Uniklinik Erlangen Neurologie: Erfahrungen, Bewertungen und Einblicke

Die Neurologische Klinik des Uniklinikums Erlangen ist eine der größten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland und genießt international einen guten Ruf. Dies spiegelt sich in der Platzierung auf Rang 27 der besten Krankenhäuser weltweit im Bereich Neurologie wider, laut dem Ranking "World’s Best Specialized Hospitals 2021" von Newsweek und Statista. Im Jahr 2024 belegte die Neurologische Klinik Platz 46 in der Liste der World's Best Hospitals. Diese Auszeichnungen basieren auf Empfehlungen von Branchenexperten, Patientenumfragen und Kennzahlen zu Hygiene und Arzt-Patienten-Verhältnis.

Im Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation wird das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen behandelt, von der Akutversorgung über die Frührehabilitation bis hin zur weiterführenden Rehabilitation. Besondere Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Morbus Parkinson und Epilepsie. Die Akutneurologie ist 24 Stunden erreichbar, und in Notfällen ist die Aufnahme auch ohne telefonische Vorankündigung möglich.

Trotz der hohen Auszeichnungen und des breiten Behandlungsspektrums zeigen Erfahrungsberichte von Patienten und Mitarbeitern ein gemischtes Bild.

Positive Aspekte und Kompetenzen

Medizinische Kompetenz und Behandlung

Viele Patienten berichten von einer hohen fachlichen Kompetenz der Ärzte und des Pflegepersonals. Die Aufklärung vor Untersuchungen und Operationen wird als sehr genau und verständlich beschrieben. Einige Patienten loben die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die ganzheitliche Betrachtungsweise der Ärzte.

  • Beispiel: Ein Patient mit Meningeom reiste über 300 km nach Erlangen und war mit dem Verlauf der OP und der Betreuung sehr zufrieden.
  • Beispiel: Ein anderer Patient wurde nach einer langen Arztodyssee in der Neurologie richtig diagnostiziert und behandelt.
  • Beispiel: Mehrere Patienten heben die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und das Engagement des Personals hervor, insbesondere in Notfallsituationen.

Spezialisierte Zentren und Therapien

Das Uniklinikum Erlangen bietet spezialisierte Behandlungen für bestimmte neurologische Erkrankungen an, wie z.B. Parkinson und Epilepsie. Diese umfassen intensive Therapiezeiten, Medikamenteneinstellung und -umstellung sowie physiotherapeutische, ergotherapeutische und neuropsychologische Therapieeinheiten.

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

  • Parkinson-Therapie: Das Klinikum bietet ein speziell auf die Bedürfnisse von Parkinson-Patienten zugeschnittenes Therapiekonzept an, einschließlich Diagnose, Medikamentenanpassung und verschiedenen Therapieformen wie LSVT®-BIG und LSVT®-LOUD.
  • Epilepsie-Komplex-Behandlung: Hier werden Patienten umfassend diagnostiziert und medikamentös eingestellt. Es finden regelmäßige EEG-Kontrollen statt und bei Bedarf werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Mitarbeiterzufriedenheit

Einige Mitarbeiter loben das professionelle und interessante Arbeitsumfeld, die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und den Kollegenzusammenhalt. Vorgesetzte werden als fair und professionell beschrieben.

  • Beispiel: Ein Mitarbeiter hebt hervor, dass Vorgesetzte immer ein offenes Ohr für Gespräche auf Augenhöhe haben.
  • Beispiel: Ein anderer Mitarbeiter lobt die vielfältigen Fachbereiche und die interessanten Aufgaben.

Negative Aspekte und Kritikpunkte

Wartezeiten und Organisation

Viele Patienten bemängeln lange Wartezeiten, sowohl auf Termine als auch in der Klinik selbst. Die Organisation wird teilweise als chaotisch und unkoordiniert beschrieben.

  • Beispiel: Ein Epileptiker musste über eine Stunde auf seinen Termin warten, erlitt währenddessen einen Anfall und wurde anschließend abgewiesen.
  • Beispiel: Ein anderer Patient musste trotz Termin über 2,5 Stunden warten.
  • Beispiel: Eine Familie mit einem Kind musste 5 Stunden für eine 30-minütige Untersuchung warten und anschließend 8 Monate auf den OP-Termin.

Mangelnde Empathie und Kommunikation

Einige Patienten berichten von unfreundlichem Personal, mangelnder Empathie und einer herablassenden Behandlung. Es wird kritisiert, dass auf die individuellen Bedürfnisse und Ängste der Patienten nicht ausreichend eingegangen wird.

  • Beispiel: Ein Patient mit starken Schmerzen und einer Panikattacke wurde in der Notaufnahme unfreundlich behandelt und an eine andere Klinik verwiesen.
  • Beispiel: In der MS-Ambulanz werden Ärzte und Schwestern als arrogant und überheblich beschrieben.
  • Beispiel: Ein Patient mit unklaren neurologischen Beschwerden fühlte sich nicht ernst genommen und erhielt keine adäquate Behandlung.

Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterunzufriedenheit

Einige Mitarbeiter kritisieren die mangelnde Work-Life-Balance, die geringe Wertschätzung und die fehlende Förderung durch die Vorgesetzten. Es wird bemängelt, dass zu wenig getan wird, um Pflegekräfte am Kündigen zu hindern.

  • Beispiel: Ein Mitarbeiter bemängelt die zu geringe Einspringprämie.
  • Beispiel: Ein anderer Mitarbeiter kritisiert, dass man in Bereiche gesteckt wird, in denen man nicht eingearbeitet ist.
  • Beispiel: Mehrere Mitarbeiter bemängeln die Parkplatzsituation für Mitarbeiter.

Ausstattung und Komfort

Einige Patienten bemängeln die Ausstattung der Klinik, die teilweise noch aus den 80er Jahren stammt. Es wird kritisiert, dass die Zimmer dunkel sind und die Betten nicht für große Leute geeignet sind. Auch technische Probleme mit der TV/Telefoneinheit und überforderte Aufzüge werden genannt.

Lesen Sie auch: Uniklinik Erlangen: Ihr Anlaufpunkt bei neurologischen Notfällen

Fallbeispiele und Detailberichte

Die folgenden Fallbeispiele basieren auf den gesammelten Informationen und sollen einen detaillierteren Einblick in die Erfahrungen von Patienten und Mitarbeitern geben:

  • Fall 1: Epilepsiepatient: Ein Epilepsiepatient kommt zu seinem Termin und wird von Security zum Wartebereich geleitet. Dort wartet er über eine Stunde und erleidet währenddessen einen Anfall. Da er sich nicht meldet, wird er abgewiesen und erhält einen neuen Termin in zwei Monaten. Die Begleitperson des Patienten durfte nicht mit in die Klinik und musste zunächst einen Corona-Test machen, was weitere 45 Minuten in Anspruch nahm. Dieser Fall verdeutlicht die mangelnde Sensibilität und das fehlende Notfallmanagement in der Klinik.

  • Fall 2: Patient mit Panikattacke: Eine Patientin mit starken Schmerzen und einer Panikattacke wird in der Notaufnahme der Neurologie von einer "Arzthelferin" regelrecht aus dem Haus gejagt. Die Patientin wird angeschrien und in ein Taxi gesetzt, das sie in eine andere Klinik bringt. Dieser Fall zeigt eine unmenschliche Behandlung und einen eklatanten Mangel an Empathie.

  • Fall 3: Patient mit Polyneuropathie: Ein Patient erhält für ein ambulantes Beratungsgespräch in Sachen Polyneuropathie schnell einen Termin. Der beratende Professor liest sich die Befunde durch, kann aber keine neuen Erkenntnisse zur Polyneuropathie einbringen. Der Patient fühlt sich nicht ernst genommen und der Termin war seiner Meinung nach "für den Allerwertesten".

  • Fall 4: Patient nach Schlaganfall: Ein Patient wird nach einem Sturz mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma in die Neurologie eingeliefert. Trotz Schwindel und Übelkeit muss er 7 Stunden in der Notaufnahme warten. Er ist jedoch positiv überrascht von der Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte und Schwestern.

    Lesen Sie auch: Erfahrungen und Einblicke in die Neurologische Klinik Heidelberg

Verbesserungs potential

Trotz der vorhandenen Kompetenz und der spezialisierten Angebote gibt es in der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Erlangen deutliches Verbesserungspotenzial.

Organisation und Kommunikation

  • Reduzierung der Wartezeiten: Durch eine bessere Terminplanung und eine effizientere Organisation der Abläufe können Wartezeiten verkürzt werden.
  • Verbesserung der Kommunikation: Eine transparente und verständliche Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten ist essentiell.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Abteilungen sollte verbessert werden.

Patientenorientierung und Empathie

  • Schulung des Personals: Das Personal sollte in Bezug auf Empathie, Kommunikation und Patientenorientierung geschult werden.
  • Individuelle Betreuung: Auf die individuellen Bedürfnisse und Ängste der Patienten sollte besser eingegangen werden.
  • Beschwerdemanagement: Ein effektives Beschwerdemanagement kann dazu beitragen, Probleme zu erkennen und zu lösen.

Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterzufriedenheit

  • Work-Life-Balance: Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu verbessern.
  • Wertschätzung und Förderung: Die Mitarbeiter sollten mehr Wertschätzung erfahren und in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert werden.
  • Parkplatzsituation: Die Parkplatzsituation für Mitarbeiter sollte verbessert werden.

Ausstattung und Komfort

  • Modernisierung der Ausstattung: Die Ausstattung der Klinik sollte modernisiert und an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden.
  • Komfortable Zimmer: Die Zimmer sollten komfortabler gestaltet werden, z.B. mit geeigneten Betten und einer angenehmen Beleuchtung.

tags: #uniklinik #erlangen #neurologie #erfahrungen