Standardernährung bei Demenz: Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Versorgung

Einleitung

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung und dem damit einhergehenden kognitiven Verfall kommt es häufig zu Gewichtsverlust und Mangelernährung. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung einer angepassten Ernährung bei Demenz und gibt Empfehlungen für eine bedarfsgerechte Versorgung.

Die Bedeutung der Ernährung bei Demenz

Ein Fachexperte für Ernährung beschreibt im Welt Alzheimer Bericht 2022, weshalb der Faktor Ernährung essentiell für die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen mit Demenz ist. Es entsteht oft ein Teufelskreis, bei dem die Demenz zu einer Verschlechterung des Ernährungszustands führt, was wiederum die Erkrankung beschleunigt. Unabhängig vom Stadium der Demenz ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten und mageren, eiweißreichen Lebensmitteln empfehlenswert.

Spezifische ernährungsbedingte Schwierigkeiten und Lösungsansätze

Menschen mit Demenz haben oft spezifische ernährungsbedingte Schwierigkeiten, die gelöst werden sollten. Dazu gehört die Einhaltung eines regelmäßigen Essensplans, wobei Pflegende unterstützend wirken können. Für vergessliche Menschen mit Demenz, die alleine leben, kann es hilfreich sein, sich die Essenszeiten mit einem Wecker signalisieren zu lassen, auch wenn das Hungergefühl verloren gegangen ist.

Zubereitung und Aufbewahrung von Lebensmitteln

Lebensmittel sollten regelmäßig auf ihre Haltbarkeit überprüft und gegebenenfalls entsorgt werden. Der Autor hält weitere wertvolle Hinweise rund um das Thema Zubereitung von Mahlzeiten und Lebensmittelaufbewahrung parat.

Der Kontext des Essenserlebnisses

Der „Kontext des Essenserlebnisses“ ist für die Ernährungsstrategie wichtig. Da Demenzkranke anfällig für Verwirrung sein können, sollten Mahlzeiten in einer ruhigen, friedlichen Umgebung eingenommen werden. Statt das Radio oder Fernsehgerät laut aufzudrehen, ist entspannende oder vertraute Musik eine gute Wahl.

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Appetit anregen und Kauprobleme berücksichtigen

Mit dem Fortschreiten der Erkrankung nimmt bei Menschen mit Demenz häufig das Hungergefühl ab. Um den Appetit anzuregen, empfiehlt der Autor Betroffenen, körperlich aktiv zu sein, zum Beispiel spazieren zu gehen oder sich der Gartenarbeit zu widmen. Appetitlosigkeit kann auch auf Kauprobleme zurückzuführen sein. Daher ist es wichtig, eine optimale Zahn- und Mundgesundheit sicherzustellen. Es kann zudem von Vorteil sein, die Mahlzeiten in Gesellschaft älterer Menschen einzunehmen.

Individuelle Ernährungsstrategien im Pflegeheim

In Pflegeheimen ist es wichtig, individuelle Ernährungsstrategien für Bewohner mit Demenz zu entwickeln. Dazu gehört, die Essgewohnheiten und Vorlieben der Bewohner frühzeitig zu erfassen und zu berücksichtigen.

Erfassung der Essbiografie

Um die Ernährung des Bewohners optimal zu berücksichtigen, ist es wichtig, die Gewohnheiten frühzeitig zu erfassen. Dies kann geschehen, indem man den Bewohner "in guten Tagen" entsprechend befragt. Fragen können sein:

  • Was hat der Bewohner in vergangenen Jahren bevorzugt gegessen?
  • Welche Bedeutung hatten Mahlzeiten für den Bewohner?
  • War der Bewohner bestimmte Essenszeiten gewöhnt?
  • Hat bei ihm die ganze Familie gemeinsam gegessen?
  • Hat der Bewohner bevorzugt allein gegessen?
  • Gibt es religiöse oder kulturelle Besonderheiten, also etwa ein Verbot von Schweine- oder von Rindfleisch bzw. von tierischen Produkten?
  • War der Bewohner offen, unbekannte Speisen auszuprobieren?
  • Welche Getränke mag der Bewohner? Bevorzugt er warme, verdünnte, alkoholische oder alkoholfreie Getränke?

