Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum Essen bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Leistungen an. Mit 80 Betten, darunter 18 Intensivbetten und 12 Intermediate-Care-Betten, gehört sie zu den größten neurochirurgischen Abteilungen Deutschlands. Die Klinik ist modern ausgestattet und verfügt über vier Operationssäle mit hochtechnisierter Ausstattung.
Schwerpunkte und Spezialisierungen
Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt im Bereich der Neuroonkologie. Im Westdeutschen Zentrum für Neuroonkologie werden Patienten mit gutartigen und bösartigen Tumoren des Gehirns, des Rückenmarks und ihrer Hüllen behandelt, sowie Patienten mit Hirnmetastasen anderer Krebserkrankungen und mit Tumoren, die durch lokale Ausbreitung in das Schädelinnere eingedrungen sind. Auch Patienten mit sogenannten paraneoplastischen Syndromen werden betreut.
Die Klinik bietet ein breites Spektrum an operativen und nicht-operativen Behandlungsmethoden an. Dazu gehören:
- Mikrochirurgische Entfernung von Tumoren
- Stereotaktische Biopsie
- Neuronavigation
- Intraoperatives Monitoring
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Um jedem Hirntumorpatienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, steht ein interdisziplinäres Behandlungsteam zur Verfügung. Dieses besteht aus Neurochirurgen, Neurologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Neuroradiologen und anderen Spezialisten. Die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie und dem Westdeutschen Protonentherapiezentrum (WPE) ermöglicht die Therapie von Hirntumoren mit modernsten Techniken der Strahlentherapie. Auch aktuelle Erkenntnisse der Hirntumorforschung fließen in die Behandlung der Patienten mit ein. Basis dessen ist ein intensiver Austausch mit der Abteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) für Translationale Neuroonkologie am WTZ. Im Rahmen des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) sind insgesamt sieben onkologische Spitzenzentren mit dem in Heidelberg ansässigen DKFZ verbunden.
Ausstattung und Technologie
Die Klinik verfügt über vier Operationssäle mit einer hochtechnisierten Ausstattung. Dazu zählen vier Operationsmikroskope mit verschiedenen intraoperativen Fluoreszenztechniken, einschließlich YELLOW 560, BLUE 400 und INFRARED 800. Durch drei der modernsten elektrophysiologischen Monitoring-Einheiten, welche neben der kortikalen, auch die subkortikale Stimulation umfassen, wird ein maximal sicheres, intraoperatives Monitoring gewährleistet. Drei Neuronavigations-Plattformen und mehrere High-End-Ultraschallgeräte ermöglichen die intraoperative Bildgebung und Neuronavigation. Zur gezielten Tumorreduktion stehen drei hochspezielle Ultraschallaspiratoren (CUSA) zur Verfügung. Neben der rahmenlosen, navigierten Biopsie, besteht die Möglichkeit zur stereotaktischen Biopsie-Entnahme.
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Ambulante Versorgung und Notfälle
Die neurochirurgische Ambulanz ist montags bis donnerstags von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr und freitags von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr persönlich und unter der Rufnummer +49 (0)201 723 1230 erreichbar. In Notfällen ist die Klinik auch außerhalb der Ambulanzöffnungszeiten für Patienten da.
Zum vereinbarten Termin sollten Patienten ihre Versichertenkarte und Überweisung, relevante Vorbefunde, ihren Medikationsplan und die bei ihnen durchgeführte bildgebende Diagnostik mitbringen.
Patientenperspektiven und Erfahrungen
Die Erfahrungen der Patienten mit der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Essen sind vielfältig. Einige Patienten berichten von langen Wartezeiten und mangelndem Einfühlungsvermögen seitens der Ärzte. Andere loben die gute Behandlung durch die Ärzte und Pfleger, die trotz Stress auf der Station immer freundlich und hilfsbereit waren. Besonders hervorgehoben werden die Menschlichkeit, Warmherzigkeit und Kompetenz der Ärzte und des Pflegepersonals. Viele Patienten fühlen sich gut aufgehoben und sind mit dem Ergebnis ihrer Operation zufrieden.
Ein Patient berichtet beispielsweise, dass er sich nach einer Zweitmeinung bei Dr. Kneist leichter gegen eine weitere Behandlung entscheiden konnte, sodass seine Mutter ihre letzten Wochen jetzt im Hospiz verbringen kann anstatt im Krankenhaus. Er hat selten einen so empathischen Arzt erlebt.
Ein anderer Patient lobt Frau Dr. Uerschels, die ihn 2016 operiert hat, als eine unglaublich tolle Ärztin, die ein hohes Maß an Mitgefühl hat, zuhört und einem irgendwie die Angst nehmen kann, wenn man nach so einer Gehirn-OP auf einmal nicht mehr laufen kann.
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Wichtig ist, dass Patienten ihre Erfahrungen teilen, um anderen Betroffenen bei der Wahl des richtigen Krankenhauses und Arztes zu helfen.
Veranstaltungen und Fortbildungen
Die Universitätsmedizin Essen bietet regelmäßig Veranstaltungen und Fortbildungen im Bereich der Neurochirurgie und verwandten Fachgebieten an. Dazu gehören:
- Interdisziplinäre Schmerzkonferenzen
- Essener Endokrinologie Updates
- Essener Transitions Symposium
- Neurologie Symposium
- Journal Club in der Ruhrlandklinik
- EEG-Workshop am Epilepsie Zentrum Essen
- Spezielle Neurologische Ultraschalldiagnostik
Eine Übersicht über aktuelle Veranstaltungen findet sich auf der Webseite der Universitätsmedizin Essen.
Engagement für Nachhaltigkeit
Das Universitätsklinikum Essen engagiert sich für Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Dies betrifft nicht nur die Umwelt, sondern auch alle Bereiche des Lebens und Wirtschaftens. Seit 2021 erscheint der Jahresbericht mit Blick auf die Nachhaltigkeit digital.
Fazit
Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum Essen bietet eine umfassende Versorgung auf höchstem Niveau. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die moderne Ausstattung und das Engagement für Forschung und Innovation ist die Klinik ein wichtiger Anlaufpunkt für Patienten mit neurochirurgischen Erkrankungen. Trotz unterschiedlicher Patientenerfahrungen wird die Kompetenz und das Engagement des Personals häufig gelobt.
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Das Westdeutsche Zentrum für Neuroonkologie ist Anlaufstelle für neuroonkologische Fragen jeglicher Art. Hirntumorpatienten können die Fachexpertise gerne auch für eine zweite Meinung abrufen. Die Patienten werden während ihres kompletten Krankheitsverlaufs interdisziplinär betreut. Auch spezifische neurologische Probleme werden gezielt behandelt.
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