Schaukeln als Therapie bei Demenz: Ein umfassender Überblick

Die Demenz stellt eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen dar. In Deutschland leiden fast eine Million Menschen ab 65 Jahren und älter an Demenz, wobei jährlich fast 200.000 Neuerkrankungen hinzukommen. Der Begriff Demenz steht für das Nachlassen der geistigen Fähigkeiten aufgrund einer Schädigung des Gehirns. Betroffene verlieren die Kontrolle über sich selbst, was zu Veränderungen der Persönlichkeit, des Verhaltens und der Wesenseigenschaften führt.

@~!~@Es ist oft schwierig zu beurteilen, ob eine altersübliche Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit vorliegt oder ob es sich bereits um ein frühes Stadium der Demenz handelt. Die wörtliche Übersetzung des Wortes Demenz aus dem Lateinischen, „ohne Geist sein“, verdeutlicht das Ausmaß des Verlustes.

Formen der Demenz

Etwa zwei Drittel aller Betroffenen leiden an der Alzheimer-Krankheit, der bekanntesten Form der Demenz. Diese Erkrankung wurde erstmals 1906 von Alois Alzheimer beschrieben. Die Alzheimer-Krankheit ist eine degenerative Form der Demenz, bei der Nervenzellen im Gehirn langsam aber permanent absterben. Dies führt zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Hirnleistung, die sich beispielsweise in Orientierungs- und Wahrnehmungsstörungen äußert.

Weitere 15-20 % der Demenzerkrankungen sind vaskulär bedingt und werden durch Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst, z.B. nach einem Schlaganfall. Die Verengung oder der Verschluss von Blutgefäßen führen zu einem Sauer- und Nährstoffmangel in den Gehirnzellen, was deren Absterben zur Folge hat. Im Vergleich zur Alzheimer-Demenz kommt es bei vaskulär bedingten Demenzen nicht zwingend zu einer Verschlechterung.

Sekundäre Demenzen machen etwa 10 % aller Fälle aus. Ursachen hierfür sind beispielsweise Alkohol- oder Tablettensucht, entzündlich bedingte sowie übertragbare Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen. Wird die Diagnose rechtzeitig gestellt, sind die Grunderkrankungen unter Umständen therapierbar und damit die Demenz rückläufig. Im günstigsten Fall kann sich die Demenz sogar vollständig zurückbilden.

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Interventionen bei Demenz

Obwohl die Forschung über Demenzerkrankungen große Fortschritte gemacht hat, gibt es bislang keine Behandlung, um den fortschreitenden degenerativen Prozess zu stoppen. Nicht-medikamentöse Behandlungsformen und neu entwickelte Arzneimittel zielen darauf ab, den geistigen Abbau zu verzögern und dem zunehmenden Verlust an Eigenständigkeit und Lebensqualität entgegenzuwirken.

Neben dem Einsatz von Medikamenten ist es wichtig, Betroffene auch auf psycho-sozialer Ebene zu unterstützen. Hierfür gibt es verschiedene Ansätze zur Intervention bei Demenz, die das Bewältigen der Erkrankung sowie das Wohlbefinden und die Lebensqualität positiv beeinflussen können.

Ansätze zur Intervention bei Demenz:

  • Validation
  • Biografiearbeit / Erinnerungspflege
  • Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung

Die Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung ist besonders wichtig, da die Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden leistet. Es gilt, die Ganzheitlichkeit möglichst lange zu erhalten und elementare Bedürfnisse nach Wahrnehmung, Bewegung und aktiver Kommunikation zu unterstützen und zu fördern.

Eine dauerhafte Wahrnehmung unseres Körpers und der Umwelt ist nur dann gewährleistet, wenn die körperlichen Sinne entsprechend gefordert bzw. gereizt werden. Monotone Reize werden hingegen nach einiger Zeit nicht mehr wahrgenommen, was zu Reizarmut,Realitätsverlust und Orientierungslosigkeit führen kann.

