Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen und seiner Angehörigen grundlegend verändern. Motorische, kognitive und psychische Beeinträchtigungen sind häufige Folgen. Ergotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation und hilft Betroffenen, ihren Alltag wieder selbstständig zu gestalten. Ziel der Ergotherapie ist es, dem Patienten die grösstmögliche Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen und verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlernen. Hierfür werden innerhalb der Ergotherapie u.a. die Wahrnehmungen trainiert sowie alltägliche Bewegungsabläufe verbessert, um den Alltag zu erleichtern.
Einführung
Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu einem Sauerstoffmangel führt. Ergotherapie setzt genau dort an, wo Betroffene Unterstützung benötigen: in den Fähigkeiten, die für ein selbstbestimmtes Leben entscheidend sind. Die Ergotherapie wird als Behandlungsmethode prinzipiell von jeder gesetzlichen Krankenkasse anerkannt.
Die Rolle der Ergotherapie in der Schlaganfall-Rehabilitation
Die Ergotherapie spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation nach einem Schlaganfall, insbesondere bei der Wiederherstellung von Alltagsfunktionen. Das Ziel ist es, Patienten dabei zu unterstützen, ihre Selbstständigkeit in täglichen Aktivitäten wie Anziehen, Essen, Schreiben oder Haushaltsaufgaben wiederzuerlangen.
Die Ergotherapie hat einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele einbezieht. Ergotherapeuten sind spezialisiert auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten und bieten individuell angepasste Therapien, die den Betroffenen in den Mittelpunkt stellen.
Frühzeitige und intensive Behandlung
Eine Studie der neurologischen Abteilung der Uni Göttingen zeigt, dass nach einem Schlaganfall 50-80% aller Betroffenen nach drei bis sechs Monaten wieder in der Lage sind, zu gehen und simple motorische Tätigkeiten auszuüben. Dafür bedarf es jedoch einer früh einsetzenden, intensiven Behandlung z.B. durch einen Ergotherapeuten, um die Patienten schnellstmöglich zu rehabilitieren. Schon während des Klinikaufenthaltes werden körperliche Fähigkeiten gefördert um die Selbständigkeit und den Rehabilitationsprozess zu verbessern.
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Ergotherapeutische Ansätze und Methoden
Der Ergotherapeut unterstützt den Schlaganfall-Patienten, indem er neben der eigentlichen Ergotherapie zusätzlich einen individuellen Übungsplan für zu Hause erstellt und den Betroffenen bzgl. erinnert.
Forced-Use-Therapie
Dies geschieht u.a. mit Hilfe der „Forced-use-Therapie„, bei der die Fähigkeiten des Armes und der Hand im alltäglichen Setting gefördert werden. Wir trainieren die von einer neurologischen Erkrankung betroffene Seite wieder mehr und ausdauernder.
Spiegeltherapie
Auch die Spiegeltherapie kann zu einer Verbesserungen der Halbseitenlähmung führen. Hierbei wird die visuelle Stimulation genutzt, um Bewegungen zu provozieren. Der Spiegel wird mittig des Körpers platziert, so dass z.B. die Bewegungen des gesunden Armes gespiegelt werden und vom Gehirn als die Bewegungen des betroffenen Armes wahrgenommen werden. Das Gehirn erhält den Anschein, dass sich die eingeschränkte Hand bewegt und lernt dadurch im besten Fall verloren gegangene Fähigkeiten. Gerade bei der Spiegeltherapie ist es ein Leichtes, diese mit Hilfe eines speziell angefertigten Spiegels auch zu Hause durchzuführen und somit den Fortschritt zu beschleunigen. Diese Übungen für Schlaganfallpatienten lassen sich durch speziell angefertigte Spiegel auch leicht zu Hause durchführen und steigern den Erfolg einer Ergotherapie erheblich. Hierfür ist aber eine individuelle therapeutische Einweisung notwendig.
