Die Neurologische Klinik der Universitätsmedizin Mainz, gelegen im Gebäude 503, bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Im Folgenden werden die verschiedenen Spezialambulanzen und Schwerpunkte der Klinik detailliert vorgestellt.
Epilepsieambulanz
Die Epilepsieambulanz ist eine Spezialsprechstunde, die sich der Abklärung bei Verdacht auf Epilepsie und der langfristigen Betreuung von Patienten mit gesicherter Epilepsie widmet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Behandlung schwer therapierbarer Krankheitsverläufe.
Leistungsspektrum:
- Ambulante Betreuung und Optimierung der Therapie
- Stationäre Abklärung komplexer diagnostischer Fälle im Rahmen des Video-EEG-Monitorings
- Kooperation mit verschiedenen Kliniken der Universitätsmedizin Mainz zur Optimierung der Patientenversorgung
Ambulanz für Bewegungsstörungen und Parkinson-Syndrome
Der Schwerpunkt dieser Spezialambulanz liegt in der Diagnose und Behandlungsempfehlung bei unklaren Bewegungsstörungen und der Therapie des fortgeschrittenen idiopathischen Parkinson-Syndroms. Parkinson-Syndrome und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen bilden eine große, heterogene Krankheitsgruppe, bei der es schwierig sein kann, häufige klassische Erkrankungen wie das idiopathische Parkinson-Syndrom von sehr seltenen erworbenen oder genetischen Erkrankungen mit ähnlichem klinischen Beschwerdebild abzugrenzen.
Behandlung des fortgeschrittenen idiopathischen Parkinson-Syndroms:
Neben vielen medikamentösen oralen Therapien stehen auch spezialisierte alternative Therapiemöglichkeiten wie die Apomorphin-Pumpe oder Duodopa-Pumpe zur Verfügung. Die Ambulanz klärt über diese Optionen auf, führt eine stationäre Einstellung durch und bietet eine ambulante Weiterbetreuung.
Terminvergabe:
Eine Vorstellung in der Spezialambulanz ist nach telefonischer Terminvergabe und auf Überweisung des niedergelassenen Nervenarztes oder Neurologen möglich. Ansprechpartner ist Oberärztin Dr. V.
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Spezialambulanz für Botulinumtoxin-Therapie und Fokale Dystonien
In dieser Spezialambulanz wird die Behandlung von u.a. Botulinumtoxin durchgeführt. Botulinumtoxin ist ein von Bakterien gebildetes Nervengift, welches in die betroffenen Muskeln gespritzt wird und zu einer Hemmung verkrampfter bzw. motorisch überaktiver Muskeln führt. behandelt werden andere Fokale Dystonien (z.B. Spastische Muskeltonussteigerung (z.B..
Terminvergabe:
Eine Vorstellung in der Spezialambulanz ist nach telefonischer Terminvergabe und auf Überweisung des niedergelassenen Nervenarztes oder Neurologen möglich. Zur Erstuntersuchung sollten evtl. Ansprechpartner sind Oberärztinnen Dr.
Ambulanz für Muskel- und Nervenerkrankungen (Neuromuskuläre Erkrankungen)
Auf Überweisung von niedergelassenen Neurologen und Nervenärzten untersuchen wir in der Ambulanz für Muskel- und Nervenerkrankungenen Patienten mit Erkrankungen der Muskulatur und der peripheren Nerven. Ansprechpartnerin: Oberärztin Dr.
Definition und Einteilung Neuromuskulärer Erkrankungen:
Die Hirnrinde steht über Nervenbahnen mit Nervenzellen im Rückenmark in Verbindung. Die aus dem Rückenmark entspringenden Nerven (Motoneurone) formen die Nervenwurzeln, die sich über ein Nervengeflecht (Plexus) aufteilen und den peripheren Nerven bilden, der die Muskulatur versorgt. Die für das Gefühl (sensible) und Regulationsvorgänge autonomen zuständigen Nerven versorgen Haut oder Blutgefäße. Treten in diesen miteinander verketteten Strukturen einzeln oder im Verbund Störungen auf, so fallen diese unter den Begriff einer Neuromuskulären Erkrankung. Im Rahmen der Einteilung von Erkrankungen beheimatet dieser Überbegriff eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Erkrankungen.
In diesem Ordnungssystem lassen sich Erkrankungen zusammenfassen, die entweder durch eine Erbanlage bedingt angeboren oder spontan auftreten. Dies trifft auf die spinale Muskelatrophie, die Hereditäre Spastische Spinalparalyse, erbliche Polyneuropathien und viele Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophien oder Myotonien zu.
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Durch eine Infektion oder Entzündungen ausgelöst sind die Poliomyelitis, Polyneuropathien, Polyneuritis oder Muskelentzündungen (Myositis). Zu den degenerativen Erkrankungen, deren Ursache noch unbekannt ist, gehört die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).
