Ein Taubheitsgefühl an der Stirn kann beunruhigend sein, ist aber oft harmlos. Es kann verschiedene Ursachen haben, von vorübergehenden Nervenreizungen bis hin zu ernsteren Erkrankungen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen für ein Taubheitsgefühl an der Stirn, wie man es behandelt und wann man einen Arzt aufsuchen sollte.
Ursachen für Taubheitsgefühl an der Stirn
Ein Taubheitsgefühl im Gesicht oder an der Stirn kann viele verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten:
Nervenreizungen
Eine Reizung des Trigeminusnervs, der für die Sensibilität im Gesicht verantwortlich ist, kann zu einem Taubheitsgefühl führen. Dies kann durch Entzündungen, Verspannungen oder sogar Zahnprobleme verursacht werden. Auch eine Schädigung der peripheren Nerven kann ein Taubheitsgefühl im Gesicht auslösen.
Stress und Verspannungen
Stress kann zu Muskelverspannungen im Nacken-, Kiefer- oder Schulterbereich führen. Diese Verspannungen können auf Nerven drücken und so ein Taubheitsgefühl an der Stirn auslösen. Stress führt regelmäßig zur Verspannung von Muskeln und auch zu Nervenverspannungen, die nicht nur ein unangenehmes Gefühl, sondern auch Kribbeln im Bereich des Kopfes oder Gesichts auslösen können.
Nährstoffmangel
Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, wie Vitamin B12, Magnesium, Folsäure oder Eisen, kann zu Nervenschäden und somit zu einem Taubheitsgefühl im Gesicht führen. Auch ein Kaliumüberschuss im Blut kann Missempfindungen verursachen.
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Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen können ebenfalls ein Taubheitsgefühl verursachen. Wenn die Blutgefäße verengt oder verstopft sind, kann das Blut nicht mehr ungehindert fließen und Teile des Körpers sind mit Nährstoffen, Mineralien und Sauerstoff unterversorgt.
Neurologische Erkrankungen
In einigen Fällen kann ein Taubheitsgefühl an der Stirn auch ein Symptom einer neurologischen Erkrankung wie Multipler Sklerose (MS), Parkinson oder Gürtelrose sein. Neurologische Erkrankungen können ebenfalls ein Kribbeln an unterschiedlichen Körperstellen auslösen. Auch Tumore oder hormonelle Störungen können in seltenen Fällen ein Kribbeln bedingen.
Andere Ursachen
Weitere mögliche Ursachen für ein Taubheitsgefühl an der Stirn sind:
- Unfall: Infolge eines Unfalls können Nerven eingeklemmt werden. Auch eine Gehirnerschütterung kann ein Kribbeln im Kopf auslösen, das mit Orientierungsproblemen und Schwindel einhergehen kann.
- Allergien: Beim Kribbeln im Gesicht kann es sich auch um eine Kontaktallergie handeln. Zeichen dafür sind ein Brennen, Kribbeln, Rötungen oder ein Taubheitsgefühl in Teilen des Mundes oder im gesamten Mundraum.
- Infektionen: Lippenherpes kann zu Kribbeln und Schmerzen im Gesicht führen. Auch ein beginnender Erkältungsschnupfen kann Jucken und Kribbeln im Gesicht sowie in der Nase verursachen.
- Migräne: Migräne kann sich bei einigen Betroffenen unter anderem durch ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Gesicht bemerkbar machen.
- Epilepsie: Abhängig von der Form der Epilepsie kann es sich um einfach-lokale oder um komplex-lokale Anfälle handeln, die mit einer Bewusstseinseintrübung einhergehen können.
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD): Wenn Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Mund, die Zähne oder das Gesicht ausstrahlen, kann die Ursache dafür auch in einer CMD begründet liegen.