Kognitiv Therapeutische Übungen nach Perfetti
Die "Kognitiv Therapeutischen Übungen" sind eine Behandlungsform für die Rehabilitation von Hemiplegie nach Schlaganfall. Sie unterscheidet sich von den anderen klinisch etablierten Therapien durch den neuen Ansatz, den der italienische Arzt Dr. Carlo Perfetti mit seinen Mitarbeitern entwickelte. Man will in der Behandlung keine Aktivitäten fördern bei denen bestimmte Bewegungsabläufe wiedererlernt werden, da angenommen wird, dass diese zu abnormalem kompensatorischen Bewegungsverhalten führen. Ziel ist die Organisation bzw. Grundlage der Therapie ist der Tastsinn (Sensibilität), der eine wesentliche Rolle bei der Organisation von Bewegungen spielt. Das ZNS braucht Informationen vom Körper und der Umwelt, um Bewegungen planen und ausführen zu können, d.h. Wichtig ist die Förderung des Bewusstseins, der Aufmerksamkeit für die Reizverarbeitung (Wahrnehmung) aus Körper und Bewegung. D.h. der Patient soll lernen eine Aufgabe zu lösen. In der Therapie wird vorher das Ziel und die Durchführung genau erklärt, nicht nur um Aufmerksamkeit und Motivation zu wecken, sondern auch damit die gespürte Bewegung, die zunächst durch den Therapeuten ausgeführt wird, mit der gestellten Aufgabe verglichen werden kann. Die Therapie mit "kognitiv therapeutischen Übungen nach Perfetti" ist keine Behandlungsmethode, da es kein festes Therapieprogramm gibt. Die Therapie folgt bestimmten Grundsätzen und Zielen und entspricht damit einem Konzept. Vor der Behandlung steht eine ausführliche Untersuchung und Überprüfung der Sensibilität, gefolgt von der Analyse der speziellen Symptomatik auf dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ist das individuelle Problem des Patienten erkannt, wird eine Hypothese formuliert und erst danach das Übungsniveau sowie die einzelnen Übungen ausgewählt.
Für die Übungen wird spezielles Therapiematerial benötigt. Es handelt sich dabei überwiegend um 2- oder 3-dimensionale Figuren in verschiedenen Größen, Materialien und Formen oder spezielle Konstruktionen, die teilweise in sich mobil sind. Die Kanten der Objekte werden z.B. mit dem Finger ertastet, entweder geführt durch den Therapeuten oder selbstständig. Die "kognitiv therapeutischen Übungen" nach Perfetti sind in ihren Teilaspekten auf den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien konstruiert und entwickeln sich analog der neuen Erkenntnisse weiter. D.h. Die adäquaten sensomotorische Reize wirken stimulierend auf den Patienten. Er tritt in Interaktion mit der Umwelt und lernt sie wieder "begreifen". Autorisierte Kurse zum Therapiekonzept nach Perfetti werden von verschiedenen Fortbildungsanbietern durchgeführt.
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Alltagstraining
Der Ergotherapeut arbeitet mit dem Schlaganfall-Patienten an alltäglichen Aufgaben, wie z.B. dem Schmieren von Brot. Er unterstützt den Patienten dabei, Alltagsbewegungen nicht nur auszuführen, sondern auch diese zu spüren und aktiv wahrzunehmen. Dies ist gerade am Anfang bei schwerer betroffenen Schlaganfall-Patienten sehr schwierig und erfordert viel Geduld. Es bedarf teilweise eines großen Durchhaltevermögens des Betroffenen, um Ziele wie sich selbst die Zähne zu putzen, sich anzuziehen, den eigenen Körper zu pflegen oder nur eine Tasse Tee alleine zu trinken zu erreichen. Der Ergotherapeut richtet alle Hilfsmittel in der alltäglichen Umgebung des Patienten darauf aus, dass diese ihm so gut wie möglich den Alltag erleichtern.
