Die Schwangerschaft ist eine Zeit der großen Veränderungen und neuen Erfahrungen. Es ist eine aufregende Reise, aber sie kann auch mit Herausforderungen verbunden sein. Neben Schwangerschaftsdiabetes, Symphysenschmerzen oder Haarausfall können auch Wadenkrämpfe ein lästiges Problem für Schwangere sein. Tatsächlich treten Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft häufig auf und hängen oft mit den körperlichen Veränderungen zusammen, die der Körper durchmacht.
Was sind Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft?
Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft sind schmerzhafte Muskelkontraktionen, die in den Waden auftreten. Sie fühlen sich wie eine plötzliche und unangenehme Verkrampfung der Muskeln an. Diese Krämpfe treten während der Schwangerschaft häufiger auf, vorzugsweise im Liegen. Wadenkrämpfe können in der Schwangerschaft ab dem zweiten Trimester auftreten, treten aber häufiger im dritten Trimester auf. Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Wadenkrämpfen. Besonders in der zweiten Schwangerschaftshälfte reißen die stark ziehenden Schmerzen werdende Mütter oft unsanft aus dem Schlaf. Denn die Verkrampfungen, die nicht nur die Beine, sondern auch die Füße und das Gesäß betreffen können, treten meist nachts auf, und meist wirken sie durch Verhärtungen der Muskulatur noch bis in den Tag hinein nach. Leider ist auch während der Stillzeit oft noch nicht Schluss mit den Krämpfen in der Wadenmuskulatur. Denn jetzt kommen weitere Faktoren hinzu, die die Neigung zu Wadenkrämpfen begünstigen können.
Ursachen für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Ursachen für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft.
- Veränderte Schlafposition: Wenn der Babybauch größer wird, fällt es schwerer, eine bequeme Schlafposition zu finden. Das bedeutet, dass man sich nachts weniger umdreht und bewegt, was normalerweise dazu beitragen würde, die Muskeln zu entspannen.
- Magnesiummangel: Wadenkrämpfe entstehen meist durch Magnesiummangel. Gerade in der Schwangerschaft kann dieser Fall schneller eintreten als sonst. Zum einen, weil man häufiger schwitzt und zum anderen, weil man schneller zur Toilette muss als gewöhnlich. Bevor der Körper also Mineralstoffe und Co. aufnehmen kann, werden diese meist schon wieder ausgeschwemmt. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Magnesium. Zum einen übernimmt der Mineralstoff zusätzliche Aufgaben, um das gesunde Heranwachsen des Kindes zu unterstützen, zum anderen wird Magnesium aufgrund der hormonellen Veränderungen vermehrt über den Urin ausgeschieden. Ein Mangel an Magnesium wirkt sich wiederum negativ auf die Balance zwischen Anspannung und Entspannung der Muskulatur aus und kann somit zu Wadenkrämpfen führen.
- Erhöhtes Gewicht: Ein Grund für diese Begleiterscheinung der Schwangerschaft kann das erhöhte Gewicht sein, das die Beine belastet. Das steigende Gewicht von Mutter und Kind stellt eine zusätzliche Herausforderung an die Muskeln dar und mitunter kommt es hier zu einer Überlastung. Während der Schwangerschaft verspüren viele Frauen zudem den berüchtigten Heißhunger und nehmen infolgedessen zu.
- Druck auf Nerven: Es kann aber auch vorkommen, dass die sich ausdehnende Gebärmutter auf einen Nerv drückt. Die gestörte Verbindung zwischen Nerv und Muskulatur führt dann zu Krämpfen und Schmerzen. Zu guter Letzt drückt die Gebärmutter während des Wachstums des Babys mitunter auf Nerven, die wiederum die Impulse zu den Muskeln nicht mehr korrekt übertragen können.
- Mineralstoffmangel: Eine weitere mögliche Ursache ist der Mangel an bestimmten Mineralien. Wenn bestimmte Nährstoffe fehlen, können Nerven und Muskeln nicht mehr störungsfrei miteinander kommunizieren. Dann können auch andere Körperteile von Muskelkrämpfen betroffen sein, zum Beispiel die Füße oder das Gesäß.