Häufig versuchen alte Menschen, dieser Reizarmut zu begegnen, indem sie beispielsweise mit den Fingern auf der Bettdecke nesteln oder mit dem Oberkörper schaukeln. Diese Autostimulation dient dazu, Informationen über den Körper und die Umwelt zu erhalten. Insbesondere bettlägerige oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Demenzkranke sind gefährdet.

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Mögliche Interventionen zur Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung bei an Demenz Erkrankten finden sich beispielsweise in der Basalen Stimulation oder der MiS Micro-Stimulation.

Basale Stimulation

Die Basale Stimulation ist ein Konzept zur Wahrnehmungs- und Kommunikationsförderung, das in den 70er Jahren von Prof. Dr. Andreas Fröhlich entwickelt wurde. Es unterstützt schwerstbehinderte Menschen im Erleben des eigenen Körpers und in der Interaktion mit ihrer Umwelt. Das Förderkonzept orientiert sich an ursprünglichen und vertrauten Sinneserfahrungen, die der Mensch in seinem Entwicklungsprozess ab der Embryonalzeit macht. In den 80er Jahren wurde das Konzept von Prof. Christel Bienstein aufgegriffen und in Kooperation mit Prof. Dr. Fröhlich auf die Pflege Erwachsener übertragen.

MiS Micro-Stimulation

Die MiS Micro-Stimulation ist ein dynamischer, pflegetherapeutischer Ansatz zur Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung, der sich in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet. Sie verknüpft neurophysiologische Grundlagen mit bewegungs- und wahrnehmungsschulenden Ansätzen wie der Basalen Stimulation oder dem Aktivitas Pflegekonzept. Die MiS unterstützt das Körperbild durch Körperorientierung. Um ein solches zu erhalten, benötigt das Gehirn sensorische Informationen, die MiS unter anderem über die Sensorik von Haut, Muskeln und Knochen bereitstellt. Die erworbenen Informationen werden an das Gehirn weitergeleitet und von dort an entsprechender Stelle beispielsweise in eine Bewegung umgesetzt.

Auch im Bereich der Dekubitusprophylaxe und -therapie sowie in der Schmerztherapie zeigen sich Erfolge der MiS.

Der Schaukelsessel als Therapieansatz

Ein intelligentes Bewegungssystem in Form eines Pflegesessels mit integrierter Schaukelfunktion kann eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit Demenz darstellen. Die Forschung hat gezeigt, dass Schaukeln eine beruhigende Wirkung hat. Auf Basis dieser Forschungsergebnisse wurde der Bewegungssessel entwickelt.

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Ein Schaukelsessel ist vergleichbar mit einem regulären Pflegesessel, allerdings mit einer zusätzlichen Slow-Motion-Schaukelfunktion. Der Schaukelsessel schaukelt die Liegefläche des Sessels ganz leicht, wobei der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne immer unverändert bleibt. Der Pflegesessel mit Schaukelfunktion wurde speziell für Menschen mit neurologischen Erkrankungen entwickelt, insbesondere für Menschen mit Demenz/Alzheimer, Multipler Sklerose, Parkinson oder Muskelerkrankungen, da sich die Schaukelbewegungen gerade bei dieser Patientengruppe positiv auswirken.

Die Schaukelbewegungen sind jedoch nicht als heftiges Schaukeln zu verstehen, da dies kontraproduktiv wäre. Stattdessen handelt es sich um eine leichte Positionsveränderung, die als sehr angenehm empfunden wird.

Vorteile des Schaukelsessels für Demenzpatienten

Demenzkranke neigen häufig zu innerer Unruhe. Der Schaukelsessel kann hier für Ausgleich und Entspannung sorgen, indem er die Betroffenen mit leichten Schaukelbewegungen aus der Unruhe in die Ruhe führt.

