Puzzle: Geistige Fitness und Spaß für Jung und Alt

Sobald man vom turbulenten Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand übergeht, ist man urplötzlich mental als auch körperlich nicht mehr so gefordert wie man es einst zuvor gewesen ist. Doch leider ist für viele ein ruhigerer Alltag nicht immer auch ein erfüllter. Eine tolle und spaßige Möglichkeit die mentale Fitness zu wahren bietet das Puzzeln! Puzzles sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib - sie bieten ein umfassendes Training für das Gehirn und sind ein faszinierender Teil unseres kulturellen Erbes.

Die lange Geschichte des Puzzles

Seit dem 18. Jahrhundert puzzeln die Menschen. 1766 entstand vermutlich das erste Puzzle der Welt - zumindest ist es das erste Puzzle gewesen, von dem wir heute wissen. Die Schnittflächen waren damals noch glatt. Verzahnungen wie wir sie heute kennen kamen erst ab ca. Das Puzzle hat also eine lange Geschichte und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Wie oben bereits erwähnt kennen wir das Puzzle von John Spilsbury 1766 als erstes dokumentiertes Puzzle. Ob er wirklich der Erfinder war, lässt sich im Nachhinein nicht mehr genau sagen. An der Tatsache, dass Puzzle für didaktische Zwecke erfunden worden sind, lässt sich bereits deren Wert für die Arbeit unseres Gehirns erkennen.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich Puzzles von simplen Holz- oder Papierkonstruktionen zu komplexen Bildern oder Strukturen, die in Tausende von Teilen zerlegt wurden. Das 20. Jahrhundert brachte eine Fülle von Innovationen in der Puzzlewelt hervor. Die Einführung von Stanzmaschinen ermöglichte präzisere Schnitte, was zu einer größeren Vielfalt an Puzzleformen führte - von traditionellen rechteckigen Teilen bis hin zu ungewöhnlichen, irregulären Formen, die die Herausforderung noch steigerten.

Puzzeln als Gehirnjogging

Puzzeln ist eine Aktivität, welche nachweislich unsere kognitiven Fähigkeiten verbessert! Denn unser Gehirn wird durch die Puzzlestücke daraufhin trainiert, Formen und Farben zu erkennen und kann dies mit der Zeit immer schneller. Neben der gesteigerten Leistungsfähigkeit wirkt sich das Puzzeln ebenso positiv auf unsere Konzentrationsfähigkeit aus. Das Suchen der passenden Puzzlestücke verlangt eine gewisse Konzentration ab, die stetig gefragt - und damit verbessert wird. Neben den kognitiven Fähigkeiten werden beim Puzzeln auch die Geduld und der eigene Durchhaltewillen weiter gestärkt. Da im Alter in vielen Fällen leider neben dem geistigen Abbau ebenso auch der körperliche voranschreitet, kann das Puzzeln für kognitive Fähigkeiten dem erfolgreich entgegenwirken. Denn durch jedes Zusammensetzen von Puzzlestücken wird die Feinmotorik und die Kreativität trainiert. Puzzeln kann sich positiv auf unser Denken und unsere Psyche auswirken. Beim Sortieren der Teile und der Frage, welche Form an eine bestimmte Stelle passt, kommt unsere linke Gehirnhälfte zum Einsatz. So wird das Zusammenspiel beider Hirnhälften trainiert, was wir als „Gehirnjogging“ nutzen können. So gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit durch Puzzeln verbessert werden können.

Regelmäßiges Puzzeln stimuliert das Gehirn und fördert die Bildung neuer neuronaler Verbindungen. Dies stärkt die neuronale Plastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu reorganisieren.

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Puzzeln im Alter

Auch im Alter darf man gerne auf spielerische Art und Weise gefordert werden. Das Gedächtnistraining für Senioren in Form von Puzzeln reduziert zudem die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer oder einer anderen Demenzerkrankung zu erkranken. Sollte eine Erkrankung bereits vorliegen, verlangsamt das Gedächtnistraining durch Puzzeln das Fortschreiten dieser maßgeblich.

Eine neue Studie zeigt: Ältere Erwachsene, die digitale Puzzles am Computer spielen, hatten ähnliche Gedächtnisfähigkeiten wie 20-Jährige.Das Spielverhalten und die Effekte digitaler Spiele scheinen sich je nach Alter zu unterscheiden: Puzzlespiele förderten die geistigen Fähigkeiten von Menschen ab 60 Jahren überraschenderweise so sehr, dass sie ein ähnliches Niveau an Gedächtnis und Konzentration erreichten wie 20-Jährige, die noch keine Puzzles gespielt hatten.

Puzzeln bietet Senioren, insbesondere Menschen mit Demenz oder Alzheimer, eine wertvolle Möglichkeit, kognitive Fähigkeiten zu fördern. Beim Puzzeln werden Stück für Stück Erinnerungen an die Vergangenheit wieder lebendig. Ein Puzzle mit einem Bild von einem sonnigen Strand kann beispielsweise Erinnerungen an frühere Urlaube wecken, während ein Blumenmotiv an vergangene Gartentage erinnert. Puzzeln erfordert Konzentration, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeit - Fähigkeiten, die bei Senioren, insbesondere bei denen mit Demenz oder Alzheimer, nachlassen können. Das Zusammensetzen der Puzzleteile hilft, diese kognitiven Funktionen auf eine unterhaltsame und nicht-bedrohliche Weise zu üben.

