Sir Raymond Douglas "Ray" Davies, geboren am 21. Juni 1944 in London, ist eine Ikone der britischen Musik. Als Kopf der Kinks und Autor zahlreicher Hits der 1960er Jahre, darunter "You Really Got Me", "Sunny Afternoon" und "Lola", hat er mit seinen sozialkritischen Texten und musikalischen Ideen Generationen von Musikern inspiriert. Seine Karriere umfasst Musicals, Bücher, Filme und die Würde eines Ritterschlags.
Die frühen Jahre und die Gründung der Kinks
Ray Davies wuchs in einer kinderreichen Arbeiterfamilie in London auf. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent, und 1963 gründete er zusammen mit seinem Bruder Dave die Band The Kinks. Die Brüder, deren Verhältnis oft von Spannungen geprägt war, bildeten das kreative Zentrum der Band.
Der Durchbruch und die "British Invasion"
Der Durchbruch gelang den Kinks 1964 mit der Single "You Really Got Me", einem kraftvollen Rock-Song, der als Vorläufer von Hard Rock und Heavy Metal gilt. Der Song erreichte Platz 1 in Großbritannien und Platz 7 in den USA und trug dazu bei, die "British Invasion" in Amerika auszulösen.
Es folgten weitere Hits wie „All Day And All Of The Night“, „Set Me Free“ und „Tired Of Waiting For You“, die die Kinks zu einer der führenden Bands der 1960er Jahre machten. Anfänglich von US-amerikanischem R&B und Rock ’n’ Roll beeinflusst, entwickelte die Band schnell ihren eigenen Sound, der von Ray Davies' Songwriting-Talent geprägt war.
Kontroversen und das US-Auftrittsverbot
Trotz ihres Erfolgs waren die Kinks immer wieder mit Kontroversen konfrontiert. Berühmt-berüchtigt waren die Streitereien zwischen Ray und Dave Davies, die auch auf der Bühne ausgetragen wurden. Diese Auseinandersetzungen führten 1965 zu einem vierjährigen Auftrittsverbot in den USA, was für die Band eine schwierige Zeit bedeutete. Ray Davies führte das Verbot auf "Pech, schlechtes Management und schlechtes Benehmen" zurück.
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"Lola Versus Powerman" und die Rückkehr
Nach dem Ende des Auftrittsverbots kehrten die Kinks 1969 mit dem Konzeptalbum "Lola Versus Powerman And The Moneygoround, Part One" triumphal zurück. Das Album, eine Satire auf die Musikindustrie, enthielt den Hit "Lola", der von einem Mann in Frauenkleidern handelt. Der Song war damals kontrovers, wurde aber zu einem der bekanntesten und beliebtesten Songs der Kinks.
Ray Davies erklärte, dass "Lola" auf einem tatsächlichen Vorfall in Paris 1966 basierte, als der Manager der Band eine vermeintlich hübsche Frau aufgabelte, die sich später als Mann herausstellte. Der Song thematisiert Freiheit und die Akzeptanz von Außenseitern, was schon immer ein Markenzeichen der Kinks war.
Konzeptalben und sozialkritische Texte
In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren veröffentlichten die Kinks eine Reihe von Konzeptalben, die sich mit der britischen Gesellschaft und Kultur auseinandersetzten. "Arthur (Or the Decline and Fall of the British Empire)" (1969) ist ein satirisches Porträt des britischen Empire und seiner Auswirkungen auf die Arbeiterklasse. Die Songs auf dem Album vermischen Sarkasmus und Sentimentalität und reichen von burleskem Vaudeville bis hin zu vergnüglichen Countryklängen.
Ray Davies' sozialkritische Texte thematisierten das Alltagsleben der englischen Unterschicht, von der Ausweglosigkeit in der sozialen und wirtschaftlichen Sackgasse bis zur liebevollen und satirischen Schilderung des englischen Spießers. Er gab den Menschen eine Stimme, die selber keine hatten.
Die späteren Jahre und Solo-Karriere
Nach einer semierfolgreichen Phase in den 1970er Jahren erlebten die Kinks in den späten 1970er und 1980er Jahren ein Revival, nachdem prominente Bands wie The Jam, The Pretenders und Van Halen ihre Songs gecovert hatten. Trotzdem lösten sich die Kinks 1996 auf, und die Davies-Brüder konzentrierten sich fortan auf Solo-Aktivitäten.
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Ray Davies veröffentlichte mehrere Soloalben, darunter "Return to Waterloo" (1985), "The Storyteller" (1998), "Working Man’s Café" (2007) und die zweiteilige Serie "Americana" (2017/2018). Seine Soloarbeiten zeigten weiterhin seine Begabung als Songschreiber und Beobachter des Alltagslebens. Er schrieb auch Musicals wie "Chorus Girls" (1981), "Come Dancing" (2008) und "Sunny Afternoon" (2014).
Das schwierige Verhältnis zu Dave Davies
Das Verhältnis zwischen Ray und Dave Davies war immer von Spannungen geprägt. Obwohl sie eine brüderliche Verbindung haben, wurden sie zu Arbeitskollegen, als Dave zu den Kinks kam. Es gab harte Phasen und die Band zerbrach, aber Dave war immer da, um Ray in schweren Zeiten zu helfen.
Trotz ihrer Schwierigkeiten haben die Brüder immer wieder zusammengearbeitet. Ray Davies hat viele Outtakes und anderes Material gefunden, an dem sie gearbeitet haben, bevor Schlagzeuger Mick Avory die Band 1984 verließ. Er würde gerne vier oder fünf Songs mit ihm einspielen und plant, diese mit den Outtakes zu einem neuen Album zu kombinieren.
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