Das Taubheitsgefühl im Fuß nach dem Skifahren ist ein weit verbreitetes Problem, das Skisportler jeden Alters und Könnens betrifft. Es kann verschiedene Ursachen haben und den Spaß am Skifahren erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen für dieses Phänomen und bietet praktische Tipps, wie man ihm entgegenwirken kann.
Ursachen für Taubheitsgefühl im Fuß nach dem Skifahren
Taubheitsgefühle in den Füßen, insbesondere nach dem Skifahren, können verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, die spezifischen Gründe zu identifizieren, um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.
Durchblutungsstörungen
Kalte Füße und Hände sind oft ein Zeichen dafür, dass die Durchblutung nicht optimal ist. Der Körper reagiert auf Kälte, indem er sich vor weiterem Auskühlen schützen möchte. Dies geschieht unter anderem durch die Verengung der Blutgefäße, die Blut in Hände und Füße befördern. Diese Verengung reduziert die Wärmezufuhr in die bereits kalte Umgebung der Extremitäten.
Druckstellen
Druckstellen können ebenfalls eine Ursache für kalte Füße sein, da sie die Durchblutung verschlechtern. Beim Skifahren entstehen Druckstellen häufig an den Füßen oder im Zehenbereich, insbesondere wenn das Setup im Schuhbereich nicht optimal ist. Ein gut sitzender und ausreichend warmer Skischuh schützt die Füße nicht nur, sondern erhöht auch die Performance.
Unpassende Skischuhe
Eine unpassend gewählte Skischuhgröße kann sowohl kalte Füße als auch Taubheitsgefühle verursachen. Sind die Schuhe zu klein oder zu schmal, mag sich das beim ersten Anziehen gut anfühlen, da es einen guten Halt verspricht. Sind sie jedoch zu groß, müssen sie für einen guten Halt sehr fest verschlossen werden. Der hohe Druck an den Schnallen kann zu Verformungen der Außenschale führen, die im Inneren Druckstellen verursachen. Auch zu eng verschlossene Schuhe können die Durchblutung behindern und somit zu kalten Füßen führen.
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Schlecht sitzende Skisocken und Skiunterwäsche
Auch andere Druckstellen können die Durchblutung im Fuß behindern. Dies kann an der Anatomie der Füße liegen, aber auch vermeidbare Ursachen wie schlecht sitzende Skisocken oder Skiunterwäsche können eine Rolle spielen. Falten, Nähte oder eine Skiunterhose, die faltenfrei über den Socken liegt, können Druckstellen verursachen.
Kamerad-Schnürschuh-Syndrom
Das Kamerad-Schnürschuh-Syndrom ist ein Engpasssyndrom, bei dem Druck auf die peripheren Nerven ausgeübt wird. Ein Fußnerv, genauer der Nervus suralis, wird komprimiert. Dies kann durch zu enge und harte Schuhe wie Skischuhe verursacht werden. Neben den äußeren, seitlichen Fußkanten können die Beschwerden entlang der Nervenbahnen auch bis zu den Sprunggelenken und ins Bein ziehen.
Vitamin-B12-Mangel
Ein Mangel an Vitamin B12 kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen in den Zehen führen. Dieses Vitamin ist wichtig für die Nervenfunktionen und die Bildung von Blutzellen. Da der Körper es nicht selbst produzieren kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden, insbesondere über tierische Produkte wie Fisch, Fleisch, Milch und Käse.
Diabetes
Bei Diabetespatienten können dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte zu Nervenschädigungen führen, einer sogenannten diabetischen Neuropathie. Diese kann sich durch Kribbeln, Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle äußern. Zusätzliche Risikofaktoren wie Nikotin, Alkohol, ungesunde Ernährung oder erhöhte Fettwerte können das Risiko einer diabetischen Nervenstörung erhöhen.
Weitere Ursachen
Neben den genannten Ursachen können auch andere Faktoren eine Rolle spielen:
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- Kälteempfindlichkeit: Manche Menschen neigen generell zu kalten Füßen und Händen.
