Die Neurochirurgische Klinik der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Veit Rohde, ist eine der größten neurochirurgischen Kliniken Deutschlands. Mit Kompetenz, modernster technischer Ausstattung und bester Pflege behandelt Prof. Rohde und sein Team das gesamte Spektrum neurochirurgischer Krankheitsbilder mit dem Fokus auf Funktionserhalt und konsequenter Anwendung minimalinvasiver Therapieprinzipien. Jährlich werden dort 5000 ambulante sowie 2000 stationäre Patienten mit etwa 3000 Operationen versorgt.
Die UMG bündelt die Medizinische Fakultät mit Forschung und Lehre sowie das Universitätsklinikum mit der Krankenversorgung. Diese Bündelung ist in Südniedersachsen einzigartig und ermöglicht eine zeitnahe Überführung von innovativen Therapieoptionen in die Patientenversorgung und Ausbildung. Darüber hinaus hat die UMG in ihrer Strategie 2032 das Thema Transfer als neuen Schwerpunkt definiert.
Interdisziplinäre Behandlung auf höchstem Niveau
Am Universitätsklinikum Göttingen besteht ein fächerübergreifendes UniversitätsKrebszentrum (G-CCC) und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den weiteren Fachrichtungen, um eine bestmögliche Versorgung jedes einzelnen Patienten, vor allem im Rahmen onkologischer Erkrankungen (Krebserkrankungen), zu gewährleisten.
Aufgrund seiner hohen Expertise mit hohen Fallzahlen, langjähriger Erfahrung und bester medizinischer Ergebnisse ist die Neurochirurgische Klinik unter Prof. Rohde ein zertifiziertes Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie auf dem Gebiet der Vaskulären Erkrankungen, vor allem der Hirnblutungen („blutiger“ Schlaganfall).
Zur individuellen und patientennahen Betreuung arbeiten Prof. Rohde und sein Team eng mit Rehabilitationszentren zusammen, um auch im postoperativen Verlauf die bestmögliche Therapie sicherzustellen. Die Neurochirurgie der Universitätsmedizin Göttingen arbeitet eng mit Klinik & Rehabilitationszentrum Lippoldsberg zusammen. So können Rehamaßnahmen nach der Operation individuell geplant und begleitet werden. Prof. Dr. Rohde ist regelmäßig in der Klinik in Lippoldsberg präsent. Dies ist eine hervorragende Basis für eine umfassende und individuelle Betreuung unserer Patienten, auch weit über die Operation und den Aufenthalt in Göttingen hinaus.
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Behandlungsschwerpunkte von Professor Rohde
Die klinischen Schwerpunkte von Prof. Rohde sind vor allem Eingriffe im Bereich der Hirngefäße (vaskuläre Neurochirurgie), Schädel-Basis-Chirurgie sowie Operationen in hocheloquenten Regionen des Gehirns. In der Neurochirurgie werden Hirnregionen, die für das Überleben bzw. eine hohe Selbstständigkeit entscheidend sind, als hocheloquent bezeichnet. Zu den hocheloquenten Regionen zählen unter anderem der Hirnstamm, die Basalganglien und der präzentrale Kortex.
Soweit möglich führt Prof. Rohde seine operativen Eingriffe minimalinvasiv und endoskop-assistiert durch, da es durch verkürzte Operationszeiten und kleinere Hautschnitte zu geringerem Schmerz im postoperativen Verlauf sowie kürzerem Nachbehandlungsbedarf kommt.
Wichtige Krankheitsbilder, mit denen sich Prof. Rohde und sein Team befassen, sind:
- Erkrankungen der Gefäße des zentralen Nervensystems (Aneurysmen, Hirnblutungen, arteriovenöse Malformationen und Kavernome des Gehirns und Rückenmarks)
- Onkologische Neurochirurgie (Tumoren des Gehirns, Rückenmarks und seiner Hüllen). Jeder Therapieplan wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeitet.
- Bewegungsstörungen (Morbus Parkinson oder Tremor) und chronischer Schmerz. Hier kommen neuromodulatorische Verfahren (tiefe Hirnstimulation und Rückenmarkstimulation) zur Anwendung.
- Wirbelsäulenchirurgie (Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen und Instabilitäten der Wirbelsäule durch Unfall, Entzündung und Tumor). Bei Osteoporose führt unser Spezialist neben Stabilisierungseingriffen auch Knochenzementinjektionen durch.
