Schmerzen am Fußballen können die Lebensqualität erheblich einschränken und vielfältige Ursachen haben. Eine genaue Diagnose ist entscheidend für eine effiziente Therapie und dauerhafte Schmerzfreiheit. Lumedis in Frankfurt am Main hat sich auf die Diagnostik und konservative Therapie von Fußerkrankungen spezialisiert.
Was sind Schmerzen im Fußballen?
Schmerzen im Fußballen, auch Metatarsalgie genannt, sind Schmerzen, die im Bereich des Vorfußes auftreten, insbesondere unter den Köpfen der Mittelfußknochen. Diese Schmerzen können verschiedene Ursachen haben, von mechanischen Überlastungen bis hin zu strukturellen Veränderungen des Fußes.
Ursachen von Schmerzen im Fußballen
Die Ursachen für Schmerzen im Fußballen sind vielfältig:
- Fußfehlstellungen: Ein Spreizfuß führt dazu, dass das Quergewölbe des Fußes absinkt und mehr Druck auf die Mittelfußknochen ausgeübt wird.
- Schlechtes Schuhwerk: Schuhe mit hohen Absätzen oder unzureichender Dämpfung können die Belastung am Fußballen erhöhen und zu Reizungen führen.
- Nervenreizungen (Morton-Neuralgie): Die Morton-Neuralgie ist eine schmerzhafte Nervenreizung zwischen den Mittelfußknochen, meist zwischen dem dritten und vierten Zeh.
- Arthrose im Mittelfußbereich: Eine Gelenkentzündung der Mittelfußknochen kann zu Schmerzen am Fußballen führen, besonders bei fortgeschrittener Arthrose.
- Sesambeinentzündung: Eine Entzündung der Sesambeine, kleiner Knochen unter dem Großzehengrundgelenk, kann ebenfalls Schmerzen verursachen.
- Morbus Köhler II: Diese aseptische Knochennekrose betrifft vor allem den zweiten Mittelfußknochen bei Jugendlichen und verursacht Schmerzen und Schwellungen im Vorfuß.
Detaillierte Betrachtung der Ursachen
Spreizfuß
Ein Spreizfuß ist eine häufige Ursache für Schmerzen im Fußballen. Dabei weichen die Mittelfußköpfchen auseinander, wodurch sie unter vermehrter Belastung stehen. Die gleichmäßige Verteilung der Kräfte durch das Fußgewölbe ist aufgehoben. Ein Spreizfuß kann angeboren sein oder durch entzündliche Prozesse verursacht werden, die akut oder chronisch aufgrund rheumatischer Grunderkrankungen auftreten können. Typische Anzeichen sind Schwielen und auseinanderweichende Zehen, begleitet von starken Schmerzen unter dem Fuß, die sich auf Druckreize hin verstärken.
Ermüdungsbruch
Der Ermüdungsbruch, auch Stressfraktur genannt, ist eine spezielle Variante des überlastungsbedingten Knochenbruchs. Durch längere Überlastung und fehlende Regeneration kann sich das Knochenwachstum nicht an die zunehmende Belastung anpassen. Kleine Mikroläsionen gehen in einen röntgenologisch sichtbaren Bruch über. Ist der Knochen komplett gebrochen, spricht man von einer Marschfraktur. Typische Lokalisation ist der Mittelfuß, daher der Begriff Marschfraktur. Betroffen sind häufig Läufer und Wanderer, die sich körperlich zu sehr verausgabt haben, sowie Leistungssportler und Freizeitsportler, die ihr Trainingspensum nicht im gesunden Maß steigern. Symptomatisch ist eine Schwellung im Mittelfußbereich.