- Thrombose Risiko: Während der Schwangerschaft sollte die Gefahr einer Thrombose nicht unterschätzt werden. Bei Schwangeren ist das Thromboserisiko sogar um das Fünffache erhöht. Besonders wenn man Wadenkrämpfe oder geschwollene Krampfadern an einem Bein bemerkt, sollte man zeitnah ärztlichen Rat einholen. In den meisten Fällen handeln sich die Beinschmerzen jedoch um harmlose Wadenkrämpfe. Drei Warnzeichen für eine Thrombose sind starke, meist einseitige Schmerzen im Bein, Rötung und Schwellung der Wade oder des gesamten Beins sowie auffällige Schwellungen bereits bestehender Krampfadern.
Wadenkrämpfe während der Schwangerschaft, obwohl ausreichend Magnesium eingenommen wird, können auch andere Ursachen haben. Es ist möglich, dass die gesteigerte Belastung der Beinmuskulatur aufgrund des zusätzlichen Gewichts, die veränderte Blutzirkulation und der Druck auf die Nerven durch das wachsende Baby dafür verantwortlich sind.
Was tun bei einem akuten Wadenkrampf?
Du wirst nachts von einem Wadenkrampf geweckt? Um zu verhindern, dass der Schmerz und die Verhärtung stärker werden, solltest du das Bein strecken und die Fußspitze anziehen. Noch besser ist es, vorsichtig aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Massiere deine Wade sanft, um die Muskeln zu entspannen. Die Betonung liegt auf sanft - schlage nicht wie wild drauf. Helfen kann ein Öl oder eine Creme.
Lesen Sie auch: Krämpfe lindern: Tipps
Kein Geheimtipp, aber der wohl effektivste, wenn man mitten in der Nacht von einem fiesen Wadenkrampf geweckt wird. Damit der Schmerz sowie die Verhärtung nicht zu stark werden, sollte man das Bein strecken und die Fußspitze anziehen. Noch effektiver ist es allerdings, aufzustehen und einige Schritte zu gehen. Das fördert die Durchblutung und die Schmerzen klingen in der Regel sofort ab. Direkt nach dem Krampf hilft es, die Wade zu massieren. Wenn der Partner dafür nicht gerade geweckt werden muss, kann er die Massage natürlich auch übernehmen und man kann sich noch besser entspannen.
Zur Behandlung eines Wadenkrampfes eignen sich verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen:
- Dehnen und Massieren der Muskulatur
- Fersenbein aufstellen und Zehen sowie Schienbein anziehen
- Zum Erzeugen von Zug in der Wade betroffene Bein zurückstellen, die Ferse belasten und nach vorne lehnen
- Wärme zur Entspannung in Form von Kirschkernkissen und Wärmflasche nutzen
- Versuchen Sie es mit Aconit Schmerzöl und behandeln Sie die betroffenen Stellen regelmäßig
Vorbeugung von Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft vorzubeugen.
- Ausreichend Bewegung: Generell ist es von Vorteil, während der Schwangerschaft aktiv zu bleiben und regelmäßige, sanfte Übungen wie Schwimmen oder Spaziergänge zu machen. Auch Yoga in der Schwangerschaft ist sehr wohltuend. Die Faustregel besagt, dass Schwangere 30 Minuten pro Tag körperlich aktiv sein sollten. Um die Wadenmuskulatur zu stärken und die Durchblutung zu fördern, ist regelmäßige Bewegung sehr wichtig. Damit ist allerdings keineswegs eine anstrengende sportliche Betätigung gemeint. Regelmäßige Spaziergänge, schwimmen gehen oder sofern es mit dem Bauch noch möglich ist, kleinere Radtouren reichen aus, um Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft zu vermeiden. In den Sommermonaten sollte man außerdem so oft es geht barfuß laufen. Das regt die Durchblutung an und man erspart sich lästige Schuhe, die aufgrund von möglichen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft sehr unbequem sein können. Falls man nicht so gerne schwimmt, kann man auch einfach bis zu den Beinen ins Wasser gehen und leichtes Wasserstampfen betreiben oder darin einfach nur ein wenig auf und ab gehen.