Umgang mit Erinnerungs- und Konzentrationsdefiziten
Sollte der Schlaganfall-Patient Schwierigkeiten haben, sich an die Übungen zu erinnern, so kann der Therapeut dem z.B. mit Notiztagebüchern oder anderen visuellen Anzeigegeräten dem entgegenwirken. Erinnerungs- und Konzentrationsdefiziten, die möglicherweise zu einem Vergessen auf das Übungsprogramm vonseiten des Patienten führen, kann der Ergotherapeut bei Bedarf durch das Arbeiten mit Tagebüchern sowie Wecker- und visuellen Anzeigefunktionen erfolgreich entgegenwirken.
Individuelle Anpassung der Therapie
Bei der Ergotherapie handelt es sich nicht um eine Therapie, welche bei jedem Schlaganfall-Patienten gleich angewandt werden kann. Jeder Einzelfall ist anders zu behandeln. Ein Schlaganfall hat sowohl motorische, sensorische als auch neuropsychologische Auswirkungen, so dass Patienten teilweise depressive Züge und Antriebslosigkeit aufweisen. Abhängig von diesen individuellen Faktoren und Defiziten wird der Ergotherapeut Therapieansätze finden die jedem Betroffenen eine optimale Betreuung ermöglichen. Zentrale Bestandteile der Ergotherapie nach einem Schlaganfall stellen das Setzen von für den Patienten relevanten Zielen sowie die Anpassung der unmittelbaren Umwelt, also des Wohn- und gegebenenfalls des Arbeitsbereiches, dar. Um dies zu ermöglichen arbeitet der Ergotherapeut eng mit dem Betroffenen zusammen um die Auswirkungen der körperlichen Defizite auf dessen Lebensalltag genau beurteilen zu können und gemäß der Erkenntnisse die richtigen Übungen auszuwählen. Dabei werden Motorik, Koordinationsfähigkeiten und Sinnesempfindungen ebenso analysiert wie die optische und körperliche Wahrnehmung.
Konkrete Ziele einer Ergotherapie nach einem Schlaganfall
Um den Patienten in dieser Ausnahmesituation zu begleiten und in Ihnen einen neuen Antrieb zur Bewegung zu wecken, wird der Ergotherapeut im Zuge von wöchentlichen Therapiestunden und Hausbesuchen intensiv daran arbeiten, dass Schlaganfallpatienten sich zu Hause zurechtfinden und gewisse Tätigkeiten allmählich wieder selbst ausführen können. Im Zuge der Therapie werden grundsätzliche, alltagsrelevante Bewegungen neu einstudiert und das Körperempfinden verbessert. Die richtige Koordination zwischen Augen und Händen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Patient eine Tasse halten, ein Brötchen schneiden und mit Butter bestreichen, sich selbst waschen oder Gegenstände nehmen und abstellen kann. Der Ergotherapeut motiviert den Patienten, die von der Behinderung betroffene Seite bewusst in die Bewegungsabläufe zu integrieren. Der nächste Schritt sind gemeinsame Unternehmungen wie Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln oder ein Einkauf im Supermarkt. Die Vorbereitung und Planung für solche Ausflüge werden vom Ergotherapeuten überwacht. Oft erfordern diese das Schreiben einer Einkaufsliste und das Einstecken der Geldbörse oder des Schlüsselbundes welche ein hohes Maß an Konzentration fordern.
Übungen zum Training der Feinmotorik
Um die Hände gezielt zu stimulieren und die Greiffähigkeit zu optimieren, werden beispielsweise Figuren oder andere Gegenstände in ein großes Behältnis mit Bohnen, Linsen oder Kies getaucht und müssen darin vom Patienten ertastet werden. Um automatisierte Bewegungsabläufe wie Hausarbeiten, Zähneputzen oder Autofahren wieder einzustudieren, ist die Fähigkeit, fließend zu schreiben, die wichtigste Voraussetzung. Durch häufiges Kritzeln und Zeichnen auf einem Blatt Papier werden Schreibfähigkeiten und in weiterer Folge das neue Erlernen vieler wichtiger, früher automatisierter Handgriffe.
