Die Diagnose von Parkinson kann eine Herausforderung darstellen, da es keinen spezifischen Test zur Früherkennung gibt und die Symptome oft unspezifisch sind. Dennoch ermöglichen verschiedene Untersuchungen durch einen Neurologen, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen und die Diagnose zu sichern. Bei genetisch bedingtem Parkinson kann eine molekulargenetische Untersuchung hilfreich sein.
Diagnosekriterien für Parkinson
Die Diagnosekriterien der MDS (Movement Disorder Society) dienen als Leitfaden im klinischen Alltag, um die Diagnose Parkinson zu stellen. Diese Kriterien haben sich in den letzten Jahren in der Praxis durchgesetzt.
Kardinalsymptome
Für die Diagnose müssen die drei Kardinalsymptome vorliegen:
- Bradykinese: Verlangsamte Bewegungen
- Ruhetremor: Zittern in Ruhe
- Rigor: Muskelverspannungen, besonders am Handgelenk
Anschließend wird medizinisch untersucht, ob alle absoluten Ausschlusskriterien einer Parkinson-Erkrankung ausgeschlossen werden können. Erst dann kann man die Parkinson-Diagnose sichern oder zumindest als sehr wahrscheinlich annehmen.
Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte
Beim ersten Besuch erhebt der Neurologe oder die Neurologin im Gespräch mit dem Betroffenen oder den Angehörigen die Krankengeschichte (Anamnese). Dabei werden beispielsweise folgende Fragen gestellt:
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- Welche Symptome haben Sie an sich bemerkt?
- Seit wann besteht das Zittern (Tremor) der Hände/Beine?
- Hat der Betroffene das Gefühl, dass die Muskulatur ständig angespannt ist?
- Hat der Betroffene Schmerzen, etwa im Schulter- oder Nackenbereich?
- Fällt es dem Betroffenen schwer, beim Gehen das Gleichgewicht zu halten?
- Fallen feinmotorische Tätigkeiten (zum Beispiel ein Hemd zuknöpfen, schreiben) zunehmend schwer?
- Bestehen Probleme beim Schlafen?
- Hat sich der Geruchssinn verschlechtert?
- Wurde bei einem Angehörigen eine Parkinson-Erkrankung festgestellt?
- Nimmt der Betroffene Medikamente ein, beispielsweise aufgrund psychischer Probleme?
Körperliche und neurologische Untersuchung
Nach dem Anamnese-Gespräch folgen eine körperliche und eine neurologische Untersuchung. Dabei überprüft der Arzt die Funktion des Nervensystems, indem er beispielsweise die Reflexe, die Empfindsamkeit (Sensibilität) der Haut und die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke testet.
Bei den Tests achtet man besonders auf die typischen Symptome von Parkinson, wie verlangsamte Bewegungen, ein unsicheres Gangbild oder eine auffällige Gestik und Mimik. Auch das für Parkinson typische Zittern in Ruhe (Ruhe-Tremor) wird bei der körperlichen Untersuchung festgestellt.
Spezifische Tests zur Diagnoseabsicherung
Verschiedene Tests helfen dem Arzt, die Parkinson-Diagnose abzusichern:
- Pull-Test: Der Arzt prüft die Haltungskontrolle des Betroffenen, indem er leicht an dessen Schulter zieht.
- Pendel-Test: Der Arzt schüttelt die Arme des Betroffenen. Bei Menschen mit Parkinson ist die Pendel-Bewegung verringert.
- Wartenberg-Test: Der Arzt hebt den Kopf des Betroffenen in Rückenlage an und lässt ihn dann plötzlich los. Bei Menschen mit Parkinson-Syndrom fällt er nur langsam oder gar nicht zurück.
Parkinson-Test (L-Dopa-Test und Apomorphin-Test)
Um die Parkinson-Diagnose zu unterstützen, führt der Arzt manchmal den sogenannten L-Dopa-Test oder einen Apomorphin-Test durch. Dabei erhalten Betroffene einmalig die Dopamin-Vorstufe L-Dopa oder Apomorphin. Das sind beides Medikamente, die in der Therapie von Parkinson zum Einsatz kommen. Beim Parkinson-Syndrom bessern sich die Symptome manchmal schon kurz nach der Einnahme.
