Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP): Symptome, Ursachen und Therapie

Die progressive supranukleäre Blickparese (PSP), auch bekannt als Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom (SRO), ist eine seltene, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Sie ist durch eine fortschreitende Schädigung bestimmter Hirnbereiche gekennzeichnet und führt zu einer Vielzahl von Symptomen, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können. PSP wird oft mit der Parkinson-Krankheit verwechselt, ist aber eine eigenständige Erkrankung mit spezifischen Merkmalen. Nach der Parkinson-Krankheit ist PSP die zweithäufigste Bewegungsstörung. Man geht davon aus, dass sechs bis sieben von 100.000 Menschen im Laufe ihres Lebens an PSP erkranken.

Was ist PSP?

PSP ist eine atypische Parkinson-Syndrom, bei dem es sich um eine Gruppe von neurologischen Erkrankungen handelt, die Symptome ähnlich der Parkinson-Krankheit aufweisen. Im Gegensatz zum idiopathischen Parkinson-Syndrom oder M. Parkinson handelt es sich bei den atypischen Parkinson-Syndromen (APS) um seltene Erkrankungen. Zu dieser Erkrankungsgruppe zählen die Multisystematrophie (MSA), die progressive supranukleäre Blickparese (PSP), das kortikobasale Syndrom (CBS) und die Demenz mit Lewy-Körpern (LBD). Wie der M. Parkinson stellen die APS neurodegenerative Erkrankungen dar, wobei man je nach zugrundeliegenden neuropathologischen Veränderungen zwischen Synukleinopathien (MSA, LBD, bestimmte Formen des CBS) und Tauopathien (PSP, bestimmte Formen des CBS) unterscheiden kann. Charakteristisch für die APS sind ein schleichender Erkrankungsbeginn im mittleren Lebensalter und eine kontinuierliche Zunahme der Symptomatik im Erkrankungsverlauf. Im Vergleich zum M. Parkinson verlaufen die APS in der Regel jedoch schwerer und schneller. Zudem sprechen sie schlechter auf die für den M.

Ursachen der PSP

Die genauen Ursachen der PSP sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

  • Genetische Faktoren: Es gibt zwar keine direkten Beweise dafür, dass PSP eine rein genetisch bedingte Krankheit ist, aber es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Manchmal tritt die Krankheit gehäuft in Familien auf. Das bedeutet aber nicht, dass es ein einzelnes Gen gibt, das PSP verursacht. Es wurden bestimmte genetische Mutationen identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für PSP in Verbindung gebracht werden, jedoch sind diese Mutationen bei den meisten Patienten mit PSP nicht vorhanden.
  • Neurodegeneration: PSP gehört zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Das bedeutet, dass Nervenzellen im Gehirn langsam absterben. Über die Ursachen dieser Veränderungen ist noch wenig bekannt. Seit der systematischen Beschreibung der Erkrankung durch die Wissenschaftler Steele, Richardson und Olzewski im Jahre 1963 gibt es mehrere Forschungsansätze. Die Ähnlichkeit der PSP und der Parkinsonschen Erkrankung (Symptome, befallene Gehirnbereiche) zeigen sich in der Verlangsamung der Bewegungen. Gleichzeitig beobachtet man bei PSP-Patienten eine geistige Retardierung, was eine Nähe zur Alzheimerschen Erkrankung suggeriert. Einige Ergebnisse aus der Erforschung dieser letztgenannten Erkrankungen sind auf die PSP übertragbar und bieten zumindest im Bereich der Medikation Therapieansätze.
  • Alterungsprozesse: PSP tritt meistens im höheren Alter auf, meistens so ab 60. Das deutet darauf hin, dass Alterungsprozesse im Gehirn eine Rolle spielen könnten.
  • Umweltfaktoren: Es wird auch diskutiert, ob Umweltfaktoren bei der Entstehung von PSP eine Rolle spielen könnten. Es gibt auch Spekulationen darüber, ob Hirnverletzungen in der Vergangenheit das Risiko für PSP erhöhen könnten. Entzündliche Prozesse im Gehirn könnten auch eine Rolle spielen. Manche Medikamente könnten möglicherweise das Risiko für PSP erhöhen, aber auch hier gibt es noch keine klaren Beweise.