Die Schaukelbewegungen des Bewegungssessels haben folgende Vorteile für die Patienten:

  • Verbessertes Wohlbefinden, mehr Ruhe und weniger Unruhe
  • Einschlafen durch die Schaukelbewegungen, was für innere Ausgeglichenheit sorgt
  • Reduzierung von Aggressionen
  • Positive Beeinflussung des übermäßigen Bewegungsdrangs und der Hin-/Weglauftendenz
  • Bessere Durchblutung des Körpers, was sich schmerzlindernd auswirken kann
  • Reduzierung der Symptome bei einer Demenzerkrankung
  • Reduzierung oder Verhinderung von Druckgeschwüren (Dekubitus) und Ödembildungen
  • Automatische Erinnerung an die Aktivierung der Bewegungsfunktion, was zur Bewegung animiert.

Ausstattung des Bewegungssessels

Der Schaukelsessel verfügt neben der Schaukelfunktion über alle Funktionen eines guten Pflegesessels, darunter eine elektrisch gesteuerte Aufsteh- und Hinsetzfunktion.

Kostenübernahme und Preis

Zurzeit übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für diesen Sessel in der Regel noch nicht. Es ist jedoch empfehlenswert, mit der Krankenkasse zu sprechen, ob nicht wenigstens eine anteilige Kostenübernahme möglich wäre. Dazu ist ein Attest des Arztes erforderlich, das den spezifischen therapeutischen oder medizinischen Nutzen nachweist.

Der Preis eines Schaukelsessels ist abhängig von den einzelnen Modulen, dem Bezugsstoff und sonstigen Zusatzfunktionen. Es gibt auch spezielle Sitzlösungen für Bewegungsprobleme in Hüfte, Knie, Becken oder Beinen, Probleme mit der Rumpfbalance oder beim aufrechten Sitzen sowie beim Transfer zwischen Rollstuhl und Sessel. Der Startpreis eines Schaukelsessels für Demenzpatienten liegt bei ca.

Therapie-Schaukelliege Volare Care

Speziell für die Pflege von Personen, die an Demenz erkrankt sind, entwickelte Allgäuer Massagetechnik eine Therapie-Schaukelliege. Laut Hersteller werden mit Volare Care Symptome einer Demenzerkrankungen reduziert. Depressionen und Ängste nehmen ab, die Gleichgewichtsfähigkeit wird verbessert und die Medikation kann herabgesetzt werden, so der Anbieter. Herstellerangaben zufolge ist der Einsatz sicher, praktisch und bietet Erholung sowie physische und psychische Unterstützung. Ein Motor ermöglicht einen vollautomatischen Betrieb ohne jeglichen Kraftaufwand und somit eine Entlastung des Pflegepersonals, so der Entwickler. Armlehnen für größere Sicherheit seien optional. Laut Anbieter ist vor Abschluss eines Kaufoder Mietvertrages eine zweiwöchige Probephase möglich.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien

Wissenschaftliche Studien zeigen deutlich, dass Schaukelbewegungen die Symptome einer Demenzerkrankung spürbar lindern können. Bei dem Demenzkranken werden Aufnahmefähigkeit und Wahrnehmung der Umwelt gefördert. Die Betroffenen Menschen sind wacher. Angst und Depressionen werden reduziert. Der neue Demenzsessel bietet sanfte Schaukelbewegungen ohne Sicherheitsrisiko.

Schon mit Beginn unseres Lebens lassen wir uns als Baby durch sanftes Wiegen besänftigen und auch im hohen Alter macht diese Art von Bewegung großen Sinn. Denn wissenschaftliche Studien belegen nun, dass Schaukelbewegungen die Symptome einer Demenzerkrankung spürbar lindern können. Durch regelmäßiges Schaukeln können die mit der Krankheit verbundenen Depressionen, Ängste und Schmerzen vermindert werden. Medikationen können dementsprechend reduziert werden.

