Schwerer Schlaganfall: Definition, Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Schlaganfall ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der es durch eine Störung der Durchblutung zu einem plötzlichen Ausfall bestimmter Hirn-Regionen kommt. Mediziner sprechen auch von Apoplex oder Apoplexie, Gehirnschlag, Hirninsult, apoplektischem Insult oder zerebralem Insult.

Was ist ein Schlaganfall?

Von einem Schlaganfall oder Apoplex spricht man, wenn bestimmte Funktionen des Gehirns infolge einer Durchblutungsstörung oder einer Blutung ausfallen. Halten diese Ausfallerscheinungen länger als 24 Stunden an, liegt ein vollendeter Schlaganfall vor. Bestehen die beobachteten Ausfallerscheinungen nur vorübergehend, spricht man von einer transitorisch ischämischen Attacke (TIA).

Die akute Durchblutungs-Störung des Gehirns hat zur Folge, dass die Gehirnzellen zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Dadurch sterben sie ab. Ausfälle von Gehirn-Funktionen sind meist die Folge und verursachen zum Beispiel Taubheits-Gefühle, Lähmungs-Erscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen. Bei rascher Behandlung bilden sie sich manchmal wieder zurück; in anderen Fällen bleiben sie dauerhaft bestehen. Ein schwerer Schlaganfall endet oft auch tödlich.

Allgemein gilt: Die Hirnschädigung durch einen Schlaganfall ist umso schwerwiegender, je größer das betroffene Blutgefäß ist, das verstopft und/oder geplatzt ist. Allerdings wirken sich in besonders empfindlichen Gehirn-Regionen wie beispielsweise dem Hirnstamm auch schon kleine Schäden verheerend aus und mindern entsprechend die Lebenserwartung.

Formen des Schlaganfalls

Der Schlaganfall ist keine einheitliche Erkrankung. Es werden zwei Formen des Schlaganfalls unterschieden:

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  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): 80 Prozent aller Schlaganfall-Patient*innen erleiden einen ischämischen Schlaganfall, auch Hirninfarkt genannt.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Die restlichen 20 Prozent haben eine Hirnblutung.

Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)

Ein ischämischer Schlaganfall entsteht, wenn das Hirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und deshalb Nervenzellen absterben. Meist ist ein Gefäß verstopft und verursacht so eine Minderdurchblutung des Gehirns. Ursache sind oft Einengungen oder Verschlüsse der hirnversorgenden Arterien. Man unterscheidet zwei Hauptursachen für den Gefäßverschluss bei einem Schlaganfall die Thromboembolie und die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Ein Hirninfarkt durch Thromboembolie entsteht, wenn sich im Herzen oder den großen hirnversorgenden Gefäßen, wie zum Beispiel der Halsschlagader, ein Pfropfen aus geronnenem Blut (Thrombus) bildet. Wenn sich dieser Thrombus von seinem Ursprungsort ablöst, kann er in die Hirngefäße geschwemmt werden und diese so verstopfen, dass nur sehr wenig oder gar kein Blut mehr hindurchfließen kann.

Bei einem Schlaganfall durch eine Arteriosklerose entwickelt sich die Verstopfung direkt im Hirngefäß oder den hirnversorgenden Halsgefäßen. Die Arteriosklerose oder Gefäßverkalkung entsteht an den beschädigten Innenseiten der Gefäßwände, wo sich immer mehr Ablagerungen ansammeln und dabei das Gefäß zunehmend verengen, bis schließlich auch hier kaum oder gar kein Blut mehr durchfließen kann.

Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung)

Bei der Hirnblutung, dem hämorrhagischen Schlaganfall, platzt ein Blutgefäß direkt im Gehirn und schädigt das Nervengewebe. Dies liegt oft daran, dass der Blutdruck in den Arterien zu hoch ist oder die Gefäßwände durch Arteriosklerose oder anderweitig geschädigt sind. Eine Hirnblutung kann auch durch Gefäßmissbildungen, so genannte Aneurysmen, entstehen.

