Die Neurologie an der Uniklinik Rostock bietet ein breites Spektrum an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für Erkrankungen des Nervensystems. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, wie der Neurochirurgie, der Neuroradiologie und der Psychiatrie, wird eine umfassende und interdisziplinäre Patientenversorgung gewährleistet.
Verstärkung der Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Südstadt
Das Klinikum Südstadt hat seine Kapazitäten in der Wirbelsäulenchirurgie durch die Anstellung von zwei erfahrenen Neurochirurgen, Dr. Sascha Mann und Augusto E. Corestein, erweitert. Seit dem 1. Juli 2021 können Patienten das komplette Behandlungsspektrum in diesem wichtigen medizinischen Bereich in Anspruch nehmen. Dieses umfasst insbesondere Deformationen und Krebserkrankungen an der Wirbelsäule, die Notfallmedizin bei schweren Unfällen sowie die Schmerztherapie.
Chefarzt Dr. Thomas Westphal betonte, dass die Klinik nun sehr gut aufgestellt sei, um Patienten zeitnah eine Behandlung und Therapie auf dem modernsten Stand der Medizin bei sämtlichen Wirbelsäulenerkrankungen oder Verletzungen anbieten zu können. Die rechtzeitige Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen kann chronischen Leiden vorbeugen und in vielen Fällen extreme, dauerhafte Schädigungen verhindern.
Dr. Sascha Mann war bis 2020 an der Universitätsmedizin Rostock tätig und dort verantwortlich für komplexe Wirbelsäuleneingriffe, die Schädelbasischirurgie und die Ausbildung von Assistenz- und Jungfachärzten. Augusto E. Corestein wirkte von 2004 bis 2018 an der Universitätsmedizin Rostock. Gemeinsam mit dem interdisziplinären Team am Südstadtklinikum möchten sie dazu beitragen, Patienten mit Problemen an der Wirbelsäule bestmöglich zu helfen.
Dabei rücken verstärkt innovative Verfahren in den Fokus. Am Südstadtklinikum sind bereits im Juli die ersten Patienten erfolgreich mit einem neuen Verfahren operiert worden. Mittels einer minimalinvasiven Schnitttechnik und ohne Öffnung des Rückenmarkskanals (Spinalkanals) setzen die Wirbelsäulenspezialisten spezielle 3D-Titandruck-Bandscheibenplatzhalter, sogenannte Cages, ein. Die Cages zur Wirbelsäulenstabilisierung werden vor der Operation exakt vermessen und können somit individuell angefertigt werden. Weitere Schwerpunkte sind minimalinvasive und muskelschonende Zugänge zur Wirbelsäule sowie bewegungserhaltende Verfahren wie beispielsweise die Implantation von Bandscheibenendoprothesen zur Sicherstellung der normalen Wirbelsäulenfunktionen.
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ein besonderer Wert wird auf das Zusammenwirken im interdisziplinären Team gelegt. Dies ist beispielsweise bei typischen Altersstürzen mit der Geriatrie, bei chronischen Erkrankungen mit der Rheumaklinik oder bei Tumorerkrankungen mit dem Onkologischen Zentrum sowie bei anhaltenden Rückenleiden mit der Schmerztagesklinik von besonderer Bedeutung.
Behandlungsspektrum von Wirbelsäulenerkrankungen
Wirbelsäulenerkrankungen werden zwischen degenerativen, entzündlichen und unfallbedingten Erkrankungen unterschieden. Bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen kommt es zu Veränderungen an Muskeln, Bändern, Wirbelgelenken, Wirbelkörpern und Bandscheiben, die dann eine Einengung des Spinalkanals zur Folge haben. Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen umfassen Entzündungen der Bandscheiben und Wirbelkörper und können wie Unfälle zu Fehlstellungen der Wirbelsäule führen. Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten und sicher bekanntesten Wirbelsäulenerkrankungen. Bandscheiben funktionieren wie ein Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln.
Behandlungsschwerpunkte der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie
An der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie werden Unfallverletzungen und die damit verbundenen Folgen behandelt. Außerdem werden degenerative Erkrankungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates (Knochen, Muskeln und Gelenke) therapiert. Besondere Schwerpunkte der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie sind der Gelenkersatz aller großen Gelenke (Endoprothetik), die operative Behandlung von Knochenbrüchen (Osteosynthese) und die Spiegelung sämtlicher Gelenke (Arthroskopie).
