Piriformis-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Piriformis-Syndrom ist eine Erkrankung, die durch Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß gekennzeichnet ist, die bis in die Beine ausstrahlen können. Es tritt auf, wenn der Piriformis-Muskel, ein kleiner Muskel tief im Gesäß, den Ischiasnerv reizt oder komprimiert. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten des Piriformis-Syndroms, um Betroffenen ein umfassendes Verständnis dieser Erkrankung zu ermöglichen.

Was ist das Piriformis-Syndrom?

Das Piriformis-Syndrom entsteht, wenn der in der tiefen Hüftmuskulatur lokalisierte Piriformis-Muskel (M. piriformis) verkürzt oder verspannt ist. Der Musculus piriformis ist ein Gesäßmuskel, der die gestreckte Hüfte nach außen dreht und stabilisiert. Bei Hüftbeugung verändert er seine Funktion und spreizt das Bein nach außen ab. Er zieht auf beiden Seiten vom unteren Ende der Wirbelsäule zum Oberschenkel. Mit seiner Hilfe rotiert der Oberschenkel aus der Hüfte nach außen, und ist bei fast allen Bewegungen der Beine beteiligt. Unter dem Piriformis-Muskel verläuft der Ischiasnerv, bei manchen Menschen auch durch diesen hindurch. Dieser dickste Nerv des Menschen wird aus den Nervenwurzeln der unteren Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins und verläuft über das Gesäß auf der Rückseite jedes Beins bis in die Füße.

Da unterhalb dieses birnenförmigen Muskels der Ischiasnerv verläuft, kann eine Verhärtung des Muskels zu Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß führen, die in einigen Fällen bis ins Bein ausstrahlen. Beim Piriformis-Syndrom drückt der Piriformismuskel meist auf den Ischiasnerv und löst Schmerzen in der Gesäßregion aus. Es können aber auch andere Nerven betroffen sein, die durch das Foramen infrapiriforme verlaufen.

Das Piriformis-Syndrom ist für etwa 6 bis 8 Prozent aller Schmerzsyndrome im unteren Rücken verantwortlich. Eine aktuelle retrospektive Studie zeigte, dass von 143 Patienten mit nicht-spinaler Ischialgie 17% positive Befunde im Zusammenhang mit dem Piriformis-Muskel und dem Ischiasnerv aufwiesen.

Ursachen des Piriformis-Syndroms

Die Ursachen des Piriformis-Syndroms liegen in einer Verspannung, Verkürzung oder Kompression des Piriformis-Muskels. Verschiedene Auslöser können dazu führen, dass der Piriformis-Muskel sich verspannt. Häufige Ursachen sind:

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  • Überlastung: Intensives Training (z. B. Laufen, Radfahren) oder andere sportliche Aktivitäten können den Muskel überlasten.
  • Fehlbelastungen: Das Piriformis-Syndrom entsteht u. a. durch Fehlbelastungen. Befindet er sich beim Sitzen in der Gesäßtasche, wird eine Gesäßhälfte komprimiert und mehr belastet als die andere.
  • Trauma: Ein Trauma im Bereich der Hüfte, im Gesäß oder Bein, zum Beispiel durch einen Unfall
  • Bewegungsmangel: Häufiges Sitzen, besonders in ungünstigen Positionen, kann zu Muskelverspannungen führen.
  • Anatomische Anomalien: In einigen Fällen ist auch ein anatomisch abweichender Verlauf des Ischiasnervs ursächlich für die Beschwerden. Anatomische Anomalien wie ein zweiteiliger Piriformis-Muskel oder Verzweigungen des Ischiasnervs, bei denen der Nerv sich durch und um den Muskel windet
  • Fehlstellungen: Aber auch Fehlstellungen wie z. B. Skoliose, Prellungen oder plötzliche Bewegungen, die Zerrungen des Piriformis-Muskels zur Folge haben, zählen zu den Ursachen des Piriformis-Syndroms.
  • Schonhaltung: Eine Hypertrophie (Vergrößerung) des Piriformis-Muskels kann aber auch durch eine Schonhaltung aufgrund von anderen Erkrankungen entstehen.
  • Schwangerschaft: Durch die veränderte Körperhaltung und das zusätzliche Gewicht kann es zu einer Überlastung des Muskels kommen.

