Stroboskop-Effekte und Epilepsie: Eine Warnung

Stroboskope sind in der Unterhaltungsindustrie weit verbreitet, von Diskotheken über Theater bis hin zu Musikfestivals. Sie erzeugen einen visuellen Effekt, der durch schnelle Lichtblitze entsteht. Obwohl dieser Effekt für viele Menschen harmlos ist, birgt er für eine bestimmte Gruppe ein potenzielles Risiko: Menschen mit photosensitiver Epilepsie. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren von Stroboskop-Effekten in Bezug auf Epilepsie, gibt Hinweise zur Risikominimierung und informiert über rechtliche Aspekte.

Was sind Stroboskop-Effekte?

Stroboskop-Effekte entstehen durch schnell aufeinanderfolgende Lichtimpulse. Die Frequenz dieser Impulse wird in Hertz (Hz) gemessen. Eine Frequenz von 1 Hz bedeutet, dass ein Lichtblitz pro Sekunde auftritt. Das menschliche Auge nimmt diese schnellen Lichtwechsel als Flimmern wahr, bis eine bestimmte Frequenz erreicht wird, die sogenannte Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF). Oberhalb dieser Frequenz nimmt das Auge das Licht als kontinuierlich wahr, obwohl es tatsächlich flackert.

Temporal Light Artefacts (TLA)

Temporal Light Artefacts (TLA) bezeichnen Wahrnehmungen, die auf zeitlichen Schwankungen der Helligkeit (Leuchtdichte) oder der spektralen Verteilung von Licht beruhen. Bei schnellen Bewegungen können spezielle visuelle Phänomene auftreten, wie der "Wagenradeffekt" oder der "Perlschnureffekt". Diese Effekte entstehen oft durch den Betrieb von Lichtquellen mit Wechselstrom, der Helligkeitsschwankungen verursacht. Um Flimmern bei LEDs zu vermeiden, ist eine konstante Stromversorgung über einen kurzen Zeitraum erforderlich. Beim Dimmen von LEDs kann es durch Pulsweitenmodulation (PWM) zu Flimmern kommen.

Das Risiko für Menschen mit photosensitiver Epilepsie

Photosensitive Epilepsie ist eine Form der Epilepsie, bei der Anfälle durch visuelle Reize ausgelöst werden können, insbesondere durch flackerndes Licht oder sich wiederholende Muster. Stroboskop-Effekte können bei Menschen mit dieser Erkrankung Anfälle auslösen. Die gefährlichste Frequenz für die Auslösung von Anfällen liegt typischerweise zwischen 15 und 25 Hz, also weit unterhalb der Flimmerfrequenzen, die bei Lampen auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung von photosensitiver Epilepsie betroffen ist und die meisten Betroffenen sich ihres Risikos bewusst sind.

Eine Kohortenstudie untersuchte den Zusammenhang zwischen Stroboskop-Effekten bei Electronic Dance Music (EDM)-Konzerten und epileptischen Anfällen. Die Studie ergab, dass bei Besuchern von EDM-Konzerten, die stroboskopischen Lichteffekten ausgesetzt waren, das Risiko für epileptische Anfälle signifikant erhöht war. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Stroboskoplicht im Dunkeln bei Personen mit Epilepsie Anfälle auslösen kann.

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Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Um das Risiko für Menschen mit photosensitiver Epilepsie zu minimieren, sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:

  • Warnhinweise: Veranstalter von Veranstaltungen mit Stroboskop-Effekten sollten gut sichtbare Warnhinweise anbringen, die auf die potenzielle Gefahr für Menschen mit photosensitiver Epilepsie hinweisen.
  • Information: Das Personal sollte über die Risiken von Stroboskop-Effekten und die entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen informiert sein.
  • Verantwortungsvoller Einsatz: Stroboskope sollten verantwortungsvoll eingesetzt werden, insbesondere in Bezug auf Frequenz, Intensität und Dauer der Lichtblitze. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Stroboskop-Effekte nicht zu aufdringlich wirken. Gegebenenfalls kann eine gedimmte Grundbeleuchtung hinzugefügt werden, um den Kontrast zu reduzieren.
  • Individuelle Verantwortung: Menschen mit photosensitiver Epilepsie sollten sich ihrer Erkrankung bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen, z. B. das Tragen einer Sonnenbrille oder das Vermeiden von Veranstaltungen mit Stroboskop-Effekten.

