Ein Schlaganfall ist ein schwerwiegendes Ereignis, das durch eine Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn verursacht wird. Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen: den ischämischen Schlaganfall, der durch eine Blockade eines Blutgefäßes verursacht wird, und den hämorrhagischen Schlaganfall, der durch eine Blutung im Gehirn verursacht wird. Während einige Risikofaktoren für Schlaganfälle nicht beeinflussbar sind, wie Alter und genetische Veranlagung, gibt es viele beeinflussbare Risikofaktoren, die durch Lebensstiländerungen und medizinische Behandlungen reduziert werden können. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Männern und bietet Einblicke in präventive Maßnahmen.
Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle
Schlaganfälle werden hauptsächlich durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. In etwa 80 % der Fälle ist ein ischämischer Infarkt die Ursache, bei dem ein oder mehrere Blutgefäße durch Ablagerungen oder ein Blutgerinnsel verengt oder verschlossen werden. Dadurch erhalten die betroffenen Gehirnregionen nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe, was zum Absterben von Nervenzellen führt. Bei etwa 15 % der Patienten sind Blutungen in das Gehirngewebe die Ursache für einen Schlaganfall. Dies kann geschehen, wenn der Blutdruck in den Arterien zu hoch ist oder die Gefäßwände durch Arteriosklerose oder andere Faktoren geschädigt sind.
Die Risikofaktoren für Schlaganfälle lassen sich in zwei Kategorien einteilen: nicht beeinflussbare und beeinflussbare Risikofaktoren.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gehören:
- Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Die Hälfte aller Schlaganfallpatienten ist älter als 70 Jahre.
- Geschlecht: Männer haben ein höheres Schlaganfallrisiko als Frauen, insbesondere im mittleren Lebensalter. Bei Frauen ereignet sich der Schlaganfall meist in einem späteren Lebensabschnitt.
- Genetische Faktoren: Wenn in der Familie bereits Schlaganfälle aufgetreten sind, steigt das persönliche Risiko, selbst einen Schlaganfall zu erleiden. Dies gilt besonders, wenn in der Familie vererbbare Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus bekannt sind.
Beeinflussbare Risikofaktoren
Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren gehören:
Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen
- Bluthochdruck: Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle. Je höher der Blutdruck und je länger er unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko. Regelmäßige Blutdruckmessungen sind daher wichtig, um erhöhte Werte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine Senkung des oberen Blutdruckwertes um nur 10 mmHg kann das Schlaganfallrisiko bereits um fast 40 Prozent verringern.
- Herzerkrankungen: Herzerkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, erhöhen das Schlaganfallrisiko. Blutgerinnsel, die sich im Herzen bilden, können ins Gehirn gespült werden und dort einen Schlaganfall verursachen. Die Einnahme von Gerinnungshemmern kann die Bildung von Blutgerinnseln verhindern und das Schlaganfallrisiko reduzieren.
- Diabetes mellitus: Diabetes mellitus schädigt die Blutgefäße und fördert die Arteriosklerose, was das Schlaganfallrisiko erhöht. Eine gute Blutzuckereinstellung ist daher wichtig, um das Risiko zu senken.
- Hohe Cholesterinwerte: Zu hohe Cholesterinwerte tragen zur Entstehung von Arteriosklerose bei und erhöhen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Blutanalyse kann das persönliche Risiko erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße, fördert Bluthochdruck und verengt kleine Blutgefäße, was die Durchblutung des Gehirns verschlechtert. Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko werden durch das Rauchen deutlich erhöht.
- Übergewicht: Übergewicht begünstigt das Auftreten anderer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und zu hohes Cholesterin.
- Bewegungsmangel: Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch der Schlaganfall gehört. Regelmäßige körperliche Aktivität ist daher sehr empfehlenswert.
- Alkohol: Ein übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Schlaganfallrisiko. Ob geringe Mengen Alkohol das Schlaganfallrisiko senken können, ist umstritten und nicht bewiesen.
Weitere Risikofaktoren
Neben den genannten Risikofaktoren gibt es weitere Faktoren, die das Schlaganfallrisiko beeinflussen können:
- Tumorerkrankungen: Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Tumorerkrankungen in einigen Fällen durch eine Aktivierung der Blutgerinnung zu Schlaganfällen führen können. Besonders betroffen sind Patienten mit Tumoren der Lunge, Bauchspeicheldrüse und des Magens.
- Erhöhtes Homocystein: Neue medizinische Forschungsergebnisse haben Homocystein als körpereigenen Risikofaktor identifiziert, der in erhöhter Konzentration die Blutgefäße schädigt.