Symptome der PSP

Die Symptome der PSP können sehr verschieden sein und verstärken sich zunehmend. Sie können von Person zu Person variieren und sich im Laufe der Zeit verändern. Manche Symptome können auch ganz ausbleiben. Die Symptome lassen sich grob in motorische, kognitive und Verhaltenssymptome einteilen.

Motorische Symptome

  • Gleichgewichtsstörungen und Stürze: Anfänglich klagen die Patienten häufig über Schwindel, Stimmungsschwankungen, Gleichgewichtsstörungen und plötzliche Stürze, am häufigsten nach hinten. Ein sehr markantes Symptom dieser Krankheit ist das Taumeln, als wäre die Person betrunken und hätte ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle. Häufige Stürze, insbesondere nach hinten, sind ein typisches Anzeichen.
  • Muskelsteifheit und langsame Bewegungen (Rigor): Die Muskelsteifheit und die langsame Bewegung (Rigor) sind typisch für die Erkrankung. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Bewegungen zu initiieren und zu kontrollieren, was zu verlangsamten Bewegungsabläufen führt.
  • Gangstörungen: Das Gehen wird oft zu einem schwierigen und unsicheren Prozess. Betroffene haben häufig einen steifen, gebeugten Gang, bei dem sie kleine Schritte machen und das Gleichgewicht schwer halten können.
  • Blicklähmung: Die Probleme mit den Augenbewegungen haben der Krankheit auch ihren Namen gegeben: Blickparese - Blicklähmung. PSP lähmt die Augen der Betroffenen. Ein kontrolliertes Sehen ist daher nicht mehr möglich. Die Blicklähmung nach oben und unten ist eines der charakteristischen Merkmale der PSP. Betroffene haben Schwierigkeiten, ihre Augen nach oben oder unten zu bewegen, während die seitliche Augenbewegung normalerweise erhalten bleibt. Dies kann die Fähigkeit beeinträchtigen, Dinge in verschiedenen Höhen zu betrachten, beispielsweise beim Lesen oder Treppensteigen. Neben den Blickbewegungsstörungen können auch andere Augenprobleme auftreten, wie zum Beispiel Probleme mit der Augenliderkontrolle, wie schweres Blinzeln oder Probleme beim Öffnen oder Schließen der Augenlider.
  • Schluckstörungen (Dysphagie): Schluckstörungen, auch Dysphagie genannt, sind ein ernstes Problem bei PSP.
  • Sprachstörungen (Dysarthrie): Ausgeprägte Stimm- und Sprechstörungen können auftreten. Verlangsamtes Sprechtempo, angestrengtes und gepresstes Sprechen sind möglich. Die Stimme kann leise, heiser und verwaschen sein.
  • Koordinationsstörungen: Körper und Gehirn stehen nicht mehr im Einklang. Es kommt zu Koordinationsstörungen.

Kognitive Symptome

  • Verlangsamung des Denkens: Gleichzeitig beobachtet man bei PSP-Patienten eine geistige Retardierung, was eine Nähe zur Alzheimerschen Erkrankung suggeriert.
  • Aufmerksamkeitsstörungen:
  • Gedächtnisstörungen: Die kognitiven Veränderungen können Gedächtnisstörungen umfassen.
  • Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Denken: Die kognitiven Veränderungen können Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Denken umfassen.
  • Schwierigkeiten beim Abrufen von Informationen: Die kognitiven Veränderungen können Schwierigkeiten beim Abrufen von Informationen umfassen.
  • Einschränkungen der Urteilsfähigkeit: Die kognitiven Veränderungen können Einschränkungen der Urteilsfähigkeit umfassen.