- Mangelnde Bewegung: Bewegung fördert die Durchblutung.
- Dehydration: Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig für eine gute Durchblutung.
- Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße.
- Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente können die Durchblutung beeinträchtigen.
Was tun gegen Taubheitsgefühl im Fuß nach dem Skifahren?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Taubheitsgefühlen in den Füßen nach dem Skifahren vorzubeugen oder sie zu lindern.
Optimale Skibekleidung
Achten Sie darauf, dass Ihre Skibekleidung optimal auf die aktuellen Bedingungen und die jeweilige Bewegungsintensität abgestimmt ist. Ein frierender Körper gibt ungern Wärme nach außen ab. Das Zwiebelprinzip, also das Tragen mehrerer Schichten Kleidung, hat sich bewährt.
Passende Skischuhe
Die Wahl der richtigen Skischuhe ist entscheidend. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und nehmen Sie sich Zeit, um das ideale Modell zu finden. Achten Sie auf die richtige Größe und Passform, und lassen Sie die Schuhe gegebenenfalls individuell anpassen. Thermoverformbare Innenschuhe und passende Einlegesohlen können ebenfalls helfen.
Funktionelle Skisocken
Tragen Sie funktionelle Skisocken aus Merinowolle oder einem anderen atmungsaktiven Material. Achten Sie darauf, dass die Socken keine Falten werfen oder Nähte haben, die Druckstellen verursachen könnten. Skiunterhosen in 3/4-Länge können helfen, Druckstellen oberhalb des Skischuhs zu vermeiden.
Ausreichend Essen und Trinken
Hunger und Durst können dazu führen, dass man schneller friert. Achten Sie auf eine ausreichende Energiezufuhr und trinken Sie genügend. Ein Müsliriegel in der Jackentasche und eine Trinkflasche sind ideal. Alkohol ist jedoch keine gute Idee.
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Trockene Socken
Nässe verstärkt die Kältewirkung. Achten Sie darauf, dass Ihre Socken trocken sind. Trocknen Sie Skischuhe und -socken nach jedem Skitag ordentlich. Vermeiden Sie es, mit feuchten Socken in den Skischuh zu steigen.
Bewegung
Bewegung fördert die Durchblutung. Versuchen Sie, sich auch beim Skifahren ausreichend zu bewegen, zum Beispiel durch kleine Übungen oder kurze Pausen.
Beheizbare Elemente
Elektrische Heizungen in Handschuhen, Skischuhen, Skisocken oder Einlegesohlen können eine effektive Lösung sein. Chemische Wärmesohlen sind eine günstigere Alternative für gelegentliche oder extreme Kälte.
Fußpflege
Regelmäßige Fußpflege ist wichtig. Zu lange Zehennägel können die Belastung des Fußes verändern und zu Nervenstörungen führen. Massagen und Fußbäder können Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern.
Ärztliche Abklärung
Wenn das Taubheitsgefühl im Fuß nach dem Skifahren häufig auftritt oder über längere Zeit anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er kann die Ursache abklären und eine geeignete Behandlung empfehlen. Dies ist besonders wichtig für Diabetiker, da sie ein erhöhtes Risiko für Nervenschädigungen haben.
Spezifische Tipps für Skischuhe
- Größe: Der Skischuh sollte weder zu groß noch zu klein sein. Zwischen dem längsten Zeh und der Schuhspitze sollte etwa ein Finger breit Platz sein.
- Passform: Der Schuh sollte den Fuß fest umschließen, ohne Druckstellen zu verursachen.
- Anpassung: Lassen Sie den Schuh von einem Fachmann anpassen, um eine optimale Passform zu gewährleisten.
- Schnallen: Schließen Sie die Schnallen nicht zu fest, um die Durchblutung nicht zu behindern. Lockern Sie die Schnallen zwischendurch, zum Beispiel im Lift.
- Innenschuh: Achten Sie auf einen hochwertigen Innenschuh mit guter Isolationsfähigkeit.
- Einlegesohle: Eine Thermo-Einlegesohle kann die Isolation verbessern und den Fuß zusätzlich stützen.
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