Eine amerikanische Studie zeigt, dass die sanften Schaukelbewegungen nicht nur eine beruhigende Wirkung auf den Menschen haben, sondern dass bereits bei einer täglichen Schaukelzeit von 80 Minuten Depressionen und Angstzustände deutlich nachlassen. In der Studie wird beschrieben, dass die Demenzpatieten deutlich ausgeglichener sind und verlangten seltener nach Schmerzmedikamenten als andere Mitbewohner.

Weitere positive Effekte des Schaukelns

  • Verringerung des Drangs zum Umherlaufen
  • Verbesserung der Balance und des Körpergefühls, wodurch sich das Sturzrisiko verringert
  • Steigerung der Lebensqualität des Patienten
  • Reduzierung des Betreuungsaufwands

Auszeichnungen und Innovationen

Der "Demenzsessel" ist bereits 2012 mit dem Innovationspreis der Altenpflege ausgezeichnet worden, denn der "ThevoChair" bietet effektiven Nutzen und hohe Sicherheit. Die Patienten können mit geringem Kraftaufwand schaukeln, gepolsterte Armlehnen helfen beim selbstständigen Hinsetzen und Aufstehen und der mitschwingende Hocker ermöglicht eine bequeme und gemütliche Körperhaltung. Mit der Drehfunktion des Sessels kann sich der Demenzkranke unterschiedlichen Bereichen im Raum zuwenden.

Eine besondere Innovation stellt die MiS Micro-Stimulation® in der stufenlos verstellbaren Rückenlehne dar. Dieses System basiert auf ein Zusammenspiel vieler Flügelfedern, die in Verbindung mit der patentierten Torsionsfederung selbst kleinste Bewegungen des Patienten in mikrofeineGegenbewegungen verwandeln. Durch die MiS Micro- Stimulation® wird der positive Effekt der Schaukelbewegungen verstärkt.

Basale Stimulation und Schaukeln

Der Schaukelstuhl erlebt eine Renaissance in Alters- und Pflegeheimen. Das Schaukeln und Wiegen sind wichtige Elemente der "Basalen Stimulation", einem Pflegeverfahren, das an der Universität Landau in der Pfalz entwickelt wurde. Grundlage ist die Aktivierung der Sinneswahrnehmungen.

Professor Andreas D. Fröhlich entwickelte das Konzept 1975 zunächst für die Förderung stark körperlich und geistig behinderter Kinder und später in Zusammenarbeit mit Kinderkrankenschwestern für die Betreuung von Frühgeborenen. Professor Christel Birnstein übertrug die Methodik schließlich auch in den Bereich der Pflege von Menschen, die in der Wahrnehmung ihres Umfeldes nach Verletzungen oder durch Demenz schwer beeinträchtigt sind.

Die Basale Stimulation ist eine Form ganzheitlicher, körperbezogener Kommunikation, bei der das Gleichgewichtsorgan eine entscheidende Rolle spielt. Gemäßigte vestibuläre Anregungen, wie ein sanftes Schaukeln, sind nützlich, um die Haltung eines Menschen zu stabilisieren und seinen Muskeltonus zu normalisieren. Oft stellt sich dabei ein allgemeines, intensives Wohlbefinden ein.

Amerikanische Studie belegt schmerzlindernde Wirkung

Eine amerikanische Studie bei Bewohnern eines Altenpflegeheims ergab, dass die sanften Wiegebewegungen eines Schaukelstuhls nicht nur eine beruhigende Wirkung haben, sondern sogar Schmerzmedikamente überflüssig machen können. Die schaukelnden Patienten waren ausgeglichener, verlangten seltener nach schmerzlindernden Medikamenten und waren auch beim Laufen sicherer auf den Beinen. Verhaltensweisen wie Weinen, Ängstlichkeit, Anspannung oder Depressionen traten seltener auf.