Puzzeln für Kinder

Puzzles sind schon lange ein beliebtes Spielzeug für kleine Kinder, und das aus gutem Grund. Denn sie regen mehrere wichtige Fähigkeiten deines Kindes an. Zum Beispiel helfen Puzzles dabei, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln. Beim Puzzeln lernt dein Kind, Formen und Farben zu erkennen und zwischen verschiedenen Mustern zu unterscheiden. Das ist eine wichtige Grundlage für die kognitive Entwicklung. Puzzles helfen auch, Geduld und Konzentration zu entwickeln. Wenn ein Kind versucht, ein Puzzleteil zu legen, übt es sich darin, aufmerksam zu bleiben und durchzuhalten, bis es gelingt. Das stärkt auf spielerische Art und Weise die Konzentration und Ausdauer.

Puzzles helfen auch, die Hand-Augen-Koordination zu verbessern. Dein Kind lernt, sich präzise zu bewegen und Puzzleteile an die richtige Stelle zu setzen. Das hilft, motorische Fähigkeiten zu entwickeln, die später beim Schreiben und Basteln nützlich sein werden.

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Die psychologischen Vorteile des Puzzelns

Puzzles sind tatsächlich ein faszinierendes Mittel, um die mentale Gesundheit zu fördern. Sie bieten eine Vielzahl von psychologischen Vorteilen, die über die bloße Unterhaltung hinausgehen. Zum Beispiel helfen sie, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, indem sie das Gehirn dazu anregen, sich auf bestimmte Details und Muster zu konzentrieren. Darüber hinaus fördern sie die Problemlösungsfähigkeiten, da sie eine Herausforderung darstellen und das Gehirn dazu anregen, verschiedene Strategien zu entwickeln, um das Puzzle zu lösen.

Das Lösen von Puzzles kann auch eine Art Meditation sein. Es ermöglicht eine Auszeit vom Alltagsstress, da es eine entspannende und beruhigende Wirkung haben kann. Dies kann dazu beitragen, den Stresspegel zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass das Lösen von Puzzles das Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit steigern kann. Durch jedes gefundene Teilchen empfinden wir Erfolgsgefühle, welche Dopamin - den Glücklichmacher - ausschütten.

Eine ruhige Atmosphäre gepaart mit einem guten Puzzle, welches man in seinem eigenen Tempo ohne jeglichen Stress machen kann, hat auch etwas wunderbar Meditatives finden wir. Selbst die MacArthur-Studie aus den USA belegt: Puzzeln sorgt für eine höhere Lebenserwartung und trägt zu einer verbesserten Lebensqualität bei!

Puzzeln als Stressabbau

Puzzeln lenkt nicht nur ab, es macht auch glücklich. Nach einem stressigen Tag hilft die Konzentration auf eine Tätigkeit dabei, nach der Arbeit abzuschalten und runterzukommen. Dazu kommt das Motiv des Puzzles. Die meisten suchen sich natürlich ein Bild aus, das sie gerne anschauen und das ihnen ein positives Gefühl gibt.

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Blinkende Bildschirme, Werbung, ständig aufploppende Nachrichten - das ist nicht gerade entspannend. Um abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen eignet sich Puzzeln ganz hervorragend. Puzzeln ist eine beruhigende Tätigkeit, die den Alltag entschleunigt.

Puzzeln für verschiedene Ansprüche

Es gibt viele verschiedene Arten von Puzzles, jedes mit seinen eigenen Eigenschaften und Schwierigkeitsgraden. Für Kleinkinder sind weiche Stoffpuzzles oder Holzpuzzles mit großen, leicht zu greifenden Teilen ideal. Sie sind sicher in der Anwendung und fördern die ersten Entdeckungen von Formen und Farben. Kleinkinder können zu Puzzles mit klaren Bildern von Tieren, Fahrzeugen oder anderen Alltagsgegenständen wechseln. Diese Puzzles eignen sich, um den Wortschatz zu erweitern und die Erkennungsfähigkeit zu fördern. Für Kinder im Vorschulalter und ältere Kinder sind Puzzles mit mehr Teilen und komplizierteren Bildern eine lustige Herausforderung. Es ist wichtig, Puzzles zu wählen, die dem Niveau und den Interessen deines Kindes entsprechen, damit das Spiel Spaß macht und nicht zu schwierig oder zu leicht wird. Außerdem gibt es Lernpuzzles, die zum Beispiel Buchstaben, Zahlen oder Formen kombinieren. Diese Puzzles helfen beim Lernen und sind deshalb eine wertvolle Ergänzung zum Spielzeug. Auch dreidimensionale Puzzles sind immer häufiger zu finden. Sie fördern das räumliche Vorstellungsvermögen und bieten eine zusätzliche Herausforderung.

Für ältere Kinder gibt es anspruchsvolle Puzzles mit hunderten oder tausenden von Teilen. Diese Puzzles trainieren die Geduld und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen. Für Erwachsene sind Puzzles eine entspannende und stressabbauende Aktivität. Es hilft, den Geist aktiv und scharf zu halten.

Tipps für Puzzle-Anfänger

  • Aller Anfang ist schwer, das gilt auch für das Puzzeln. Aus diesem Grund sollten Anfänger mit einer leichten Variante beginnen, die nur aus 500 Teilen besteht.
  • Sortieren Sie zuerst die Randstücke aus, um den Rahmen zu bauen.
  • Anschließend sortieren Sie die Teile nach Farben und Formen.
  • Wenn Sie schon ein fortgeschrittener Puzzleexperte sind, können Sie sich an ein 1.000-teiliges Puzzle wagen. Da sich hier viele Stücke ähneln, ist die Herausforderung deutlich größer - und somit auch der Schwierigkeitsgrad.
  • Wenn auch diese Hürde ein Klacks für Sie ist, können Sie sich an einem Puzzle zwischen 2.000 und 5.000 Teilen versuchen.

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