Im Bereich der Hand treten häufig Schmerzzustände auf, die durch Überlastung entstehen und vom Unterarm in die Handregion ausstrahlen. Begriffe wie Überbein (Ganglion), Fingerarthrose oder Rhizarthrose (Arthrose des Daumensattelgelenkes) sind vielen Patienten bekannt. Es ist wichtig, diese Schmerzzustände von Gelenkerkrankungen und übertragenen Beschwerden abzugrenzen.
Engpasssyndrome mit Beschwerden, insbesondere nachts, unter Einbeziehung der ersten drei Finger sind typisch für das Karpaltunnelsyndrom. Es kann schnell zu einer anfänglichen Schädigung der muskulären Ursprungsstellen am Übergang zum Knochen kommen, die nicht unbedingt durch eine einzelne Situation, sondern auch als wiederholte kleine Überlastungsschäden zu Reizzuständen und Entzündungen mit Weichteilschwellung und somit zu Beschwerden führen kann. Häufig sind die stabilisierenden Strukturen, wie Bänder, Sehnen und die Muskulatur beteiligt. Die Sehnenscheiden (meist in der Nähe zum Handgelenk) sind oft begleitend mitbetroffen. Reizzustände des Knochens können in Form eines Knochenödems auftreten.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion, umgangssprachlich auch Überbein genannt, ist ein Knubbel unter der Haut. Oft tritt es am Handgelenk auf, kann aber auch am Finger, Fuß oder Knie vorkommen. Es handelt sich um eine gutartige Wucherung, die in der Regel in der Nähe von Gelenken sitzt. Ganglien wachsen normalerweise direkt unter der Haut, aber manche liegen auch versteckt (okkulte Ganglien). In der Regel sind Ganglien erbsen- bis kirschgroß und lassen sich nicht verschieben, weil sie mit der Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide verbunden sind, an der sie sich gebildet haben. Diese Verbindung wird Stiel genannt. Unter Belastung vergrößern sie sich oft und werden in Ruhe wieder kleiner, denn die Flüssigkeit kann durch die Verbindung zwischen dem Hohlraum der Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide und dem Ganglion hin- und herströmen.
Ganglien treten häufig auf, vor allem bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Meist sind die Handgelenke, Hände oder Finger betroffen. Die Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist nicht ganz klar. Vermutlich spielt - ähnlich wie bei einer Sehnenscheidenentzündung - Überlastung und chronische Reizung eine Rolle. Es wird vermutet, dass dadurch zu viel Synovialflüssigkeit produziert wird und die zähe Flüssigkeit sich in einer Ausstülpung sammelt. Synovialflüssigkeit ist die Flüssigkeit, die als eine Art Schmiere in den Gelenken und Sehnenscheiden sitzt. Daher wird ein Ganglion medizinisch auch Synovialzyste genannt.
Ganglien sind gutartige Wucherungen, die nicht zu Krebs entarten. Oft verursachen sie auch keine Beschwerden. Dennoch sind Schmerzen und Kraftlosigkeit der Hand, Funktionseinschränkungen, aber auch Missempfindungen durch das Ganglion möglich. Nicht selten sind Betroffene besorgt, dass es sich bei dem Knubbel unter der Haut um einen bösartigen Tumor handelt. Um eine gefährliche Erkrankung auszuschließen, ist eine genaue Diagnose wichtig.
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Symptome und Diagnose
In den meisten Fällen verursacht ein Ganglion keine Beschwerden und wird lediglich als kosmetisch störend empfunden. In einigen Fällen können jedoch Schmerzen auftreten, insbesondere bei Belastung, die bis in den Ellenbogen oder sogar den Oberarm ausstrahlen können. Wenn das Ganglion sehr groß ist und auf nahegelegene Nerven drückt, kann es zu Kribbeln, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühlen kommen.
Die Diagnose eines Ganglions erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Der Arzt tastet die Schwellung vorsichtig ab und kann oft schon durch die typische Konsistenz und Lage ein Ganglion erkennen. Bei sehr kleinen oder versteckt liegenden Ganglien kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein. In seltenen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT eingesetzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Therapieansätze bei Ganglion
Konservative Behandlung
Oft verschwindet ein Ganglion von selbst. In diesem Fall reicht es aus, abzuwarten und das Gelenk zu schonen. Kühlung oder ein abschwellender Salbenverband können zusätzlich helfen. Auch frei verkäufliche Mittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, sollten aber nur nach Packungsbeilage eingenommen werden.