Besonders der Apomorphin-Test ist in der Parkinson-Diagnostik aber nur begrenzt aussagekräftig, da manche Menschen zwar Parkinson haben, aber nicht auf den Test ansprechen. Wegen dieser Probleme wird der Test nicht routinemäßig in der Parkinson-Diagnostik genutzt.
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Auch wenn der L-Dopa-Test manchmal auch bei anderen Erkrankungen positiv ausfällt, verbessert er die Diagnosegenauigkeit bei Parkinson. Das ist besonders dann der Fall, wenn man den Test langfristig durchführt. Mit Hilfe des L-Dopa-Tests kann die Arztpraxis prüfen, ob tatsächlich eine Parkinson-Erkrankung vorliegt. Dies ist der Fall, wenn sich die Beschwerden nach der Einnahme einer bestimmten Menge des Medikaments L-Dopa deutlich bessern - ein standardisierter Fragebogen für Patienten dokumentiert die Besserung des Krankheitsbildes. Der Test kann auch in späteren Krankheitsstadien durchgeführt werden.
Bildgebende Verfahren
Mithilfe der Computertomografie (CT) oder der Kernspintomografie (MRT) lässt sich das Gehirn bildlich darstellen. Das hilft dem Arzt, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, beispielsweise einen Hirn-Tumor.
Besonders ein MRT vom Kopf (cMRT) ist sinnvoll. Im Optimalfall sollte bei allen Betroffenen mit Verdacht auf Parkinson zu Beginn der Diagnosestellung ein cMRT durchgeführt werden. Damit kann man früh andere Diagnosen ausschließen. Bildgebende Testverfahren sind zu empfehlen, um andere neurologische Erkrankungen ausschließen zu können.
Eventuell führt der Arzt weitere Untersuchungen durch. Dazu gehört beispielsweise eine spezielle nuklearmedizinische Untersuchung: die SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography). Dem Patienten oder der Patientin wird dabei zuerst eine radioaktive Substanz gespritzt. Dadurch lassen sich genau die Nervenenden im Gehirn darstellen, die sich bei Parkinson zurückbilden.
Eine FDG-PET (18F-Fluordesoxyglucose-Positronenemissionstomografie) ist eine bildgebende Methode, bei der mithilfe eines Kontrastmittels besonders die Funktion und Struktur von Organen sichtbar werden. Die Untersuchung ist hochmodern. Mediziner setzen sie in der Parkinson-Diagnostik nur ein, wenn sie fast sicher sind, dass ein atypisches Parkinson-Syndrom vorliegt.
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Mithilfe der FDG-PET bewertet man vor allem, wie groß das Risiko für eine Parkinson-Demenz ist. Das ist allerdings nur von Bedeutung, wenn das Ergebnis eine therapeutische Konsequenz hat, also wenn man dann anders behandeln würde als ohne diese Bildgebung. „Nur aus Interesse“ kommt die Methode nicht zum Einsatz.
Weniger aufwändig und kostengünstiger ist die Ultraschall-Untersuchung des Gehirns (Transkranielle Sonografie, TCS). Sie hilft, eine Parkinson-Krankheit im Frühstadium zu erkennen und von anderen Erkrankungen (wie atypische Parkinson-Syndrome) abzugrenzen. Für diese Untersuchung muss der Arzt oder die Ärztin umfassende Erfahrungen besitzen, um das Ergebnis richtig interpretieren zu können.
Zur Feststellung eines Mangels an Dopamin gibt es heute ein geeignetes und mittlerweile breit verfügbares nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren. Die so genannte Dopamintransporter-SPECT, eine spezielle Form der Single-Photonen-Emissions-Computertomografie (SPECT), liefert den erforderlichen Nachweis. Nach Injektion einer sehr schwach radioaktiv markierten Substanz ist zu erkennen, ob es im Gehirn an einem bestimmten Eiweißstoff, dem so genannten Dopamintransporter, mangelt.
