Unterlippenzucken: Ursachen, Behandlung und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Fast jeder Mensch hat schon einmal unwillkürliches Muskelzucken erlebt. Ob im Augenlid, im Bein oder am ganzen Körper - diese kleinen, schnellen Kontraktionen sind oft harmlos. Dieser Artikel befasst sich eingehend mit dem Thema Muskelzucken (Faszikulationen) und untersucht die verschiedenen Ursachen, die von Stress und Magnesiummangel bis hin zu ernsteren neurologischen Erkrankungen reichen können.

Was ist Muskelzucken?

Muskelzuckungen sind ein häufiges Phänomen, das den meisten Menschen bekannt ist. Sie fühlen sich in der Regel wie eine kleine, unwillkürliche Bewegung des Muskels an und werden in der Medizin auch als "Spasmus" oder "Faszikulation" bezeichnet. Sie können in verschiedenen Körperteilen auftreten, z. B. im Augenlid, im Bein oder im Arm. Sie dauern in der Regel nur kurz, sind schmerzlos und in vielen Fällen kein Grund zur Sorge. Die Ursachen können psychischer oder neurologischer Natur sein. Manchmal kann auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, wie z. B. Magnesium, eine Rolle spielen. Meistens verschwinden sie von selbst, ohne dass eine weitere Diagnostik oder Behandlung erforderlich ist.