Hirnaneurysma Therapie
Unter einem Hirnaneurysma versteht man angeborene Gefäßaussackungen im Bereich der Hirnarterien, die im Verlauf des Lebens symptomatisch werden können. Da Aneurysmen Schwachstellen in der Gefäßwand darstellen, können sie durch Druck auf Hirngewebe Symptome verursachen oder platzen. Wenn Aneurysmen platzen tritt arterielles Blut in den Subarachnoidalraum aus, welcher das Gehirn umgibt und mit Liquor (Hirnnervenwasser) gefüllt ist. Diese Subarachnoidalblutung stellt einen absoluten Notfall dar und äußert sich unter anderem durch Vernichtungskopfschmerz, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
Bei der operativen Versorgung eines Aneurysmas der Hirngefäße wird die betroffene Stelle von außen mit einem Clip umschlossen und damit gesichert. Je nach Lokalisation des Aneurysmas kann statt eines operativen Eingriffs auch eine sogenannte Coilembolisation mittels Gefäßkatheter durchgeführt werden. Welche Versorgung die geeignetere ist, ist hierbei stets eine individuelle Entscheidung, die Prof. Rohde in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten der Neuroradiologie und in Absprache mit dem Patienten trifft. Prof. Rohde und seine Kollegen verfügen auf dem Gebiet der Hirnaneurysmaoperation über langjährige Erfahrung. Sie führen in Hochrisikofällen auch modernste Verfahren wie Bypass-Techniken durch und haben als erste Klinik Norddeutschlands 2014 diese Operation in Herzstillstand durchgeführt.
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Hirnblutungen
Durch langjährig hohen Blutdruck kann es im Hirngewebe zur Degeneration und Brüchigkeit der kleinen Hirnarterien kommen. Beim „blutigen“ Schlaganfall kommt es zur spontanen Blutung ins Gehirn. Durch die akute Druckerhöhung führt dies innerhalb kürzester Zeit zum Absterben von Hirngewebe. Symptome bei diesem medizinischen Notfall sind vergleichbar mit denen des „unblutigen“ Schlaganfalls - Lähmung, Sprachstörung oder auch Bewusstseinsstörungen.
Hirntumore und Hirnmetastasen
Im Bereich des Nervensystems und seiner umgebenden Strukturen gibt es zahlreiche Formen gutartiger sowie bösartiger Tumoren. Je nach Tumorform sind diese durch einen operativen Eingriff direkt heilbar oder ein erster Schritt in einem größeren Therapiekomplex aus Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Je nach Lokalisation der Tumoren kann ein operativer Eingriff sehr komplex sein, da vor allem im Bereich des Bewegungszentrums oder des Sprachzentrums eine radikale Tumorentfernung ohne Spätfolgen nur schwer erreichbar sein kann. Diese komplexen Eingriffe in hocheloquenten Regionen zählen zum Spezialgebiet von Prof. Rohde. Neben hirneigenen Tumoren finden sich auch häufig Metastasen (Tumorabsiedelungen) im Gehirngewebe. Diese werden in mikrochirurgischen Eingriffen entfernt und in der Regel im weiteren Verlauf noch bestrahlt.
Bandscheibenvorfall
Bei der Volkskrankheit des Bandscheibenvorfalls haben sich Teile der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern gelöst und drücken in Richtung Wirbelkanal, in dem das Rückenmark und von dort abgehende Nerven verlaufen. Wenn trotz konservativer Maßnahmen keine Besserung eintritt oder bei Lähmungserscheinungen ist eine operative Versorgung von Bandscheibenvorfällen zu empfehlen. In der Neurochirurgischen Klinik unter Prof. Rohde finden Eingriffe an der Wirbelsäule stets unter dem Mikroskop oder endoskopisch statt.
Grundlage, um einen Bandscheibenvorfall nachzuweisen, ist die Befragung und klinische Untersuchung des Patienten. Abhängig vom Krankheitsbild kann in den meisten Fällen zu einem konservativen Vorgehen geraten werden. Dieses setzt sich klassischerweise aus Bewegung, Physiotherapie und Schmerzmedikation zusammen. Da im Gegensatz zur Lendenwirbelsäule an der Halswirbelsäule auch das Rückenmark geschädigt werden kann, ist eine sorgfältige Abklärung notwendig.
