Stiftung Alzheimer Initiative: Informationen, Forschung und Unterstützung

Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die Gedächtnis, Denken und Verhalten beeinträchtigt. Sie ist die häufigste Ursache für Demenz, einem Oberbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen, die einen fortschreitenden Verlust der kognitiven Funktionen verursachen. Die Stiftung Alzheimer Initiative (AFI) setzt sich seit über 25 Jahren für die Erforschung und Bekämpfung dieser Krankheit ein.

Die Alzheimer-Krankheit verstehen

Alzheimer ist mehr als nur altersbedingte Vergesslichkeit. Es ist eine Krankheit, die das Gehirn schädigt und zu einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt.

Was passiert im Gehirn?

Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zu Veränderungen im Gehirn, die die Kommunikation zwischen den Nervenzellen stören. Zwei Hauptmerkmale sind:

  • Plaques: Ablagerungen von Beta-Amyloid-Proteinen, die sich zwischen den Nervenzellen ansammeln.
  • Fibrillenbündel: Verdrehte Stränge von Tau-Proteinen, die sich innerhalb der Nervenzellen bilden.

Diese Veränderungen führen zum Absterben von Nervenzellen und zum Verlust von Gehirnmasse.

Symptome der Alzheimer-Krankheit

Die Symptome der Alzheimer-Krankheit können von Person zu Person variieren, aber einige häufige Anzeichen sind:

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  • Gedächtnisverlust, insbesondere Schwierigkeiten, sich an neue Informationen zu erinnern
  • Schwierigkeiten bei der Planung und Problemlösung
  • Verwirrung bezüglich Zeit und Ort
  • Sprachprobleme
  • Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit

Altersbedingte Vergesslichkeit vs. Demenz

Es ist normal, dass Menschen mit zunehmendem Alter vergesslicher werden. Altersbedingte Vergesslichkeit unterscheidet sich jedoch von Demenz. Bei altersbedingter Vergesslichkeit erinnert man sich später oft an die vergessene Information. Bei Demenz ist der Gedächtnisverlust schwerwiegender und beeinträchtigt die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erledigen.

Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI)

Die AFI ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Förderung der Alzheimer-Forschung und der Aufklärung über die Krankheit widmet. Seit 1995 unterstützt die AFI unabhängige Forschungsprojekte, die sich mit der Ursache, Prävention, Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit befassen.

Forschungsförderung

Die AFI fördert innovative Forschungsprojekte, die das Potenzial haben, neue Erkenntnisse über die Alzheimer-Krankheit zu gewinnen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Die geförderten Projekte umfassen verschiedene Bereiche, darunter:

  • Grundlagenforschung: Untersuchung der molekularen und zellulären Mechanismen der Alzheimer-Krankheit.
  • Diagnostik: Entwicklung neuer Methoden zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit.
  • Therapie: Erforschung neuer Medikamente und anderer Therapieansätze zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
  • Versorgungsforschung: Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

Aufklärung und Information

Die AFI bietet eine Vielzahl von kostenlosen Informationsmaterialien über die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzerkrankungen an. Diese Materialien richten sich an Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und die breite Öffentlichkeit. Ziel ist es, das Wissen über die Krankheit zu verbessern, Vorurteile abzubauen und Betroffenen und ihren Familien Unterstützung zu bieten.

AFi KiDS

Die AFI hat ein spezielles Informationsangebot für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren entwickelt, um ihnen die Alzheimer-Krankheit auf einfache und verständliche Weise zu erklären. AFi KiDS erklärt Kindern, wie das Gehirn funktioniert, wie Neues gelernt wird und wie sich Menschen durch Alzheimer verändern können. Die Inhalte sind bunt und positiv im Comic-Stil gestaltet und regen zum Gespräch an.

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Unterstützung der Alzheimer-Forschung

Die Alzheimer-Krankheit ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft. Um die Krankheit zu besiegen, ist es notwendig, die Forschung zu fördern und das Wissen über die Krankheit zu verbessern. Die AFI ist auf Spenden und Zustiftungen angewiesen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, hilft, die Forschung voranzutreiben und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Familien zu verbessern.

Spenden und Zustiftungen

Spenden und Zustiftungen an die AFI sind steuerlich absetzbar. Zustifter können Zuwendungen in den Grundstock der Stiftung leisten und diese Zuwendung als Sonderausgabenabzug geltend machen.

Ethisches Handeln

Die AFI trägt das Erbschaftssiegel und verpflichtet sich zu ethischen Richtlinien für das gemeinnützige Erbe. Die Stiftung orientiert sich an den "Grundsätzen Guter Stiftungspraxis" des Bundesverbands Deutscher Stiftungen.