Ursachen von Muskelzucken

Es gibt viele Faktoren, die Muskelzuckungen auslösen können. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Überbeanspruchte Muskeln: Muskelermüdung durch Überbeanspruchung oder Training kann zu Muskelzuckungen führen.
  • Elektrolytmangel: Muskelzuckungen kommen oft von einem Mangel an wichtigen Elektrolyten wie Kalzium, Kalium und Magnesium. Diese Mineralien sind für die Muskelfunktion und die Weitergabe von Nervensignalen essentiell. Sie helfen dabei, das empfindliche Gleichgewicht der elektrischen Ladungen in den Muskelzellen aufrechtzuerhalten. Dadurch können diese sich je nach Bedarf zusammenziehen oder entspannen. Wenn dem Körper diese Elektrolyte fehlen, können zusätzlich auch die Nervensignale unregelmäßig werden, was zu unwillkürlichen Muskelzuckungen führt. Ein niedriger Kalziumspiegel beispielsweise kann die Muskelkontraktionen stören und ein unzureichender Kaliumspiegel die elektrischen Signale beeinträchtigen, die die Muskelbewegungen steuern.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z. B. Cortison, können das Elektrolytgleichgewicht beeinträchtigen und Muskelzuckungen verursachen. Das Medikament Cortison beeinträchtigt das Gleichgewicht der Elektrolyte, insbesondere von Kalium und Kalzium. Die langfristige Einnahme von Cortison oder hohe Dosen können den Kaliumspiegel senken und so ein Ungleichgewicht verursachen, das die normale Muskelkontraktion stört. Darüber hinaus kann Cortison dazu führen, dass der Körper Natrium zurückhält, was das Elektrolytgleichgewicht weiter verändert. Diese Veränderungen können zu unregelmäßigen Nervensignalen führen, was wiederum unwillkürliche Muskelzuckungen zur Folge hat. Auch Steroide und Östrogene können Muskelzuckungen verursachen.
  • Psychischer Stress und Angst: Psychischer Stress und Angst sind sehr häufige Auslöser für Muskelzuckungen. Wenn der Körper unter Stress steht, aktiviert er die "fight-or-flight"-Reaktion und setzt Stresshormone (wie Adrenalin) frei. Dieses stimuliert beispielsweise das Nervensystem und führt zu einer erhöhten Nervenaktivität. Infolgedessen können die Nerven mehr Signale an die Muskeln senden als üblich, was dazu führt, dass diese sich unwillkürlich zusammenziehen und Zuckungen entstehen. Angst verschlimmert diesen Effekt zusätzlich noch, da die Muskelspannung zunimmt und der Muskel anfälliger für Krämpfe wird. Darüber hinaus kann Stress den Schlaf stören und zu Müdigkeit führen, was wiederum zu Zuckungen beiträgt.
  • Psychosomatische Ursachen: "Psychosomatische Ursachen" bedeuten, dass sich psychische Faktoren als körperliche Symptome manifestieren. Wenn beispielsweise Stress und Angst chronisch werden, kann der Körper mit unwillkürlichen Muskelbewegungen reagieren. Ständige Sorgen oder emotionale Anspannung können die Nervenbahnen überstimulieren und zu Muskelkontraktionen führen. Auch wenn die Zuckungen auf psychische Faktoren zurückzuführen sind, sind die Symptome real und können anhalten oder sich verschlimmern, wenn der zugrunde liegende psychische Stress nicht behandelt wird.
  • Neurologische Erkrankungen: In einigen Fällen können Muskelzuckungen ein Symptom einer neurologischen Erkrankung sein, wie z. B. Multiple Sklerose (MS), Parkinson-Krankheit oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). MS, die Abkürzung für Multiple Sklerose, kann im Frühstadium ebenfalls zu Muskelzuckungen führen und ist die vielleicht besorgniserregendste Ursache. Diese Nervenerkrankung schädigt die Schutzhülle der Nerven (Myelin) und stört so die Weitergabe elektrischer Signale zwischen Gehirn und Muskeln. Infolgedessen wird die Muskelkontrolle beeinträchtigt, was zu unwillkürlichen Kontraktionen, Lähmungen und Bewegungseinschränkungen führt. Darüber hinaus erhöht eine Nervenschädigung die Empfindlichkeit der Muskeln, wodurch sie anfälliger für Krämpfe werden. Unterlippenzucken kann ein frühes Zeichen von Parkinson sein, zusammen mit Zittern in den Händen oder Beinen. Die Krankheit verschlimmert sich mit der Zeit, und es gibt