Das Vestibularsystem und seine Bedeutung

Die günstigen Auswirkungen des Schaukelns auf das Gleichgewichtsorgan sind seit Langem bekannt. Das Vestibularsystem im Innenohr enthält Rezeptoren, die Bewegung, Beschleunigung und Verlangsamung, Drehung und Vibrationen empfinden. Es informiert das Gehirn über die Lage des Körpers im Raum, ohne dass die Tätigkeit dieses Organs in unser Bewusstsein dringen würde.

Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass das Vestibularsystem bei der Koordination anderer Sinnesreize eine große Rolle spielt. Die mit dem Vestibularorgan verbundenen Nervenbahnen sind bereits beim etwa 20 Wochen alten Ungeborenen im Mutterleib funktionstüchtig. Offenbar braucht das System von diesem Augenblick an ständige Reize.

Schaukeln als Urbedürfnis

Alle Eltern nehmen ein weinendes Baby auf den Arm, um es sanft hin und her zu wiegen und reizen damit sein Gleichgewichtsorgan. Alle Menschen wissen, dass man ein Kind durch sanfte Bewegungen beruhigen, durch rüttelnde Bewegungen dagegen wach und aufmerksam machen kann.

Die Reizung des Vestibularorgans hat auch meditative "Nebenwirkungen". Ein ähnliches Hochgefühl bewirken vermutlich die rhythmischen Bewegungen des Kopfes bei betenden Juden an der Klagemauer in Jerusalem oder bei den tanzenden Derwischen aus der Türkei.

Einsame, verlassene Kinder, Heiminsassen, denen es an Zuwendung mangelt, und auch geistig behinderte Kinder in Anstalten schaukeln oder wackeln oft stundenlang monoton hin und her und zeigen damit, dass ihnen keine andere Möglichkeit mehr verblieben ist, sich wohlzufühlen.

Solche Erkenntnisse werden mittlerweile auch bei der Behandlung von Kindern genutzt, die in ihrer motorischen oder geistigen Entwicklung zurückgeblieben sind oder unter einer gestörten Wahrnehmung von Sinnesreizen leiden.

Die Schaukelliege für Pflegeeinrichtungen

Eine einzigartige Schaukelliege mit sanften Wippbewegungen erzeugt ein Gefühl der Geborgenheit und des Wohlbefindens, das besonders für Personen mit Demenz beruhigend wirkt. Die beruhigende Wirkung basiert auf unseren frühsten Erinnerungen als Baby, als wir durch sanfte Bewegungen beruhigt wurden. Diese tief im Unterbewusstsein verankerten Erinnerungen wecken das vertraute Urvertrauen von damals wieder in uns. Dank ihres ergonomischen Designs passt sich die Liege perfekt den Berührungspunkten des Körpers an.

Die Schaukelliege ist aus einem widerstandsfähigen Material gefertigt, das problemlos Blut, Urin, Kot und andere Flüssigkeiten standhält und erfüllt die Anforderungen des B1 Brandschutzes.

Die Schaukelbewegungen haben eine beruhigende Wirkung auf demenzkranke Personen und vermitteln ein Gefühl von Wohlbefinden und Geborgenheit. Die Schaukelliege ermöglicht es dem Pflegepersonal, demenzkranke Bewohner gezielt zu entlasten und ihnen Momente der Entspannung zu schenken. Die Wippbewegungen können ganz sanft und stufenlos reguliert werden, genau nach dem persönlichen Empfinden und den Bedürfnissen der Bewohner.

ZEN Pflegesessel: Innovation für Menschen mit Demenz und Huntington-Krankheit

Der ZEN Pflegesessel mit elektrisch angetriebener Slow-Motion-Schaukelbewegung wurde auf der Grundlage angewandter Forschung und Pilotprojekten in Pflegeeinrichtungen in den Niederlanden und Deutschland entwickelt.