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Fünf Übungen zur Feinmotorik nach einem Schlaganfall
Jede Übung sollte 1 Minute lang ausgeführt werden oder bis die Übung beendet ist (Labyrinth). Messen Sie also jedes Mal die Zeit oder zählen Sie die Punkte und notieren Sie sie. Beim nächsten Mal sollte die Punktzahl übertroffen bzw. die Zeit unterboten werden.
- Zielbewegungen: Mit einem Kugelschreiber vorgegebene Punkte unterschiedlicher Größe der Reihe nach von links nach rechts antippen. Dabei werden nur die getroffenen Punkte gewertet (1 Minute / Anzahl getroffene Punkte). Wenn die Übung mühelos gelingt, die schwierigere Variante durchführen.
- Tippen: Nacheinander mit den Fingern auf den Tisch tippen, dabei mit dem Daumen beginnen. Jeder fehlerfreie Durchgang wird mit einem Punkt bewertet (1 Minute / Anzahl fehlerfreier Durchgänge).
- Münzen umdrehen: Eine Münze (je kleiner, desto schwieriger) zwischen Daumen und Fingern der betroffenen Hand halten und drehen (1 Durchgang / Anzahl der Halbumdrehungen). Wenn die Münze hinunterfällt, darf die andere Hand helfen, sie wieder in die betroffene Hand zu geben.
- Labyrinth: Mit einem Kugelschreiber zügig ein vorgedrucktes Labyrinth nachzeichnen, ohne dabei die Labyrinthlinie zu überqueren. Bei jedem Fehler wird zur erforderlichen Zeit eine Strafsekunde addiert (1 Durchgang / Sekunden inkl. Strafsekunden). Wenn die Übung mühelos gelingt, die schwierigere Variante durchführen.
- Schrauben: Bei dieser Übung sollen Muttern auf Schrauben gedreht und wieder abgedreht werden, wobei nur mit der betroffenen Hand gedreht werden darf. Die weniger betroffene Hand hält dabei die Schraube (1 Minute / Anzahl aufgedrehter Muttern).
Weitere einfache ergotherapeutische Übungen für die Feinmotorik
- Das regelmäßige Bewegen eines oder mehrerer Würfel zwischen Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger.
- Auf der Tischplatte mit den Händen wiederholt die Bewegung des Klavierspielens ausführen.
- Das mehrmalige rasche Hin- und Herwerfen eines Tennis- oder Jonglierballes zwischen beiden Händen.
- Einfaches Bauen von Türmchen aus kleinen Holzklötzen.
Bedeutung von Bewegung und Sport nach einem Schlaganfall
Bewegung ist das A und O für unsere Gesundheit. Ganz konkrete Empfehlungen für Personen mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko gibt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. in ihrer „Leitlinie Schlaganfall“: Wöchentlich mindestens 150 Minuten mäßige oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität sowie wöchentlich mindestens zweimal Krafttraining aller großen Muskelgruppen. Personen, die nicht in der Lage sind, körperlich aktiv zu sein, sollten versuchen, die im Sitzen verbrachte Zeit zu minimieren.
Nach der ersten Mobilisation aus dem Bett erfolgt nach einem Schlaganfall eine gezielte Bewegungstherapie, um Komplikationen, Muskelschwund und einen erneuten Schlaganfall zu vermeiden. Ziel ist es, das Herz-Kreislauf-System, die Muskelkraft, das Gleichgewicht, die Belastbarkeit, die Bewegungsfähigkeit und die allgemeine Fitness zu trainieren.
Generell werden Ausdauersportarten wie Wandern, Walking, Nordic Walking, Radfahren, zügiges Spazierengehen, Wassergymnastik und Schwimmen nach einem Schlaganfall empfohlen. Förderlich sind moderate Aktivitäten, die das Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen, aber nicht zu stark belasten.
