Schlaganfall: Synonyme, Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Schlaganfall, auch Apoplex oder Hirnschlag genannt, ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu einer Schädigung des Hirngewebes führt. In Deutschland erleiden jährlich mehr als 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Obwohl er oft als Alterserkrankung wahrgenommen wird, können auch junge Menschen betroffen sein. Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Umweltgifte sowie genetische Veranlagung spielen eine wichtige Rolle.

Synonyme für Schlaganfall

Die Begriffe Schlaganfall, Apoplex, Hirninfarkt oder Hirnschlag werden oft synonym verwendet. Zu den beliebtesten Synonymen für Apoplexie, Hirnschlag und Schlaganfall gehört das Wort "Schlag".

Ursachen und Formen des Schlaganfalls

Bei einem Schlaganfall wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Er wird durch eine Minderdurchblutung des Gehirns verursacht. Ein Blutgerinnsel verschließt ein Blutgefäß im Gehirn, was zu einer Unterversorgung der Gehirnzellen führt. Arteriosklerose kann ebenfalls eine Ursache sein. Gut 80-85 % aller Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel oder Arterienverkalkung im Kopf verursacht.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Er wird durch eine Blutung im Gehirn verursacht.
  • Leichter Schlaganfall: Hier verschwinden die Symptome innerhalb von 24 Stunden wieder. Oft ist nur ein kleines Gebiet im Gehirn betroffen.
  • Schwerer Schlaganfall: Hier sterben deutlich mehr Gehirnzellen ab als bei einem leichten Schlaganfall. Größere und relevantere Bereiche des Hirns sind betroffen, was häufig mit ausgeprägten Langzeitfolgen verbunden ist.
  • Stiller Schlaganfall: Hier nimmt der Betroffene den Schlaganfall nicht als solchen wahr. Er lässt sich aber nachträglich mittels CT oder MRT feststellen.

Die Folgen eines Schlaganfalls variieren je nach betroffener Gehirnhälfte:

  • Linke Gehirnhälfte: Häufig kommt es zu Sprachstörungen bis hin zum Sprachverlust.
  • Kleinhirn: Nicht selten kommt es zu langanhaltenden Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen.
  • Stammhirn: Lähmungen an den Armen und Beinen.
  • Ohr: Ein Schlaganfall im Ohr (Hörsturz) kann Folgen wie Taubheit, langanhaltende Ohrgeräusche oder Schwindel hinterlassen.

Risikofaktoren

Ein Schlaganfall kann jeden treffen. Es gibt jedoch Risikofaktoren, die einen Apoplex begünstigen:

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  • Hoher Blutdruck
  • Hohe Cholesterinwerte
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Alter
  • Geschlecht (Frauen sind im Schnitt älter, wenn sie einen Apoplex erleiden)
  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
  • Herzerkrankungen
  • Blutgerinnungsstörungen

Symptome

Die Symptome eines Schlaganfalls treten meist sehr plötzlich auf. Nicht jeder Schlaganfall zeigt die gleichen Symptome. Zu den typischsten Anzeichen gehören:

  • Starke Kopfschmerzen (durch ein Aneurysma im Kopf)
  • Plötzliche Sprach-, Empfindungs- und Bewusstseinsstörungen
  • Gehschwierigkeiten
  • Lähmungserscheinungen (z. B. herabhängende Gesichtshälfte/Mundwinkel oder Arm)
  • Schwindel
  • Vermindertes Sehvermögen (schlechtes räumliches Sehen, Doppelbilder, Sichtfeldeinschränkungen)
  • Sprachstörungen/Sprachverständnisstörungen (abgehackt, stockend, verwechseln Wörter, verdrehen Buchstaben und Silben)

Bei Frauen können zusätzlich Brust-, Glieder- und Gelenkschmerzen, Atemnot, Schluckauf und Übelkeit auftreten.

Schlaganfall-Test (FAST-Test) und Erste-Hilfe-Maßnahmen

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notarzt gerufen werden! Der FAST-Test kann als erste Schnelldiagnose für Laien dienen:

  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Ein verzogenes Lächeln kann ein Anzeichen sein.
  • A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken. Bei einem Schlaganfall ist dies oft nicht möglich.
  • S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen.
  • T (Time): Verlieren Sie keine Zeit und rufen Sie sofort den Notarzt.