Verhaltenssymptome

  • Apathie: "Leidenschaftslosigkeit" kann auftreten. Betroffene können Apathie entwickeln, was zu einer reduzierten Motivation und Teilnahmslosigkeit führt.
  • Reizbarkeit:
  • Stimmungsschwankungen:
  • Wutausbrüche:
  • Emotionale Labilität:
  • Gemüts- oder Persönlichkeitsveränderungen: Manchmal kommt es auch zu Gemüts- oder Persönlichkeitsveränderungen.
  • Angststörungen und Depressionen: Angststörungen und Depressionen sind leider auch häufig bei PSP. Es ist verständlich, dass der Umgang mit einer solchen Erkrankung psychisch belastend sein kann. Viele Patienten mit atypischen Parkinson-Syndromen leiden an depressiven Störungen, die frühzeitig erkannt und angemessen behandelt werden sollen.
  • Vermindertes Blinzeln: Ein weiteres häufiges Symptom ist, dass du weniger blinzelst als normal. Das kann dazu führen, dass deine Augen trocken und gereizt sind. Außerdem kann es deinem Gesicht einen starren, ausdruckslosen Ausdruck verleihen.
  • Schwierigkeiten, Emotionen im Gesicht auszudrücken: Wie schon beim verminderten Blinzeln erwähnt, kann PSP auch deine Fähigkeit beeinträchtigen, Emotionen im Gesicht auszudrücken.
  • Verschwommene Sicht: Obwohl PSP hauptsächlich die Augenbewegungen beeinträchtigt, kann es auch zu verschwommener Sicht kommen. Das liegt daran, dass die Schwierigkeiten, die Augen richtig zu bewegen, das Sehen erschweren können.
  • Unscharfes Sehen, Doppelt-Sehen oder Verschwommen-Sehen: Unscharfes Sehen, Doppelt-Sehen oder Verschwommen-Sehen, was zu Stürzen, meist nach hinten, führt.
  • Farberkennungsprobleme: Manche Leute mit PSP haben Probleme, Farben richtig zu erkennen. Das kann sich zum Beispiel darin äußern, dass Farben blasser wirken oder schwerer zu unterscheiden sind.

Weitere Symptome

  • Schwindelanfälle:

Diagnose der PSP

Die Diagnose der PSP kann schwierig sein, da die Symptome denen anderer Bewegungserkrankungen ähneln können. PSP wird meist von Neurologen festgestellt. Allerdings ist es nicht einfach, die PSP zu diagnostizieren. Es gibt bislang keinen speziellen Test, und die Symptome ähneln denen anderer Bewegungserkrankungen. Gerade in der Frühphase der jeweiligen Erkrankungen kann es schwierig sein, die richtige Diagnose zu stellen, sowohl innerhalb der Gruppe der APS als auch in Abgrenzung zum M. Parkinson. Durch Unterstützung in der Diagnosestellung wollen wir dazu beitragen, Betroffene mit APS möglichst frühzeitig zu identifizieren und ihnen dadurch eine zielgerichtete Behandlung zu ermöglichen.

Lesen Sie auch: Schlaganfall: Seltene Ursachen im Fokus

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus:

  • Ausführliche Krankengeschichte (Anamnese): Die Anamnese und eine gründliche klinische Untersuchung sind wichtige Schritte bei der Diagnosestellung. Der Arzt wird nach den Symptomen und ihrem Verlauf fragen.
  • Körperlich-neurologische Untersuchung: Dabei achtet er besonders auf deine Augenbewegungen, dein Gleichgewicht und deine Reflexe. Er wird dich wahrscheinlich bitten, bestimmte Bewegungen auszuführen, um zu sehen, wie gut du dich koordinieren kannst.
  • Neurologische Tests: Der Arzt wird verschiedene neurologische Tests durchführen, um die Funktionen des Nervensystems zu überprüfen.
  • Bildgebende Verfahren: Um andere Ursachen auszuschließen, kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Neurologische Bildgebungsverfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns können durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen der Symptome auszuschließen. Zur Diagnostik der Progressiven supranukleären Blickparese wird vor allem die MagnetresonanzTomographie (MRT) wegen ihrer hochauflösenden Abbildungen im Bereich des Hirnstamms eingesetzt. MRT-Kopf Mittelhirnatrophie (a-p. Durchmesser>15mm) mit Erweiterung des 3.
  • Weitere Untersuchungen: Manchmal wird auch eine Untersuchung des Hirnwassers (Liquor) gemacht. Dabei wird eine Probe aus dem Rückenmark entnommen, um bestimmte Proteine oder andere Substanzen zu analysieren. Diese Tests sind dazu da, deine geistigen Fähigkeiten zu überprüfen. Eine Elektromyographie (EMG) misst die elektrische Aktivität deiner Muskeln. Bei der Hirnsonographie wird Ultraschall verwendet, um das Gehirn darzustellen.