Symptome, die mit einem Taubheitsgefühl an der Stirn einhergehen können
Ein Taubheitsgefühl an der Stirn kann von verschiedenen anderen Symptomen begleitet sein, je nach der zugrunde liegenden Ursache. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehören:
- Kribbeln oder Prickeln
- Schmerzen
- Juckreiz
- Muskelschwäche
- Schwindel
- Sehstörungen
- Sprachstörungen
- Kopfschmerzen
- Orientierungsprobleme
Diagnose
Um die Ursache für ein Taubheitsgefühl an der Stirn zu ermitteln, wird der Arzt zunächst eine gründliche Anamnese erheben und den Patienten körperlich untersuchen. Dabei wird er Fragen stellen wie:
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- Wann ist das Taubheitsgefühl zum ersten Mal aufgetreten?
- Hält das Taubheitsgefühl seitdem an oder verschwindet es zwischendurch wieder?
- Tritt das Taubheitsgefühl ein- oder beidseitig auf?
- Gibt es weitere Symptome?
- Gibt es Vorerkrankungen?
Je nach Verdacht kann der Arzt weitere Untersuchungen anordnen, wie zum Beispiel:
- Blutuntersuchung
- MRT (Magnetresonanztomographie)
- CT (Computertomographie)
- Elektroneurographie (ENG)
Behandlung
Die Behandlung eines Taubheitsgefühls an der Stirn richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Hier sind einige allgemeine Behandlungsmöglichkeiten:
- Entspannungstechniken: Bei stressbedingtem Kribbeln im Kopf und im Gesicht hilft Entspannung. Mit verschiedenen Techniken wie Yoga, Meditation oder autogenem Training kann man die Anspannung lösen und das Kribbeln lindern.
- Wärme: Wärme kann bei Muskelverspannungen helfen.
- Massage: Eine Massage kann ebenfalls Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung fördern.
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen kann helfen, einem Nährstoffmangel vorzubeugen. Die Apotheken-Umschau empfiehlt zudem, eventuellen Durchblutungs- und Nervenstörungen durch einen gesunden Lebensstil vorzubeugen: Mithilfe einer ausgewogenen Ernährung erhält der Körper alle wichtigen Nährstoffe.
- Medikamente: Je nach Ursache können Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika oder antivirale Medikamente erforderlich sein.
- Physiotherapie: Bei Nervenreizungen oder Verspannungen kann Physiotherapie helfen.
- Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, z. B. bei einem Bandscheibenvorfall oder einem Tumor.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Grundsätzlich gilt, dass man ärztlichen Rat einholen sollte, wenn das Kribbeln im Kopf nach einiger Zeit nicht wieder verschwindet. Einen Arzt sollte man auf jeden Fall aufsuchen, wenn das Kribbeln im Gesicht, auf der Kopfhaut oder im Nacken ohne erkennbaren Grund auftritt und mit Schmerzen im Gesicht verbunden ist. Halten diese Symptome an, kehren sie häufig wieder oder verschlimmern sich, ist das ebenfalls ein Grund, zeitnah zum Arzt zu gehen. Auch bei plötzlich auftretenden Taubheitsgefühlen, insbesondere wenn sie von Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen begleitet sind, sollte man sofort den Notruf wählen.
Was kann man selbst tun?
Neben der ärztlichen Behandlung gibt es auch einige Dinge, die man selbst tun kann, um ein Taubheitsgefühl an der Stirn zu lindern:
- Stress reduzieren: Stress kann Muskelverspannungen verstärken und das Taubheitsgefühl verschlimmern. Versuchen Sie, Stress abzubauen, indem Sie Entspannungstechniken anwenden, Sport treiben oder sich ausreichend Ruhe gönnen.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen ist wichtig für die Nervenfunktion. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12, Magnesium, Folsäure und Eisen.
- Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Durchblutung zu fördern.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Durchblutung zu verbessern und Muskelverspannungen zu lösen.
- Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin: Alkohol und Nikotin können die Durchblutung beeinträchtigen und Nervenschäden verursachen.
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