Mit ergänzenden nuklearmedizinischen Untersuchungen können sowohl der Stoffwechsel im Gehirn (sogenanntes FDG-PET) als auch die Dopamin-Bindungsstellen (sogenanntes DMFP-PET) im Gehirn dargestellt werden.
Die DAT-Scan Untersuchung, auch bekannt als Dopamintransporter-Scan, ist eine spezielle bildgebende Untersuchung, die in der Diagnose von Parkinson und anderen Bewegungsstörungen verwendet wird. Ein DAT-Scan wird typischerweise durchgeführt, um die Diagnose von Parkinson zu bestätigen.
Untersuchung bei genetisch bedingtem Parkinson
Die seltenen genetisch bedingten Formen von Parkinson lassen sich mit einer molekulargenetischen Untersuchung feststellen. Eine solche Untersuchung kommt in Betracht, wenn:
- die Betroffenen vor dem 50. Lebensjahr an Parkinson erkranken oder
- mindestens zwei Verwandte ersten Grades oder ein Verwandter ersten Grades und ein Verwandter zweiten Grades an Parkinson leiden.
In diesen Fällen liegt der Verdacht nahe, dass die Parkinson-Erkrankung durch eine genetische Veränderung verursacht wird. Auch wenn die Untersuchungen negativ ausfallen, ist die Beteiligung von Genen an der Parkinson-Krankheit noch möglich. Betroffene sollten sich dann mit einem neurogenetisch spezialisierten Neurologen oder einem Humangenetiker beraten.
Auch wenn man die Herkunft der Krankheit als genetisch identifiziert hat, ist eine sichere Vorhersage über die Lebensdauer, Lebensqualität und Ausprägung der Symptome nicht möglich. Auch die Therapie unterscheidet sich nicht von der Behandlung einer Parkinson-Krankheit mit anderen Ursachen.
Genetische Untersuchungen sind zwar im Rahmen der Parkinson-Diagnostik möglich, haben aber bislang keinen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf.
Differenzialdiagnose: Abgrenzung zu anderen Erkrankungen
Es ist wichtig, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Hierzu gehören:
- Symptomatischer Parkinsonismus: Ausgelöst durch Medikamente oder Stoffwechselkrankheiten.
- Atypische Parkinson-Syndrome: Erkrankungen, die zunächst auf Parkinson schließen lassen, aber andere Ursachen haben. Derartige Syndrome können vorliegen, wenn zusätzliche Symptome auftreten, die bei Parkinson fehlen, oder die übliche Parkinson-Medikation versagt.
Mit Hilfe entsprechender Untersuchungen kann die Arztpraxis feststellen, an welcher neurodegenerativen Erkrankung der Betroffene leidet. Dies ist wichtig, da Verlauf, Prognose und Therapie der einzelnen Krankheiten deutlich voneinander abweichen.
Nach dem heutigen Stand der Forschung gibt es neben dem Parkinson ohne erkennbare Ursache, auch "idiopathischer Parkinson" genannt, noch zwei andere, seltenere Erkrankungen, die ähnliche Symptome auslösen. Mit entsprechenden Untersuchungen kann die Arztpraxis feststellen, an welcher neurodegenerativen Erkrankung der Betroffene leidet.
Die Parkinson Diagnose bestimmt die Parkinsonform:
- Beim Idiopathischen Parkinson-Syndrom handelt es sich um die am häufigsten diagnostizierte Form von Parkinson. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass keine genaue Ursache für das plötzliche Absterben der Gehirnzellen gefunden wurde.
- Beim Symptomatischen Parkinsonsyndrom kann die Ursache für die Parkinsonerkrankung genauer bestimmt werden. Die Behandlung kann daher gezielt auf den diagnostizierten Auslöser ausgerichtet werden.