Differentialdiagnose

Es ist echt wichtig, andere mögliche Ursachen für deine Symptome auszuschließen, bevor man sich auf die Diagnose progressive supranukleäre Blickparese (PSP) festlegt. Manchmal können ähnliche Symptome auch bei ganz anderen Erkrankungen auftreten. Differentialdiagnosen umfassen andere neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit, multiple Systematrophie (MSA), frontotemporale Demenz und normale Druckhydrozephalus (NPH).

  • Parkinson-Krankheit: Parkinson ist wahrscheinlich der häufigste „Verdächtige“, weil einige frühe Anzeichen ähnlich sein können, wie z.B. verlangsamte Bewegungen oder Steifheit. Aber bei PSP gibt es oft noch andere Symptome, die bei Parkinson nicht so typisch sind.
  • Kortikobasale Degeneration (CBD): CBD ist auch eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die zu Problemen mit Bewegung, Steifheit und manchmal auch kognitiven Schwierigkeiten führen kann.
  • Normaldruckhydrozephalus (NDH): NDH ist eine Erkrankung, bei der sich zu viel Flüssigkeit im Gehirn ansammelt.
  • Medikamente und Umweltgifte: Manchmal können bestimmte Medikamente oder Umweltgifte neurologische Symptome verursachen, die mit PSP verwechselt werden könnten.

Gerne können Sie sich in unserer Ambulanz für Atypische Parkinsonsyndrome vorstellen. Hierfür können unter anderem folgende Untersuchungen hilfreich sein:

  • Nervenwasseruntersuchung
  • Kernspintomographie
  • Kardiovaskuläre Funktionstests: Die Durchführung einer Kipptischuntersuchung hilft, bei Patienten mit Hinweisen auf eine autonome Dysregulation Art und Ausmaß der orthostatischen Hypotonie festzustellen.
  • Da-TSCAN® (123J-Dat-Scan: Bei dieser nuklearmedizinischen Untersuchung wird die Dichte von Dopamintransportern im Gehirn bestimmt. Diese sind bei allen neurodegenerativen Formen des Parkinson-Syndroms (z.B. Parkinson-Erkrankung, atypische Parkinson-Syndrome) vermindert.
  • 18F FDG PET: Bei dieser Form der Positronenemissionstomographie (PET) wird schwach radioaktiv markierter Traubenzucker (18F FDG) eingesetzt, um den Gehirnstoffwechsel darzustellen. In Bereichen, die von einem neurodegenerativen Prozess betroffen sind, ist oft schon früh der Zuckerstoffwechsel reduziert. Verschiedene Formen neurodegenerativer Erkrankungen können so voneinander abgegrenzt werden.
  • MIBG-Szintigraphie: Bei dieser nuklearmedizinischen Untersuchung werden die Aufnahme und Speicherung von Katecholaminen in postganglionären kardialen Neuronen visualisiert. Diese Untersuchung kann durchgeführt werden, um differentialdiagnostisch insbesondere die MSA vom M. Parkinson abzugrenzen. Während die Szintigraphie bei Patienten mit einer MSA meistens einen normalen Befund zeigt, kann bei Patienten mit M.