Bandscheibenvorfälle an der Lendenwirbelsäule kommen am häufigsten zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein sowie zwischen dem 4. und 5. Bandscheibenvorfälle sind in den meisten Fällen durch akute, starke Schmerzen bemerkbar. Dabei kann sich der Schmerz auf den Rücken beschränken. In den meisten Fällen strahlen sie aber in Gesäß, Beine oder sogar Füße aus. Der Schmerz ist häufig einseitig. Weitere Symptome können Brennen, Stechen, Ziehen, Kribbeln oder Taubheit sein.
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Die Bandscheibenprothese ist eine neuere Entwicklung in der Wirbelsäulenchirurgie. Der Aufbau dieser Prothesen ist dem natürlichen Aufbau der gesunden Bandscheibe nachempfunden. So enthält auch die Prothese einen inneren weichen Kern, der von einem festen Netz umgeben wird. Der Vorteil der Bandscheibenprothese besteht darin, die Bewegungs- und Pufferfunktion des betroffenen Segmentes zu gewährleisten. Beim klassischen Vorgehen kommt es zwangsläufig zur Versteifung des Segmentes, nachdem ein festes, unbewegliches Implantat eingebaut wurde. Das kann durchaus erwünscht sein. Mit der Prothese bleibt dagegen eine gewisse Beweglichkeit erhalten. Dies kann vor einer Anschlussdegeneration schützen.
Mikrochirurgie
Die Mikrochirurgie nutzt spezielle Operationsmikroskope und Mikroinstrumente. Die Ärztin bzw. der Arzt kann so während der Operation unter deutlicher Vergrößerung mit besonderer Belichtung dreidimensional sehen. Strukturen, die unter einer gewöhnlichen Lichtquelle nahezu unsichtbar sind, können dadurch erkannt und geschont werden. Der wichtigste Vorteil der Mikrochirurgie sind die deutlich kleineren Schnitte. Ihretwegen ist es nicht mehr notwendig, die Rückenmuskulatur vom Knochen abzulösen. Das geringere Trauma führt für die Patientin bzw. den Patienten nach einem Eingriff zu weniger Schmerzen. Kleinere Schnitte lassen sich besser vernähen, die Vernarbung ist gleichmäßiger und geringer, das kosmetische Ergebnis deutlich besser und angenehmer. Da die Nähte unter der Haut angefertigt werden, müssen sie nicht mehr gezogen werden. Die Mikrochirurgie trägt aufgrund des muskelschonenden Vorgehens auch dazu bei, der Patientin bzw. Gerade für älteren Patientinnen und Patienten ist eine schnellere Mobilisation - das Aufstehen aus dem Bett und das Laufen - nach einer Rückenoperation wichtig. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus wird somit reduziert.
Facettendenervierung
Das Facettensyndrom ist eine Erkrankung der kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln - rechts und links des Dornfortsatzes. Durch Bandscheibenverschleiß oder Wirbelgleiten werden die kleinen Wirbelgelenke fehlbelastet und nutzen sich ab. Die endoskopische Facettendenervierung ist eine minimalinvasive Methode. Über einen punktförmigen kleinen Hautschnitt führen wir das Endoskop an die Facettengelenke heran. So kann sich die Operateurin bzw. Bei einer Denervierung werden gezielt nur die Nervenfasern blockiert, die die Schmerzen weiterleiten. In der Regel spüren die Patientinnen und Patienten direkt nach diesem Eingriff eine deutliche Erleichterung ihrer Beschwerden. Teilweise sind sie sogar komplett schmerzfrei.
Spinalkanalstenose
In den meisten Fällen lassen sich Rückenschmerzen infolge eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalkanalstenose konservativ behandeln, also mit Krankengymnastik, Medikamenten oder gezielten wirbelsäulennahen Injektionen. Teilweise liegt den Schmerzen aber ein mechanisches Problem zugrunde: eine Nervenquetschung durch vorgefallene Bandscheibenteile oder ein eingeengter Spinalkanal. Sie können - neben Schmerzen - zu Funktionsstörungen der Nerven führen, inklusive Lähmungen oder Beeinträchtigung der Blasen- und Mastdarmfunktion. Diese Operation ist minimalinvasiv. Unter Röntgenkontrolle wird der Eintrittspunkt genau festgelegt. Über einen kleinen Hautschnitt von etwa zwei bis drei Zentimeter schaffen wir eine Fensterung über der gequetschten Nervenwurzel. Das vorgefallene, störende Bandscheibengewebe wird unter mikroskopischer Sicht mit feinen Mikroinstrumenten entfernt oder der verengte Spinalkanal wird erweitert.