keine bekannte Heilung. Die Behandlung von Parkinson beinhaltet in der Regel, die weitere Verschlechterung der Nerven zu stoppen und Dopamin und nervenstärkende Vitamine im Gehirn aufzufüllen. ALSoder Lou-Gehrig-Krankheit ist eine Erkrankung, die hauptsächlich die Nerven betrifft, die willkürliche Muskeln kontrollieren. Nachrichten aus dem Gehirn werden durch diese Nerven an die Muskeln gesendet. Bei jemandem mit ALS beginnen die Nerven abzusterben. Dies kann zu Muskelschwäche und Zuckungen sowie zu verwaschener Sprache führen. Die Krankheit verschlimmert sich im Laufe der Zeit und gilt als terminaler Zustand. Es gibt keine Heilung für ALS, obwohl neue Medikamente zugelassen wurden.
  • Vitamin B6-Überdosierung: Während der Mangel von Mineralstoffen eine Ursache darstellt, verhält es sich bei diesem Vitamin andersherum: wird Vitamin B6 (Pyridoxin) überdosiert, kann es zu verschiedenen neurologischen Symptomen kommen, darunter Muskelzuckungen, die durch Schäden an den Nervenzellen entstehen. Dies wird auch als periphere Neuropathie (PNP) bezeichnet. Zu den Symptomen können auch Taubheit, Kribbeln und Schwäche in den Beinen gehören. Das ist es wichtig, Vitamin B6 innerhalb der empfohlenen Richtwerte zu sich zu nehmen, um eine Vergiftung und die damit verbundenen Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Eisenmangel: Eisenmangel kann ebenfalls erheblich zu Muskelzuckungen beitragen. Es ist für die Produktion von Hämoglobin (das Sauerstoff zu den Muskeln transportiert) von entscheidender Bedeutung. Ein niedriger Eisengehalt verringert dementsprechend die Sauerstoffversorgung der Muskeln, was zur Muskelermüdung und -krämpfen führt. Für die Behandlung sollte die Ursache des Eisenmangels diagnostiziert und behandelt werden, bzw. kommen Nahrungsergänzungsmittel oder eisenhaltige Lebensmittel zum Einsatz.
  • Koffeinvergiftung: Zu viel Koffein kann Nervosität, übermäßige Energie und Muskelzuckungen verursachen.
  • Alkohol- und Drogenkonsum: Drogen, die Alkohol und Betäubungsmittel enthalten, können auch Gesichtszuckungen verursachen. Zuckungen können ein Zeichen für nervenreizende Reizungen sein, die durch diese Medikamente verursacht werden.
  • Bell-Lähmung: Bell-Lähmung verursacht Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskeln. Der Zustand kann in jedem Fall unterschiedliche Symptome haben. Bei manchen Menschen mit Bell-Lähmung können Lippen zucken auftreten, während andere Schwierigkeiten haben, die Gesichtsmuskeln überhaupt zu kontrollieren. Die genaue Ursache der Bell-Lähmung ist unbekannt, aber Ärzte glauben, dass sie mit dem oralen Herpesvirus zusammenhängt.
  • Hemifaziale Krämpfe: Hemifaziale Krämpfe sind Muskelkrämpfe, die auf einer Seite des Gesichts auftreten. Der Zustand könnte durch Reizung des Nervs verursacht werden, der die Gesichtsmuskeln steuert. Es kann auch durch ein Blutgefäß oder einen Tumor verursacht werden, der den Nerv komprimiert. Die Erkrankung ist selten und kann mit bildgebenden Untersuchungen und neurologischen Untersuchungen diagnostiziert werden. Die Behandlung von halbfazialen Krämpfen kann in einigen Fällen eine Operation beinhalten.
  • Vergangenes Trauma: Eine zuckende Lippe kann auch durch ein vergangenes Trauma verursacht werden.
  • Hormonelles Ungleichgewicht: Hormonelles Ungleichgewicht, das mit zunehmendem Alter oder aufgrund von Erkrankungen wie Hypoparathyreoidismus auftreten kann, kann sich als zuckende Lippe zeigen. Menschen mit Hypoparathyreoidismus haben eine geringe Produktion von Parathormon.
  • Tourette-Syndrom: Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung, die sowohl motorische als auch sprachliche Ticks verursacht. Die Ticks können peinlich sein und den Alltag erschweren. Die genaue Ursache der Störung ist ungewiss, obwohl angenommen wird, dass es sich um eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren handelt. Es gibt keine bekannte Heilung für das Tourette-Syndrom, und die Behandlung beinhaltet in der Regel, die Symptome so gut wie möglich zu reduzieren.