Wenn es zum Platzen oder Reißen eines Blutgefäßes zwischen der mittleren Hirnhaut (Arachnoidea) und der weichen Hirnhaut kommt, spricht man von einer Subarachnoidalblutung. Sie ist mit zwei bis fünf Prozent der Fälle die seltenste Ursache für einen Schlaganfall.

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„Leichte“ Schlaganfälle

Insbesondere nachts während des Schlafs können sich auch sogenannte stumme oder stille Hirninfarkte ereignen. Das sind Schlaganfälle, die von den Betroffenen nicht bemerkt werden, weil sie bei ihrem Auftreten schlafen und die stillen Hirninfarkte als leichte Schlaganfälle keine starken oder auffälligen Beschwerden verursachen. Diese stummen leichten Schlaganfälle lassen jedoch kleine Schäden im Gehirngewebe zurück. Wenn sich die stummen Hirninfarkte häufiger ereignen, sammeln sich die Schäden im Gehirn an und rufen im Laufe der Zeit doch Beschwerden hervor.

Eine weitere leichte Form des Schlaganfalls ist die transitorisch ischämische Attacke (TIA). Bei einer TIA treten vorübergehend Schlaganfallsymptome auf. Sie hinterlässt keine bleibenden Beschwerden und Einschränkungen. Die TIA kann jedoch ein Warnzeichen für einen bevorstehenden schweren Schlaganfall sein. Tatsächlich berichtet fast die Hälfte der Schlaganfall-Patient*innen, dass sie im Vorfeld ihres Apoplexes vorübergehende Ausfallerscheinungen oder andere Schlaganfallsymptome hatten. Selbst wenn der TIA kein vollendeter Apoplex folgt, ist sie ein wichtiges Alarmsignal, das auf keinen Fall ignoriert werden darf, denn die TIA weist daraufhin, dass es im Gehirn Probleme mit der Blutversorgung gibt, die dringend behandelt werden müssen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig. Es wird zwischen modifizierbaren und nicht beeinflussbaren Risikofaktoren unterschieden. Generell gehen 87% der Schlaganfälle zu Lasten definierter Risikofaktoren.

Modifizierbare Risikofaktoren

  • Hoher Blutdruck: Der Hauptrisikofaktor für Schlaganfälle ist ein hoher Blutdruck, der für 55,5% aller DALYs (disability-adjusted life-years) verantwortlich ist.
  • Erhöhter Body-Mass-Index (BMI) bzw. Übergewicht: Übergewicht ist für 24,3% aller Schlaganfall-bedingten DALYs verantwortlich.
  • Diabetes: Diabetes ist für 20,2% der Schlaganfall-bedingten DALYs verantwortlich.
  • Umwelt- bzw. Luftverschmutzung: Luftverschmutzung ist für 20,1% der Schlaganfall-bedingten DALYs verantwortlich.
  • Rauchen: Rauchen ist für 17,6% der Schlaganfall-bedingten DALYs verantwortlich.
  • Hoher Salzkonsum: Ein hoher Salzkonsum ist für 12,3% der Schlaganfall-bedingten DALYs verantwortlich.
  • Bewegungsmangel
  • Hyperlipidämie
  • Vorhofflimmern
  • Stress
  • Alkoholkonsum
  • Arteriosklerose
  • Karotisstenose
  • Ovulationshemmer
  • Polyglobulie
  • Endometriose: Frauen mit laparoskopisch bestätigter Endometriose haben eine um 34% höhere Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, als Frauen ohne eine solche Diagnose.

Nicht modifizierbare Risikofaktoren

  • Alter und Geschlecht: Die meisten apoplektischen Insulte betreffen Menschen über 60 Jahre. Frauen haben ein höheres Schlaganfall-Risiko als Männer.
  • Genetische Prädisposition: Genetische Faktoren haben einen wichtigen Einfluss auf das Schlaganfallrisiko.

