Schulterblattnerv eingeklemmt: Taping-Anleitung zur Schmerzlinderung

Ein eingeklemmter Nerv im Bereich des Schulterblatts kann äußerst schmerzhaft sein und die Bewegungsfreiheit einschränken. Oftmals sind Muskelverspannungen zwischen den Schulterblättern die Ursache, hervorgerufen durch eine schlechte Haltung oder Überlastung. Kinesiologisches Taping kann hier eine unterstützende Methode sein, um die Haltung zu verbessern und Schmerzen im oberen Rücken zu lindern.

Was ist Kinesiologisches Taping?

Kinesiologie-Tapes werden häufig bei Sportverletzungen oder in der Physiotherapie eingesetzt. Sie sollen durch ihre spezielle Anbringung die Muskeln und Gelenke unterstützen, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Die Wirksamkeit von Kinesiologie-Tapes ist wissenschaftlich noch nicht abschließend belegt, basiert aber auf den Erfahrungen von Kunden und Therapeuten.

Vorbereitung für das Taping

Bevor Sie mit dem Tapen beginnen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Kontraindikationen: Bei Schwangerschaft, offenen Wunden, Knochenbrüchen, unerklärlichen Beschwerden, Allergien und Hautkrankheiten, Einnahme von Medikamenten wie Blutverdünner, Thrombose und Fieber sollte nicht getapt werden.
  • Vorbereitung der Haut: Die betroffene Stelle sollte vorab von allen Ölen, Cremes und Haaren befreit und mit Alkohol zusätzlich gereinigt werden, um eine bessere Haftbarkeit zu garantieren. Die Haut sollte trocken und sauber sein. Vermeiden Sie es, die Klebefläche des Tapes mit den Fingern zu berühren.
  • Tape-Zuschnitt: Für die Anlage des Tapes benötigen Sie Tapestreifen. Sie können entweder Kintex Classic Tape verwenden und die Streifen selbst zuschneiden oder Kintex PreCut Tape nutzen. Achten Sie beim Einschneiden darauf, dass Sie die Ecken abrunden, damit das Tape besser haftet.

Anleitung zum Tapen bei Schmerzen zwischen den Schulterblättern

Diese Anleitung beschreibt eine einfache Tape-Anwendung, die Sie selbst durchführen können. Bei Rückentapes ist die Unterstützung durch eine andere Person jedoch hilfreich.

Material:

  • 2 Streifen Kinesiologie-Tape (ca. 25 cm Länge)

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Zuschnitt: Schneiden Sie 2 Streifen Tape mit einer Länge von ca. 25 cm zu und runden Sie die Enden ab.
  2. Positionierung: Stellen Sie sich aufrecht hin oder setzen Sie sich bequem.
  3. Erster Streifen: Reißen Sie das Schutzpapier ca. 5 cm vom Anfang des Tapes ein. Kleben Sie den Anfang des Tapes (Anker) ohne Zug zwischen die Schulterblätter auf.
  4. Anbringen des Tapes: Nehmen Sie nun den unteren Zügel einer Seite und kleben Sie diesen Tapestreifen ohne Zug nach unten auslaufend an. Fahren Sie mit dem oberen Zügel ähnlich fort, hierbei kleben Sie diesen allerdings nach oben auslaufend an.
  5. Zweiter Streifen: Verfahren Sie mit dem zweiten Streifen analog zum ersten Streifen. Kleben Sie den Anker zwischen die Schulterblätter und die Zügel nach oben und unten auslaufend auf.
  6. Aktivierung: Reiben Sie das Tape abschließend gut an, um die Klebekraft zu aktivieren.