Rechtliche Aspekte

Die EU-Verordnung 2019/2020 zur Festlegung von Ökodesign-Anforderungen an Lichtquellen (mit Änderungsverordnung 2021/341/EU, Anhang IV) enthält erstmals Anforderungen, die Flimmern und Stroboskopeffekte bei LED-Lichtquellen, die direkt mit Strom aus dem öffentlichen Stromnetz betrieben werden können, begrenzen sollen. Die Anforderungen gelten seit dem 01.09.2021. Leuchtmittelhersteller sind zudem verpflichtet, ihre auf dem Markt befindlichen Produkte in einer EU weiten Datenbank, der European Product Database for Energy Labelling (EPREL) zu registrieren. Über einen QR-Code auf der Verpackung können die Verbraucherinnen und Verbraucher künftig zusätzliche Produktinformationen, darunter die Werte zu Flimmern und Stroboskopeffekten, abrufen.

Erfahrungen und Meinungen

Obwohl Stroboskope weit verbreitet sind, ist es relativ selten, dass sie tatsächlich epileptische Anfälle auslösen. Viele Menschen, die unter photosensitiver Epilepsie leiden, wissen um ihr Risiko und vermeiden entsprechende Situationen oder haben gelernt, damit umzugehen. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen Betroffene erst im Erwachsenenalter mit der Erkrankung konfrontiert werden.

Einige Lichttechniker berichten, dass sie noch nie erlebt haben, dass jemand durch Stroboskop-Effekte einen Anfall erlitten hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Gefahr nicht existiert. Es ist wichtig, das Risiko ernst zu nehmen und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Fazit

Stroboskop-Effekte können für Menschen mit photosensitiver Epilepsie ein potenzielles Risiko darstellen. Veranstalter von Veranstaltungen mit Stroboskop-Effekten sollten sich dieser Gefahr bewusst sein und entsprechende Warnhinweise anbringen und Vorsichtsmaßnahmen treffen. Menschen mit photosensitiver Epilepsie sollten sich ihrer Erkrankung bewusst sein und individuelle Vorsichtsmaßnahmen treffen. Durch die Beachtung dieser Hinweise und die Sensibilisierung für das Thema kann das Risiko minimiert werden.

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Eine App für Notfälle und den Alltag

Eine App bietet intuitive Bedienung für Notfälle und den Alltag und umfasst umfassende Sicherheitsfunktionen und Lichtoptionen. Sie ist ideal für Outdoor-Aktivitäten, Reisen und den Selbstschutz.

Vorteile:

  • Intuitive Bedienung für Notfälle und Alltag
  • Umfassende Sicherheitsfunktionen und Lichtoptionen
  • Perfekt für Outdoor, Reisen und Selbstschutz

Hinweise & Sicherheit:

  • Stroboskop-Warnung: Kann bei Photosensitivität/Epilepsie Anfälle auslösen. Nutze Stroboskop und Defence Modus verantwortungsvoll, nicht nahe anderen oder im Verkehr.
  • Defence Modus: Nur für Notsituationen. Kein Ersatz für behördliche Hilfe.
  • Technik: Volle Funktionalität mit Kamera-LED. Ohne Kamera-LED nutzt die App den Bildschirm für Lichtfunktionen.
  • Akku: Dauerhafte Nutzung kann die Batterie beanspruchen.

Rechtliches:

  • Keine Werbung.
  • Keine Datenerfassung.

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