- Magnesiumpräparate: Ein weiterer Ansatz zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft ist die Einnahme von Magnesiumpräparaten. Ein Mangel an Magnesium kann mit Wadenkrämpfen in Verbindung gebracht werden, daher solltest du mit deinem Arzt über die Einnahme von Magnesium sprechen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Frauen ab 25 Jahren, täglich etwa 300 mg Magnesium zu sich zu nehmen. Während der Schwangerschaft ist es ratsam, noch etwas mehr zu sich zu nehmen, mindestens jedoch 310 mg pro Tag. Schwangere sollten täglich 310 Milligramm Magnesium zu sich nehmen. Wenn man sein Baby stillen will und kann, sollte man pro Tag sogar 390 Milligramm zu sich nehmen. Besprecht mit eurem Arzt, ob man den erhöhten Bedarf noch über die Nahrung decken kann oder ob man unterstützend auf ein Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen kann. Wichtig ist, dass man diesen Schritt nicht alleine entscheidet, sondern ausschließlich mit seinem behandelnden Arzt. Übrigens bekommt man Magnesium ebenfalls von eurem Frauenarzt verschrieben, wenn es darum geht, vorzeitige Wehen zu hemmen.
- Mineralstoffe über Nahrung einnehmen: Eine effektive und unkomplizierte Methode, einem Magnesiummangel vorzubeugen, ist, indem man sich ausgewogen ernährt. Die beste und einfachste Möglichkeit einem Magnesiummangel vorzubeugen, ist die richtige Ernährung. Diese Lebensmittel sind reich an Magnesium: Vollkorn und Vollkornprodukte, Vollkornmehl, Kleie, Haferflocken, Hafermehl, Vollreis (Vollkornreis, Naturreis), grünes Gemüse, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Bohnen und Erbsen.
- Bequeme Schuhe: Die richtige Schuhwahl ist ebenfalls wichtig, um eine gute Unterstützung für die Füße und Beine zu gewährleisten. Schlecht sitzende Schuhe führen bei langem Stehen zu anhaltender Anspannung der Beinmuskulatur. Achte darauf, dass die Schuhe nicht zu eng sitzen. Zu enge Schuhe sind nicht nur unbequem, sie beeinträchtigen auch die Blutzirkulation und können Fußprobleme verstärken. Gerade wenn die Füße geschwollen sind, ist es wichtig, dass sie in den Schuhen ausreichend Platz haben.
- Wechselduschen helfen: Durch den Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser (Wadengüssen) trainiert man die Blutgefäße, die sich bei Wärme ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen. Dadurch wird die Durchblutung gestärkt und die Muskeln optimal versorgt. Man sollte dafür sorgen, dass die Beine gut durchblutet sind. Lange Spaziergänge können einem gut tun. Auch Wechselduschen mit warmen und kalten Wassergüssen können die Beschwerden mildern.
- Günstige Schlafposition wählen: Schließlich hat auch die Schlafposition einen Einfluss auf das Auftreten von Wadenkrämpfen.
- Thrombose ausschließen: In der Schwangerschaft sollte die Thrombosegefahr nicht unterschätzt werden. Diese ist bei Schwangeren um ein Fünffaches erhöht. Vor allem dann, wenn man meist nur an einem Bein Wadenkrämpfe oder geschwollene Krampfadern hat, sollte man zeitnah zum Arzt gehen. Meist handelt es sich dabei um harmlose Wadenkrämpfe. In seltenen Fällen kann allerdings auch eine Venenentzündung oder eine Thrombose vorliegen.