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Arthrose
Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der Knochen und Knorpel stufenweise zerstört werden. Im gesunden Zustand schützt eine Knorpelschicht die artikulierenden Knochen vor direkter Reibung. Bei Arthrose verformt sich der Knochen und die Knorpelschicht wird zerstört, wodurch Bewegungen schmerzhafter werden. Das Tarsometatarsalgelenk im Mittelfuß steht unter Dauerbelastung, und die Schmerzen strahlen in den Mittelfuß, den Fußballen und den Fußspann aus. Zu Beginn ist besonders der Anlaufschmerz kennzeichnend, der nach nächtlicher Ruhephase am Morgen auftritt. Auch ein Belastungsschmerz nach intensiver Bewegung ist typisch. Erst in späteren Verläufen kommen auch Schmerzen in Ruhe hinzu. Das Gelenk kann entzündlich angeschwollen sein. Fehlstellungen und Überlastungen durch Leistungssport oder Übergewicht können den Krankheitsprozess beschleunigen. Die Arthrose des großen Zehs wird Hallux rigidus genannt.
Morbus Köhler II
Morbus Köhler II ist eine Knochenerkrankung im Mittelfuß, die vor allem Mädchen in der Pubertät betrifft. Die Mittelfußknochen 2-4 werden durch eine unzureichende Blutzufuhr schrittweise zerstört. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Die Erkrankung geht mit Schmerzen mittig des Fußballens und im Vorfuß einher, begleitet von lokalen Schwellungen. Je nach Stadium ist die Symptomatik unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei akuten Symptomen kann ein Hackengang diagnostisch hilfreich sein.
Morton Neurom
Das Morton Neurom beschreibt eine schmerzhafte Verdickung der Nerven zwischen den Mittelfußknochen. Es handelt sich um eine gutartige Veränderung der Nervenscheide. Durch dauerhaften Druck auf die Nerven zwischen den Zehen verstärkt sich deren Gewebe, sodass lokale Knoten entstehen. Fußdeformitäten, vor allem ein Spreizfuß, können ursächlich für eine dauerhafte Reizung der Nerven sein und wirken so prädisponierend für ein Morton Neurom. Verstärkt wird die Kompression durch zu enges Schuhwerk. Die resultierenden Schmerzen sind stechend und treten akut auf, vor allem zwischen dem 3. und 4. Zeh, teilweise auch zwischen dem 2. und 3. Zehe am Fußballen. Besonders bei Belastungen intensivieren sie sich. Auch kann es zu Taubheitsgefühl und Sensibilitätsstörungen im Mittelfuß und Vorfußbereich kommen.
Begleitsymptome
Neben den Schmerzen können weitere Begleitsymptome auftreten:
- Schwellung im Mittelfußbereich: Diese ist vor allem auf entzündliche Prozesse oder Gefäßinstabilitäten zurückzuführen. Ursache einer Schwellung ist ein Flüssigkeitsaustritt aus dem Gefäß ins Gewebe, man spricht von einem Ödem.
- Brennen der Füße: Dies kann banale oder schwerwiegende Ursachen haben. Häufig tritt es nach kurzzeitiger Durchblutungsminderung auf, z. B. durch zu enges Schuhwerk. Differentialdiagnostisch besteht auch die Möglichkeit des Burning-Feet-Syndroms, das durch einen Vitaminmangel verursacht wird.
- Taubheitsgefühl im Fußballen: Dies deutet auf einen Defekt in der Weiterleitung von Nervensignalen hin. Durch Überreizung oder zu starke Kompression der Nerven werden die Berührungssignale nicht mehr korrekt weitergeleitet.
- Kribbelnde Füße: Diese treten vor allem bei Durchblutungsstörungen auf. Auch ein zu langes Überkreuzen der Oberschenkel im Sitzen kann kurzzeitig die Durchblutung erschweren und ein Kribbeln oder Brennen beim Lösen der Haltung verursachen.
- Entzündung am Fußballen: Diese ist meist ein Resultat aus Fehl- oder Überbelastung. Eine Überreizung führt im Verlauf zu einer Entzündung.
- Fehlverhornung: Hierbei handelt es sich um eine verfrühte, oft auch vermehrte Horn- und Schuppenbildung an spezifischen Druckpunkten der Haut, umgangssprachlich als "Hühnerauge" bekannt.
