Pflegeheime für Demenz in Rheinland-Pfalz: Ein umfassender Überblick

Wenn Krankheit oder Alter den Verbleib in der vertrauten Umgebung erschweren, ist es entscheidend, sich auf die richtige Betreuung verlassen zu können. Rheinland-Pfalz bietet eine Vielzahl von Pflegeheimen, die sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz spezialisiert haben. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Einrichtungen, Angebote und Aspekte, die bei der Wahl eines geeigneten Pflegeheims zu berücksichtigen sind.

Vielfalt der Träger und Einrichtungen in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es eine breite Palette von Pflegeeinrichtungen, die von verschiedenen Trägern betrieben werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Das Deutsche Rote Kreuz (DRK): Das DRK betreibt in Rheinland-Pfalz 24 Pflegeeinrichtungen, darunter Seniorenzentren in Altenkirchen, Kaiserslautern, Kell am See, Rüdesheim und Konz. Einige Einrichtungen, wie das DRK-Seniorenzentrum Kaiserslautern, bieten spezielle Hausgemeinschaften für Menschen mit Demenz an.
  • Arbeiterwohlfahrt (AWO) Pfalz: Sämtliche Seniorenhäuser der AWO erfüllen die Kriterien für ein qualifiziertes Pflegeheim für Demenzkranke mit einer professionellen, einfühlsamen Betreuung. Einige AWO Altenheime, wie das Altenheim in Lambrecht, bieten ferner spezielle Angebote zur Entlastung pflegender Angehörige an, z.B. wöchentliche Treffen, an denen an Demenz erkrankte Personen bei Kaffee und Kuchen betreut werden.
  • MEDIAN Wohn- und Pflegeheim Pfalzstift Bad Dürkheim: Das MEDIAN Wohn- und Pflegeheim Pfalzstift in Bad Dürkheim bietet ein betreutes Zuhause für körperlich und geistig schwer- und schwerstpflegebedürftige Menschen. Das Angebot ist auf eine intensive Pflege und Betreuung ausgerichtet, speziell für körperlich beeinträchtigte, sowie für dementiell bzw. gerontopsychiatrisch veränderte ältere Menschen.
  • Weitere Träger: Neben den genannten gibt es zahlreiche weitere Einrichtungen in Trägerschaft der jeweiligen Kreisverbände, wie beispielsweise Vitanas oder ProCurand.

Spezialisierung auf Demenz: Besonderheiten und Angebote

Pflegeheime, die sich auf die Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert haben, bieten in der Regel folgende Besonderheiten:

  • Geschultes Personal: Die Betreuung erfolgt durch professionelles Pflegepersonal, das in einem ständigen Team arbeitet und speziell im Umgang mit Demenzerkrankten geschult ist.
  • Alltagsbegleiter: In einigen Einrichtungen übernehmen sogenannte Alltagsbegleiter die Betreuung von Betroffenen.
  • Individuelle Betreuung: Hier werden alle Bewohner, jeder mit seiner eigenen Lebensgeschichte, individuell umsorgt.
  • Validation: Desorientierte Senioren werden nach der Methode der Validation der amerikanischen Gerontologin Naomi Feil betreut, die diesen Weg des würdevollen Miteinanders Anfang der 70er Jahre entwickelt hat.
  • Angehörigenarbeit: Einige Einrichtungen bieten spezielle Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger an, wie beispielsweise wöchentliche Treffen, an denen an Demenz erkrankte Personen betreut werden.

Wohnen und Leben in einer Senioren-WG

In einer Senioren-WG teilen sich ältere Menschen eine Wohnung oder ein Haus, um hier gemeinsam zu wohnen und zu leben. Jeder Bewohner hat dabei ein eigenes, individuell eingerichtetes Zimmer als privater Rückzugsort. Darüberhinaus gibt es Gemeinschaftseinrichtungen wie Küche, Hauswirtschafts- oder Gesellschaftsraum, die von allen genutzt werden. Leben trotz Pflegebedürftigkeit ist in dieser Wohnform die Maxime.

Gemeinschaft und Aktivität

Besonders positiv am Alltag in einem Pflegeheim ist es, dass Pflegebedürftige nie allein sind und es leichter fällt, neue Bekanntschaften zu machen. Regelmäßige Aktivitäten und gemütliche Gemeinschaftsräume laden dazu ein, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

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Finanzierung und Pflegestufen

Ein Kriterium für eine Unterkunft in einem Altenheim ist prinzipiell ein Gutachten betreffend der Pflegestufe. Auf Beantragung durch pflegebedürftige Senioren selbst oder Familienmitglieder, ordnet der Medizinischen Dienst der Krankenversicherung unter Umständen eine von drei Pflegestufen zu. Ob und welche Pflegestufe vorhanden ist, klärt auch, ob und inwieweit man mit einer Übernahme der Zahlungen durch Pflegekasse oder Krankenversicherung rechnen kann. Bei finanziellen Herausforderungen im Alter kann Immobilienbesitz als Sicherheitspolster eingesetzt werden, um den bisherigen Lebensstandard zu halten oder sogar zu erhöhen.

Verkauf auf Rentenbasis

Bei einem Verkauf auf Rentenbasis mit lebenslangem Wohnrecht wird das selbstgenutzte Eigenheim oder die Eigentumswohnung weiterhin ohne Einschränkungen genutzt und die zusätzliche Leibrente sorgt lebenslang für erhöhte Liquidität. Bei einem Umzug in eine Seniorenresidenz kann auf das Wohnrecht verzichtet werden und die zusätzliche Leibrente hilft, die Zusatzkosten für Unterkunft und evtl. Pflege zu decken.

Die Rolle der Pflegestützpunkte

In Rheinland-Pfalz gibt es 135 Pflegestützpunkte. Die Mitarbeiterinnen dort beraten Sie über fast alle Fragen, die Pflege betreffend. Sei es, welche Angebote es gibt, wo ein Platz frei ist oder wie etwas finanziert wird.

Seniorenbeiräte

Mit über 100 kommunalen Seniorenbeiräten in Rheinland-Pfalz sind ältere Menschen gut repräsentiert und haben dadurch die Möglichkeit der politischen Teilhabe innerhalb der Kommunen. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Seniorenvertretungen und der Landesregierung ist die Wohnsituation von Senioren. Gemeinsames Ziel ist es, ihnen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Kernpunkte sind die Förderung von barrierefreiem Wohnraum und die Weiterentwicklung ambulanter Versorgungsstrukturen durch Pflegedienste.

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