- Stress: Anhaltender Stress kann zu dauerhaft erhöhtem Puls, Bluthochdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel sowie Schlafstörungen führen, was das Schlaganfallrisiko erhöhen kann.
- Migräne mit Aura: Migräne mit Aura erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen, insbesondere bei Frauen.
- Offenes Foramen ovale (PFO): Ein offenes Foramen ovale ist eine Verbindung zwischen dem rechten und dem linken Herzvorhof, die sich normalerweise in den ersten Wochen nach der Geburt verschließt. Bei etwa jedem Vierten bleibt das Loch offen, was das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen kann.
- Gefäßdissektionen: Ein Riss in der inneren Gefäßwand einer Halsschlagader (Dissektion) kann ebenfalls zum Schlaganfall führen.
Schlaganfall bei jungen Menschen
Obwohl der Schlaganfall primär eine Krankheit des Alters ist, ereignen sich etwa ein Viertel aller Schlaganfälle bei Menschen unter 65 Jahren. Bei Patienten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren spricht man vom juvenilen Schlaganfall. Bei sehr jungen Menschen sind häufig Fehlbildungen, Erkrankungen oder Verletzungen die Ursache von Schlaganfällen. In der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen sind Frauen statistisch gesehen häufiger vom Schlaganfall betroffen als Männer. Hier spielen das Risiko der Pille, insbesondere in Kombination mit Rauchen, und der Risikofaktor Migräne mit Aura eine besondere Rolle. In der Altersspanne von 35 bis 50 Jahren sind dann wiederum Männer häufiger vom Schlaganfall betroffen.
Die Ursachen für Schlaganfälle bei jüngeren Menschen sind oft andere als bei älteren Menschen. Bei den unter 35-Jährigen finden sich überwiegend angeborene Ursachen wie Herzfehler, Gerinnungsstörungen, Gefäßeinrisse und seltene Syndrome. In der Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen kommen vorwiegend die klassischen Ursachen wie Gefäßverkalkung und Blutgerinnsel aus dem Herzen zum Tragen.
Prävention von Schlaganfällen
Die Vorbeugung von Schlaganfällen basiert auf drei Säulen:
Änderung des Lebensstils: Ein gesunder Lebensstil kann viele Schlaganfälle verhindern. Dazu gehören:
Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine
- Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung trainiert Muskeln und Gefäße und verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpers.
- Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung hilft, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und Diabetes zu vermeiden.
- Verzicht auf schädliche Substanzen: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sollten vermieden werden.
Vorbeugung und frühzeitige Behandlung von Risikofaktoren: Regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Vorbeugung und Verhinderung eines erneuten Schlaganfalls: Für Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, sind eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Behandlung wichtig, um das Risiko eines weiteren Schlaganfalls zu reduzieren.
Maßnahmen zur Reduzierung des Schlaganfallrisikos
- Blutdruckkontrolle: Regelmäßige Blutdruckmessungen sind wichtig, um erhöhte Werte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Behandlung von Herzerkrankungen: Herzerkrankungen, insbesondere Vorhofflimmern, sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Einnahme von Gerinnungshemmern kann die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.
- Blutzuckerkontrolle: Bei Diabetes mellitus ist eine gute Blutzuckereinstellung wichtig, um die Blutgefäße zu schützen.
- Cholesterinsenkung: Hohe Cholesterinwerte sollten durch eine Ernährungsumstellung und gegebenenfalls Medikamente gesenkt werden.
- Rauchstopp: Rauchen sollte unbedingt vermieden werden, um die Blutgefäße zu schützen.
- Gewichtsreduktion: Übergewicht sollte durch eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung reduziert werden.
- Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und das Schlaganfallrisiko zu senken.
- Stressmanagement: Stress sollte vermieden oder reduziert werden, um den Blutdruck und andere Risikofaktoren zu senken.
- Mäßiger Alkoholkonsum: Ein übermäßiger Alkoholkonsum sollte vermieden werden.
Symptome und Diagnose eines Schlaganfalls
Es ist wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen, um im Notfall schnell handeln zu können. Typische Symptome sind:
- Plötzlich einsetzende Schwäche oder Taubheit auf einer Körperseite
- Plötzlich einsetzende Gesichtslähmung
- Sprachstörungen
- Sehstörungen
- Plötzliche sehr starke Kopfschmerzen
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Je schneller die Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen, bleibende Schäden zu vermeiden. In der Klinik wird eine schnelle Diagnose durchgeführt, um festzustellen, ob es sich um einen ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfall handelt und welche Behandlung erforderlich ist.
Lesen Sie auch: Rehabilitation bei Gesichtsfeldausfall
tags: #schlaganfall #ursachen #manner #risikofaktoren