Als Folge von Stoffwechselstörungen wie etwa Diabetes, Alkohol, Toxine (Botulismus, Tetanus) oder Medikamente können Polyneuropathien und Muskelerkrankungen (Myopathien) auftreten. Entwickelt der Körper eine gegen sich selbst gerichtete Entzündungen, so besteht eine Autoimmunerkrankung. In akuter Form ist dazu am Nervensystem das Guillain-Barré-Syndrom bekannt, welches in ein chronisches Stadium übergehen kann. Weiter können vielfältige andere Formen der Polyneuropathie dadurch bedingt sein. Richtet sich die Erkrankung gegen Strukturen an der Übergangstelle zwischen Nerv und Muskel, treten Störungen wie die Myasthenia gravis oder das Lambert-Eaton-Syndrom auf. Autoimmunerkrankungen am Muskel sind die Poly- und Dermatomyositis, möglicherweise auch die Einschlußkörperchen -Myositis.
Mechanische und chemische Schädigungen können vom Muskelkater bis hin zu Nervenzerreißungen bei Unfällen führen oder über Nerveneinklemmungen ein Karpaltunnelsyndrom auslösen. Von ihren Entstehungs bedingungen her noch unklar sind Krankheitsbilder wie die Fibromyalgie, das chronische Erschöpfungssyndrom, CK-Erhöhungen und etliche Polyneuropathien.
Diagnostik:
Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Befragung zur Krankheitsvorgeschichte, die klinische Untersuchung besonders Muskelkraft und- Masse. Aufgrund dieser Befunde kann oft schon eine Zuordnung zu einer bestimmten Krankheitsgruppe (Muskelerkrankung, neuromuskuläre Übertragungsstörung, Neuropathie, Motoneuronerkrankung) vorgenommen werden. Für eine detaillierte Zuordnung des Krankheitsbildes sind aber meist weitere diagnostische Schritte notwendig wie die Bestimmung von Laborwerten (insbesondere der CK), elektrophysiologische, kernspintomographische und molekulargenetische Untersuchungen und in besonderen Fällen auch die Beurteilung einer Muskel- und/oder Nervenprobe. Im Einzelfall erfolgt auch die Untersuchung der Lungen- und Herzfunktion mittels Überprüfung der Atmungskapazität und der Ultraschalluntersuchung des Herzmuskels.
Therapie:
Die Vielfalt der Ursachen, die eine neuromuskuläre Erkrankung hervorrufen, bedingen, dass zunächst immer nach dem auslösenden Ereignis der Erkrankung gefahndet werden muss. Erst daraus kann die Therapie abgeleitet werden. Somit bedarf jedes Krankheitsbild einer individuellen Abklärung, Behandlung und Beratung.
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Schlaganfall-Prävention
Besondere Bedeutung hat die Beratung über die vorbeugende Behandlung mittels Einsatz von Thrombozytenaggregationshemmern und ggf. oraler Antikoagulation und mittels optimaler Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung und Diabetes mellitus. Bei Einengungen der Halsschlagader (Karotisstenose) können genaue Einschätzungen des Grades der Einengung erfolgen und über die Notwendigkeit einer Operation (Karotisendarteriektomie) oder einer Aufweitung mit Stenteinlage (Perkutane transluminale Angioplastie mit Stenteinlage= PTA) in Kooperation mit den überweisenden Ärzten entschieden werden. Das Ultraschalllabor führt ca.
Multiple Sklerose Ambulanz
In der Multiple Sklerose Ambulanz beraten wir Patientinnen und Patienten, die an einer Multiplen Sklerose erkrankt sind oder bei denen diese Erkrankung vermutet wird. Häufige Fragestellungen in unserer Ambulanz sind neben der differenzialdiagnostischen Abklärung die Indikation zur immunmodulatorischen Therapie oder zur Eskalation der bereits bestehenden und ungenügend wirksamen Therapie.
Behandlungsspektrum:
Neben der Behandlung mit Interferonen, Glatirameracetat, Mitoxantron und anderen Immunsuppressiva legen wir besonderen Wert auf das Erkennen und Behandeln möglicher Begleitsymptome.
Qualitätssicherung:
Wir führen eine interne Qualitätskontrolle durch, indem wir Ihr Einverständnis vorausgesetzt die Daten zum Krankheitsverlauf und zur Therapie in standardisierter Form in einer Datenbank erfassen. Die Sprechstunde arbeitet eng mit der neurologischen Fachabteilung zusammen, die von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als „anerkanntes MS-Zentrum“ zertifiziert ist. Das Zertifikat bestätigt eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte Behandlung.
Zugang zur Ambulanz:
Die Spezialsprechstunde steht auf Überweisung durch einen niedergelassenen Neurologen allen Patienten mit einer gesicherten oder vermuteten MS offen. Im Rahmen unserer Ambulanz bieten wir unseren Patienten ggf. auch die Teilnahme an klinischen Studien an. Ansprechpartner: Oberarzt Dr.
Lage der Ambulanz:
Die Ambulanz der Neurologischen Klinik mit klinischer Neurophysiologie und Stroke Unit befindet sich in Haus B im 5. OG. Bitte melden Sie sich in Zimmer B 05.065 an. Die Ambulanz finden Sie im Klinikum der Stadt Ludwigshafen gGmbH, Haus B, 5. Stock. Die Ambulanz finden Sie im Haus B, 5. OG.
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