Symptome eines Schlaganfalls

Charakteristisch für einen Schlaganfall ist der plötzliche Ausfall von Gehirnfunktionen. Die Patient*innen erleben von einem Moment auf den anderen beispielsweise starke Kopfschmerzen, eine unerklärliche Schwäche oder gar Lähmung eines Körperteils, oder auch Seh- und Sprachstörungen. Diese Symptome können auch kurzfristig wieder verschwinden (transitorisch ischämische Attacke, abgekürzt TIA). Es besteht dann jedoch das Risiko, dass sich später noch ein weiterer schwerer Schlaganfall ereignet.

Vorzeichen für einen Schlaganfall

  • kurzfristige Lähmung, Schwäche oder Taubheit einer Körperhälfte
  • kurzfristige Sehstörungen bis hin zum vorübergehenden Erblinden eines Auges
  • vorübergehende Sprachstörungen: Sowohl das Verstehen von Sprache als auch das Sprechen können gestört sein.
  • Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, Drehschwindel, plötzliche Stürze
  • erstmalig und plötzlich auftretende, extrem starke Kopfschmerzen
  • vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen

Wenn auch nur eines dieser Vorzeichen auftritt oder nur kurz anhält, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall oder ein akut erhöhtes Schlaganfallrisiko.

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Symptome und Beschwerden beim akuten Schlaganfall

Je nach Ort und Schwere der Durchblutungsstörung im Gehirn kann es zu unterschiedlichen Ausfällen und Symptomen verschiedenen Schweregrades kommen. Zu den Funktionsausfällen bei einem Hirnschlag zählen:

  • Lähmungen: Es können leichte Lähmungen von Gesicht oder Arm bis hin zur kompletten Lähmung einer Körperhälfte (Halbseitenlähmung) auftreten. Eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur ist häufig an einem einseitig herunterhängenden Mundwinkel zu erkennen. Bei einer Halbseitenlähmung ist der Arm meist stärker betroffen als das Bein.
  • Sprachstörungen: Die Patient*innen können Gegenstände oder Personen nicht mehr mit den passenden Begriffen oder Namen benennen und/oder sie können nicht mehr verstehen, was andere ihnen sagen.
  • Sehstörungen: Die Patient*innen sehen beispielsweise Doppelbilder, ihr Gesichtsfeld kann eingeschränkt sein, auch Blindheit auf einem Auge ist möglich.
  • Gefühlsstörungen: Manche Patient*innen haben Taubheitsgefühle in bestimmten Körperregionen, andere Missempfindungen, wie Kribbeln oder eine Berührungsempfindlichkeit.
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust

Folgende Symptome können einen Schlaganfall begleiten:

  • sehr starke Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen

FAST-Test

Der FAST-Test ist ein Schnelltest für die Erkennung eines Schlaganfalls, der auch von medizinischen Laien durchgeführt werden kann. Das Merkwort FAST setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Worte face (Gesicht), arms (Arme), speech (Sprache) und time (Zeit) zusammen.

  • Face (Gesicht): Wenn Sie bei den Bewegungen im Gesicht Seitenunterschiede (z. B. schiefes Gesicht) feststellen.
  • Arms (Arme): Wenn Sie Lähmungen einer Körperseite feststellen.
  • Speech (Sprache): Wenn die Aussprache des oder der Betroffenen undeutlich oder verwaschen ist.
  • Time (Zeit): Der Rettungsdienst muss sofort alarmiert werden!

Der FAST-Test kann auch zu BE-FAST erweitert werden:

  • Balance (Gleichgewicht): Ist das Gleichgewicht des oder der Betroffenen gestört?
  • Eyes (Augen): Leidet der oder die Betroffene unter plötzlich aufgetretenen Sehstörungen?

Diagnose

Bei Verdacht auf Schlaganfall muss alles möglichst schnell gehen - auch die Diagnostik. Zuerst erfolgt eine neurologische Untersuchung. Danach kann der Neurologe oder die Neurologin meist mit großer Sicherheit die Diagnose „Schlaganfall“ stellen oder auch ausschließen. Für die weitere Behandlung benötigen die Ärzt*innen aber noch mehr Informationen. Sehr wichtig ist es beispielsweise zu wissen, ob es sich um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung handelt. Aber auch Ort und Schwere des Schlaganfalls sind für die gezielte Behandlung des Schlaganfalls sehr bedeutend.