- Auch beim Atypischen Parkinsonsyndrom können Ursache und Auslöser ermittelt werden. Allerdings ist hier nicht nur der Teil des Gehirns betroffen, der maßgeblich für den Dopaminmangel zuständig ist (das Mittelhirn), sondern auch weitere Bereiche des Gehirns. Dies kann zu zusätzlichen Symptomen und Beschwerden führen, die über die Parkinson Symptome hinaus gehen.
Frühsymptome und Warnzeichen
Sobald Betroffene Frühsymptome des Parkinson an sich bemerken oder auch Angehörige Veränderungen feststellen, sollte möglichst bald ein Neurologe aufgesucht werden. Je früher die Arztpraxis entsprechende Untersuchungen einleiten kann, desto schneller können entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Gerade in der Frühdiagnostik wird auch ein Riechtest durchgeführt - ein wichtiges Indiz für eine mögliche Parkinson-Erkrankung, denn ein gestörtes Riechvermögen tritt meist schon vor motorischen Symptomen auf.
Es gibt aber einige Anzeichen und Symptome, die als Vorboten der Parkinson-Krankheit gelten können. Diese frühen Warnzeichen sind oft sehr unspezifisch. REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist eine Schlafstörung, bei der Personen im REM-Schlaf äußerst lebhaft träumen, indem sie sprechen, um sich treten oder schlagen.
Mögliche Frühsymptome bei Parkinson sind unter anderem spezielle Schlafstörungen, Blasen- und Darmstörungen, Riechstörungen und Stimmungsänderungen. Es wird von Beschwerden im Nacken- und Lendenwirbelbereich, aber auch von diffusen Rückenschmerzen berichtet. Bei einigen Patienten fällt auf, dass die Schrift immer kleiner und die Sprache leiser wird. Die Betroffenen klagen teilweise über Gehbeschwerden und schnelle Ermüdbarkeit.
Selbsttests und Checklisten
Im Internet werden verschiedene Parkinson-Selbsttests angeboten. Diese fragen beispielsweise ab, ob typische Symptome der Erkrankung vorliegen. Beachten Sie allerdings, dass diese Tests niemals einen Arztbesuch ersetzen. Die Diagnose Parkinson kann letztendlich nur ein Arzt oder eine Ärztin zuverlässig stellen.
Anhand der genannten Haupt- und Nebensymptome der Parkinson-Krankheit lässt sich eine Checkliste erstellen. Bitte beachten Sie, dass dieser Selbsttest niemals den Besuch beim Arzt ersetzt. Die Diagnostik von Parkinson gehört in die Hände von Experten.
Der ärztliche Beirat der Deutschen Parkinson Vereinigung hat eine Liste mit möglichen Frühsymptomen des Krankheitsbildes herausgegeben. Wenn Sie bei diesem Selbsttest mehr als drei Fragen mit „ja“ beantworten, könnten dies erste Anzeichen für eine zugrundeliegende Parkinson-Erkrankung sein. Bitte beachten Sie, dass es sich bei dieser Liste um mögliche Frühsymptome handelt. Die Tatsache, dass Sie im Rahmen eines solchen Selbsttests drei oder mehr Fragen mit ja beantworten, bedeutet keineswegs automatisch: Ich habe Parkinson! So wird z. B. insbesondere beim Zittern einer Hand relativ häufig an ein Parkinson-Syndrom gedacht. Dabei kann es sich aber auch nur um ein „Alterszittern“ handeln, das mit der Erkrankung Parkinson überhaupt nichts zu tun. Andererseits kann das Symptom „Zittern“ auch während des gesamten Krankheitsverlaufs fehlen. Bei 10% der Parkinson-Kranken tritt es überhaupt nicht auf. Die Diagnose bleibt also schwierig und erfordert die sorgsame Abklärung durch den Arzt.
