Übungen bei Nervenschmerzen im Fuß: Ursachen, Behandlung und Linderung

Nervenschmerzen im Fuß können eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen. Sie können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden und sich auf unterschiedliche Weise äußern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß, einschließlich spezifischer Übungen zur Linderung der Beschwerden.

Ursachen von Nervenschmerzen im Fuß

Nervenschmerzen im Fuß können vielfältige Ursachen haben. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren, um eine gezielte Behandlung einzuleiten. Häufige Ursachen sind:

  • Morton Neurom: Eine Verdickung des Mittelfußnervs, meist zwischen dem 3. und 4. Zeh, seltener zwischen dem 2. und 3. Zeh. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer, was oft mit dem häufigeren Auftreten eines Spreizfußes zusammenhängt. Das Morton Neurom entsteht meist vor dem Hintergrund eines Spreizfußes, der durch ein durchgetretenes vorderes Fußgewölbe entsteht. Die Mittelfußknochen sind durch die Spreizfußfehlstellung verlagert und zeigen fächerförmig nach außen, was zu einem stärkeren Druck auf die Nerven an der Fußsohle führt.
  • Polyneuropathie: Eine Erkrankung, die mehrere periphere Nerven im Körper betrifft und Nervenschäden verursacht. Sie kann Empfindlichkeiten gegenüber Berührung oder Druck im Fuß verursachen und zu Muskelschwäche führen.
  • Spinalkanalstenose oder Neuroforamenstenose der Lendenwirbelsäule (LWS): Verengungen im Wirbelkanal oder den Nervenöffnungen der Wirbel können zu Druck auf die Nervenwurzeln führen, die zum Fuß verlaufen.
  • Vitamin-B-Mangel: Insbesondere ein Mangel an Vitamin B12 kann zu peripherer Neuropathie und Nervenschmerzen im Fuß führen.
  • Verletzungen: Unfälle, Stürze, Überlastungen, Verstauchungen oder Brüche können Nerven im Fuß schädigen oder quetschen.
  • Tarsaltunnelsyndrom: Eine Kompression des Tibialisnervs im Tarsaltunnel im Fuß.
  • Vaskuläre Erkrankungen: Erkrankungen, die die Blutgefäße beeinflussen, können die Blutversorgung der Nerven beeinträchtigen und Nervenschmerzen verursachen.
  • Diabetes mellitus: Kann zu Nervenschäden führen, bekannt als diabetische Neuropathie, die Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Fuß verursacht. Hohe Blutzuckerspiegel über längere Zeit können die Nerven schädigen.

Symptome von Nervenschmerzen im Fuß

Nervenschmerzen im Fuß können sich auf unterschiedliche Weise äußern. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Brennende Schmerzen
  • Plötzliche, stechende oder blitzartige elektrische Impulse
  • Kribbeln, Prickeln oder Ameisenlaufen
  • Taubheit oder ein Gefühl von "eingeschlafenen" Füßen
  • Erhöhte Empfindlichkeit auf Druck oder Berührung

Die Schmerzen können sich nachts verstärken, da sich die Körperhaltung während des Schlafs ändert und der Druck auf bestimmte Nerven erhöht werden kann. Zudem können entzündete Nerven in Ruhephasen stärker schmerzen.

Diagnose von Nervenschmerzen im Fuß

Die Diagnose von Nervenschmerzen im Fuß erfordert eine sorgfältige Untersuchung durch einen Arzt. Dieser beginnt typischerweise mit einer ausführlichen Befragung Ihrer Symptome und Ihrer Krankengeschichte. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

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  • Klinische Untersuchung: Der Arzt untersucht den Fuß auf Druckschmerzhaftigkeit, Bewegungseinschränkungen und andere Auffälligkeiten. Beim Morton Neurom kann der Arzt das Neurom zwischen den Mittelfußknochen ertasten und einen spezifischen Druckschmerz auslösen (Mulder-Zeichen).
  • Neurologische Untersuchung: Überprüfung der Sensibilität, Reflexe und Muskelkraft im Fuß.
  • Elektromyographie (EMG) und Nervenleitgeschwindigkeitstests: Zur Bestimmung des Ausmaßes und der Art der Nervenschädigung.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Zur Beurteilung von Entzündungen, Infektionen, Tumoren oder Geschwülsten im Fuß und zur Identifizierung der Ursache für Nerven- oder Gefäßprobleme. Die MRT kann das Morton Neurom darstellen und seine Größe bestimmen, wird aber auch häufig übersehen.

