Ein eingeklemmter Nerv im Schulterblatt oder in der Schulter kann erhebliche Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Taubheitsgefühle verursachen. Um Chronifizierung und irreversible Nervenschäden zu vermeiden, ist es wichtig, einen Spezialisten zu konsultieren. Die Frankfurter Spezialisten von Lumedis sind auf die Behandlung eines eingeklemmten Nervs im Schulterblatt oder in der Schulter spezialisiert und können gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Therapie entwickeln.
Was ist ein eingeklemmter Nerv im Schulterblatt/in der Schulter?
Von einem eingeklemmten Nerv spricht man, wenn ein Nerv über einen bestimmten Zeitraum von außen komprimiert wird, was zu Schmerzen führt. Ein eingeklemmter Nerv in der Schulter verursacht oft plötzliche, stechende Schmerzen in der Mitte neben oder unterhalb des Schulterblatts, die in Richtung Wirbelsäule ausstrahlen können. Die möglichen Bewegungen sind nach dem Schmerzereignis oft stark eingeschränkt.
Ursachen eines eingeklemmten Nervs im Schulterblatt
Die Ursachen für einen eingeklemmten Nerv können vielfältig sein:
- Über- oder Fehlbelastung der Schultergürtelmuskulatur oder der Muskulatur des oberen Rückens: Dies kann durch Sportverletzungen oder wiederholte Belastungen entstehen.
- Muskelverspannungen: Verspannungen in den Muskeln um den Nerv können Druck ausüben und ihn einklemmen.
- Fehlhaltungen: Dauerhafte Fehlhaltungen können zu einer ungleichmäßigen Belastung der Muskeln und Nerven führen.
- Bandscheibenvorfälle: Im Bereich der Halswirbelsäule können Bandscheibenvorfälle auf Nerven drücken und Schmerzen verursachen, die in die Schulter ausstrahlen.
- Arthrose: Verschleißerscheinungen an den Wirbelgelenken (Spondylarthrose) können ebenfalls zu Nervenkompressionen führen.
- Spinalkanalstenose: Eine Verengung des Wirbelkanals kann Druck auf das Rückenmark oder die Nerven ausüben.
- Impingement-Syndrom der Schulter: Hierbei kommt es zu einer Verengung unter dem Schulterdach, wodurch Muskeln, Sehnen oder Nerven eingeklemmt werden.
- Gewebewucherungen: Gutartige Wucherungen können ebenfalls Druck auf Nerven ausüben.
- Unfälle: Zerrungen oder Knochenbrüche durch Unfälle können Nerven einklemmen.
Wie fühlt sich ein eingeklemmter Nerv in der Schulter an?
Ein eingeklemmter Nerv in der Schulter kann sich durch folgende Symptome äußern:
- Schmerzen: Plötzliche, stechende Schmerzen mittig neben oder unterhalb des Schulterblatts, die in Richtung Wirbelsäule ausstrahlen. Die Schmerzen haben oft einen stechenden oder bohrenden Charakter und sind am inneren Rand des Schulterblatts lokalisiert.
- Bewegungseinschränkungen: Massive Bewegungseinschränkungen können die Folge sein.
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Taubheit oder ein "Ameisenlaufen" in der Schulter, im Arm oder den Fingern.
- Muskelschwäche: Schwächegefühl in der betroffenen Schulter oder im Arm, was zu Schwierigkeiten beim Heben, Greifen oder Halten von Gegenständen führen kann.
- Schmerzverstärkung bei bestimmten Bewegungen: Verstärkter Schmerz bei bestimmten Bewegungen der Schulter oder des Arms, z. B. beim Heben, Drehen oder Strecken.
- Sensibilitätsstörungen: Verminderte Empfindlichkeit oder Überempfindlichkeit im betroffenen Bereich.
Begleitende Symptome
Ein eingeklemmter Nerv in der Schulter oder im Bereich des Schulterblatts kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die je nach Schweregrad und genauer Lokalisation variieren können.
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- Schulterblattschmerzen beim Atmen: Diese können auf eine verspannte Muskulatur im oberen und mittleren Rücken, im Brustraum, zwischen den Rippen oder im Zwerchfell zurückzuführen sein.
- Nackenschmerzen: Nackenschmerzen aufgrund von eingeklemmten Nerven können in die Schulter und in den Arm ausstrahlen.
Diagnose
Welcher Arzt behandelt das?
Eine erste Einschätzung der Beschwerden kann durch den Hausarzt erfolgen. Bei starken, wiederkehrenden Schmerzen sollte ein Orthopäde oder Unfallchirurg aufgesucht werden.