Schwierigkeiten bei der Diagnose
Eine zweifelsfreie Parkinson-Diagnose kann sich manchmal schwer stellen lassen, da verschiedene Erkrankungen ähnliche Symptome hervorrufen. Für die Diagnostik sind die vorgenannten diagnostischen Maßnahmen deshalb unerlässlich. Die große Schwierigkeit bei der Diagnose eines Parkinson-Syndroms besteht darin, dass die Erkrankung in vielen Fällen schon fortgeschritten ist, ehe überhaupt eindeutige Symptome auftreten. Viele Nebensymptome wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder Schmerzen, die durchaus Hinweise auf eines der Parkinson-Syndrome geben können, werden in vielen Fällen zunächst einzeln diagnostiziert.
Der Arzt wird die Diagnose stellen, wenn alle anderen möglichen Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden können.
Parkinsonoid: Parkinson-Symptome, aber kein Parkinson
Der Begriff „Parkinsonoid“ bezieht sich auf einen Zustand oder eine Gruppe von Symptomen, die denen der Parkinson-Krankheit ähneln, aber durch andere Ursachen bedingt sind. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit einem Facharzt sprechen, der unter anderem auf Parkinson-Erkrankungen spezialisiert ist.
Die Rolle des Neurologen
Bei neuen Beschwerden oder sonstigen Auffälligkeiten, können Sie zunächst immer Ihren Hausarzt aufsuchen. Liegt der Verdacht bei Parkinson oder sonstigen Erkrankungen des Nervensystems, sind Fachärzte für Neurologie mit Spezialwissen im Bereich Bewegungsstörungen die richtige Adresse. Bei Verdacht auf Vorliegen einer Parkinson Krankheit ist unser qualifizierter Neurologe Ihr Spezialist und wichtiger Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Erkrankung. Mit seinem Wissen steht er Ihnen und Ihren Angehörigen gern zur Seite.
Schildern Sie Ihrer behandelnden Arztpraxis im Detail, welche Veränderungen oder Auffälligkeiten Ihnen an sich selbst aufgefallen sind. Schildern Sie, ob und welche Schwierigkeiten beim Verrichten von alltäglichen Abläufen, z. B. Ein gutes Zusammenspiel von Arztpraxis und Patient ist die Basis für eine frühe und sichere Diagnose. Versuchen Sie auch, frühzeitig mit Ihrer Arztpraxis über Ihre Ängste in Bezug auf das neue Leben mit Parkinson zu sprechen.
Die Zukunft der Parkinson-Diagnostik
Im Rahmen der PPMI-Studie (der Parkinson’s Progression Markers Initiative, der von der Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF), geförderten, weltweit größten Parkinson-Biomarker-Studie) ist es gelungen, anhand eines biologischen Testes die Erkrankung nachzuweisen, noch bevor erste Symptome auftreten.
Mit dem neuen Test, dem so genannten Alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay (αSyn-SAA), konnte das bei Parkinson fehlgefaltete Protein Alpha-Synuclein im Nervenwasser der Studienteilnehmer*innen nachgewiesen werden.
Bei insgesamt 88 Prozent der Teilnehmenden mit einer Diagnose konnte die Methode Parkinson nachweisen. Bei Personen, bei denen es keine bekannte genetische Vorbelastung gab, hatten 93 Prozent ein positives αSyn-SAA-Ergebnis. Bei Personen mit Vorerkrankungen schwankten die positiven Testergebnisse dagegen zwischen 96 Prozent und 68 Prozent. Das stärkste Symptom bei einem positiven Test war den unterschiedlichen Gruppen jedoch gemein: der Verlust des Geruchssinns.
Von den Teilnehmenden wurden Proben ihres Nervenwassers genommen. Das ist eine Flüssigkeit, die im zentralen Nervensystem, im Hirn und Rückenmark, vorkommt. Diese Methode ist gleichzeitig auch die Schwachstelle des Tests. Einfacher jedoch wäre ein solches Verfahren für Biomarker im Blut. Einen solchen Bluttest zu entwickeln oder einen Nasenabstrich zur frühen Diagnosestellung zu finden, ist die große Hoffnung der Neurologin aus Kassel.