Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das schwere Schäden im Gehirn verursachen kann und oft mit neurologischen Ausfällen einhergeht. Es handelt sich um eine massive Beeinträchtigung des Körpers, deren Auswirkungen je nach betroffener Gehirnseite variieren. Die frühzeitige Vorsorge ist daher von entscheidender Bedeutung.
Was ist ein Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Störung der Durchblutung im Gehirn, was zum Absterben von Nervenzellen im betroffenen Bereich führt. Diese Schädigung entsteht durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine akute Minderdurchblutung, einen sogenannten ischämischen Infarkt. Seltener ist eine Gehirnblutung die Ursache, die als hämorrhagischer Schlaganfall bezeichnet wird.
Typische Symptome während eines Schlaganfalls sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und Koma
Weitere Begleiterscheinungen können Schluckstörungen, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sehstörungen mit verdrehten Augen oder der Babinski-Reflex sein. Medizinisch wird der Schlaganfall als Apoplex bezeichnet und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.
Die Ausfallerscheinungen treten immer auf der Körperseite auf, die von der betroffenen Gehirnhälfte gesteuert wird. Das bedeutet, dass Ausfälle der linken Körperseite auf eine Schädigung der rechten Hirnhälfte zurückzuführen sind und umgekehrt. Die Art der Nachwirkungen hängt davon ab, welche Bereiche des Gehirns betroffen sind, beispielsweise das Sprachzentrum oder motorische Areale.
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Schlaganfall Ursachen und Risikofaktoren
Ein Schlaganfall tritt plötzlich und unerwartet auf. Nur etwa ein Drittel der Betroffenen verspürt im Vorfeld Warnzeichen wie Lähmungen, Seh-, Sprach- oder Bewusstseinsstörungen. Ein schwerer Schlaganfall kündigt sich selten an und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung. Je schneller der Patient in eine Klinik gebracht wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Auch bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden.
Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig, stehen aber immer im Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen oder Hirnblutungen. Häufig liegt eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) vor, die die Blutzirkulation beeinträchtigt. Dadurch werden bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zum Absterben von Hirnzellen führt. Eine Hirnblutung kann durch einen Riss in einer Arterie entstehen oder durch bereits geschädigte Gefäße, die durch Bluthochdruck zusätzlich belastet werden. Auch Kopfverletzungen können Hirnblutungen verursachen.
Bestimmte Risikofaktoren begünstigen einen Schlaganfall, wobei dieser grundsätzlich jederzeit auftreten kann. Obwohl durchschnittlich Menschen um die 70 Jahre betroffen sind, kann ein Schlaganfall auch in jüngerem Alter auftreten. Es ist jedoch möglich, bestimmte Risikofaktoren zu minimieren. Dazu gehören:
- Nikotinkonsum
- Alkoholmissbrauch
- Stress
- Ungesunde Ernährung
- Bewegungsmangel
Im höheren Alter stellen chronische Erkrankungen ein zusätzliches Risiko dar. Die häufigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind:
- Bluthochdruck
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Diabetes mellitus
- Übergewicht
- Rauchen
Diese Risikofaktoren können reduziert werden, indem frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die Lebensgewohnheiten umzustellen und ein gesundes Gleichgewicht anzustreben. Dazu gehören der Verzicht auf Nikotin, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, Stressvermeidung und der maßvolle Konsum von Alkohol. Auch Süßigkeiten sollten nur gelegentlich verzehrt werden, insbesondere im höheren Alter.
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Was geschieht nach einem Schlaganfall?
Eine Früherkennung des Schlaganfalls ist entscheidend, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und Folgeschäden zu minimieren. Bei akuten und schweren Schlaganfällen versuchen Spezialisten, so viele Nervenzellen wie möglich zu retten. Ischämische Infarkte werden mit der Lyse-Therapie behandelt, bei der gerinnselauflösende Medikamente eingesetzt werden, um den Gefäßverschluss aufzuheben. In manchen Fällen kommen auch mechanische Verfahren mit Kathetern zum Einsatz.
Bei einer Hirnblutung ist es wichtig, den Druck im Schädel zu senken oder zu verhindern. Oftmals ist eine Operation notwendig, um den Schädel zu öffnen, oder der Patient wird in ein künstliches Koma versetzt, um die Hirnaktivität zu reduzieren.
Trotz der Akutbehandlung bleiben häufig bleibende Schädigungen zurück, die durch langfristige Therapien behandelt werden müssen, um dem Patienten die Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen. Diese Therapien umfassen:
- Physiotherapie und Ergotherapie zur Behandlung motorischer Störungen und zum Erlernen des Umgangs mit Lähmungen
- Logopädie zur Behandlung von Sprachstörungen
- Psychotherapie, da ein Schlaganfall oft einen massiven Einschnitt in das Leben des Betroffenen darstellt
In schweren Fällen ist eine Einweisung in ein Pflegeheim erforderlich, wenn die Folgen des Schlaganfalls zu gravierend sind.