Die Antworten auf diese Fragen sollten nach Möglichkeit auf der Speisekarte berücksichtigt werden. Es sollte immer eine Auswahl von mindestens zwei verschiedenen Gerichten geben. Informationen von Angehörigen, z. B. dass sein Vater grundsätzlich kein Rindfleisch konsumiert, sind oftmals unzuverlässig. Es ist wichtig zu beachten, dass sich Vorlieben im Laufe des Lebens wandeln können.

Berücksichtigung von Vorlieben und Abneigungen

Die Vorlieben des Bewohners haben Vorrang. Bewohner werden nicht zum Abnehmen genötigt, sondern sollen auch im Alter ihre Freuden am Essen behalten. Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung ist ebenfalls wichtig. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Bewohner ausreichend trinkt und die Ernährungsvorgaben eingehalten werden.

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Gestaltung der Mahlzeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Mahlzeiten für Bewohner mit Demenz angenehmer zu gestalten:

  • Kochgruppen: Es kann eine Kochgruppe angeboten werden, in der die Bewohner gemeinsam kochen.
  • Anpassung der Speisen: Die Speisen können an die Bedürfnisse des Bewohners angepasst werden, z. B. durch Zerkleinern oder Pürieren.
  • Individueller Ernährungsplan: Es kann ein individueller Ernährungsplan erstellt werden, der die Vorlieben und Bedürfnisse des Bewohners berücksichtigt.
  • Häufigere Mahlzeiten: Es können ggf. sechs kleinere Mahlzeiten angeboten werden, um den Appetit anzuregen.
  • Ruhe und Entspannung: Es sollte für ausreichende Ruhepausen gesorgt werden, z. B. durch Entspannungsübungen vor dem Essen.
  • Ablenkung vermeiden: Ablenkungen während des Essens sollten vermieden werden, z. B. durch das Abschalten des Fernsehers.
  • Ansprechende Präsentation: Die Präsentation der Speisen ist entscheidend. Saure oder stark gewürzte Nahrungsmittel sollten vermieden werden.
  • Fingerfood: Der Bewohner erhält ggf. die Möglichkeit, Nahrung mit den Fingern zu sich zu nehmen.

Umgang mit schwierigen Situationen

Es gibt verschiedene schwierige Situationen, die bei der Ernährung von Menschen mit Demenz auftreten können:

  • Misstrauen: Der Bewohner misstraut dem Essen und glaubt, vergiftet zu werden. In diesem Fall kann es helfen, wenn sich eine Pflegekraft oder ein anderer Bewohner mit an den Tisch setzt und von dem Essen probiert.
  • Vergessen von Tischmanieren: Der Bewohner zeigt aufgrund der demenziellen Erkrankung keine "Tischmanieren" mehr. In diesem Fall sollte man ihn nicht korrigieren, sondern ihm ggf. einen Latz anziehen, wenn mit Verschmutzungen der Kleidung zu rechnen ist.
  • Unruhe: Der Bewohner ist unruhig und kann nicht still sitzen. In diesem Fall kann es helfen, wenn er während des Essens beaufsichtigt wird oder wenn ihm die Möglichkeit gegeben wird, sich zwischendurch zu bewegen.

Praktische Tipps für die Ernährung von Menschen mit Demenz

Feste Essenszeiten und Rituale

Um zu verhindern, dass Menschen mit Demenz das Essen vergessen, sollten feste Essenszeiten eingehalten werden. Diese Zeiten können in eine Art Stundenplan eingetragen werden, der Betroffenen, die noch lesen können, hilft, ihre Tage zu strukturieren und das Essen nicht zu vergessen. Feste Sitzplätze und ggf. Tischgebete sind eine wichtige Hilfe zur Orientierung. Denn demenzkranke Menschen sind nicht in der Lage, sich an ihre Umwelt anzupassen, vielmehr muss sich das Umfeld an die veränderte Welt des Erkrankten anpassen.