Konservative Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß

Die Therapie des Morton Neuroms erfolgt in der Hauptsache konservativ, d. h. ohne chirurgischen Eingriff. Im Vordergrund steht, den Druck auf die Nerven zu verringern, um die Rückbildung des Morton Neuroms zu fördern.

  • Schuhwerk: Weite Schuhe, die das Quergewölbe unterstützen und den Zehen genügend Raum lassen. Spezielle entlastende Vorfußschuhe können ebenfalls hilfreich sein.
  • Einlagen: Spezielle Einlagen, die das Quergewölbe (Fußgewölbe) unterstützen und dadurch die Nerven entlasten.
  • Physiotherapie und Fußgymnastik: Stoffwechselfördernde, detonisierende und schmerzlindernde manuelle Techniken können die kompressionsbedingte Schwellung des Morton Neuroms abheilen lassen. Eine intensive Physiotherapie und Fußgymnastik bezieht auch die Wadenmuskulatur ein.
  • Injektionen: Gezielte Injektionen mit Schmerzmittel an die Nervenenden können eine Besserung der Beschwerden bewirken.

Übungen bei Nervenschmerzen im Fuß

Fußübungen sind ein wichtiger Bestandteil der konservativen Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß. Sie können helfen, die Fußmuskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern.

Allgemeine Fußübungen

  • Zehenstände: Auf die Zehenspitzen stellen und diese Position einige Sekunden halten. Mehrmals wiederholen.
  • Fersenstände: Auf die Fersen stellen und die Zehen anheben. Diese Position einige Sekunden halten. Mehrmals wiederholen.
  • Zehen krallen: Die Zehen krallen und wieder strecken. Mehrmals wiederholen.
  • Zehen spreizen: Die Zehen spreizen und wieder zusammenziehen. Mehrmals wiederholen.
  • Fußkreisen: Die Füße im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn kreisen. Mehrmals wiederholen.
  • Fußwippen: Die Füße von der Ferse zu den Zehen und zurück wippen. Mehrmals wiederholen.

Spezifische Übungen bei Morton Neurom

  • Mobilisation des Quergewölbes:
    • Ausgangsstellung: Sitz auf dem Boden oder einem Stuhl.
    • Durchführung: Einen sanften Druck in der Mitte der Fußsohle ausüben.
    • Wiederholung: 10-mal rhythmisch und leicht pro betroffenem Fuß. 2-3 Sätze mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.
  • Aufrichten des Quergewölbes:
    • Ausgangsstellung: Sitz auf dem Boden oder Stuhl.
    • Durchführung: Formen Sie mit der Hand das Quergewölbe. Lassen Sie nun die Hand langsam los und halten Sie das Quergewölbe weiter aufrecht.
    • Wiederholung: 10-mal pro betroffenem Fuß. 3 Sätze mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.
  • Umschließen eines Balls mit dem Zehenballen:
    • Ausgangsstellung: Sitz oder Stand.
    • Durchführung: Modellieren Sie Ihren Groß- und Kleinzehenballen sanft um den Ball. Sie sehen jetzt, dass die Grundgelenke der Zehen einen C-Bogen bilden. Quergewölbe. schweben.
    • Wiederholung: 10-mal pro betroffenem Fuß. 3 Sätze mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.
  • Aktivierung des Quergewölbes beim Gehen:
    • Ausgangsstellung: Stand, der betroffene Fuß steht weit hinten.
    • Durchführung: Fuß schwungvoll nach vorne bringen: Achten Sie darauf, dass die Zehengrundgelenke gebeugt sind, ohne dass die Zehen krallen.
    • Wiederholung: 15-mal pro betroffenem Fuß. 3 Sätze mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.

