Dave Davies, geboren am 3. Februar 1947 in London, ist vor allem als Mitbegründer und Leadgitarrist der legendären Rockband The Kinks bekannt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Ray Davies, Mick Avory und Peter Quaife formte er das Quartett, das 1990 in die "Rock'n'Roll Hall Of Fame" aufgenommen wurde. Sein innovatives Gitarrenspiel prägte den Stil zahlreicher Bands, darunter The Fall und andere Post-Punk-Gruppen der späten 70er und frühen 80er Jahre.
Musikalische Einflüsse und Erfolge
Davies' Einfluss erstreckte sich auch auf den Britpop, insbesondere auf Bands wie The Boo Radleys, Blur und Supergrass. Das Zwei-Akkord-Riff in "You Really Got Me", das er im Sommer 1964 kreierte, wurde zu einem Markenzeichen und schoss ohne Hilfe der Plattenfirma an die Spitze der Charts. Trotz des Erfolgs seiner Kompositionen fanden Daves Songs auf den Kinks-Alben oft keinen Platz, was auf den Bruderzwist mit Ray zurückzuführen war.
Künstlerische Entwicklung und Solokarriere
Während Ray Davies die Band mit seinen sozialkritischen Texten und seinem Wortwitz dominierte, lieferte Dave mit seinem Gitarrenspiel die Balance zwischen Schärfe und Lieblichkeit. Im Gegensatz zu anderen Bands der Zeit beschritten The Kinks, vor allem auf Rays Betreiben hin, einen anderen Weg und vermieden epische Gitarrensoli oder psychedelische Experimente.
In den 1980er Jahren arbeitete Dave insgeheim an Solo-LPs, die jedoch floppten. Trotzdem erinnert er sich stolz an sein Album "AFL1-3603". Nach der Auflösung der Kinks im Jahr 1993 begann Dave seine Solokarriere und veröffentlichte 2002 das Album "Bug", das Punkrock-Einflüsse zeigte.
Der Schlaganfall und seine Folgen
Kurz nach der Veröffentlichung von "Bug" erlitt Dave Davies einen schweren Schlaganfall, der ihn aus der Bahn warf. Trotz mangelnder Promo-Aktivitäten für das Album wurde er vom amerikanischen Rolling Stone-Magazin zu einem der hundert besten Gitarristen aller Zeiten gekürt. Sein Arzt verbot ihm jedoch, auf Tour zu gehen.
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Ursachen
Die genauen Ursachen für Dave Davies' Schlaganfall im Jahr 2004 sind nicht vollständig bekannt. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die möglicherweise eine Rolle gespielt haben:
- Stress und psychische Belastung: Die Spannungen innerhalb der Kinks, insbesondere die Rivalität mit seinem Bruder Ray, sowie der Druck des Musikgeschäfts könnten zu chronischem Stress geführt haben.
- Lebensstil: Davies' wilder Lebensstil als Rockstar, der von Feiern und möglicherweise Drogenmissbrauch geprägt war, könnte ebenfalls ein Risikofaktor gewesen sein.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte das Risiko eines Schlaganfalls erhöht haben.
Folgen
Der Schlaganfall hatte erhebliche Auswirkungen auf Dave Davies' Leben und Karriere:
- Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Er erlitt eine Lähmung der rechten Körperseite und musste wieder lernen zu sprechen, zu gehen und Gitarre zu spielen.
- Eingeschränkte Tourneen: Sein Arzt verbot ihm, auf Tour zu gehen, was seine Möglichkeiten zur Promotion seiner Musik einschränkte.
- Veränderte Perspektive: Der Schlaganfall führte zu einer veränderten Perspektive auf das Leben und die Bedeutung von Familie, Freundschaft und guter Musik.
Neuanfang und Vermächtnis
Trotz der gesundheitlichen Rückschläge gab Dave Davies nicht auf. Er arbeitete weiter an seiner Musik, veröffentlichte Soloalben und fand Trost in seiner Familie. Sein Sohn Daniel Davies wurde ebenfalls ein erfolgreicher Musiker und eifert seinem Vater nach.
2018 veröffentlichte Dave Davies das Album "Decade", das er bereits in den 1970er Jahren in den The Kinks-eigenen Konk Studios aufgenommen hatte. Die Songs zeigen, wie er die klanglichen Duftmarken der Kinks mitkreierte.
Obwohl eine Reunion der Kinks immer wieder im Gespräch ist, bleibt die Zukunft der Band ungewiss. Dave Davies hat jedoch bewiesen, dass er auch nach einem schweren Schicksalsschlag seine Leidenschaft für die Musik nicht verloren hat und weiterhin kreativ tätig ist.
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