Weitere vorbeugende Maßnahmen:
- Setzen Sie vermehrt magnesiumreiche Lebensmittel auf den Speiseplan. Dazu gehören beispielsweise Vollkornprodukte, Nüsse, Haferflocken, Erbsen und Bananen. So unterstützen Sie nicht nur den Stoffwechsel Ihrer Muskulatur, sondern auch die Entwicklung Ihres Kindes.
- Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und tut den Muskeln gut. Spazieren gehen, schwimmen oder mit den Beinen durchs Wasser stapfen, aber auch kleinere Radtouren reichen aus, um die Wadenmuskulatur zu stärken und Wadenkrämpfen vorzubeugen.
- Schlaf- und Sitzpositionen, in denen die Muskulatur überstreckt oder eingeklemmt wird, wie zum Beispiel beim Beineübereinanderschlagen, sollten vermieden werden.
- Und im Sommer kann es für die Füße entspannend sein, auch mal die engen Schuhe wegzulassen und barfuß zu gehen.
- Reicht die Magnesiumzufuhr über die Nahrung nicht aus, kann unterstützend auf ein Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden. Hier ist es ratsam, den Hausarzt aufzusuchen, um mit ihm ein geeignetes Magnesiumpräparat abzustimmen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft harmlos. Du solltest jedoch ärztlichen Rat einholen, wenn:
Lesen Sie auch: Hilfe bei Krämpfen nach dem Sex
- die Krämpfe sehr häufig oder besonders schmerzhaft auftreten
- du Schwellungen, Rötungen oder Hitzegefühl im Bein bemerkst (mögliche Thrombose)
- du unter bekannten Venenproblemen oder Krampfadern leidest
- du unsicher bist, ob es sich wirklich um Muskelkrämpfe handelt
- Wenn die Muskelkrämpfe häufig auftreten oder oft minutenlang anhalten
- Sich diese auch mit den angewandten Maßnahmen nicht lösen lassen
- Wenn Sie Mineralien ergänzen möchten und eine Behandlung mit Magnesiumpräparaten oder eine andere Therapie in Betracht ziehen
- Um Thrombose und Venenentzündungen auszuschließen
- Bei Lähmungserscheinungen im Bein, Kribbeln und Taubheitsgefühlen (Notfall!)
Scheue dich nicht, deine Beschwerden anzusprechen - deine Ärztin oder dein Arzt kann dich individuell beraten. Auch wenn der Schmerz heftig ist: Versuche ruhig zu atmen und dich nicht zu verspannen. In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe harmlos und eine normale Begleiterscheinung der Schwangerschaft. Sie entstehen meist durch Mineralstoffmangel oder Durchblutungsstörungen. Versuche, vor dem Schlafengehen gezielte Dehnübungen für die Waden zu machen und achte auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr. Auch ein warmes Fußbad oder eine sanfte Massage am Abend kann helfen.
Medikamente und ätherische Öle, die in der Schwangerschaft vermieden werden sollten
Medikamente, die Chinin enthalten, können die Entwicklung des Ungeborenen beeinträchtigen und frühzeitig Wehen auslösen. Sie sind in der Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden. Stattdessen wird werdenden Müttern hoch dosiertes Magnesium zur Einnahme verschrieben. Da Chinin auch in die Muttermilch übergeht, dürfen Medikamente mit diesem Wirkstoff auch in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Ätherische Öle werden zwar auch gerne als Hausmittel gegen Wadenkrämpfe eingesetzt, in der Schwangerschaft sind viele von ihnen aber absolut tabu. Zu den ätherischen Ölen, die gänzlich vermieden werden müssen, gehören Anis, Fenchel, Rosmarin, Kampfer, Thymian, Thymol, Gewürznelke, Oreganum, Salbei, Zimt, Thuja, Basilikum, Eisenkraut (Zitronenverbene) und Kardamom. Sie können stark anregende oder durchblutungsfördernde Verbindungen enthalten oder wirken sogar wie Hormone und können frühzeitig Wehen auslösen. Auch in der Stillzeit sollten Sie zwei Stunden vor dem Stillen auf hohe Dosierungen jeglicher Essenzen in Massageölen, Bädern und Inhalationen verzichten.