Therapie der PSP

PSP ist nicht heilbar. Es werden Medikamente eingesetzt, bislang konnte aber für keines ein eindeutig positiver Effekt auf den Verlauf oder die Symptome der PSP nachgewiesen werden. Die Therapie konzentriert sich hauptsächlich darauf, die Symptome zu lindern und deine Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Die Therapie der atypischen Parkinson-SyndromeAktuell gibt es keine Heilung für die atypischen Parkinson-Syndrome, und nur wenige Medikamente können die Symptome lindern. Die Forschung macht jedoch Fortschritte. Denk dran, jeder Mensch ist anders, und was für den einen super funktioniert, muss nicht unbedingt für dich das Richtige sein. Es ist super wichtig, dass du alle Medikamente mit deinem Arzt besprichst, bevor du sie einnimmst, und dass du alle Anweisungen genau befolgst.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie basiert auf der Gabe von Dopamin-Ersatzstoffen in hohen Dosen, die jedoch nur bei manchen Patienten Symptome lindern können. Derzeit gibt es keine Therapie, die das Fortschreiten der Erkrankungen verlangsamen kann. Bei der symptomatischen Behandlung geht es darum, die Beschwerden, die dir am meisten zu schaffen machen, gezielt anzugehen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du Medikamente gegen Muskelsteifheit oder Gleichgewichtsstörungen bekommst. Oder dass du spezielle Übungen machst, um deine Beweglichkeit zu verbessern. Es gibt verschiedene Medikamente, die bei PSP eingesetzt werden können, um bestimmte Symptome zu lindern.

Lesen Sie auch: Mehr über seltene neurologische Erkrankungen erfahren

  • L-Dopa: L-Dopa kennst du vielleicht schon von Parkinson. Es ist ein Medikament, das im Körper zu Dopamin umgewandelt wird. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der bei Bewegungen hilft. Bei PSP kann L-Dopa manchmal helfen, die Steifigkeit und Langsamkeit zu verbessern, aber leider wirkt es bei PSP oft nicht so gut wie bei Parkinson.
  • Dopaminagonisten: Dopaminagonisten sind Medikamente, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen. Sie können eine Alternative oder Ergänzung zu L-Dopa sein. Auch hier ist die Wirksamkeit bei PSP oft begrenzt, aber einige Leute finden, dass sie helfen.
  • Amantadin: Amantadin ist ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Grippe eingesetzt wurde, aber es kann auch bei Bewegungsstörungen helfen. Es kann die Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen) reduzieren, die manchmal als Nebenwirkung von L-Dopa auftreten.
  • Antidepressiva: Depressionen und Angstzustände sind bei PSP häufig. Antidepressiva können helfen, diese Symptome zu lindern. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) sind oft die erste Wahl, aber es gibt auch andere Optionen.
  • Antipsychotika: In einigen Fällen können bei PSP psychotische Symptome wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen auftreten. Antipsychotika können helfen, diese Symptome zu kontrollieren.
  • Medikamente gegen Angststörungen: Angstzustände können bei PSP sehr belastend sein. Medikamente gegen Angststörungen, wie Benzodiazepine, können kurzfristig helfen, die Angst zu reduzieren. Allerdings sind sie nicht für die langfristige Anwendung geeignet, da sie abhängig machen können.
  • Schmerzmittel: Schmerzen können bei PSP ein Problem sein, insbesondere aufgrund von Steifigkeit und Muskelverspannungen. Schmerzmittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen, können helfen, die Schmerzen zu lindern. In einigen Fällen können auch stärkere Schmerzmittel erforderlich sein.

Nicht-medikamentöse Therapie

Gerade wegen der begrenzten medikamentösen Möglichkeiten sind Physiotherapie, Ergotherapie und Sprechtherapie bei der Behandlung der PSP wichtig. Besonders wichtig sind regelmäßige physio- und ergotherapeutische und logopädische Maßnahmen.