Gangrehabilitation
Da die Wiederherstellung der Gehfähigkeit aber gerade in den ersten Wochen und Monaten stattfindet, ist die Wahl der richten Gangrehabilitation von enormer Wichtigkeit. Die halbseitige Lähmung an Armen oder Beinen gehört zu den Folgen, die das Leben nach einem Schlaganfall gravierend beeinträchtigen. Oft können diese körperlichen Funktionen nur mit intensivem und ausdauerndem Training wiedererlangt werden. Aber was zunächst aussichtslos erscheint, hat hohe Erfolgsaussichten. Sowohl das Gehirn als auch unsere Muskeln und Gelenke sind in der Lage, zu regenerieren.
Nach einem Schlaganfall wird bereits in der Reha ein spezielles Gangtraining gemacht, sobald die Patientin / der Patient dazu in der Lage ist. Die Betroffenen lernen im wahrsten Sinn des Wortes Schritt für Schritt wieder das Gehen. Ist man in der Lage, wieder zu sitzen und aufzustehen, wird das Stehen und Gehen trainiert mit allmählicher Steigerung zu schnellerem, ausdauerndem und sicherem Gehen. Ebenso wie das Training von Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht. Dann folgt das Gehen unter Alltagsbedingungen. Wiederholungen sind das Maß der Dinge und leider auch Geduld, um die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten wiederzuerlangen, aber auch Muskelschwund, Kreislaufproblemen und Verkürzungen der Hüft- und Kniebeuger vorzubeugen. Deshalb gehören auch gezieltes Krafttraining und Übungen für die Beine zur Gangtherapie nach einem Schlaganfall.
Bei Bedarf erfolgt das Training mit Unterstützung von technischen Trainingshilfsmitteln und orthopädischen Hilfsmitteln. Zum Einsatz kommen Gangmaschinen, Bewegungsgeräte, Laufband, Ergometer, Gehtrainer, robotergestützte Gangorthesen etc.
Fußheberorthesen bei Fußheberschwäche
Bei einer Fußheberschwäche infolge eines Schlaganfalls kann eine Fußheberorthese helfen, Betroffene beim Anheben und Abrollen des Fußes zu unterstützen. Fußheberorthesen verbessern die Fußhebefunktion und unterstützen den Bewegungsablauf.
Tipps für Betroffene zu Hause
Auch wenn die Therapie eine gute Anleitung zur Stabilisierung alltäglicher Bewegungsabläufe und Tätigkeiten darstellt, reichen wenige Stunden pro Woche kaum aus, um das Erlernte zu festigen und darauf aufzubauen. Daher sollten Betroffene als Patient die ergotherapeutischen Übungen und Hausaufgaben gewissenhaft und mehrmals täglich durchführen, um den Prozess der Rehabilitation zu beschleunigen.
Vorstellungsübungen kann man überall allein machen. Der Patient selbst hat die Kontrolle über seine Beschwerden. Wenn er dies versteht, kann er „rund um die Uhr“ Therapie machen. Eine Beispielübung kann sein, sich vorzustellen, wie man den Haustürschlüssel in die Hand nimmt, wie er sich anfühlt, wie es war, ihn ins Schlüsselloch zu stecken und umzudrehen. Wenn man sich das vorstellt, merken viele schon, dass sie eine Veränderung in der Hand spüren.
Regelmäßige Bewegung sollte selbstverständlich in den Alltag integriert werden: Treppen steigen statt Fahrstuhl fahren, so oft wie möglich spazieren gehen, beim Telefonieren auf und ab gehen, Rad statt Auto fahren, Früh- oder Abendgymnastik zuhause … jeder Schritt zählt! Für das Training zuhause eignen sich kleine Fitnessgeräte wie Knautschball, Balanceboard, Gymnastikband, Fahrradergometer und Hanteln.
Rehasport
Rehabilitationssport ist eine Fortführung der medizinischen Rehabilitation. Es handelt sich um ein Gruppentraining zur Förderung von Ausdauer, Kraft und Koordination zum Beispiel durch Gymnastik, Schwimmen oder Bewegungsspiele. Die Übungseinheiten werden von qualifizierten Übungsleiterinnen und Übungsleiterinnen angeleitet. Rehabilitationssport wird ärztlich verordnet, die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Den Rehasport-Kurs suchst Du Dir selbst vor Ort aus.
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