Unterstützung von außen

Vor allem für alleine lebende Menschen mit Demenz kann Unterstützung von außen hilfreich sein. Kinder oder Freunde können regelmäßig anrufen, um an die nächste Mahlzeit zu erinnern. Ein „Essen auf Rädern“ bzw. ein "Fahrbarer Mittagstisch" kann ebenfalls wenigstens einmal am Tag für Regelmäßigkeit sorgen. Wenn das Alleine-Essen keinen Spaß macht, kann ein ehrenamtlicher Besuchsdienst angefragt werden, der wenigstens ab und zu gemeinsam mit ihnen isst.

Ausreichend trinken

Menschen mit Demenz haben oft ein vermindertes Durstgefühl und trinken zu wenig. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass sie täglich mindestens 1,5 Liter trinken. Flaschen können an verschiedenen Stellen in der Wohnung aufgestellt werden, aus denen sie sich den ganzen Tag über bedienen können. Das Trinken kann durch süßere oder buntere Getränke attraktiver gemacht werden, z. B. Früchte-, Kräutertees, Saftschorlen oder Malzbier statt Wasser.

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Umgang mit Nahrungsverweigerung

Im Laufe einer Demenz kann es aus unterschiedlichen Gründen zur Nahrungsverweigerung kommen. Zahnschmerzen, eine schlecht sitzende Zahnprothese oder Entzündungen im Mund-Rachen-Raum können dazu führen, dass das Essen abgelehnt wird. Auch Schluckbeschwerden können eine Rolle spielen. In solchen Fällen sollte ein Arzt oder Logopäde konsultiert werden. Wichtig ist, Menschen mit Demenz niemals zum Essen zu zwingen. Lebensmittel und Getränke sollten immer wieder ohne Druck angeboten werden.

Individuelle Tischkultur

In der fortgeschrittenen Phase der Demenz können manche Betroffene nicht mehr mit Messer und Gabel umgehen und führen deshalb die Nahrung mit den Händen zum Mund. Das eigenständige Essen hat unbedingt Vorrang vor Sauberkeit und allgemeinen Verhaltensregeln am Tisch. Daher sollten dann möglichst viele Mahlzeiten in Form von „Fingerfood“ bzw. kleinen Häppchen angeboten werden. Um zu verhindern, dass sie beispielsweise vergeblich versuchen, mit dem Messer die Suppe zu essen, sollte nur das Besteck aufgedeckt werden, dass für die jeweilige Mahlzeit benötigt wird. Zusätzlich ist es leichter, wenn immer nur ein Teller mit Essen auf dem Tisch steht.

Horten von Nahrungsmitteln

Manche Menschen mit Demenz beginnen, Essen für Notzeiten zu horten. In vielen Fällen kann man versuchen, das Sammeln als solches dadurch zu kontrollieren, dass eine Absprache getroffen wird: Die Betroffenen dürfen horten, aber einmal in der Woche wird gemeinsam kontrolliert, ob die zusammengetragenen Lebensmittel noch genießbar sind.

Ernährungsempfehlungen zur Senkung des Demenzrisikos

Es gibt kein Lebensmittel, mit dem man das Risiko für eine Demenzerkrankung einfach wegessen kann. Aber eine ausgewogene und bewusste Ernährung kann das Risiko senken. Ein bewährtes Vorbild ist die traditionelle Mittelmeerküche mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, fettem Seefisch und Olivenöl. Studien zeigen, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken kann - und zugleich die Hirngesundheit verbessert.

Lebensmittel für die Hirngesundheit

  • Polyphenole: Enthalten in Obst, Gemüse und kaltgepresstem Olivenöl.
  • Omega-3-Fettsäuren: Aus fettem Seefisch, Walnüssen, Chiasamen, Leinsamen und Avocados.
  • Nüsse: Liefern wichtige pflanzliche Proteine, Mineralstoffe und Vitamine.

Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln

Aktuelle Studien zeigen, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für eine Demenzerkrankung erhöhen kann. Dazu zählen unter anderem Fast Food, Fertigpizza, Dosenravioli, Instantsuppen oder Mikrowellengerichte.

Tipps für eine hirngesunde Ernährung

  • So oft wie möglich frisch kochen und industriell hergestellte Produkte meiden.
  • Obst und Gemüse liefern Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen entgegenwirken.
  • Gesunde Fette aus Oliven- oder Rapsöl, Nüssen und fettem Seefisch stärken die Zellmembranen im Gehirn.
  • Polyphenole aus Olivenöl, Heidelbeeren oder rotem Traubensaft wirken gegen sogenannten „oxidativen Stress“.
  • Ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee trinken.

Auswirkungen der Demenz auf das Ernährungsverhalten

Demenz kann das Ernährungsverhalten in vielfältiger Weise beeinflussen. Patienten und Patientinnen vergessen oft das Essen, was zu Mangelernährung führen kann. Sie erkennen das Essen oft nicht mehr oder sehen die Wichtigkeit nicht mehr. Es gibt aber auch Patienten und Patientinnen, die Hunger haben und vergessen, dass sie bereits gegessen haben, was zu einer übermäßigen Nahrungsaufnahme führen kann.

Herausforderungen in der Therapie und Beratung

Eine Herausforderung in der Therapie und Beratung von Personen mit Demenz ist, dass das Hunger- und/oder Durstgefühl schwindet und wenig Appetit besteht. In der Beratung wird alles schlechter gemerkt. Daher ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu beschränken, viel aufzuschreiben und spezielle Unterlagen herauszugeben.

Weitere Probleme und praktische Lösungen

Im ambulanten Bereich wird häufig viel gehortet. Angehörige sollten regelmäßig überprüfen, ob Lebensmittel noch haltbar sind, und den Kühlschrank kontrollieren. Eine Abneigung gegen Gerüche kann sich entwickeln. Alleine essen ist für die meisten Menschen ganz schwierig. Um Untergewicht zu vermeiden, ist es wichtig, darauf zu achten, was die Menschen gerne essen. Fingerfood ist sehr gut geeignet, damit in zwei bis drei Bissen alles gegessen ist.

Zubereitung der Speisen

Der Geruchs- und der Geschmackssinn verändern sich, süß bleibt meist bis ans Lebensende. Da Mangelernährung so ein großes Problem ist, kann man da ruhig mutig sein. Auch andere Speisen können nachgesüßt werden. Wichtig ist auch die Präsentation des Essens. Mit Farben arbeiten, damit das Essen ansprechend ist, dabei aber auch nicht zu grell werden. Den Betroffenen fehlt häufig Struktur im Tagesverlauf und Mahlzeiten können diese ein bisschen zurückgeben.

Besonderer Nährstoffbedarf

Häufig besteht ein erhöhter Kalorienbedarf, da sich die Menschen wegen großer Unruhe viel bewegen. Diesen Bedarf abzudecken ist eine Herausforderung. Es können appetitanregende Lebensmittel eingesetzt werden. Bei einer Mangelernährung kommt im Ernstfall hochkalorische Trinknahrung zum Einsatz. Wegen des veränderten Tag-Nacht-Rhythmus bietet sich auch ein Nachtcafé an, bei dem die Menschen auch spät noch kleine Snacks bekommen.