  • Physiotherapie: Physiotherapie ist super wichtig, wenn du mit progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) zu tun hast. Es geht darum, deine Beweglichkeit so gut wie möglich zu erhalten und deine Lebensqualität zu verbessern. Stell dir vor, du hast ein Team von Leuten, die dir helfen, aktiv zu bleiben und dich wohler zu fühlen. Es gibt Übungen, die speziell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Das können Sachen sein, die dir helfen, deine Muskeln zu stärken oder deine Bewegungen besser zu koordinieren. Gleichgewicht zu halten kann echt schwierig sein, besonders bei PSP. Deshalb ist Gleichgewichtstraining ein großer Teil der Physiotherapie. Es gibt verschiedene Übungen, die dir helfen können, stabiler zu werden und Stürze zu vermeiden. Krafttraining ist nicht nur für Bodybuilder! Es hilft dir, deine Muskeln stark zu halten, was wichtig ist, um aktiv zu bleiben und alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Manchmal kann PSP auch deine Atmung beeinflussen. Atemtherapie kann dir helfen, besser zu atmen und deine Lungenkapazität zu verbessern. Wassergymnastik ist super, weil das Wasser deinen Körper trägt und es einfacher macht, dich zu bewegen. Es ist schonender für deine Gelenke und kann dir helfen, deine Muskeln zu stärken und deine Beweglichkeit zu verbessern. Yoga und Tai Chi sind sanfte Bewegungsformen, die dir helfen können, dein Gleichgewicht zu verbessern, deine Muskeln zu dehnen und dich zu entspannen. Stürze sind ein großes Problem bei PSP, deshalb ist Sturzprophylaxe ein wichtiger Teil der Physiotherapie. Dein Therapeut kann dir Tipps geben, wie du dein Zuhause sicherer machen kannst und wie du Stürze vermeiden kannst.
  • Ergotherapie: Ergotherapie kann dir helfen, deinen Alltag trotz der fortschreitenden supranukleären Blickparese so selbstständig wie möglich zu gestalten. Es geht darum, deine Lebensqualität zu verbessern und dir Strategien an die Hand zu geben, um mit den Herausforderungen der Erkrankung umzugehen. Ergotherapeuten helfen dir, Strategien zu entwickeln, um alltägliche Aufgaben trotz deiner Einschränkungen zu meistern. Es gibt viele Hilfsmittel, die dir das Leben erleichtern können. Ergotherapeuten können dich beraten, welche Hilfsmittel für dich geeignet sind und dir zeigen, wie du sie richtig einsetzt. Die progressive supranukleäre Blickparese kann auch deine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen. Ergotherapie kann dir helfen, deine geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern. Feinmotorische Fähigkeiten können durch die Erkrankung beeinträchtigt werden. Ergotherapie bietet gezielte Übungen, um deine Feinmotorik zu verbessern oder zu erhalten. Wenn du noch berufstätig bist, kann Ergotherapie dir helfen, deinen Arbeitsplatz anzupassen oder alternative Arbeitsmethoden zu entwickeln, damit du weiterhin arbeiten kannst. Ergotherapie kann dir helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die progressive supranukleäre Blickparese betrifft nicht nur dich, sondern auch deine Familie.
  • Logopädie und Sprachtherapie: Logopädie und Sprachtherapie sind superwichtig, wenn du mit progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) zu tun hast. Es geht darum, deine Kommunikationsfähigkeiten und deine Fähigkeit zu schlucken so gut wie möglich zu erhalten oder zu verbessern. Stell dir vor, du hast Schwierigkeiten, dich klar auszudrücken oder das Essen bleibt dir im Hals stecken - da können Logopäden echt helfen. Dein Stimmvolumen und deine Stimmqualität können durch PSP beeinträchtigt werden. Beim Stimmtraining lernst du, deine Stimme bewusster einzusetzen und zu kräftigen. Sprechübungen helfen dir, deine Artikulation und Aussprache zu verbessern. Das ist besonders wichtig, wenn deine Sprache undeutlich geworden ist. Schluckstörungen sind ein häufiges Problem bei PSP. Die Schlucktherapie zielt darauf ab, das Schlucken sicherer und effizienter zu