Untersuchungsmethoden
Neben einer gezielten Anamnese des Schmerzereignisses wird der behandelnde Arzt eine ausführliche körperliche Untersuchung mit Prüfung der noch möglichen Bewegungen durchführen.
- Sonographie (Ultraschall): Ein wirksames, nicht invasives, strahlungsfreies Verfahren, welches zur körperlichen Untersuchung bei einem eingeklemmten Nerven der Schulter zum Einsatz kommen kann. Die betroffenen Strukturen wie Muskeln und zum Teil auch Nerven können somit dargestellt und beurteilt werden.
- Röntgenbild: Im Röntgenbild können vor allem knöcherne Strukturen eindeutig dargestellt und beurteilt werden.
- MRT (Magnetresonanztomographie): Liefern die körperliche Untersuchung und andere bildgebenden Verfahren wie Sonographie oder Röntgen kein eindeutiges Ergebnis und halten die Schmerzen weiterhin an, kann ein MRT der Schulter durchgeführt werden, um den betroffenen Nerven und die umliegenden Strukturen genauer beurteilen zu können.
- Elektromyographie (EMG): Ein Verfahren zur Beurteilung der Funktion von Muskeln in Ruhe und unter Bewegung. Es dient im Wesentlichen der Feststellung von Erkrankungen der Muskulatur und deren Nervensystem.
- Wirbelsäulenvermessung: Dient als medizinisches Untersuchungsverfahren vor allem der Bestimmung von Symmetrie und Länge der Wirbelsäule.
Therapie
Ist ein Nerv der Schulter dauerhaft eingeklemmt, resultieren daraus nicht selten starke, stechende Schmerzen und Taubheitsgefühle. Diese Beschwerden sollten zeitnah untersucht und behandelt werden, da es im Verlauf zur Atrophie der durch den Nerven versorgten Muskel, in Kombination mit Taubheitsgefühlen oder motorischen Einschränkungen und Missempfindungen wie Kribbelgefühl kommen kann.
Konservative Behandlung
Unsere Frankfurter Spezialisten haben sich als Ziel gesetzt, eine optimale, individuell an Sie angepasste konservative Therapie ohne Medikamente zu erarbeiten.
- Schonung und Entlastung: In den akuten Phasen sollten schmerzauslösende Bewegungen vermieden werden. Das Ziel ist, die Reizung zu reduzieren.
- Trainingstherapie: Ein gezieltes Training mit einem Sportwissenschaftler kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die betroffenen Bereiche zu mobilisieren. Dabei sind Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Schulter- und Rückenmuskulatur besonders wichtig. Diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Haltung und Entlastung des Nervs bei.
- Manuelle Therapie: Spezielle Techniken, wie die Myofasziale Entspannung, Mobilisationen und Traktionen, können helfen, Blockaden und Verspannungen zu lösen.
- Wärme- oder Kälteanwendungen: Wärme kann helfen, verspannte Muskeln zu entspannen, während Kälte eine entzündungshemmende Wirkung hat und Schmerzen lindern kann. Hierbei sollte der Betroffene jedoch darauf achten, das Kühlpack oder die heiße Wärmflasche nicht direkt auf die Haut zu legen und beispielsweiße ein Küchentuch dazwischen zu verwenden, um Verbrühungen bzw.
- Haltungs- und Bewegungsschulung: Eine Fehlhaltung oder ungünstige Bewegungsmuster sind häufige Ursachen für Nerveneinklemmungen.
- Triggerpunktbehandlung: Bei Verspannungen der umliegenden Muskulatur kann die Behandlung von Triggerpunkten die Symptome lindern.
- Dehnübungen: Leichte, schonend durchgeführte und zunächst durch einen Physiotherapeuten angeleitete Dehnübungen der Schulter- und Nackenregion können dabei helfen, die Schmerzen durch einen eingeklemmten Nerven der Schulter zu lindern und erneuten Einklemmungen vorzubeugen.
- Kinesiotapes: Kinesiotapes sind bunte, elastische, selbstklebende Baumwolltapes, die abhängig von Art und Ausmaß der Beschwerden in einer bestimmten Anordnung auf die Haut geklebt werden können.
Medikamentöse Behandlung
- Schmerzmittel: Allgemein sollte eine ausreichende Schmerztherapie mittels NSAR wie Ibuprofen oder Paracetamol erfolgen, um langfristig Schon- und Fehlhaltungen vorzubeugen.
- Schmerzsalben: Auch Schmerzsalben wie Voltaren können bei lokaler Anwendung zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung beitragen.