Instabilitäten der Wirbelsäule
Die Ursachen für Instabilitäten der Wirbelsäule können sehr unterschiedlich sein. In einigen Fällen führen sie zu Wirbelgleiten (Spondylolisthesis). Das erworbene Wirbelgleiten kann viele Gründe haben, wie etwa Bandscheibenverschleiß verbunden mit Höhenabnahme des Bandscheibenfaches. Hinzu kommen arthrotische und rheumatische Prozesse an den Wirbelgelenken (Facettengelenken). Auch schlecht ausgebildete oder zu stark trainierte Muskulatur spielt eine wichtige Rolle. In der modernen Wirbelsäulenchirurgie hat man erkannt, dass die größtmögliche Schonung des gesunden Gewebes dem Wirbelgleiten vorbeugt. Die Abklärung basiert auf dem Patientengespräch und der körperlichen Untersuchung. Um Instabilitäten auszugleichen ist es sinnvoll die Muskulatur des Rückens und des Stützkorsetts gezielt zu kräftigen. Dafür ist das Training mit Gewichten an Geräten unter professioneller Anleitung nötig. Die Effekte eines solchen Trainings können eine Operation für viele Jahre verschieben oder sogar verhindern.
Ziel der Operation ist es einerseits, das betroffene Segment zu stabilisieren und die Wirbelsäulenfehlstellung, wenn notwendig, zu korrigieren. Zur Stabilisierung werden Schrauben in die betroffenen Wirbelkörper über die Pedikel (Teil vom Wirbel) implantiert. Die Schrauben werden mit Stäben fest verbunden. Danach entlasten wir den Rückenmarkkanals (Spinalkanals) von störendem Gewebe und räumen das Bandscheibenfach. Die Bandscheibe kann entfernt werden, da sie bei Instabilitäten schon nach kurzer Zeit nicht mehr funktioniert. Diese Platzhalter können während der gleichen Operation ohne „Extraschnitt“ eingebracht werden. Wird der Platzhalter von einer Seite eingebracht, spricht man von TLIF (transforaminal lumbar interbody fusion). Werden zwei Platzhalter (sog. Cages) von links und rechts eingebracht, spricht man vom PLIF (posterior lumbar interbody fusion). Nach einer Fusion ist es wichtig, dass die Implantate gut einheilen können. Es dürfen keine Lockerungen entstehen und der Bandscheibenraum muss durchknöchert werden: das Ziel der rigiden Fusion. Deshalb dürfen sich die Patientin bzw. der Patient körperlich nicht überanstrengen. Zurückhaltende Belastung meint die Gewichtsbelastung auf die Wirbelsäule. Schweres Heben und Tragen müssen vermieden werden. Alle weiteren Bewegungsumfänge - kleinere Arbeiten, Laufen und Gehen - werden nicht eingeschränkt und sollten daher weiterhin und sogar vermehrt nachgegangen werden. Nach zwei bis drei Monaten kann man die Belastung wieder dem voroperativen Niveau anpassen. Unter Umständen kann eine Patientin bzw. ein Patient ihre bzw.
OLIF (oblique lumbal interbody fusion) und ALIF (anterior lumbar interbody fusion) sind spezielle Operationstechniken, bei denen ein Platzhalter vom Bauch aus in das Bandscheibenfach der Lendenwirbelsäule eingesetzt wird. Bei Patientinnen und Patienten mit Beschwerden wegen einer ausgeprägten Gleitwirbelproblematik kann dieses Operationsverfahren angewandt werden. Dabei wird nach der Eröffnung des Bauches am Bauchfell selbst vorbei präpariert, um dieses und die darin liegenden Eingeweide zu schonen. Auf der Wirbelsäule liegende Gefäße und Nerven werden vorsichtig zur Seite geschoben. Ziel auch dieser Operation: die komplette Durchknöcherung (Ossifikation) des Bandscheibenraumes.