Diagnostik und Therapie in der Neurologie
Die Neurologie der Uniklinik Rostock bietet ein breites Spektrum an diagnostischen Verfahren zur Abklärung neurologischer Erkrankungen. Dazu gehören unter anderem:
- Elektrophysiologische Untersuchungen: Elektroenzephalographie (EEG), Elektroneurographie (ENG), Elektromyographie (EMG), Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP)
- Bildgebende Verfahren: Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT), Sonographie (Ultraschall)
- Liquordiagnostik: Untersuchung des Nervenwassers zur Diagnose von Entzündungen, Infektionen und anderen Erkrankungen des Nervensystems
- Neuropsychologische Testungen: Untersuchung von kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprache
Basierend auf den Ergebnissen der Diagnostik wird ein individueller Therapieplan für jeden Patienten erstellt. Das Behandlungsspektrum umfasst unter anderem:
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- Medikamentöse Therapie: Behandlung von neurologischen Erkrankungen mit Medikamenten
- Physiotherapie: Verbesserung von Beweglichkeit, Kraft und Koordination
- Ergotherapie: Verbesserung von Alltagsfähigkeiten und Selbstständigkeit
- Logopädie: Behandlung von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
- Psychotherapie: Behandlung von psychischen Begleiterkrankungen neurologischer Erkrankungen
- Tiefe Hirnstimulation: Ein operativ-therapeutisches Verfahren, das bei Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson, essentiellem Tremor und Dystonie eingesetzt wird. Die Klinik bietet das gesamte Behandlungsspektrum von der Eignungsprüfung über die Implantation bis zur Nachsorge an.
- Botulinumtoxintherapie: Behandlung von Dystonien, Hemispasmus fazialis und übermäßiger Speichelproduktion.
Schwerpunkte der Neurologie an der Uniklinik Rostock
Einige der Schwerpunkte der Neurologie an der Uniklinik Rostock sind:
- Schlaganfall: Die Klinik verfügt über eine zertifizierte Stroke Unit zur Akutversorgung von Schlaganfallpatienten.
- Bewegungsstörungen: Behandlung von Morbus Parkinson, essentiellem Tremor, Dystonie und anderen Bewegungsstörungen.
- Multiple Sklerose: Behandlung von Multipler Sklerose und anderen entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems.
- Demenz: Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen, einschließlich Alzheimer-Krankheit. Die Sektion für Gerontopsychosomatik und dementielle Erkrankungen bietet eine Gedächtnissprechstunde an.
- Epilepsie: Diagnostik und Therapie von Epilepsie.
- Neuromuskuläre Erkrankungen: Behandlung von Muskeldystrophien, Myasthenia gravis und anderen neuromuskulären Erkrankungen.
- Schmerztherapie: Behandlung von chronischen Schmerzen, einschließlich Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Nervenschmerzen.
Forschung und Lehre
Die Neurologie an der Uniklinik Rostock ist auch in der Forschung und Lehre aktiv. Es werden klinische Studien durchgeführt, um neue Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln. Zudem werden Medizinstudenten und Assistenzärzte in der Neurologie ausgebildet.
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie
Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Rostock bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und interventionellen Leistungen an. Im Mittelpunkt der Dienstleistung stehen ganzheitlich der Patient sowie die internen und externen Zuweiser als Kunden. Das Institut ist für Fortschritt und Innovationen im Strahlenschutz ausgezeichnet und hat die höchstmögliche Bewertung von fünf Sternen von der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR) erhalten.
Das Institut bietet auch minimalinvasive, wenig belastende Verfahren an, wie die Radiofrequenzablation zur Zerstörung von Knochentumoren.
Neurochirurgie an der Universitätsmedizin Rostock
Die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie an der Universitätsmedizin Rostock ist als Maximalversorger der Region rund um die Uhr für Patienten da. Sie sind Tumor-, Gefäß- und Wirbelsäulenspezialisten mit einem Fokus auf Kopf und Rücken. Eine enge kollegiale Zusammenarbeit mit den zuweisenden und weiterbehandelnden Kolleginnen und Kollegen hat für sie höchste Priorität.
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Zentrum für Seltene Erkrankungen an der Universitätsmedizin Rostock
Die Universitätsmedizin Rostock verfügt über ein Zentrum für Seltene Erkrankungen, das sich der Diagnostik und Therapie von seltenen neurologischen Erkrankungen widmet.
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