köster (61) erlitt 2008 einen Schlaganfall und musste danach vieles wieder neu erlernen. Ihre Erfahrungen hat sie anschließend in einem Buch niedergeschrieben, das später verfilmt wurde. Sharon Stone (65) hatte 2001 einen Schlaganfall. In einem Interview erklärte die Schauspielerin, dass sie diesen beinahe nicht überlebt hätte und warnt davor, Symptome zu ignorieren. Die Genesung habe etwa sieben Jahre gedauert. Prinzessin Margaret (1930-2002), die Schwester der verstorbenen Queen Elizabeth II., lebte ein für royale Verhältnisse exzessives Leben. 1998 erlitt die Prinzessin ihren ersten Schlaganfall, 2002 starb sie nach mehreren weiteren Gehirnschlägen im Alter von 71 Jahren. Horst Lichter (61) hatte bereits in jungen Jahren (26, 28) zwei Schlaganfälle. Während des Aufenthalts in der Reha-Klinik beschloss er, sein Leben umzukrempeln. Er wurde Fernsehkoch und erfolgreicher Moderator.

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