Wirbelkörperfrakturen
Wirbelkörperfrakturen sind meist Folge von Stürzen oder Unfällen. Gebrochene Wirbelkörper verursachen, wie jeder andere gebrochene Knochen, starke Schmerzen. Der Rücken kann bei frischen Frakturen meist gar nicht belastet werden und die Patientinnen und Patienten müssen im Bett bleiben. Eine Wirbelkörperfraktur muss oft operativ versorgt werden. Denn das bloße natürliche Verheilen sorgt in vielen Fällen für weitere Deckplatteneinbrüche und schwere Verformungen der Wirbelsäule. Selten können auch knöcherne Fragmente die Nerven einengen.
Die Kyphoplastie ist die häufigste Methode. Dabei wird über kleine Schnitte am Rücken eine Kanüle in den Wirbelköper eingeführt. Danach wird ein Ballon über die Kanüle in den gebrochenen Wirbel eingeführt und mit Kontrastmittel gefüllt. Dadurch wird der eingebrochene Wirbel wieder in seine ursprüngliche Form aufgerichtet. In den entstandenen Hohlraum kann jetzt nach Entfernung des Ballons ein Knochenzement gegossen werden. Durch dieses Verfahren kann eine sofortige Stabilisierung des Wirbelkörpers in optimaler Position erreicht werden.
Die perkutane Versorgung (per cutis = durch die Haut) beschreibt die Stabilisierung des gebrochenen Wirbelkörpers über kleine Hautschnitte. Bei diesem minimal invasiven Verfahren wird ein Schrauben-Stab-System über vier kleine Einschnitte eingeführt. Es werden jeweils zwei Schrauben ober- und unterhalb des betroffenen Wirbels installiert und mit Stäben verbunden. Die Belastung wird dadurch vom frakturierten Wirbel genommen und er kann in Ruhe ausheilen. Der Wirbel wird in seiner ursprünglichen Form gehalten. Ungewünschte Verformungen oder Instabilitäten werden somit verhindert.
Der Wirbelkörperersatz erlaubt es, einen Wirbelkörper vollständig auszutauschen. Bei dieser Operation muss das Implantat von vorne - den Bauchraum, Brustkorb oder der vorderen Halsseite - eingesetzt werden, da von hinten das Rückenmark vor dem Wirbelkörper liegt. Der betroffene Wirbelkörper wird teilweise oder vollständig entfernt. Danach wird der neue Wirbelkörper implantiert. Dieser lässt sich als aufspreizbarer Sockel oder Titangitterkäfig beschreiben. Er wird mit der Knochenmasse der Patientin bzw. des Patienten befüllt. Zusätzlich zu dieser Fixierung wird dieser von hinten mit einem Schrauben-Stab-System stabilisiert. Das betroffene Bewegungssegment wird dadurch stillgelegt. Wir verhindern, dass sich das Implantat verschiebt oder ausreißt. Die Patientin bzw. der Patient behält ihre bzw. Nach der Operation sind einige Tage Krankenhausaufenthalt notwendig. Da die Implantate gut einheilen müssen, ist es entscheidend, dass die Patientin bzw.
Kinderneurochirurgie
Im Zentrum der Pädiatrischen Neurochirurgie steht die individuelle Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach modernsten Evidenz-basierten Richtlinien in einem altersgerechten Umfeld (Weiter zur Kinderklinik). Die operative Therapie von Kindern mit neurochirurgischen Erkrankungen benötigt eine besondere, dem Alter des Kindes angemessene Aufmerksamkeit und Raum. Interdisziplinäre Kooperation mit allen Nachbarabteilungen, insbesondere unter dem Dach des Operativen Kinderzentrums (OpKiZ) der UMG, ermöglichen eine ganzheitliche stationäre Betreuung und konsequente ambulante Nachsorge des gesamten Spektrums kinderneurochirurgischen Krankheitsbilder von Frühgeborenen, Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bis zum Übertritt vom Jugendalter in das Erwachsenenalter. Die Enge Kooperation der Kinderneurochirurgie mit der Neuropädiatrie und der Kinderonkologie (zertifiziertes Kinderonkologisches Zentrum) sind ab dem Zeitraum der Diagnosefindung über die pädiatrisch-neurochirurgische Operation bis hin zur kontinuierlichen Nachsorge maßgeblich.
