Schlaganfall: Alternative Behandlungsmethoden für eine umfassende Genesung

Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen tiefgreifend verändern. Ob es sich nur um ein leichtes Taubheitsgefühl in den Fingern handelt oder um schwere körperliche und kognitive Beeinträchtigungen, fast jeder Schlaganfallpatient benötigt eine Therapie. Neben den konventionellen medizinischen Behandlungen gibt es eine Reihe alternativer Behandlungsmethoden, die den Genesungsprozess unterstützen und die Lebensqualität verbessern können.

Konventionelle Therapien nach einem Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall ist es wichtig zu wissen, welche Fachkräfte für welche Bereiche zuständig sind und wie sie arbeiten. Hier sind einige gängige Therapieansätze:

  • Arm-Robot-Therapie: Diese Therapie ist für Patienten mit lähmungsbedingten Bewegungsstörungen im Arm oder der Hand geeignet. Sie wird in der Regel zusätzlich zu anderen Therapien eingesetzt und kann sowohl in den ersten Wochen und Monaten nach dem Schlaganfall als auch im chronischen Stadium Erfolge erzielen. Ziel ist es, die Ansteuerung des Armes und der Hand bei schweren Lähmungen wiederzuerlangen. Der betroffene Arm wird oft in eine Art Roboterschiene gelegt, die die Bewegungen unterstützt und die Funktion des Therapeuten übernimmt. Sowohl Ergotherapeuten als auch Physiotherapeuten wenden diese Therapie an.
  • Aufgabenorientiertes Training (AOT): AOT kommt bei grob- und feinmotorischen Störungen in Frage, wie sie beispielsweise bei einer halbseitigen Lähmung auftreten. Ziel ist es, einzelne Bewegungsabläufe zu verbessern, sei es beim Gehen oder bei Arm- und Handbewegungen. Das Training orientiert sich an konkreten Alltagssituationen, um das Gelernte direkt im Alltag anwenden zu können. Die Therapeuten stimmen die Ziele individuell mit den Betroffenen ab.
  • Bobath-Konzept: Dieses Konzept wird zur Befundaufnahme und Behandlung von Menschen mit Störungen des Muskeltonus oder sensiblen Störungen eingesetzt. Ziel ist die Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten, sodass der Patient wieder am täglichen Leben teilnehmen kann. Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten gibt es im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen. Es ist ein 24-Stunden-Konzept, das möglichst früh begonnen werden sollte.
  • Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT): CIMT ist sinnvoll, wenn ein Arm nicht voll einsatzfähig ist und die Betroffenen diese Seite im Alltag vernachlässigen. Ziel ist es, den verstärkten Einsatz des betroffenen Armes im Alltag zu fördern. Der nicht-betroffene Arm wird über mehrere Stunden täglich immobilisiert, um den Patienten zu zwingen, die schwächere Seite intensiv einzusetzen. Wichtig ist, dass keine vollständige Lähmung vorliegt und die Handfunktion teilweise noch erhalten ist.
  • Elektrostimulation: Diese Therapieform hilft, Bewegungsabläufe mit Unterstützung von Elektrostimulation wieder zu erlernen. Es gibt verschiedene Formen der Elektrostimulation, wie die Neuromuskuläre Elektrostimulation (NMES), die EMG (Elektromyographie)-getriggerte Elektrostimulation (EMG-ES) und die Funktionelle Elektrostimulation (FES).
  • Laufbandtraining: Das Laufbandtraining hilft vor allem bei der Verbesserung der Gehgeschwindigkeit und Ausdauer. Bei Bedarf kann ein Gurtsystem verwendet werden, um das Körpergewicht während des Übens zu verringern. Physiotherapeuten sind die Hauptansprechpartner für die Gangrehabilitation auf dem Laufband.

Alternative Behandlungsmethoden

Neben den genannten konventionellen Therapien gibt es auch alternative Behandlungsmethoden, die bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall eingesetzt werden können:

Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist ein nicht-invasives Verfahren, bei dem ein schwacher, von außen zugeführter Stromfluss das Zusammenspiel verschiedener Hirnareale stimuliert. Funktionsverluste nach einem Schlaganfall können so besser kompensiert werden. Studien haben gezeigt, dass tDCS die Fähigkeit verbessern kann, Gegenstände zu benennen und einzuordnen, was den Patienten hilft, Alltagssituationen besser zu bewältigen. Die tDCS funktioniert wie eine Starthilfe für die Reorganisation des Sprachzentrums, indem intakte Hirnregionen die Aufgaben zerstörter oder geschädigter Areale übernehmen.