Symptome des Piriformis-Syndroms

Die Schmerzen beim Piriformis-Syndrom treten meist einseitig im Gesäß und im unteren Rücken sowie als Beinschmerzen auf, je nachdem welcher der beiden Piriformis-Muskeln betroffen ist. Viele Patienten beschreiben die Schmerzen als stechend und quälend. In den meisten Fällen verstärken sich die Schmerzen beim Sitzen, Bücken oder längerem Gehen bzw. Laufen. Da der eingeklemmte Ischiasnerv und seine Äste die Beine und Füße innervieren, strahlen die Schmerzen oft in diese Bereiche aus. Auch Taubheitsgefühle, Kribbeln und Missempfindungen sind möglich. Häufig verspüren Patienten die Beschwerden am hinteren Oberschenkel und im Knie. Aber auch andere Nerven können durch den Piriformis-Muskel komprimiert werden und Symptome verursachen.

Die typischen Symptome des Piriformis-Syndroms sind:

  • Stechende, ausstrahlende Schmerzen, meist einseitig im Gesäß, im unteren Rücken, in Hüfte und im Bein
  • Die Muskel-Enge kann auch zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Missempfindungen vom Rücken bis ins Bein führen.
  • Meistens werden die Schmerzen beim Sitzen, Bücken oder bei längerem Gehen stärker.
  • Zudem können die Symptome beim Aufstehen aus dem Bett heftiger auftreten.
  • Gangschwierigkeiten, insbesondere Schmerzen beim Treppensteigen oder bei der Außenrotation des Beines.
  • Äußere Druckempfindlichkeit über der großen Ischias-Kerbe.
  • Schmerzverstärkung durch Sitzen oder Manöver, die die Spannung des Piriformismuskels erhöhen.

Diagnose des Piriformis-Syndroms

Für die Diagnose eines Piriformis-Syndroms wird der Arzt zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen. Im nächsten Schritt erfolgt eine körperliche Untersuchung. Der Arzt testet die Beweglichkeit Ihrer Hüften und sucht nach Anzeichen für Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen oder Sensibilitätsstörungen. Menschen mit Piriformis-Syndrom verspüren bei Anspannung oder Dehnung des Piriformis-Muskels Schmerzen. Mithilfe von klinischen Tests provoziert der Arzt durch bestimmte Bewegungen bewusst den Schmerz. Da bisher kein Test das Piriformis-Syndrom direkt nachweisen kann, handelt es sich um eine sogenannte Ausschlussdiagnose.

Anhand unterschiedlicher Tests lässt sich ein Piriformis-Syndrom diagnostizieren.

Einige der gängigen Tests sind:

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  • JAGAS-Test: Der Patient liegt auf dem Rücken und führt scherenartige Bewegungen der gestreckten Beine aus.
  • Freiberg-Test: Der Patient liegt auf dem Rücken auf einer Untersuchungsliege. Das betroffene Bein hängt von der Liege herunter in der Luft.
  • FAIR-Test: Der Patient liegt auf der gesunden Seite. Das obere Bein wird im Kniegelenk gebeugt, an den Körper gezogen und im Hüftgelenk nach innen gedreht. FAIR steht also für Flexion (Beugung), Adduktion (Heranziehen) und Innenrotation. Drückt der Arzt nun das Bein in Richtung der Unterlage, entstehen bei Patienten mit Piriformis-Syndrom Schmerzen im Gesäß.
  • Pace-Test: Der Patient sitzt auf der Untersuchungsliege und die Beine hängen in der Luft. Nun spreizt er das betroffene Bein gegen Widerstand ab.
  • Beatty-Manöver: Der Patient liegt auf der beschwerdefreien Seite. Das betroffene Bein wird im Knie und in der Hüfte angewinkelt. Nun spreizt der Patient das Bein - eventuell gegen einen Widerstand - ab.
  • Lasègue-Test: Während der Patient auf dem Rücken liegt, beugt der Arzt das gestreckte Bein im Hüftgelenk. Entstehen bis zu einer Beugung von 45 Grad Schmerzen im unteren Rücken, die bis ins Bein oder ins Knie ausstrahlen, ist das Lasègue-Zeichen positiv. In diesem Fall ist von einer Reizung oder Kompression des Ischiasnervs auszugehen. Das Lasègue-Zeichen ist positiv, wenn die Dehnung des Ischiasnervs einen plötzlich einschießenden Schmerz im Gesäß verursacht.

