Playstation Epilepsie Warnung: Ein Leitfaden zum Verständnis und zur Minimierung von Risiken

Videospiele sind ein beliebtes Hobby für Millionen von Menschen weltweit. Sie bieten Unterhaltung, Herausforderung und die Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu treten. Allerdings bergen einige Videospiele potenzielle Gesundheitsrisiken, insbesondere für Menschen mit Epilepsie oder einer Anfälligkeit für photosensitive Anfälle. Dieser Artikel beleuchtet die Problematik der Epilepsie-Warnungen bei Playstation-Spielen, insbesondere im Zusammenhang mit Spielen wie Cyberpunk 2077, und gibt Hinweise, wie man Risiken minimieren kann.

Was ist photosensitive Epilepsie?

Photosensitive Epilepsie ist eine Form der Epilepsie, bei der Anfälle durch visuelle Reize wie flackernde Lichter, sich schnell ändernde Muster oder bestimmte Farben ausgelöst werden. Schnell blinkende Lichter, insbesondere in Rot und Weiß, sind besonders risikoreich. Diese visuellen Reize können bei anfälligen Personen eine Fehlfunktion im Gehirn verursachen, was zu einer extremen elektrischen Entladung von Nervenzellen und somit zu einem epileptischen Anfall führt.

Epilepsie-Warnungen in Videospielen: Warum sind sie wichtig?

Epilepsie-Warnungen in Videospielen dienen dazu, Spieler auf potenzielle Risiken aufmerksam zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Diese Warnungen sind besonders wichtig, da viele Menschen möglicherweise nicht wissen, dass sie eine Anfälligkeit für photosensitive Anfälle haben, bis sie einem entsprechenden Auslöser ausgesetzt sind.

Die Warnungen sind in der Regel in den Startsequenzen von Spielen oder in den Einstellungen zu finden. Sie enthalten Informationen über potenzielle Auslöser und Empfehlungen, wie man das Risiko eines Anfalls minimieren kann. Es ist wichtig, diese Warnungen ernst zu nehmen und die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen.

Cyberpunk 2077 und das Risiko von epileptischen Anfällen

Cyberpunk 2077, ein Action-Rollenspiel des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt Red, erregte besondere Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit Epilepsie-Warnungen. Das Spiel ist bekannt für seine helle, laute und aufdringliche Farbgebung sowie für seine intensiven Animationen und Effekte. Diese visuellen Elemente können für Menschen mit Epilepsie ein erhebliches Risiko darstellen.

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Insbesondere die sogenannten "Braindance"-Szenen im Spiel wurden als potenziell gefährlich identifiziert. Während dieser Szenen setzt die Spielfigur ein Headset auf, das in seiner Funktionsweise einem realen Gerät ähnelt, das Neurologen zur Diagnose von Anfällen verwenden. Die intensiven visuellen Effekte und schnellen Schnitte in diesen Szenen können bei anfälligen Personen Anfälle auslösen.

Reaktion von CD Projekt Red

Nachdem Berichte über epileptische Anfälle im Zusammenhang mit Cyberpunk 2077 aufkamen, reagierte CD Projekt Red umgehend. Das Unternehmen veröffentlichte ein Statement, in dem es sich der Problematik bewusst zeigte und an einer Lösung arbeitete.

Als erste Maßnahme wurde eine gesonderte Epilepsie-Warnung in die Bootsequenz des Spiels integriert. Darüber hinaus arbeitet das Team an einer "dauerhaften" Lösung, um das Risiko von Anfällen weiter zu minimieren. Welche konkreten Maßnahmen hier geplant sind, ist derzeit noch nicht bekannt.

Wie man das Risiko von Anfällen beim Spielen minimieren kann

Auch wenn Spieleentwickler Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Anfällen zu minimieren, gibt es auch Dinge, die Spieler selbst tun können, um sich zu schützen:

  • Konsultieren Sie einen Arzt: Wenn Sie an Epilepsie leiden oder eine Vorgeschichte von Anfällen haben, sollten Sie vor dem Spielen von Videospielen Ihren Arzt konsultieren. Er kann Ihnen individuelle Empfehlungen geben und beurteilen, ob bestimmte Spiele für Sie geeignet sind.
  • Lesen Sie die Epilepsie-Warnungen: Nehmen Sie sich die Zeit, die Epilepsie-Warnungen in Spielen sorgfältig zu lesen. Achten Sie auf Informationen über potenzielle Auslöser und befolgen Sie die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen.
  • Passen Sie die Einstellungen an: Viele Spiele bieten die Möglichkeit, die Grafikeinstellungen anzupassen. Reduzieren Sie die Helligkeit des Bildschirms, dimmen Sie blaue Lichter mit einem Augenschonmodus oder aktivieren Sie einen Farbenblind-Modus. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Intensität visueller Reize zu verringern.
  • Spielen Sie in gut beleuchteten Umgebungen: Spielen Sie nicht in dunklen Räumen. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, um die Belastung der Augen zu reduzieren.
  • Machen Sie Pausen: Spielen Sie nicht übermäßig lange. Machen Sie regelmäßig Pausen, um Ihre Augen und Ihr Gehirn zu entlasten. Experten empfehlen, pro Stunde 15 Minuten Pause einzulegen.
  • Achten Sie auf Symptome: Achten Sie auf Symptome wie Schwindel, Sehstörungen, Muskelzucken, Verwirrung oder Bewusstseinsverlust. Wenn Sie solche Symptome bemerken, beenden Sie das Spiel sofort und suchen Sie ärztliche Hilfe.
  • Vermeiden Sie potenziell auslösende Inhalte: Wenn Sie wissen, dass bestimmte visuelle Elemente oder Spielsequenzen bei Ihnen Anfälle auslösen können, vermeiden Sie diese.

Die Rolle der Spieleentwickler

Spieleentwickler tragen eine große Verantwortung, wenn es darum geht, das Risiko von Anfällen bei Spielern zu minimieren. Neben der Integration von Epilepsie-Warnungen können sie auch folgende Maßnahmen ergreifen:

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  • Entwicklung von anfallssicheren Spielen: Entwickler können bei der Gestaltung ihrer Spiele auf Elemente verzichten, die bekanntermaßen Anfälle auslösen können, wie z. B. schnell flackernde Lichter oder sich schnell ändernde Muster.
  • Anpassbare Einstellungen: Spiele sollten es den Spielern ermöglichen, die Grafikeinstellungen umfassend anzupassen, um die Intensität visueller Reize zu reduzieren.
  • Bereitstellung von Informationen: Entwickler können auf ihren Websites oder in den Spieleanleitungen detaillierte Informationen über potenzielle Risiken und Vorsichtsmaßnahmen bereitstellen.
  • Zusammenarbeit mit Experten: Die Zusammenarbeit mit Epilepsie-Experten kann Entwicklern helfen, die Risiken besser zu verstehen und wirksame Maßnahmen zu entwickeln.

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