Forschungsprojekte im Fokus

Die AFI und andere Organisationen wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) fördern eine Vielzahl von Forschungsprojekten, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Alzheimer-Krankheit befassen. Einige Beispiele sind:

  • CAP1 und CAP2 als therapeutische Ziele: Untersuchung der Rolle der Proteine CAP1 und CAP2 bei der Funktion erregender Synapsen und deren Potenzial als therapeutische Ziele bei der Alzheimer-Krankheit.
  • MIF als molekulare Schnittstelle: Erforschung des Macrophage Migration Inhibitory Factor (MIF) als molekulare Schnittstelle zwischen externen, entzündlichen Faktoren und der zellulären Pathologie der Alzheimer-Krankheit.
  • Einfluss des oralen Mikrobioms: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem oralen Mikrobiom und der Entstehung der Alzheimer-Demenz.
  • Diagnostischer Test auf Basis einer Stuhlanalyse: Entwicklung eines diagnostischen Tests für die Alzheimer-Krankheit auf der Grundlage der Analyse von Stuhlproben.
  • Früherkennung bei Demenz: Entwicklung neuer Testverfahren zur Früherkennung von Demenz, insbesondere bei Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen.
  • Erfassung von Alltagsbeeinträchtigungen: Entwicklung eines Instruments zur Erfassung von Alltagsbeeinträchtigungen aufgrund kognitiver Abbauprozesse.
  • Validierung der Checkliste für leichte Verhaltensbeeinträchtigungen (C-LVB): Validierung der C-LVB zur frühzeitigen Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Demenzrisiko.
  • DemTect Eye+Ear: Weiterentwicklung des DemTect-Verfahrens für Menschen mit sensorischen Einschränkungen.
  • Ernährungsintervention und Epigenetik: Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Umwelteinflüssen und (Epi-)Genetik zur Prävention von Demenzerkrankungen.
  • Demenzprävention durch Verbesserung der Hörgeräteversorgung (AD-HEARING): Nachweis, dass eine angepasste Versorgung mit Hörgeräten die geistige Leistungsfähigkeit verbessert.
  • Übersetzung, Evaluation und Dissemination des Dementia Isolation Toolkit (DIT-G): Übersetzung und Evaluation des DIT zur Förderung einer personzentrierten Isolation und Quarantäne von Bewohnern in Altenpflegeeinrichtungen.
  • EMPOR - Entwicklung eines Leitfadens für Gespräche zwischen Pflegefachpersonen und Angehörigen: Entwicklung eines Leitfadens für Gespräche zwischen Pflegefachpersonen und Angehörigen von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen.
  • Kognitive Stimulation in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung und Pilotierung eines 24-Stunden-Ansatzes zur kognitiven Stimulation von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen.
  • Sichere Orte? - Schutzkonzepte in Pflegeheimen für Demenzkranke: Entwicklung von Schutzkonzepten gegen Gewalt in der Pflege von Menschen mit Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen.
  • Optimierung der Medikation bei Heimbewohnern mit fortgeschrittener Demenz: Entwicklung eines Instruments zur Optimierung der Medikation von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen.
  • Harninkontinenz bei Demenzkranken in stationären Einrichtungen: Untersuchung der Häufigkeit von Inkontinenz und möglicher Einflussfaktoren in einer stationären Einrichtung.
  • Risiko-Management in stationären Altenpflegeeinrichtungen: Entwicklung eines Konzepts für ein gutes und kostengünstiges Risikomanagement in stationären Altenpflegeeinrichtungen.
  • Auswirkungen unterschiedlicher Wohnformen auf Demenzkranke: Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher Wohnformen auf das Wohlbefinden von Demenzkranken und die Entlastung ihrer Angehörigen.
  • BB-DARS: Blut-Biomarker-DrAinage-Reserve-Score: Identifizierung eines Blut-basierten Biomarkers zur Risikoabschätzung von Hirnblutungen und -ödemen im Rahmen medikamentöser Immuntherapien.
  • MagDeburger DrAinage-Reserve-Score: Entwicklung eines MRT-basierten Scores zur Vorhersage der perivaskulären zerebralen Drainage bei Patienten entlang des Alzheimer-Kontinuums.

Möglichkeiten der Unterstützung

Es gibt viele Möglichkeiten, die Arbeit der AFI und anderer Organisationen zur Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit zu unterstützen:

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  • Spenden: Geldspenden helfen, die Forschung voranzutreiben und die Aufklärung zu verbessern.
  • Zustiftungen: Zustiftungen erhöhen das Stiftungskapital und ermöglichen eine langfristige Förderung der Alzheimer-Forschung.
  • Ehrenamtliche Mitarbeit: Engagieren Sie sich ehrenamtlich in einer Alzheimer-Organisation.
  • Aufklärung: Teilen Sie Informationen über die Alzheimer-Krankheit mit Freunden und Familie.
  • Unterstützung von Betroffenen und ihren Familien: Bieten Sie Ihre Hilfe und Unterstützung an.

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