Zur ersten Schmerzlinderung eignen sich Schmerzgels und -salben mit dem Wirkstoff Ibuprofen oder Diclofenac sowie pflanzliche und homöopathische Mittel wie Traumeel-, Arnica- oder Kytta-Salbe; sie wirken zusätzlich angenehm kühlend - diesen kühlenden Effekt kann man bei akuten Problemen durch Kühlpacks unterstützen. Bei akuten Handgelenks-/Fingerschmerzen können neben ruhigstellenden Schienen oder Orthese/ Bandagen Entlastung bringen und unterstützend z.B. die Wirkstoffe Ibuprofen oder Diclofenac als Tabletten eingenommen werden. Sie sollten Sie allerdings mit Vorsicht und nur über wenige Tage anwenden.
Traumeel Salbe: Eine Option bei Ganglion?
Traumeel ist ein homöopathisches Komplexpräparat, das 12 pflanzliche und 2 mineralische Bestandteile enthält. Es wird seit fast 50 Jahren bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie in der Sportmedizin angewendet.
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Traumeel wird insbesondere bei Verstauchungen und Verrenkungen, Prellungen, Blut- und Gelenkergüssen, Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen, Arthrosen der Hüft-, Knie- und kleinen Gelenke sowie beim Tennisarm eingesetzt. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Gel, Salbe, Tropfen oder Injektionslösung.
Die einzigartige Wirkstoffkombination aus 14 natürlichen Inhaltsstoffen, wie Arnika, Calendula, Hamamelis und Beinwell macht die Wirkung von Traumeel® S aus. Traumeel entfaltet seine immunregulierende sowie antiödematöse und antiexsudative Wirkung besonders gut bei einer Injetktionsbehandlung. So wird eine Hemmung des Austretens von Zellen und schädlichen Flüssigkeiten in das umliegende Gewebe bewerkstelligt.
Renommierte wissenschaftliche Untersuchungen - z.B. von den Professoren Böhmer und Ambrus - konnten bei Sprunggelenksverrenkungen und anderen Sportverletzungen von Muskeln, Sehnen, Gelenken sowie des Skeletts bei Einnahme von Traumeel einen signifikant schnelleren Heilungsverlauf, eine größer Reduktion der Schwellung und eine deutlich schnellere Schmerzreduktion im Verglich zur Einnahme eines Placebos nachweisen.
Anwendungsgebiete: Traumeel ist ein registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe eines therapeutischen Anwendungsgebiets.
Hinweis: Traumeel Salbe enthält Cetylstearylalkohol.
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Weitere Behandlungsmöglichkeiten
- Punktion: Dabei wird das Ganglion mit einer Hohlnadel punktiert und die Flüssigkeit abgesaugt. Da nur die Flüssigkeit, nicht aber die Kapsel entfernt wird, ist die Rückfallquote hierbei jedoch relativ hoch (bis zu 50 %).
- Operative Entfernung: Vor allem länger bestehende, immer wieder auftretende oder große Ganglien sollten operativ entfernt werden. Der Eingriff kann offen oder arthroskopisch erfolgen und wird meist ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt.
Insbesondere bei hartnäckigen Symptomen eignen sich die moderne Therapieformen wie die Stoßwellentherapie (fokussierte Stoßwellentherapie, Trigger-Stoßwellentherapie) zur Behandlung der Muskulatur und der muskulären Ursprungsstellen am Knochen sowie eine sogenannte Stammzellentherapie (ACP - PRP) nach Entnahme von Eigenblut: hierbei werden körpereigene Wirkstoffe aus dem Eigenblut isoliert und an die schmerzhaften Bereiche als Injektion verabreicht, um so die Durchblutung, den Entzündungsablauf sowie den Stoffwechsel und letztendlich dem Schmerz zu beeinflussen. Im Bereich der kleinen Gelenke hat sich sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzzuständen die Lasertherapie bewährt.
Sollte es doch zu einer Operation kommen: Fachärzte für Orthopädie betreuen Sie während des gesamten Ablaufs von der ersten Untersuchung bis hin zur letzten Nachbehandlung. Sie können mit Ihnen den Nutzen solcher Eingriffe diskutieren.
Was Sie selbst tun können
- Schonung: Vermeiden Sie Überlastung des betroffenen Gelenks.
- Dehn- und Entspannungsübungen: Regelmäßige Übungen können helfen, die Gelenke zu entlasten und die Muskulatur zu stärken.
- Ergonomie: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes, insbesondere wenn Sie viel am Computer arbeiten.
- Passende Schuhe: Bei Ganglien im Fußbereich sind gut passende, nicht drückende Schuhe wichtig.