Übung mit Gymnastikband

  • Fuß nach unten drücken:
    • Ausgangsstellung: Sitzen Sie auf einem Stuhl. Der Fuß ist auf den Außenrand gekippt.
    • Durchführung: Das Großzehengrundgelenk mit dem Gymnastikband fixieren. Fuß gegen den Widerstand des Bandes zum Boden drücken. Bringen Sie den Fuß zurück in die Ausgangsposition.
    • Wiederholung: 10-mal pro betroffenem Fuß. 3 Sätze mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.

Weitere Übungen

  • Dehnübungen für die Wadenmuskulatur: Wall-Stretching oder Yoga-Posen wie der Herabschauende Hund.
  • Fußrollen mit einem Massageball oder einer Flasche: Zur Entspannung der Muskeln und Förderung der Durchblutung.
  • Greifübungen: Kleine Gegenstände mit den Zehen aufheben.
  • Handtuchübung: Ein Handtuch mit den Zehen aufnehmen.
  • Gleichgewichtsübungen: Zur Stärkung der Fuß- und Beinmuskulatur.
  • Leichte aerobe Aktivitäten: Gehen, Schwimmen oder Radfahren zur Förderung der Durchblutung.

Medikamentöse Behandlung von Nervenschmerzen

Zur Behandlung von Nervenschmerzen werden verschiedene Medikamente eingesetzt:

  • Gabapentin und Pregabalin: Antikonvulsiva, die die Übererregbarkeit von Nervenzellen reduzieren.
  • Carbamazepin: Ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt wurde, jedoch auch bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird.
  • Topische Behandlungen: Cremes und Salben mit Capsaicin oder Lidocain für direkte Schmerzlinderung.
  • Johanniskrautöl: Pflanzliches Mittel mit entzündungshemmenden und möglicherweise schmerzlindernden Eigenschaften.

Operative Behandlung von Nervenschmerzen im Fuß

Wenn die konservative Behandlung nicht ausreichend hilft, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Nervenerhaltende Operationen

  • Neurolyse oder Dekompression: Weitung des Bandes zwischen den Mittelfußknochen (Ligamentum intermetatarsale) oder Umstellung der Zehenknochen (Metatarsalknochen) durch eine minimalinvasive Osteotomie.
  • Nervenentlastung: Bei Morton Neurom durch Umstellung der Mittelfußknochen.

Nervenentfernung (Neurektomie)

  • Wird durchgeführt, wenn die Schwellung des Morton Neuroms zu groß ist, um sie minimalinvasiv zu behandeln.
  • Kann zu einem Rezidiv der Morton Neuralgie führen, wenn sich Narbengewebe bildet oder die Nervenenden sich entzünden und schmerzhaft anschwellen.

Hausmittel gegen Nervenschmerzen im Fuß

Einige Hausmittel können zur Linderung von Nervenschmerzen im Fuß beitragen:

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  • Gelsemium: Ein homöopathisches Mittel, das gelegentlich zur Linderung von Schmerzen und Stress eingesetzt wird.
  • Aconit: Ein homöopathisches Mittel, das bei plötzlich auftretenden Schmerzen, die mit Angst oder Schock einhergehen, angewendet wird.

Prognose von Nervenschmerzen im Fuß

Die Heilungsdauer und Prognose von Nervenschmerzen im Fuß variieren je nach Ursache und Schweregrad der Schädigung. In einigen Fällen können die Beschwerden vorübergehend sein und sich innerhalb weniger Wochen oder Monate verbessern. Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Polyneuropathie können die Schmerzen jedoch langfristig bestehen bleiben. Die Behandlung kann Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern, aber eine vollständige Heilung ist möglicherweise nicht immer möglich.

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