Informieren Sie sich auf jeden Fall bei Ihrem Arzt, welche Präparate und Anwendungen gegen Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind und welche Sie gänzlich vermeiden sollten.
Wadenkrämpfe in der Stillzeit
Nach der Geburt ist der Magnesiumbedarf noch höher. Das Neugeborene wird nach der Geburt über die Muttermilch mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt. Dazu gehören Antikörper und Vitamine, Zucker und Eiweiß, aber auch Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium. Die stillende Mutter muss also in dieser Zeit nicht nur ihren eigenen Bedarf decken, sondern auch einen nicht unerheblichen Teil an ihr Kind weitergeben. Das ist einer der Hauptgründe, warum ihr Tagesbedarf an Magnesium sogar noch höher liegt als in der Schwangerschaft. In der Stillzeit steigt der tägliche Magnesiumbedarf (von 310 Milligramm in der Schwangerschaft) um 30 % auf 390 Milligramm. In 100 ml Muttermilch sind durchschnittlich 3 Milligramm Magnesium enthalten. Auch stillende Frauen sollten daher auf die ersten Signale eines Magnesiummangels, wie z. B. Muskelkrämpfe, achten, um die eigene und die Magnesiumversorgung ihres Kindes sicherzustellen.
Lesen Sie auch: Behandlung von Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft
Unruhige Beine (Restless-Legs-Syndrom)
Viele schwangere Frauen leiden unter Wadenkrämpfen. Oder sie klagen darüber, dass ihre Beine zucken, kribbeln und ziehen. Dann spricht man vom Restless-Legs-Syndrom. Diese Beschwerden sind sehr unangenehm und können zu quälenden Schlafstörungen führen. Du kannst dir mit einigen einfachen Maßnahmen helfen, zum Beispiel mit Wechselduschen oder Dehnungsübungen.
Ungefähr ein Drittel aller schwangeren Frauen hat mit dem sogenannten Restless-Legs-Syndrom zu tun. Es tritt meist zwischen der 27. und der 40. Schwangerschaftswoche auf. Diese Störung tritt vor allem in der Nacht auf. Die Betroffenen bemerken dann, dass ihre Beine zucken, kribbeln oder ziehen. Oder sie spüren den starken Drang, die Beine zu bewegen. Manchmal sind auch die Arme davon betroffen. Die Ursachen des Restless-Legs-Syndroms während der Schwangerschaft sind noch nicht gut erforscht. Viele Expert:innen halten Eisenmangel für eine mögliche Ursache. Es wird aber auch vermutet, dass es eine genetische Veranlagung gibt, die durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft aktiviert wird.
So kannst du dir selber helfen:
- Du solltest dafür sorgen, dass deine Beine gut durchblutet sind. Lange Spaziergänge können dir gut tun. Auch Wechselduschen mit warmen und kalten Wassergüssen können die Beschwerden mildern.
- Vor dem Schlafengehen kannst du dazu beitragen, dass deine Beine und Arme zur Ruhe kommen, indem du ein warmes Bad nimmst. Auch Yoga- oder Meditationsübungen tragen dazu bei, dass sich dein Körper beruhigt.
- Du solltest mit dein:er Ärzt:in oder deiner Hebamme über deine Beschwerden sprechen. Möglicherweise raten sie dir, deinen Eisenspeicher aufzuladen. Es gibt gut verträgliche Eisenpräparate, die dir helfen können. Aber auch Folsäure oder Magnesium können Linderung verschaffen. Außerdem kann eine Extraportion Vitamin C gut für dich sein. Bitte versorge dich niemals auf eigene Faust mit zusätzlichen Mitteln. Die Menschen, die dich während deiner Schwangerschaft betreuen, wissen am besten, was dir gut tut.