machen. Wenn deine verbale Kommunikation stark eingeschränkt ist, können Kommunikationshilfen eine große Unterstützung sein. In der Gruppentherapie triffst du andere Menschen mit ähnlichen Problemen. Das kann sehr hilfreich sein, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Jeder Mensch ist anders, und deshalb sollte auch die Therapie individuell auf dich zugeschnitten sein. Dein Logopäde wird deine spezifischen Bedürfnisse und Ziele berücksichtigen, um einen Therapieplan zu erstellen, der für dich am besten funktioniert. PSP betrifft nicht nur dich, sondern auch deine Familie. Logopäden bieten oft auch Beratung und Unterstützung für Angehörige an. Sie können ihnen zeigen, wie sie dich am besten unterstützen können und wie sie mit den Kommunikationsschwierigkeiten umgehen können.
  • PEG-Sonde: Wenn das Schlucken sehr schwerfällt und du nicht mehr genügend Nahrung und Flüssigkeit zu dir nehmen kannst, kann eine PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie) eine Option sein. Dabei wird ein Schlauch durch die Bauchdecke in den Magen gelegt, über den du dann künstlich ernährt werden kannst.
  • Psychologische Unterstützung: PSP kann eine große Belastung für dich und deine Familie sein. Psychologische Unterstützung kann dir helfen, mit deinen Ängsten und Sorgen umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die dir helfen können, zum Beispiel Gesprächstherapie oder Entspannungstechniken. Klar, die Diagnose PSP ist erstmal ein Schock. Da ist es total normal, wenn du dich überfordert, ängstlich oder einfach nur traurig fühlst. Aber hey, du bist nicht allein! Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dir psychologische Unterstützung holen kannst, um besser mit der Situation umzugehen. Psychotherapie kann dir helfen, deine Gefühle zu verarbeiten und Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen der PSP umzugehen. Es gibt verschiedene Therapieansätze, also schau, was für dich am besten passt. In einer Selbsthilfegruppe triffst du andere Betroffene und Angehörige, die ähnliche Erfahrungen machen. Der Austausch kann unheimlich wertvoll sein, weil du dich verstanden fühlst und praktische Tipps bekommst. Auch deine Familie braucht Unterstützung! Die PSP betrifft ja nicht nur dich, sondern auch deine Liebsten. Beratung kann ihnen helfen, die Krankheit besser zu verstehen und mit den Belastungen umzugehen. Stress kann die Symptome der PSP verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, dass du lernst, wie du Stress abbauen kannst. Es gibt viele verschiedene Entspannungstechniken, die dir helfen können, zur Ruhe zu kommen. Finde heraus, was dir guttut, und nimm dir regelmäßig Zeit dafür. Die kognitive Verhaltenstherapie kann dir helfen, negative Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Achtsamkeitstraining hilft dir, im Hier und Jetzt zu sein und deine Aufmerksamkeit auf den Moment zu lenken.

Leben mit PSP

Die PSP ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinträchtigen kann. PSP führt im Durchschnitt in drei bis zehn Jahren zum Tode, wobei schluckstörungsbedingte Lungenentzündungen, Stürze und Infektionen zu den häufigsten Todesursachen zählen. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und sich Unterstützung zu suchen. Neben der medizinischen Behandlung können auch alternative Kommunikationsmethoden, kognitives Training, emotionale Unterstützung und soziale Interaktion eine wichtige Rolle spielen. Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Forschung

Die Forschung zur PSP ist aktiv und zielt darauf ab, die Ursachen der Erkrankung besser zu verstehen, neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Viele Ergebnisse aus der Erforschung dieser letztgenannten Erkrankungen sind auf die PSP übertragbar und bieten zumindest im Bereich der Medikation Therapieansätze.

Lesen Sie auch: Symptome ungewöhnlicher Demenz

tags: #psp #seltene #erkrankung #symptome #ursachen #therapie