Bildgebende Verfahren wie CT oder MRT können dem Spezialisten helfen, eine Verdickung oder Formabweichung des Muskels zu erkennen und andere Ursachen für die Schmerzen auszuschließen. Eine Untersuchung des Piriformis-Muskels per Ultraschall ist nicht möglich, da dieser zu tief liegt. Mit CT- oder MRT-Aufnahmen lässt sich nur erkennen, ob der Muskel verdickt ist. Da der Piriformis-Muskel von außen schlecht erreichbar ist, ist auch die elektromyografische Untersuchung erschwert. Mit dieser Untersuchung misst der Arzt die Muskelaktivität. Aufschlussreich ist diese Untersuchung aber für andere Muskeln, die von Nerven versorgt werden, die durch das Foramen infrapiriforme ziehen. Dazu zählt beispielsweise der große Gesäßmuskel. Ist die Muskelaktivität dieser Muskeln verringert, kann das ein Hinweis auf ein Piriformis-Syndrom sein. Eine Elektroneurografie ist bei einem Piriformis-Syndrom nicht aussagekräftig. Mit dieser Untersuchung soll die Nervenleitgeschwindigkeit des Ischiasnervs gemessen werden. Da der Ischiasnerv aber erst unterhalb des Beckens stimuliert werden kann und die Kompression bzw.

Es gibt einige Krankheitsbilder, die ähnliche Symptome wie das Piriformis-Syndroms verursachen:

  • Lumbaler Bandscheibenvorfall: Drückt ein Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibenvorwölbung im Bereich des unteren Rückens auf die Spinalnerven, kommt es zu unteren Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können. Bandscheibenvorfälle sind eindeutig erst auf MRT-Bildern zu sehen, aber oft nicht die Ursache der Beschwerden.
  • Ischialgie: Das Piriformis-Syndrom ist eine mögliche Ursache für eine Reizung des Ischiasnervs. Wird er gereizt, reagiert der Körper mit Schmerzen, die vom Rücken über das Gesäß ins Bein, manchmal auch bis in den Fuß ausstrahlen.
  • ISG-Syndrom: Schmerzen im Iliosakralgelenk, welches das Kreuzbein mit dem Becken verbindet, treten wie das Piriformis-Syndrom häufig einseitig auf.
  • Arthrose in der Hüfte: Wenn es von der Gesäßmuskulatur hinunter bis ins Bein zieht, können die Schmerzen auf Arthrose in der Hüfte hinweisen.

Behandlung des Piriformis-Syndroms

Ein Piriformis-Syndrom lässt sich in vielen Fällen gut durch konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, exzentrisches Training, Stoßwellentherapie und gezielte Dehnübungen behandeln. Je nach Ausmaß der Beschwerden verbessern sich die Symptome nach wenigen Wochen oder Monaten. Viele Patienten verspüren eine Linderung der Schmerzen durch Kälteanwendungen oder Ultraschalltherapie. Die akute Schmerztherapie erfolgt zudem über entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).

Konservative Behandlungsmethoden:

  • Physiotherapie: Um die Verspannung zu lösen, müssen physiotherapeutisch auch alle benachbarten Muskeln geprüft und gegebenenfalls gelockert werden, da sie oft mitbeteiligt sind.
  • Manuelle Therapie: Mit Stoßwellentherapie und manueller Therapie lässt sich der oft schon chronisch verspannte Muskel lockern.
  • Dehnübungen: Der Selbsttest im Sitzen kann auch zur Linderung der Beschwerden gemacht werden. Eine weitere gute Übung für den Piriformis-Muskel erfolgt im Stehen: Das betroffene Bein anheben und dabei in der Hüfte und im Kniegelenk etwa 90 Grad beugen. Nun den Unterschenkel nach außen führen.

Übungen zur Dehnung und Kräftigung:

Nehmen Sie sich ganz bewusst Zeit für die Übungen. Sie sollten etwa 2- bis 3-mal pro Woche trainieren, um Effekte zu erzielen.

