Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Ursachen und Linderung durch Magnesium

Wadenkrämpfe sind ein häufiges und oft schmerzhaftes Problem während der Schwangerschaft. Viele werdende Mütter erleben diese nächtlichen Muskelkontraktionen, die nicht nur den Schlaf stören, sondern auch tagsüber Beschwerden verursachen können. Magnesium, ein wichtiger Mineralstoff, spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Linderung dieser Krämpfe.

Magnesium: Ein wichtiger Mineralstoff für Schwangere

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich ist. Er trägt zur Regulation des Hormonhaushalts bei, stimuliert wichtige Enzyme im Stoffwechsel, unterstützt die Reizweiterleitung innerhalb von Nerven- und Muskelzellen und stabilisiert die Knochen. Besonders in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Magnesiumversorgung wichtig, da der Mineralstoff nicht nur für den mütterlichen Körper, sondern auch für die gesunde Entwicklung des Fötus von Bedeutung ist. Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der Nervenbahnen und der Muskelfunktion des Babys.

Erhöhter Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft

Der Magnesiumbedarf ist während der Schwangerschaft leicht erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren ab 19 Jahren eine tägliche Magnesiummenge von 310 Milligramm. In der Stillzeit steigt der Bedarf sogar auf 390 Milligramm täglich. Dieser Mehrbedarf kann in der Regel durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung gedeckt werden.

Magnesiummangel: Ursachen und Symptome

Ein Magnesiummangel kann verschiedene Ursachen haben. Häufiges Erbrechen, besonders im ersten Trimester der Schwangerschaft, kann zu einem großen Magnesiumverlust führen. Auch eine unausgewogene Ernährung kann zu einem Mangel führen.

Symptome eines Magnesiummangels können vielfältig sein:

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  • Muskelkrämpfe oder Muskelzittern
  • Geringe Stressresistenz und hohe Reizbarkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Schwindel
  • Wechselnd auftretender Durchfall und Verstopfung
  • Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen
  • Nervlich bedingte Krampfanfälle

Ein Blutbild kann Klarheit darüber verschaffen, ob tatsächlich ein Magnesiummangel vorliegt.

Ursachen von Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft

Neben einem Magnesiummangel können auch andere Faktoren Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft begünstigen:

  • Eingeklemmter Nerv oder Durchblutungsstörungen: Eine ungünstige Schlafposition oder langes Sitzen können Nerven einklemmen oder die Durchblutung beeinträchtigen.
  • Körperliche Überanstrengung oder Bewegungsmangel: Sowohl zu viel als auch zu wenig Bewegung können Muskelkrämpfe verursachen.
  • Ungünstige Schlafposition: Schlafpositionen, in denen die Muskulatur überstreckt oder eingeklemmt wird, sollten vermieden werden.
  • Mangel an anderen Mineralstoffen: Neben Magnesium können auch ein Mangel an Calcium, Kalium und Natrium Wadenkrämpfe verursachen.
  • Mangel an Vitamin E oder D: Diese Vitamine spielen eine wichtige Rolle für die Muskelfunktion.
  • Flüssigkeitsmangel: Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig für den Elektrolythaushalt und die Muskelfunktion.
  • Gewichtszunahme: Die zusätzliche Belastung durch das Gewicht kann die Muskeln überlasten.
  • Venenentzündung oder Krampfadern: In seltenen Fällen können diese Erkrankungen Wadenkrämpfe verursachen.

Was hilft gegen Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Schwangere ergreifen können, um Wadenkrämpfen vorzubeugen oder sie zu lindern:

Vorbeugende Maßnahmen

  • Magnesiumreiche Ernährung: Integrieren Sie magnesiumreiche Lebensmittel in Ihren Speiseplan, wie Vollkornprodukte, Nüsse, Haferflocken, Erbsen und Bananen.
  • Regelmäßige Bewegung: Fördern Sie die Durchblutung und stärken Sie Ihre Muskulatur durch Spaziergänge, Schwimmen oder Radfahren. Vermeiden Sie jedoch Überanstrengung.
  • Bequeme Schlafposition: Vermeiden Sie ungünstige Schlaf- und Sitzpositionen, in denen die Muskulatur überstreckt oder eingeklemmt wird.
  • Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
  • Mineralstoffe über Nahrung einnehmen: Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Mangelerscheinungen.
  • Bequeme Schuhe: Die richtige Schuhwahl ist wichtig, um eine gute Unterstützung für die Füße und Beine zu gewährleisten.

Akute Maßnahmen

  • Dehnungsübungen: Strecken Sie das Bein und ziehen Sie die Zehen zum Schienbein, um die Wadenmuskulatur zu dehnen.
  • Massage: Massieren Sie die Wade sanft, um die Muskeln zu entspannen.
  • Wärme: Legen Sie eine Wärmflasche oder ein warmes Tuch auf die Wade, um die Durchblutung zu fördern.
  • Aufstehen und herumlaufen: Leichte Bewegung kann helfen, den Krampf zu lösen.
  • Wechselduschen helfen: Durch den Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser trainierst du die Blutgefäße.

Magnesiumpräparate

Wenn die Magnesiumzufuhr über die Ernährung nicht ausreicht, kann nach Rücksprache mit dem Arzt ein Magnesiumpräparat eingenommen werden. Es ist wichtig, die Dosierung mit dem Arzt abzustimmen, da eine Überdosierung zu Durchfall führen kann.

Wann zum Arzt?

Bei häufigen und länger anhaltenden Wadenkrämpfen, die sich nicht durch einfache Maßnahmen lindern lassen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um andere Ursachen auszuschließen und ein Thromboserisiko auszuschließen. Bei Lähmungserscheinungen im Bein, Kribbeln und Taubheitsgefühlen sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.

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Was sollte vermieden werden?

  • Medikamente mit Chinin: Chinin kann Wehen auslösen und sollte in der Schwangerschaft vermieden werden.
  • Bestimmte ätherische Öle: Einige ätherische Öle können Wehen auslösen und sind in der Schwangerschaft tabu.

Wadenkrämpfe in der Stillzeit

Auch in der Stillzeit ist der Magnesiumbedarf erhöht, da das Neugeborene über die Muttermilch mit Magnesium versorgt wird. Stillende Mütter sollten daher weiterhin auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr achten.

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