Alternative Tape-Anlage mit drei I-förmigen Streifen

Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung mit drei I-förmigen Tapestreifen.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei eingeklemmtem Nerv

  1. Vorbereitung: Bereiten Sie drei I-förmige Tapestreifen vor.
  2. Positionierung: Beuge dich nach vorne, mache den Rücken rund.
  3. Erster Streifen: Entferne das Trägerpapier des ersten I-förmigen Tapes an der Basis. Klebe den Tapestreifen unter Zug parallel zum Schmerzpunkt an der Wirbelsäule entlang. Beachte, dass die Enden des Tapes ohne Zug angebracht und ausgestrichen werden müssen.
  4. Zweiter Streifen: Nehmen dir anschließend das dritte I-förmige Tape zur Hand und löse, durch Einreißen, das Trägerpapier des Tapes in der Mitte.
  5. Anbringen: Klebe den Streifen nun unter maximalem Zug, in einem 90° Winkel zu den bereits angebrachten Tapes, auf den Schmerzpunkt. Auch hier solltest du darauf achten die Enden des Tapes ohne Zug anzubringen und diese von innen nach außen an zu streichen.
  6. Abschluss: Beim Aufrichten des Körpers sollten sich nun Wellen auf dem Tape gebildet haben.

Taping für den Musculus levator scapulae (Nackenmuskel)

Bei Verspannungen im Nacken, die oft mit Schmerzen zwischen den Schulterblättern einhergehen, kann ein Nacken-Tape helfen. Dieses Tape unterstützt den Musculus levator scapulae, der für die Drehung des Kopfes wichtig ist und das Schulterblatt hebt.

Anleitung:

  1. Vorbereitung: Runde die Kanten des Tapes ab. Messe das Tape von unterhalb des Ohres bis zur Schulter ab.
  2. Positionierung: Neige den Kopf zur Seite und taste die verspannte Muskulatur ab.
  3. Anbringen: Setze das Tape unterhalb des Ohres an und streiche es ohne Zug Richtung Schulter aus. Das Tape sollte über dem schmerzenden Muskel liegen.
  4. Befestigung: Streiche zur Befestigung das Tape gut aus. Wiederhole den Vorgang auf der anderen Seite.

Zusätzliche Tipps und Übungen

  • Tragedauer: Das Kintex Tape sollte ca. 1 Woche angelegt bleiben, wobei in den ersten 3-5 Tagen nach der Anlage die Hauptwirkung erwartet wird.

  • Alltag: Sie können mit dem angelegten Tape duschen, baden, schwimmen oder Sport treiben.

  • Dehnübungen: Ergänzend zum Taping können Dehnübungen die Muskulatur entspannen.

    • Kopf neigen: Stelle dich aufrecht hin, neige deinen Kopf zur Seite (Ohr Richtung Schulter) und ziehe dein Kinn leicht Richtung Brust. Halte diese Position für 5-10 Sekunden und wiederhole die Übung auf der anderen Seite.
    • Arme drehen: Drehe deine Arme so, dass die Handflächen nach vorne zeigen. Ziehe die Schultern leicht nach unten, bis du ein leichtes Ziehen verspürst. Halte diese Position für 5-10 Sekunden.

Wichtiger Hinweis

Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen nicht den Besuch bei einem Arzt oder Physiotherapeuten. Bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Unsere Produkte sind nicht dazu geeignet, professionelle Beratung, Untersuchungen, Behandlungen, Diagnosen usw. durch Fachleute zu ersetzen, sondern nur zu unterstützen.

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CureTape®: Qualität und Erfahrung

PhysioTape ist seit über 25 Jahren Spezialist im Bereich Taping mit der eigenen Marke CureTape®. CureTape® ist die am häufigsten verwendete Kinesiologie-Tape-Marke unter Fachleuten. Die Tapes werden in einer ISO-zertifizierten Fabrik in Südkorea hergestellt.

Überblick über weitere Taping-Kurse

Für alle, die ihre Kenntnisse im kinesiologischen Tapen vertiefen möchten, gibt es verschiedene Kurse:

  • Taping-Grundkurs: Ideal für den Einstieg in die Welt des kinesiologischen Tapings.
  • Intensivkurs Modul A: Oberkörper: Für fortgeschrittene Kenntnisse im Tapen des Oberkörpers.
  • Intensivkurs Modul B: Unterkörper: Spezialisiert auf Taping-Anwendungen für den unteren Körperbereich.
  • Spezialkurs Crosstaping & Narben: Spezifische Techniken für Crosstaping und Narbenbehandlung.

Mit dem entsprechenden Kurs können Sie umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten im kinesiologischen Tapen erwerben.

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