  • Piriformis-Dehnung (Rückenlage): Ausgangsstellung: Liegen Sie auf dem Rücken und beugen Sie das zu dehnende Bein in Hüft- und Kniegelenk. Halten Sie die Dehnung etwa 15-30 Sekunden. Diese Übung dehnt den Piriformis-Muskel.
  • Gesäßmuskulatur-Dehnung (Rückenlage): Ausgangsstellung: Rückenlage, die Beine gebeugt. Kreuzen Sie nun die rechte Ferse über das linke Knie. Durchführung: Ziehen Sie den linken Oberschenkel leicht Richtung Brustkorb, bis im rechten Oberschenkel/Gesäß ein Dehnungsgefühl spürbar ist. Halten Sie die Dehnung etwa 15-30 Sekunden. Diese Übung dehnt die Gesäßmuskulatur.
  • Hüft-Außenrotation (Seitlage): Ausgangsstellung: Liegen Sie auf der Seite. Die Hüft- und Kniegelenke sind leicht gebeugt. Ausgangsstellung: Seitlage. Durchführung: Drehen Sie das oben liegende Knie Richtung Decke. Halten Sie dabei Fußkontakt. Wiederholen Sie die Bewegung 15-mal und wechseln Sie dann die Seite. Dies entspricht einem Satz. Durchführung: Knie Richtung Decke drehen. Die Massage mit dem Tennisball entspannt die Gesäßmuskulatur. Diese Übung kräftigt und mobilisiert die Außenrotatoren des Hüftgelenks.
  • Hüft-Innenrotation mit Theraband (Bauchlage): Ausgangsstellung: Liegen Sie auf dem Bauch. Die Oberschenkel sind parallel. Durchführung: Das angewinkelte Bein zieht aktiv gegen den Widerstand des Therabandes nach innen. Wiederholen Sie die Bewegung 15-mal und wechseln Sie dann das Bein. Dies entspricht einem Satz.
  • Kniebeugen (vor einem Stuhl): Diese Übung kräftigt die Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur. Ausgangsstellung: Stehen Sie vor einem Stuhl. Durchführung: Setzen Sie sich mit dem Gesäß nach hinten unten ab. Wiederholen Sie die Bewegung 15-mal. Dies entspricht einem Satz.
  • Beckenheben (mit Bein auf Hocker): Diese Übung kräftigt die Hüftmuskulatur, die für das Abspreizen und Strecken des Beines nach hinten verantwortlich ist. Ausgangsstellung: Das zu beübende Bein ist gestreckt. Der Oberschenkel ist leicht nach außen gedreht. Das Knie befindet sich exakt über dem Fuß. Das andere Bein ist auf einem Hocker bzw. Durchführung: Spannen Sie den Bauch an, sodass der untere Rücken lang wird (kein Hohlkreuz). Heben Sie nun das Becken des hochgestellten Beines langsam an und schieben Sie das Knie leicht nach vorne. Achten Sie darauf, mit dem Hüftgelenk des Standbeines nicht seitlich wegzusinken. Halten Sie die Dehnung etwa 15-30 Sekunden.
  • Brücke: Bei dieser Übung liegt man auf dem Rücken, stellt die Füße auf und drückt das Becken nach oben, ohne dass es zu einer Seite abkippt. Schon morgens im Bett kann auf diese Weise der Piriformis-Muskel trainiert werden - fünf Minuten reichen.

Weitere Maßnahmen:

  • Vermeidung von Reizungen: Vermeiden Sie für einige Tage alles, was die Schmerzen auslöst, also beispielsweise langes Sitzen, Treppensteigen, Laufen, das Hochheben von Lasten oder lange Spaziergänge. Eventuell verursachende Faktoren wie zum Beispiel eine schlechte Sitzposition, längeres Autofahren oder die Aufbewahrung des Portemonnaies in der hinteren Hosentasche sollten zudem vermieden bzw. unterlassen werden. Achten Sie jedoch darauf, eine möglichst aufrechte Sitzposition einzunehmen. Leiden Sie am Piriformis-Syndrom, sollten Sie darauf achten, aufrecht zu sitzen und die Sitzposition häufig zu verändern. Stehen Sie öfter auf und dehnen Sie die Muskeln, um Verkürzungen zu vermeiden. Verwenden Sie außerdem eine bequeme und gepolsterte Sitzauflage, die den Druck auf das Gesäß minimiert.
  • Wärme- und Kälteanwendungen: Probieren Sie aus, ob Wärme oder Kälte die Schmerzen lindert. Kühlkissen, die mehrfach täglich über etwa 15 Minuten angewendet werden, können eine Schwellung lindern, Wärme, zum Beispiel mit einer Wärmflasche oder einem Heizkissen kann verspannte Muskulatur entspannen.
  • Schmerzmittel: Akute Schmerzen lassen sich durch nichtsteroidale Antirheumatika wie z. B. Ibuprofen oder Diclofenac behandeln. Lindern diese die Schmerzen nicht ausreichend, kann der Arzt stärkere Medikamente, sogenannte Opioide, verschreiben. Schmerzmedikamente können in der akuten Phase kurzfristig eine Linderung bringen und eingesetzt werden, sind jedoch dauerhaft nicht beschwerdelindernd.
  • Schlafposition: Leiden Sie am Piriformis-Syndrom, sollten Sie öfter die Schlafposition wechseln, um Verspannungen zu vermeiden und die Durchblutung der Muskulatur in allen Bereichen anzuregen. Sie können sowohl auf dem Rücken als auch auf der Seite schlafen. Allerdings sollten Sie bei starken Beschwerden in Seitenlage mit der schmerzenden Seite nach oben schlafen. Ein Kissen zwischen den Beinen sorgt für Linderung der Beschwerden. Die Hüft- und Schulterregion sollte in die Matratze einsinken.
  • Botox-Injektionen: Sollte der Piriformis-Muskel auch nach mehrwöchiger Therapie und konsequenten Eigenübungen noch immer Beschwerden verursachen, können Botox-Spritzen in diesem Bereich zum Einsatz kommen. Der Wirkstoff Botulinumtoxin lähmt den Muskel. Eine Botox-Spritze wird häufig unter MRT-Kontrolle gegeben. Die Wirkung hält etwa drei Monate an.
  • Weitere Therapien: Bei ausbleibender Besserung wird eventuell die Diagnostik erweitert (siehe oben), darüber hinaus kann zusätzlich unter anderem die Akupunktur (Dry-Needling), Stoßwellentherapie oder Neuraltherapie von Triggerpunkten eingesetzt werden.

Prävention des Piriformis-Syndroms

Zur Prävention des Piriformis-Syndroms können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

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  • Seien Sie regelmäßig körperlich aktiv, so bleiben Ihre Muskeln gesund.
  • Achten Sie auf eine gute Körperhaltung beim Sitzen, Stehen und Autofahren.
  • Vor dem Sport sollten Sie sich immer ausreichend aufwärmen, damit alle Muskeln gut durchblutet sind. Ebenso wichtig ist es die beanspruchte Muskulatur nach der Sporteinheit zu dehnen.
  • Vermeiden Sie langes Sitzen und stehen Sie zwischendurch immer wieder auf und dehnen Sie sich.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität mit Fokus auf Dehnübungen zur Erhaltung der Flexibilität und Vermeidung von Muskelverspannungen.
  • Graduelle Steigerung der körperlichen Aktivität bei Beginn eines neuen Trainingsregimes.
  • Durchführung von Aufwärm- und Abkühlübungen vor und nach dem Training.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Die Schmerzen im Gesäß oder Bein anhaltend oder stark sind.
  • Die Symptome Ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen.
  • Sie Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Beinen verspüren.
  • Die Selbsthilfemaßnahmen keine Linderung bringen.
  • Sie unsicher sind, ob Ihre Symptome auf ein Piriformis-Syndrom hindeuten.

Frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, chronische Schmerzen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Der Facharzt für Orthopädie ist spezialisiert auf Erkrankungen des Bewegungsapparates und die richtige Wahl, wenn Sie ein Piriformis-Syndrom hinter Ihren Beschwerden vermuten. Alternativ können Sie zunächst Ihren Hausarzt konsultieren.

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