Diagnose
Die Diagnose von Schmerzen im Fußballen beginnt mit einer gründlichen Anamnese durch einen Orthopäden. Wichtig ist, die Lokalisation und Art des Schmerzes zu differenzieren. Bei andauernder Schmerzsymptomatik und sichtbarer Fehlstellung im Fuß ist häufig ein Spreizfuß ursächlich. Diagnostisch genügt hier oft das klinische Bild eines verbreiterten Vorfußes mit Schwielenbildung unter den Mittelfußknochen. Sollten die Schmerzen auch nach konservativer Behandlung bestehen, muss an einen Ermüdungsbruch gedacht werden, der sich nur durch radiologische Bildgebung sicher nachweisen lässt. Strahlen die Schmerzen vermehrt in die Zehenzwischenräume aus und werden von Sensibilitätsstörungen begleitet, könnte auch ein Morton Neurom vorliegen. Bei einer Plantarfasziitis hingegen strahlt der Schmerz von der Ferse ausgehend in den gesamten Fuß aus.
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Bildgebende Verfahren
- Röntgenbild: Die röntgenologische Untersuchung macht vor allem Veränderungen im Bereich des Knochens sichtbar. Dies ist einerseits bei Frakturen, andererseits bei degenerativen Veränderungen des Knochens wichtig.
- MRT: Bei der MRT-Diagnostik werden vor allem Weichteilläsionen exakter dargestellt.
Therapie
Lumedis hat sich auf die Behandlung von Schmerzen am Fußballen ohne Operation spezialisiert. Im ersten Schritt diagnostizieren die Fußspezialisten die Ursache des Schmerzes mit High-End-Methoden wie einer 3D-Druck-Ganganalyse. Durch Abstellen der Ursache können die Schmerzen im Fuß häufig behoben werden. In vielen Fällen helfen zielgerichtete und sehr effektive Übungen in kurzer Zeit.
Konservative Behandlung
Die erste Stufe der Behandlung sollte immer konservativ sein. Dazu gehören:
- Fußgymnastische Übungen: Diese stärken die Fußmuskulatur. Eine einfache Übung ist, ein Handtuch auf den Boden zu legen und zu versuchen, es mit den Zehen zu greifen.
- Schuhwerk überprüfen: Weiche oder harte Sohlen können je nach Beschwerdesymptomatik helfen.
- Einlagen: Spezielle orthopädische Einlagen sollen die Nerven im Mittel- und Vorfuß entlasten und können kurzfristig die Schmerzen lindern.
- Physiotherapie und Fußgymnastik: Dies kann hilfreich sein, wenn neben dem Fuß auch die Wade behandelt wird, die die Fußmuskulatur ansteuert.
- Kortison-Spritzen: Helfen Einlagen und ein verändertes Schuhwerk nicht, werden herkömmlicherweise Kortison-Spritzen empfohlen, die dafür sorgen sollen, dass der Nervenknoten abschwillt.
Operative Behandlung
Eine Operation ist die letzte Maßnahme des Behandlungskatalogs. Meistens wird in der Fußchirurgie das Nervengeschwulst über einen Schnitt am Fußrücken entfernt. Nach der Entfernung kann die betroffene Person schnell wieder laufen, muss aber zur Nachbehandlung in der Regel spezielle Schuhe zur Entlastung des Vorfußes (Vorfußentlastungsschuh) tragen.
Was kann man selbst tun?
- Dehnen der Fußsohle und Wade: Faszien brauchen eine gewisse Zeit, um nachzugeben. Der Prozess beginnt nach etwa 30 Sekunden und lässt sich nach 2 Minuten steigern.
- Faszien-Rollmassage: Mit einer Mini-Faszienkugel kann das Gewebe im Fuß spiralförmig ausgerollt werden, sodass sich Verklebungen lösen können und die Zwischenzellflüssigkeit wieder besser zirkuliert.
- Geeignete Schuhe tragen: Es ist wichtig, dass durch regelmäßiges Dehnen und die Faszien-Rollmassage hohe Spannungen im Gewebe heruntergefahren werden.
- Fußmuskulatur stärken: Eine einfache Übung ist, die Zehen in die Hand zu drücken, also zu beugen. Dabei darf keine Bewegung stattfinden, das heißt, die Dehnungsposition wird nicht verlassen, sondern lediglich dagegen gespannt.
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