Lecker Essen trotz Vergessen

Bei einer Demenz verändern sich häufig sowohl die visuelle als auch die auditive Wahrnehmung. In einigen Fällen kann die mangelnde visuelle Orientierung dazu führen, dass Lebensmittel und Getränke gar nicht mehr als solche erkannt oder Speisen als giftig betrachtet werden. Menschen mit Demenz können empfindlicher auf Geräusche reagieren bzw. sich leichter von solchen ablenken lassen. Der fortschreitende Verlust der Gedächtnisleistung kann sich sehr unterschiedlich entwickeln. Besonders betroffen ist das Kurzzeitgedächtnis. Die Veränderung sozialer Fähigkeiten kann das Essverhalten erheblich beeinflussen. Da Betroffene zunehmend Schwierigkeiten haben, soziale Normen zu verstehen oder Gespräche zu führen, kann das gemeinsame Essen in Gesellschaft unangenehm oder überfordernd sein. Oft beeinträchtigt eine Demenz das Hunger- und Sättigungsgefühl. Häufig haben die Betroffenen keinen Appetit oder essen übermäßig, ohne das Gefühl von Sättigung zu erleben. Manchmal vergessen Betroffene, dass sie bereits gegessen haben. Der Geschmackssinn ändert sich durch eine Demenzerkrankung häufig. Das kann dazu führen, dass die Betroffenen die Lust am Essen verlieren. Eine Demenz kann zu einer Schluckstörung (Dysphagie) führen. Menschen mit Demenz haben mitunter einen erhöhten Bewegungsdrang, was den Energiebedarf immens steigern kann. Unter Mangelernährung wird zum einen eine ungewollte Gewichtsabnahme verstanden, die auf eine zu geringe Energiezufuhr hinweist (quantitative Mangelernährung). Zum anderen kann eine einseitige Ernährung dazu führen, dass der Körper nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird, wodurch wichtige Körperfunktionen eingeschränkt sind (qualitative Mangelernährung). Flüssigkeitsmangel ist ein sehr häufiges Problem bei Menschen mit Demenz.

Individuelle Vorlieben berücksichtigen

Jede Demenz ist individuell, doch häufig verlieren Menschen erst ihre kurzzeitigen Erinnerungen und im späteren Verlauf das Langzeitgedächtnis. Gerade bei Menschen mit Demenz verändert sich der Geschmack: Oft werden süße Speisen bevorzugt. Sollte eine energiereiche Ernährung benötigt werden, sollten zunächst energiereiche Lebensmittel eingesetzt werden. Mahlzeiten können beispielsweise mit Sahne oder pflanzlichen Ölen angereichert werden.

Essumgebung gestalten

Eine ruhige, strukturierte und einladende Essumgebung kann für Menschen mit Demenz hilfreich sein, um Ablenkung und Überforderung zu vermeiden und den Essprozess zu erleichtern. „Eat by walking“ kann insbesondere bei starkem Bewegungsdrang die Nahrungsaufnahme unterstützen. Das Prinzip „Eat by walking“ meint Mahlzeiten oder einzelne Lebensmittel, die mit auf den Weg gegeben werden. Das können Obst- oder Gemüsestücke, kleine Brote oder herzhafte Speisen wie Gemüse-Fleisch-Bällchen sein.

Allgemeine Ernährungsempfehlungen für ältere Menschen mit Demenz

Grundsätzlich gelten für Demenzkranke die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für gesunde ältere Menschen: Die Kost sollte ausreichend Energie und reichlich Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit liefern. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen und sollten zu jeder Mahlzeit verzehrt werden. Weiches beziehungsweise gegartes Obst wie Apfel- oder Pflaumenkompott, zerdrückte Banane oder Birne beziehungsweise ein Salat aus gegarten Bohnen oder Möhren sind für viele Senioren besser verträglich als Rohkost. Haferflocken- oder Grießbreie, Pudding- und Quarkspeisen sowie Milchgetränke sollten stets mit Obst oder Obstpüree ergänzt werden. Milch und Milchprodukte, wie Joghurt oder Käse, sind gute Eiweiß- und Kalziumlieferanten und sollten mehrmals täglich auf den Tisch kommen. Demenzerkrankte mit hohem Bewegungsdrang brauchen reichlich Energiezufuhr. Suppen, Soßen, Gemüsegerichte und andere Speisen können mit Ölen, Butter, Sahne oder Schmand angereichert werden. Da Süßes bevorzugt wird, sollten auch pikante Speisen gesüßt werden. Notwendig sind mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit, über den Tag verteilt. Rituale wie die Teestunde, der Nachmittagskaffee, das Zuprosten oder Trinksprüche animieren zum Trinken. Kann nicht mehr mit Besteck umgegangen werden, ist Fingerfood die Lösung.

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