Fußschmerzen in der Schwangerschaft
Viele Schwangere kennen das: Die Füße sind angeschwollen, schmerzen und plötzlich passen die Lieblingsschuhe nicht mehr. Doch warum ist das so? Ab dem Moment der Schwangerschaft beginnt der Körper, sich auf die Geburt vorzubereiten. Dieser Vorgang macht auch vor den Füßen nicht halt. Fußschmerzen, Fehlstellungen, Überlastung und Ermüdungserscheinungen können die Folge sein. Es gibt mehrere Gründe, warum sich Füße während der Schwangerschaft verändern, und Beschwerden verursachen:
- Durch die Schwangerschaftshormone lockern sich die Gelenke und Knorpelverbindungen. Auch die Bänder werden elastischer. So wird das sonst starre Becken auf die Geburt vorbereitet. Diese Veränderungen wirken auch dort, wo sie nicht hilfreich sind. Deshalb kann es in der Schwangerschaft zu orthopädischen Beschwerden kommen - auch in den Füßen.
- Das erhöhte Körpergewicht lastet auf den Füßen. Während der Schwangerschaft werden die Bänder elastischer, das Längsgewölbe flacht ab und es kann zu Fußschmerzen oder sogar Fehlstellungen kommen.
- Bei Schwangeren verändert sich der Körperschwerpunkt, folglich auch die Körperhaltung und das Gangbild. Durch den „Watschelgang“ drehen sich die Füße in eine Außenrotation. Darüber hinaus verliert das Fußgewölbe an Stabilität.
- Häufig liegt die Ursache für Fußschmerzen in den Wassereinlagerungen. Hormonelle Veränderungen führen dazu, dass das Blutvolumen während dieser besonderen Zeit ansteigt, um das Baby optimal zu versorgen. Gleichzeitig kann es sich in den Venen stauen. Das überschüssige Wasser tritt aus dem Blut aus und lagert sich im Bindegewebe ein, was zu geschwollenen Beinen, sogenannten Ödemen, führt. Die Folge sind Ermüdungserscheinungen und Überlastungsschmerzen, die den Fuß schwächen und die Körperstatik beeinflussen. Der Fuß senkt sich, was wiederum zu Rücken-, Knie- und / oder Fußschmerzen führen kann. Fußfehlstellungen, wie Senk- und Spreizfüße können in der Schwangerschaft erstmals auftreten. Bereits bestehende Fußfehlstellungen können sich verschlechtern.
Medikamente - auch Schmerzmittel - sollten in der Schwangerschaft vermieden werden. Umso wichtiger ist es für werdende Mütter zu wissen, was sie ohne Medikamente gegen Fußschmerzen tun können:
- Tragen Sie in der Schwangerschaft bequeme Schuhe, sodass Ihre Füße ausreichend Platz haben.
- Darüber hinaus gibt es spezielle Übungen zur Lockerung, Dehnung und Kräftigung Ihrer Füße. Damit können Sie viel dazu beitragen, Fußschmerzen während der Schwangerschaft vorzubeugen oder zu lindern.
- Unterstützen Sie Ihre Füße gegebenenfalls mit orthopädischen Einlagen, wenn Sie bei langem Stehen oder Gehen Schmerzen in den Füßen haben. Einlagen korrigieren, stützen und entlasten Ihre Füße, denn sie wirken der Fußgewölbesenkung entgegen. Übrigens: Einlagen können - vor allem auch in der Schwangerschaft - einen positiven Einfluss auf den Rücken, das Becken und die Hüfte haben.
- Legen Sie die Beine öfter hoch, damit das Blut besser zum Herzen zurückfließen kann - das entlastet Ihre Beine und Füße. Nachts können Sie ein Kissen unter die Beine zu legen, um diesen Rückfluss zu unterstützen. Tagsüber bringen medizinische Kompressionsstrümpfe mit definiertem Druckverlauf bei geschwollenen Beinen und Füßen Linderung.
tags: #schwangerschaft #krämpfe #fuß #ursachen