Das ärztliche Team der Kinderneurochirurgie im Operativen Kinderzentrum (OPKiZ) der UMG besteht aus PD Dr. med. Hans Christoph Bock (Oberarzt) und apl. Prof. Dr. med. Friederike Knerlich-Lukoschus (Oberärztin), die beide ausschließlich für den Schwerpunkt Kinderneurochirurgie zur Verfügung stehen und über eine langjährige kinderneurochirurgische Expertise verfügen. Sie führen die kinderneurochirurgischen Eingriffe durch und betreuen alle stationären operativen Patienten an 365 Tagen im Jahr. Bei sehr komplexen oder seltenen Krankheitsbildern, die eine Mitbehandlung anderer Fachdisziplinen erforderlich machen, steht in der UMG ein multidisziplinäres professionelles Team bereit. Über die Kinderneurochirurgische Sprechstunde im Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ werden alle Patienten regelmäßig und langfristig ambulant nachbetreut. Das Team der Kinderneurochirurgie beteiligt sich außerdem an Spezialsprechstunden im SPZ (Tumorsprechstunde, Spina bifida Sprechstunde, kraniofaziale Sprechstunde) und führt auch externe Sprechstunden (Kinderklinik auf der Bult, Hannover) durch. Beide Schwerpunktmitarbeiter suchen die Interdisziplinarität in Behandlung, Forschung und in der Lehre.
Forschung und Wissenschaft
Wissenschaftlich befassen sich Prof. Rohde und sein Team vor allem mit vaskulärer Neurochirurgie (intrazerebrale Blutungen, Verhinderung sekundärer Hirnschäden nach Subarachnoidalblutung (Hirnblutung)) und Neuroonkologie (Tumorerkrankungen des Nervensystems). Darüber hinaus forscht er an der Elektrophysiologie des Nervensystems sowie der Entwicklung und Erprobung endoskopischer Techniken im Bereich der Neurochirurgie. Die Neurochirurgische Klinik nimmt ständig an verschiedenen multizentrischen internationalen Studien teil.
Kooperationen
Die Neurochirurgische Klinik pflegt intensive Kooperationen mit verschiedenen Kliniken und Institutionen, um eine umfassende Versorgung der Patienten zu gewährleisten:
- Lippoldsberg Klinik & Rehabilitationszentrum: Enge Zusammenarbeit für individuell geplante und begleitete Rehamaßnahmen nach Operationen.
- Paracelsus Elena Klinik Kassel: Zusammenarbeit in Bezug auf die operative Behandlung von Patienten mit Parkinson und anderen Bewegungsstörungen. Die Klinik in Kassel bietet die notwendigen Voruntersuchungen zur Prüfung der Eignung für eine tiefe Hirnstimulation (THS) an und übernimmt die fachärztliche neurologische Begleitung während der Operation in Göttingen.
- Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende: Kurze Wege für Diagnostik (z.B. Computertomographie) und Sprechstunden im angeschlossenen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ).
- Orthopädische Klinik in Hessisch Lichtenau: Zusammenarbeit bei Patientinnen und Patienten, die u.a.
Zweitmeinung
Bei Ihnen ist eine neurochirurgische Erkrankung diagnostiziert und ein Therapiekonzept erstellt worden? Bevor Sie Ihre endgültige Entscheidung treffen, wollen Sie sich über etwaige Alternativen informieren? Um Ihnen dies zu ermöglichen ohne zunächst einen Termin in der Ambulanz vereinbaren und eine eventuell längere Anreise tätigen zu müssen, hat die Neurochirurgische Klinik die Rubrik „Zweitmeinung“ etabliert. In dem hierfür vorgesehenen Formular werden Sie gebeten, Erkrankung und vorgeschlagene Therapie zu schildern, damit Prof. Dr. Rohde und sein Team einen fundierten Therapievorschlag machen können.
Besuchsregeln
- Pro Patientin max. zwei Besucherinnen zeitgleich und ohne Zeitbeschränkung.
- Besuchszeit auf Normalstation ist von 13:00 bis 20:00 Uhr (letzter Einlass: 19:30 Uhr) und auf Wochenstation von 15:00 bis 18:00 Uhr.
- Ausnahmen sind nach Absprache mit der jeweiligen Stationsleitung möglich.
- Besuchszeiten für Palliativ- sowie Spezial- und Intensivstationen können abweichen. Bitte informieren Sie sich ggf.
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