Während Sie auf den Rettungsdienst warten, beachten Sie Folgendes:

  • Achten Sie auf Atmung und Puls der betroffenen Person. Gegebenenfalls müssen Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden.
  • Entfernen Sie beengende Kleidungsstücke (Krawatte, Hemd usw.).
  • Geben Sie der Person nichts zu essen oder zu trinken, da es bei einem Schlaganfall häufig zu Schluckstörungen kommt.
  • Verliert die Person das Bewusstsein, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage (möglichst auf die gelähmte Seite).
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Puls und Atmung.

Diagnose

Im Krankenhaus erfolgt eine umfassende neurologische Untersuchung, bei der Reflexe, Koordination, Berührungsempfinden, Sehfähigkeit und Sprache geprüft werden. Des Weiteren werden eine kraniale Computertomografie (CT) des Kopfes, eine CT-Perfusion und eine CF-Angiografie durchgeführt. Um den Zustand der hirnversorgenden Gefäße zu überprüfen, wird eine Duplex- oder Dopplersonografie durchgeführt. Gleichzeitig erfolgt eine E-Sonografie und Elektrokardiografie, um die elektrischen Herzströme zu messen. Zur Schlaganfall Diagnostik gehört auch eine umfassende Blutuntersuchung.

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Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schlaganfalls.

  • Ischämischer Schlaganfall: Das Blutgerinnsel muss schnellstmöglich aufgelöst bzw. beseitigt werden, um die Blutversorgung wiederherzustellen. Dies kann durch eine Lyse-Therapie (Thrombolytikum-Infusion) innerhalb von 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall erfolgen. Alternativ kann eine intraarterielle Thrombolyse oder eine mechanische Entfernung des Blutgerinnsels durchgeführt werden.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Hier darf keine Lyse-Therapie angewendet werden. Bei kleineren Hirnblutungen wird Bettruhe verordnet. Bei starken Hirnblutungen ist eine Operation notwendig.

Bei Schlaganfallpatienten ist eine konstante Überwachung des Blutdrucks notwendig.

Komplikationen

Auch wenn ein Schlaganfall zeitnah behandelt wird, kann es zu Komplikationen kommen:

  • Vasospasmen (krampfartige Verengung der Gefäße) nach einer subarachnoidalen Blutung
  • Hirnödem (Schwellung des Gehirns)
  • Erhöhter Hirndruck
  • Epileptische Anfälle
  • Aspirationspneumonie (bakterielle Lungenentzündung durch Einatmen von Speiseresten oder Flüssigkeiten)
  • Harnstau

Rehabilitation

Für die Reha nach einem Schlaganfall werden ergo- und physiotherapeutische Maßnahmen eingesetzt, um die Funktionseinschränkungen zu verbessern bzw. zu beheben. Die Reha soll helfen, Strategien und Lösungen zu entwickeln, um Handicaps zu relativieren und die Rückkehr in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Es gibt verschiedene Formen der Rehabilitation:

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  • Stationäre Reha: Während der ersten Zeit nach dem Schlaganfall. Der Patient wird von einem Team aus Ärzten, Ergotherapeuten, Pflegekräften und Physiotherapeuten betreut.
  • Teilstationäre Reha: Wenn die Auswirkungen des Schlaganfalls nicht so stark sind.
  • Ambulante Reha: Wenn noch körperliche Einschränkungen vorhanden sind und eine interdisziplinäre Betreuung nicht mehr oder nur teilweise nötig ist.

Therapiemöglichkeiten:

  • Bobath-Therapie: Stimulation und Förderung der gelähmten Körperhälfte.
  • Kognitive therapeutische Übungen nach Perfetti: Wiedererlangen der Bewegungskontrolle bei Halbseitenlähmungen und/oder neurologischen Störungen.
  • Dyphagie-Therapie (Schluckstörungen): Bewegungs-, Stimulations- und Schluckübungen, um die Störungen zu mildern bzw. ganz zu beheben.

Sekundärprophylaxe

Nach einem Schlaganfall ist es wichtig, einen erneuten Hirnschlag zu verhindern. Bei einem Mini-Schlaganfall oder einem Hirnschlag aufgrund von Minderdurchblutung werden Blutverdünner verschrieben. Menschen mit hohem Blutdruck müssen blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.

Langzeitfolgen und Pflege

Nicht immer können langfristige Folgen vollständig verhindert werden. Viele Betroffene leiden nach einem Schlaganfall an Pflegebedürftigkeit und sind im Alltag auf externe Unterstützung angewiesen. Verschiedene Pflegeformen kommen in Frage, wie z. B. Wohnraumanpassung, Hilfsmittel oder eine 24-Stunden-Betreuung.

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