Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Während die meisten Menschen mit den klassischen Symptomen eines Schlaganfalls wie Lähmungen und Sprachstörungen vertraut sind, kann ein Schlaganfall auch die Augen betreffen. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Symptome, Ursachen und Behandlung eines Schlaganfalls im Auge, auch bekannt als retinaler Venenverschluss, sowie auf allgemeine Schlaganfall-Symptome und wie man schnell reagieren kann.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall (Apoplex) tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, was zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung und zum Absterben von Hirnzellen führt. Ein Schlaganfall kann sich langsam ankündigen, tritt aber meist plötzlich auf. Jede Minute zählt nach einem Schlaganfall, daher ist es entscheidend, die Symptome schnell zu erkennen und sofortige Hilfe zu rufen.
Schlaganfall-Vorboten und Symptome
Einige Schlaganfälle kündigen sich durch Warnzeichen an, die innerhalb von 24 Stunden wieder verschwinden können. Dies wird als leichter Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet. Die Symptome eines leichten Schlaganfalls ähneln denen eines schweren Schlaganfalls, dauern jedoch nur kurz an. Es ist wichtig, diese Warnzeichen ernst zu nehmen, da sie Vorboten eines schweren Schlaganfalls sein können.
Typische Schlaganfall-Symptome sind:
- Plötzliche Schwäche, Lähmung oder Taubheitsgefühl auf einer Körperseite
- Herabhängender Mundwinkel
- Sprach- und Sprachverständnisstörungen (verwaschene Sprache, Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen)
- Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, vorübergehender Sehverlust, Blitze oder Flimmern im Auge)
- Plötzlicher Schwindel mit Gangunsicherheit
- Sehr starke Kopfschmerzen, oft in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen
- Mentale Störungen (Bewusstseinsstörungen, Desorientierung)
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Schlaganfall die gleichen Symptome verursacht und dass die Symptome je nach betroffenem Hirnbereich und Schweregrad des Schlaganfalls variieren können.
Geschlechtsspezifische Unterschiede und Risikofaktoren
Studien deuten darauf hin, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger einen Schlaganfall erleiden. Dies hängt mit spezifischen Risikofaktoren zusammen, denen in der Regel nur Frauen ausgesetzt sind, wie z.B. Vorhofflimmern und Diabetes. Auch Migräne mit Aura erhöht das Schlaganfallrisiko bei Frauen stärker als bei Männern.
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Schlaganfall im Auge (Retinaler Venenverschluss)
Ein Schlaganfall kann auch die Augen betreffen, was als retinaler Venenverschluss bezeichnet wird. Dabei kommt es zu einer Durchblutungsstörung der Netzhaut, meist durch einen Venenverschluss. Das Blut kann nicht mehr abfließen und verteilt sich in der Netzhaut, was zu einer Verdickung führt.
Ursachen und Risikofaktoren für einen Schlaganfall im Auge:
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Hohe Blutfettwerte
- Rauchen
- Einnahme der Antibabypille
- Schwangerschaft
- Augentrauma
- Nierenkrankheit
- Entzündung der Blutgefäße
- Erkrankung der Halsschlagadern (Karotiden)
- Alter (Risiko steigt ab 40 Jahren)
Symptome eines Schlaganfalls im Auge:
- Verlust von einem Teil oder des gesamten Sehvermögens
- Verzerrte oder verschwommene Sicht
- Tote Winkel im Sehbereich
Es ist wichtig, bei diesen Symptomen sofort einen Augenarzt aufzusuchen, da ein unbehandelter Schlaganfall im Auge innerhalb weniger Monate zur Erblindung führen kann.
Schlaganfall-Diagnose
Um einen Schlaganfall zu diagnostizieren, kommen verschiedene Tests zum Einsatz. Eine einfache Methode zur schnellen Erkennung ist der FAST-Test:
- Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
- Arms (Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
- Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen?
- Time (Zeit): Wenn eines dieser Symptome auftritt, rufen Sie sofort den Notarzt unter 112.
Schlaganfall-Behandlung
Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art des Schlaganfalls ab (ischämisch oder hämorrhagisch) und dem betroffenen Hirnbereich. Bei einem ischämischen Schlaganfall (Arterienverstopfung) besteht das Ziel darin, die Durchblutung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dies kann durch eine Thrombolyse (medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels) oder eine Thrombektomie (Entfernung des Blutgerinnsels mit einem Katheter) erfolgen. Bei einer Hirnblutung muss die Blutung gestoppt und Schädigungen durch austretendes Blut vermieden werden. In einigen Fällen ist eine Operation erforderlich, um das Blut zu entfernen und den Druck auf das Gehirn zu reduzieren.
Schlaganfall-Rehabilitation
Nach der Akutversorgung ist eine langfristige Nachbehandlung und Rehabilitation wichtig, um Langzeitschäden zu minimieren. Die Rehabilitation kann Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und psychologische Unterstützung umfassen. Ziel ist es, verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
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Schlaganfall-Prävention
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Schlaganfallrisiko zu verringern:
- Regelmäßige Überprüfung und Einstellung von Blutdruck, Cholesterinwerten und Blutzucker
- Gesunde Ernährung
- Regelmäßige Bewegung
- Nichtrauchen
- Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum
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