Weiterführende Untersuchungen bei einem akuten Schlaganfall

  • Die entscheidenden Informationen liefert hier in den meisten Fällen eine Computertomographie (CT) des Kopfes.
  • Falls noch Informationen benötigt werden, wird eine Kernspintomographie (Magnetresonanz-Tomographie, MRT) durchgeführt.
  • Ultraschalluntersuchungen können helfen, um die Blutgefäße zu beurteilen.
  • Bei der Angiographie werden die Blutgefäße im Gehirn auf Anomalien untersucht. Sie wird auch während der Thrombektomie, einer Behandlungsmethode des Hirninfarkts eingesetzt.
  • Mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) können die Ärzt*innen feststellen, ob Rhythmusstörungen oder eventuell ein Herzinfarkt vorliegt.
  • Ein Elektroenzephalogramm (EEG) kann Störungen der Gehirnströme anzeigen.
  • Sehr selten wird auch das Gehirnwasser (Liquor) untersucht, ob möglicherweise eine Entzündung oder eine unerkannte Subarachnoidalblutung vorliegt.

Therapie

Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall! Ein Apoplex sollte schnellstmöglich am besten in einem auf Schlaganfälle spezialisierten Zentrum, der sogenannten „Stroke Unit“, behandelt werden. Die Akutbehandlung des Hirnschlags hat zum Ziel, das Leben der Betroffenen zu retten und die Folgen des Schlaganfalls so klein wie möglich zu halten. Je eher die Therapie nach einem Schlaganfall einsetzt, desto besser sind die Aussichten der Patientinnen, dass sich die Spätfolgen wie bleibende Beeinträchtigungen und Behinderungen in Grenzen halten oder die Patientinnen sogar vollständig genesen.

Man weiß heute, dass bereits die erste Stunde nach dem Auftreten von Schlaganfallsymptomen entscheidend für den Krankheitsverlauf ist. Eine zielgerichtete Behandlung in diesem Zeitfenster kann den Krankheitsverlauf deutlicher zum Besseren wenden als Therapien, die erst danach begonnen werden.

Chirurgische Eingriffe

Chirurgische Eingriffe spielen nicht selten eine entscheidende Rolle in der Behandlung hämorrhagischer Schlaganfälle bzw. Hirnblutungen, insbesondere wenn die Blutung auf ein rupturiertes Aneurysma zurückzuführen ist. Diese Operationen haben das Ziel, die Hirnblutungen zu stoppen und eine zweite, oft noch schwerere Blutung zu verhindern.

Eine der häufigsten Techniken ist heute das endovaskuläre Coiling, bei dem ein dünner Draht in das Blutgefäß eingeführt wird und sich in das Aneurysma windet, um es durch nachfolgende Blutgerinnung abzudichten. Eine andere Methode ist das Anbringen von Clips an das Aneurysma. Dabei wird das Aneurysma von außen verschlossen, um zu verhindern, dass weiteres Blut in den Raum zwischen den Hirnhäuten gelangt.

Die Wahl des Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Lage des Aneurysmas sowie dem Zustand des Patienten. Diese Eingriffe erfordern spezialisierte Fähigkeiten und Ausrüstung und werden in Zusammenarbeit mit Neurochirurgen und interventionellen Neuroradiologen durchgeführt.

Medikamentöse Behandlung und Rehabilitation

Die medikamentöse Behandlung und die Rehabilitation spielen eine entscheidende Rolle bei der Genesung von hämorrhagischen Schlaganfallpatienten.

In der akuten Phase werden Medikamente eingesetzt, um den Blutdruck zu kontrollieren und den Hirndruck zu reduzieren. Die Kontrolle des Blutdrucks ist besonders wichtig, da hoher Blutdruck zu einer Verschlechterung (Zunahme) der Blutung führen kann. Um den Druck im Gehirn zu verringern, können abschwellende Medikamente verwendet werden.