Studien und Forschungsergebnisse

  • Eine Studie der University of Rochester aus dem Jahr 1998 zeigte, dass regelmäßiges Schaukeln in traditionellen Schaukelstühlen das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz verbessert.
  • Eine niederländische Studie von Pieper et al aus dem Jahr 2013 ergab, dass Interventionen, die sowohl auf die Schmerzlinderung als auch auf die Verhaltensbeeinflussung abzielen, am effektivsten im Kampf gegen agitiertes Verhalten, Depression und Ruhelosigkeit bei Menschen mit Demenz sind.

Der Forscher kommt zu dem Schluss, dass der Fitform-Sessel mit Schaukelbewegung erfolgreich intramural als Teil eines individuellen Interventionsplans verwendet werden kann. Durch einfaches Schaukeln eines Pflegesessels kommt ein aufgeregter Patient wieder zur Ruhe. Mehr als die Hälfte der Menschen schlafen beim Schaukeln ein und ruhen sich gut aus. Der ZEN Pflegesessel hilft auch bei nächtlicher Unruhe und nächtlichem Umherirren von Bewohnern, die in ihrem Bett nicht gut schlafen können.

Das allgemeine Fazit lautet: Menschen, die einen ZEN Pflegesessel benutzen, fühlen sich weniger unruhig und sind entspannter.

Einsatz bei Chorea Huntington

Eine kürzlich bei Mijzo (Standort Kloosterhoeve in Raamsdonksveer - Niederlande) durchgeführte Studie zeigte vielversprechende Ergebnisse bei Menschen mit Chorea Huntington. Obwohl die Auswirkungen von Person zu Person unterschiedlich sind, stellen die Pflegekräfte positive Veränderungen fest. In der Anfangsphase sind die Patienten oft noch sehr gut in der Lage, selbst zu signalisieren, dass sie körperliche oder geistige Unruhe empfinden. Die Pflegekräfte berichteten von leichten Verbesserungen bei der geistigen und körperlichen Unruhe sowie von einer geringeren Versteifung. Als sehr positiv empfinden die Pflegenden auch, dass der Herr selbst signalisiert, dass er im Sessel sitzen möchte. Der ZEN Pflegesessel bietet den Patienten die Möglichkeit, die Kontrolle über sich selbst zu behalten.

Erfahrungen aus der Praxis

Pflegedienstleiterin Karina Arlt und Ergotherapeutin Ina Sarkander berichten über die Reaktionen der Bewohner, die Wirkungsweise des ZEN Pflegesessels und die großen Erfolge des Einsatzes.

Die Betreuerin Maria Montenegro und die Sozialarbeiterin Louise den Ouden waren an einem Pilotprojekt in einer der Wohngruppen ihres Pflegeheims beteiligt und haben die Erfahrung gemacht, dass der ZEN Pflegesessel dazu beitragen kann, dass sich unruhige Bewohner deutlich wohler fühlen.

Schwester Bodine Schers und Ergotherapeut Tom Kerkhoffs erklären anhand von Beispielen, wie der ZEN Pflegesessel Patienten beeinflusst, die aufgrund von Über- oder Unterstimulation unruhig werden.

Jennifer Veldhuizen, Pflegefachkraft in der Einrichtung Golden Years, Eikenrode in NL-Loosdrecht, berichtet, dass der ZEN Pflegesessel ein idealer Helfer für einen Mittagsschlaf im Wohnzimmer ist und auch bei psychotischen Anfällen helfen kann.

Joke Vlemmix (EVV-Krankenschwester) und Christien van der Merwe (Fachkraft für Sozialfürsorge) von Amaliazorg berichten, dass der ZEN-Sessel am besten funktioniert, wenn die Unruhe noch beherrschbar ist und dass er auch eine unterstützende Wirkung beim Aufstehen haben kann.

Die Ergotherapeutin Laura van der Gun von Warande berichtet, dass der ZEN Pflegesessel einem Bewohner mit einem sehr starken Laufdrang mehr Ruhe verschaffen konnte.

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