Schlaganfallvorsorge beim Facharzt
Neben den genannten Risikofaktoren können auch Herzerkrankungen oder Vorhofflimmern einen Schlaganfall auslösen. Daher ist eine frühzeitige Schlaganfallvorsorge beim Facharzt für Neurologie und Psychiatrie wichtig, um die persönlichen Risiken zu senken. Dies betrifft auch die Vorbehandlung von Diabetes oder Bluthochdruck.
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Sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen sind bereits ab dem 40. Lebensjahr möglich. Sie bieten einen guten Überblick über den Gesundheitszustand, ermöglichen eine Aufklärung über Schlaganfälle und helfen, Risikofaktoren zu reduzieren. Die Schlaganfallvorsorge umfasst oft Maßnahmen zur Behandlung chronischer Erkrankungen und zur Minimierung gesundheitlicher Risiken.
Untersucht werden das Herz-Kreislauf-System, die Nieren und der Stoffwechsel, die Lunge, die Funktion der Sinnesorgane und der Bewegungsapparat. Puls und Blutdruck werden gemessen und der Bauchraum abgetastet. Der Gesundheitscheck beinhaltet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch, um Beschwerden festzustellen und die medizinische Vorgeschichte zu erheben. Auch Verhaltensweisen und Gewohnheiten werden erfasst. Eine körperliche Untersuchung dient zur Bestimmung des Ganzkörperstatus. Die Schlaganfallvorsorge ermöglicht es, frühzeitig auf mögliche Risiken zu reagieren.
Früherkennung von Schlaganfällen
Ein Schlaganfall-Check-up kann helfen, den Verdacht auf einen Schlaganfall schnell zu bestätigen oder auszuschließen. Je früher die medizinische Versorgung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer die Schäden.
Im Rahmen des Check-ups werden zunächst die Koordinationsfähigkeit, das Seh-, Berührungs- und Sprachvermögen geprüft. Bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) geben Aufschluss darüber, ob Hirnblutungen oder Gefäßverschlüsse vorliegen. Ergänzend können Messungen der Durchblutung, eine CT-Angiographie oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.
Auch Herzfrequenzmessungen und Blutuntersuchungen sind notwendig. Um die Früherkennung des Schlaganfalls zu gewährleisten, werden Blutbild, Blutzuckerwerte, Elektrolythaushalt, Nierenwerte und Blutgerinnung untersucht.
Ulrich Klose: Ein Leben im Journalismus und der Kampf gegen Parkinson
Ulrich Klose, ein bekannter deutscher Journalist und Moderator, der für seine Arbeit bei RTL bekannt ist, erlitt einen Schlaganfall, der die Welt des Journalismus erschütterte.
Klose begann seine Karriere im Journalismus in jungen Jahren und arbeitete sich bei RTL hoch. Er war bekannt für seine wortgewandte Präsentation und sein tiefes Verständnis für aktuelle Ereignisse. Er berichtete über globale Krisen wie Kriege, Naturkatastrophen und wirtschaftliche Turbulenzen.
Anfang der 2000er Jahre wurde bei Klose die Parkinson-Krankheit diagnostiziert, eine neurodegenerative Erkrankung, die die Bewegung beeinträchtigt. Trotz der Diagnose setzte Klose seine Arbeit bei RTL fort und wurde für viele Menschen zu einer Inspirationsquelle. Er engagierte sich aktiv in der Parkinson-Forschung und unterstützte Initiativen zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Parkinson.
Obwohl seine Fernsehauftritte mit fortschreitender Krankheit immer seltener wurden, blieb er eine Schlüsselfigur bei RTL und sorgte hinter den Kulissen für Orientierung und Führung.
Erhöhte Cholesterinwerte als Risikofaktor
Erhöhte Cholesterinwerte werden oft übersehen, da sie meist keine Beschwerden verursachen - mit fatalen Folgen. Lothar Goldschmidt erlitt mit 43 Jahren einen Herzinfarkt, der durch erhöhte LDL-Cholesterinwerte verursacht wurde.
Hohe LDL-Cholesterinwerte können zu Ablagerungen an den Blutgefäßwänden führen, sogenannten Plaques. Sie verengen die Gefäße, wodurch das Blut nicht mehr richtig fließen kann und Gewebe und Organe unzureichend durchblutet werden. Reißen sich solche Ablagerungen in Form von kleinen Gerinnseln los, können sie in besonders kleine Arterien gelangen und diese vollständig verstopfen. Im Gehirn löst der Verschluss einer Arterie einen Schlaganfall aus, in den dünnen Herzkranzgefäßen führt er zu einem Herzinfarkt.
Die Diagnose erhöhter Cholesterinwerte erfolgt in der Regel durch ein Blutbild beim Hausarzt. Inwieweit Medikamente zur Behandlung notwendig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer nur leicht erhöhte Werte hat, kann durch kleine Veränderungen der Gewohnheiten schon viel erreichen.
Prävention und Lebensstiländerungen
Die Prävention von Schlaganfällen und Herzinfarkten erfordert einen gesunden Lebensstil. Dazu gehören:
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Der Verzicht auf Nikotin
- Der maßvolle Konsum von Alkohol
- Stressvermeidung
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt
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