Nach der akuten Phase beginnt die Rehabilitation. Dies kann physiotherapeutische, physikalische, sprachtherapeutische und neuropsychologische Maßnahmen umfassen. Diese Therapieansätze zielen darauf ab, die verlorenen Funktionen wiederherzustellen oder zu verbessern, die durch den Schlaganfall beeinträchtigt wurden. Die Physiotherapie hilft bei der Wiedererlangung von Muskelkraft und Mobilität, während die Sprachtherapie die Kommunikationsfähigkeiten wiederherstellt. Die Ergotherapie konzentriert sich darauf, die Alltagsfähigkeiten und die Unabhängigkeit der Schlaganfallpatienten zu fördern.

Die Kombination von medikamentöser Behandlung und der Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung der Lebensqualität nach einem hämorrhagischen Schlaganfall bzw. Hirnblutung. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung erfolgen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Folgen eines Schlaganfalls

Die Folgen eines Schlaganfalls sind sehr unterschiedlich. Jeder Schlaganfall ist anders. Wenige Betroffene sind nach einigen Tagen wieder fit, bei anderen bleiben schwerste Behinderungen. Die Bandbreite dazwischen ist groß. Welche Folgen ein Schlaganfall mit sich bringt und wie schwer diese ausfallen, hängt vor allem von der betroffenen Hirnregion ab.

Zu den häufigsten Folgen gehören halbseitige Lähmungen ebenso wie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten.

Die Folgen sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen, lassen sich aber grundsätzlich in drei Bereiche unterteilen:

  • Neurologische Folgen (körperliche Auswirkungen/Motorik)
  • Neuropsychologische Folgen (Sinneswahrnehmung und kognitive Funktionen)
  • Psychische Folgen (Emotionen)

Mögliche Folgen

  • Einschränkungen der Bewegung und der Koordination der Muskulatur auf einer Körperseite: z. B. Muskelschwäche, Lähmung eines Beines, Probleme mit der Feinmotorik, Spastik
  • Störung des Sprachvermögens und Sprachverstehens (Aphasie) sowie Sprach- und Sprechstörungen (Dysarthrie)
  • Schluckstörungen
  • Kognitive Störungen: z. B. Störungen der Konzentration und des Gedächtnisses, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit, Wortfindungsstörungen
  • Sehstörungen: Doppelbilder, Halbseitenblindheit
  • Aufmerksamkeitsstörung / Neglect: Die Betroffenen nehmen Sinnesinformationen auf einer Körperseite nicht mehr wahr. Sie essen beispielsweise nur eine Hälfte des Tellers leer oder sie waschen nur eine Körperhälfte. Außenstehenden fällt diese Störung meist sehr schnell auf, die Betroffenen hingegen sind sich dieser Störung häufig nicht bewusst.
  • Affekt- und Antriebsstörungen: z. B. Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen
  • Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen

Prognose

Rund ein Fünftel (20 Prozent) aller Hirnschlag-Patienten verstirbt innerhalb der ersten vier Wochen. Im Laufe des ersten Jahres sterben mehr als 37 Prozent der Betroffenen. Insgesamt ist der Schlaganfall neben Herzinfarkt und Krebs-Erkrankungen daher eine der häufigsten Todesursachen.

Von jenen Schlaganfall-Patienten, die nach einem Jahr noch leben, trägt etwa die Hälfte bleibende Schäden davon und ist dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen.

Prävention

Es gibt Schritte, die Sie unternehmen können, um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren:

  • Bluthochdruckkontrolle: Die regelmäßige Überwachung des Blutdrucks und die konsequente Einhaltung der ärztlichen Empfehlungen zur Bluthochdruckbehandlung können das Risiko erheblich reduzieren.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit geringem Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin unterstützt die Gesundheit der Blutgefäße.
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol: Das Rauchen erhöht das Risiko von Gefäßschäden und Bluthochdruck, was die Entstehung von Schlaganfällen begünstigen kann. Übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf den Blutdruck aus und kann zudem die Blutgerinnung negativ beeinflussen, was das Risiko weiter steigern kannt.
  • Regelmäßige Bewegung: Eine aktive Lebensweise fördert die Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislauf-System und senkt den Blutdruck, was das Schlaganfallrisiko erheblich reduziert.

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