Transkranielle Magnetstimulation (TMS)

Die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine weitere nicht-invasive Behandlungsmethode, bei der starke Magnetfelder bestimmte Bereiche des Gehirns stimulieren. Die Pulsfolgen stimulieren die Hirnregionen so, dass es zu einer therapeutischen Wirkung kommt. Die TMS-Therapie kann eine Verbesserung von Schlaganfallsymptomen begünstigen, vorrangig die Funktionsfähigkeit von Armen und Händen. Es gibt über 50 publizierte Studien, die den Erfolg der TMS belegen. Eine TMS-Therapie muss grundsätzlich mit einer physiotherapeutischen Behandlung kombiniert werden.

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Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die den Körper als Einheit betrachtet. Osteopathen ertasten das Gewebe, spüren Spannungsmuster auf und horchen so in den Körper hinein. Bei Schlaganfall-Patienten wird gerne die cranio-sakrale Osteopathie eingesetzt. Durch sanften, gezielten Händedruck auf die Schädeldecke kann der Fluss von Blut und Gehirnflüssigkeit im Gehirn verbessert werden. Die Osteopathie ist kein Ersatz für Physio- oder Ergotherapie, kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein.

Akupunktur

In Japan oder China behandeln Ärzte Schlaganfall-Betroffene an vielen Kliniken ganz selbstverständlich mit Akupunktur - zum Teil bereits in der Notaufnahme. In Polen nutzen Physiotherapeuten die kleinen Nadeln gerne, um bessere Therapieergebnisse zu erzielen. Die Akupunktur wirkt schmerzlösend, beruhigend, antidepressiv, angstlösend und muskelentspannend. Schlaganfall-Betroffenen rät der Fachmann vor allem die "Yamamoto Neue Schädelakupunktur" oder Elektrostimulationen.

Naturheilkunde im Naturheilzentrum Bottrop (nabo)

Das Naturheilzentrum Bottrop (nabo) bietet maßgeschneiderte Therapieansätze und Behandlungen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Natürliche Heilmethoden und Schulmedizin werden als dynamischer Prozess verstanden. Mit dem nabomed® Concept haben Farid Zitoun und Christian Rüger eine eigene, ganzheitliche Methode entwickelt. Sie basiert auf der klassischen Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), unterscheidet sich aber deutlich in der Indikation und Anwendung. Nadelstiche sollen über die bekannten lokalen Heilungsimpulse hinaus an genau definierten und spezifischen stellen für die Ausschüttung von Hormonen und Transmittern sorgen.

Risikofaktoren und Prävention

Bestimmte Faktoren können die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen. Nicht alle lassen sich beeinflussen, etwa die Gene oder das Alter. Bluthochdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Nikotin verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck. Auch Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko. Eine Reihe von Herzerkrankungen, insbesondere Vorhofflimmern, begünstigen die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Menschen mit der Zuckerkrankheit erleiden mehr als doppelt so häufig einen Schlaganfall als der Rest der Bevölkerung. Dauerstress kann den Blutdruck erhöhen und anfälliger für Krankheiten machen. Migräne bei Personen unter 35 Jahren stellt ein großer Risikofaktor für einen Schlaganfall dar.

Akuttherapie und Rehabilitation

Bei einem akuten Schlaganfall gilt der Leitsatz „Time is brain“ (Zeit ist Gehirn). In vielen Kliniken gibt es spezielle Abteilungen für Schlaganfall-Patienten, sogenannte „Stroke Units“, die auf die multidisziplinäre Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind. Hat ein Blutgerinnsel den Apoplex ausgelöst, erfolgt - wenn möglich - die sogenannte Thrombolyse oder „Lyse-Therapie“. Als weitere Methode steht die sogenannte Thrombektomie zur Verfügung, wenn größere Blutgefäße im Gehirn verschlossen sind. Nach dem Krankenhausaufenthalt sind weiterführende Reha-Maßnahmen sinnvoll. Oberstes Ziel der Frührehabilitation (kurz: Frühreha) nach einem Schlaganfall ist es, die körperlichen Funktionen wiederherzustellen.

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Leben mit den Folgen eines Schlaganfalls

Nach einem Schlaganfall leiden Betroffene häufig an einer Harninkontinenz. Sowohl für Schlaganfall-Patienten selbst als auch für deren Angehörige können Schlaganfall-Selbsthilfegruppen eine große Unterstützung sein, um mit den Folgen und Auswirkungen eines Schlaganfalls zu leben. Trainieren Sie mit dem Betroffenen, seine Gedächtnisleistung zu verbessern. Eine besondere Ernährung nach einem Schlaganfall kann eine gute Prävention sein, um einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Ein Schlaganfall führt bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu einer akuten Schluckstörung, rund ein Viertel der Betroffenen leidet an einer chronischen Schluckstörung (Dysphagie).

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