- Lokale Schmerzmittel: Ist die Diagnose durch den behandelnden Arzt gesichert, kann der geschulte Arzt ein lokal wirksames Schmerzmittel mit einer Spritze mit feiner Kanüle vorsichtig direkt in die betroffene Region einbringen. Hierdurch kann der betroffene Nerv mittels Nervenblockade gezielt betäubt und somit die massiven, stechenden Schmerzen wirksam gelindert werden.
Übungen bei einem eingeklemmten Nerv in der Schulter
Bei einem eingeklemmten Nerv in der Schulter oder am Schulterblatt können gezielte Übungen helfen, die Muskulatur zu entspannen, die Beweglichkeit zu verbessern und den Druck auf den Nerv zu verringern. Es ist wichtig, die Übungen langsam und kontrolliert durchzuführen und auf den eigenen Körper zu hören, um Überlastungen zu vermeiden.
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- Dehnung der seitlichen Nackenmuskulatur:
- Ausführung: Stehen oder sitzen Sie aufrecht.
- Ausführung: Setzen Sie sich aufrecht hin. Neigen Sie den Kopf zur Seite, als würden Sie das Ohr zur Schulter führen, ohne die Schulter anzuheben.
- Brustdehnung:
- Ausführung: Stellen Sie sich in einen Türrahmen, die Arme in Schulterhöhe angewinkelt auf den Rahmen legen.
- Katzenbuckel:
- Ausführung: Gehen Sie in den Vierfüßlerstand.
- Dehnung der Schulterblattmuskulatur:
- Ausführung: Stellen Sie sich mit leicht gespreizten Beinen hin und stützen sich mit der gesunden Seite auf einem Tisch oder Stuhl ab.
- Plank:
- Ausführung: Gehen Sie in eine Plank-Position (Liegestütz-Position) oder auf die Knie.
- Rudern mit Theraband:
- Ausführung: Stehen Sie aufrecht und halten Sie ein Theraband mit beiden Händen fest.
Diese Übungen sollten schmerzfrei und ohne übermäßige Anstrengung durchgeführt werden. Falls Schmerzen auftreten, sollten die Übungen angepasst oder pausiert werden.
Operative Behandlung
Operative Maßnahmen kommen infrage, wenn die Beschwerden trotz konservativer Behandlung bestehen bleiben. Je länger der Druck andauert, desto größer ist die Gefahr bleibender Schäden. Umso wichtiger ist es, den richtigen Zeitpunkt für eine Operation nicht zu verpassen. Bei einem Bandscheibenvorfall kann beispielsweise ein minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu verringern und die Nervenwurzeln zu entlasten.
Was kann ich selbst tun?
- Dauerhaftes, langes Sitzen in derselben Position sollte möglichst vermieden werden. Häufige Positionswechsel (zum Beispiel bei der Arbeit am Schreibtisch) und ausreichende dynamische Bewegung helfen, einer Nerveneinklemmung vorzubeugen.
- Starke Belastung vermeiden: Ein gereizter oder eingeklemmter Nerv sollte entlastet werden. Das Tragen von schweren Dingen sollten Betroffene deshalb möglichst meiden.
- Vorsichtig bewegen: Ruckartige Bewegungen sind bei einem eingeklemmten Nerv schmerzhaft. Schonung und vorsichtige Bewegungen sind angesagt.
- Fehlhaltungen vermeiden: Sich gar nicht mehr zu bewegen, ist allerdings auch keine Lösung, denn Schonhaltungen können zu weiteren Problemen führen.
- Vorbeugung: Regelmäßigen Positionswechseln bei sitzenden Tätigkeiten sind ebenso wichtig wie dynamische Bewegungen im Alltag, um Fehlhaltungen zu vermeiden. Praktizieren Sie täglich gezielte Übungen zur Stärkung der Schultermuskulatur, die mit einem Physiotherapeuten eingeübt werden sollten.
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, eingeklemmten Nerven vorzubeugen.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Verspannungen vor und stärkt die Muskulatur.
- Stressmanagement: Muskelverspannungen können durch Stress begünstigt werden.
- Übergewicht reduzieren: Ein gesundes Körpergewicht entlastet die Wirbelsäule und verhindert zusätzlichen Druck auf Nerven.
Wie lange ist man mit einem eingeklemmten Nerven am Schulterblatt krank?
Die Dauer der Krankschreibung richtet sich stark nach der individuell ausgeübten Tätigkeit des Betroffenen. Hierüber entscheidet der behandelnde Arzt im Einzelfall. Eventuelle Vorerkrankungen können die Heilungsdauer beeinflussen. Im Durchschnitt dauert die Krankschreibung bei einem eingeklemmten Nerv im Schulterblattbereich etwa eine bis drei Wochen, kann aber je nach Verlauf variieren.
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