Wo können Muskelzuckungen auftreten?

Muskelzuckungen können theoretisch überall im Körper auftreten, häufig in Bereichen, in denen die Muskeln aktiver und daher schnell ermüdet sind. Häufige Stellen sind:

  • Augenlider: Das Zucken der Augenlider, auch "Myokymie" genannt, wird von Ärzten auf Stress, Müdigkeit oder Schlafmangel zurückgeführt. Es kann auch durch Koffeinkonsum oder Augenbelastung ausgelöst werden, z.B. nach längerer Bildschirmarbeit.
  • Gesichtsmuskeln: Gesichtszuckungen können aus ähnlichen Gründen auftreten, z.B. durch Muskelermüdung oder -verspannungen.
  • Arme: Muskelzuckungen im Oberarm können verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten Gründen gehören Muskelermüdung durch Überbeanspruchung oder Training. Auch Stress und Angst, die die Muskelspannung erhöhen, sowie Dehydrierung (Wassermangel) oder Elektrolytstörungen, die die normale Muskelfunktion stören, gehören dazu. Weiterhin können Nervenreizungen oder -kompressionen, wie z. B. ein eingeklemmter Nerv im Nacken oder in der Schulter, zu Zuckungen führen, dies ist aber selten. Zusätzlich können übermäßiger Koffeinkonsum oder bestimmte Medikamente die Nervenaktivität erhöhen.
  • Oberschenkel: Muskelzuckungen im Oberschenkel können auf verschiedene Faktoren hinweisen, von denen die meisten eher nicht schwerwiegend sind. Zu den häufigsten Ursachen gehören Muskelermüdung durch Überanstrengung beim Sport, Dehydrierung durch einen Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten sowie Nährstoffmangel (Kalium, Kalzium, Magnesium). Auch psychische Faktoren wie Stress und Angst können die Muskelspannung erhöhen und zu Zuckungen führen. Darüber hinaus können Nervenreizungen oder -kompressionen zu lokalisierten Zuckungen beitragen.
  • Ganzen Körper: Muskelzuckungen am ganzen Körper können beunruhigend sein und auf verschiedene Faktoren hinweisen. Häufig stehen sie im Zusammenhang mit Stress, Angst oder Müdigkeit, die zu einer erhöhten Nervenaktivität und Muskelspannung führen können. Auch eine Überanstrengung beim Sport kann diese Reaktion auslösen.
  • Beim Einschlafen: Muskelzuckungen beim Einschlafen sind weit verbreitet und in der Regel harmlos. Diese unwillkürlichen Kontraktionen treten beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf auf und fühlen sich oft wie plötzliche Stöße oder das Gefühl zu fallen an. Oft ist dies auch mit Träumen beim Einschlafen verbunden. Sie entstehen durch Muskelentspannung, wenn sich der Körper auf den Schlaf vorbereitet, und können durch Stress, Müdigkeit, Koffeinkonsum oder unregelmäßige Schlafmuster ausgelöst werden. Obwohl sie erschreckend sind, deuten sie in der Regel nicht auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hin.

Verursachen Muskelzuckungen auch Schmerzen?

Normalerweise sind Muskelzuckungen nicht schmerzhaft; sie fühlen sich in der Regel wie kurze, unwillkürliche Kontraktionen an. In manchen Fällen können sie jedoch Beschwerden verursachen, insbesondere wenn sie mit Muskelermüdung oder -überbeanspruchung zusammenhängen. Häufiges Zucken kann zu Schmerzen oder Verspannungen in der Umgebung führen. In seltenen Fällen kann anhaltendes Zucken auf eine Grunderkrankung hinweisen, die Schmerzen verursachen kann, wie z.B. eine Nervenreizung.

Lesen Sie auch: Diagnose und Behandlung des Nervs Kinn Unterlippe

Diagnose von Muskelzucken

Um die Ursache von Muskelzuckungen zu diagnostizieren, beginnt der Arzt mit einer detaillierten Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte) und körperlichen Untersuchung. Von Interesse sind die Häufigkeit, Dauer und Stellen der Zuckungen sowie die damit verbundenen Symptomen (Schmerzen oder Schwächegefühl). Durch Bluttests können Mangelzustände von Elektrolyten oder Mineralien (Kalzium, Kalium, Magnesium) festgestellt werden. Wenn man die elektrische Aktivität einzelner Muskeln untersuchen möchte, steht eine Elektromyographie (EMG) zur Verfügung. Unter den bildgebenden Verfahren ist der Ultraschall das häufigste. Andere Verfahren, wie MRT- oder CT-Scans können eingesetzt werden, um Grunderkrankungen (wie MS) auszuschließen.

Was zeigt der Ultraschall?

Der Ultraschall kann als diagnostisches Mittel nützliche Erkenntnisse liefern, auch wenn es nicht das primäre Instrument dafür ist. Es hilft bei der Darstellung des Muskelgewebes, um strukturelle größere Probleme wie Risse, Entzündungen oder Schwellungen zu erkennen. Außerdem kann ein Ultraschall auch Unregelmäßigkeiten mit umliegenden Strukturen wie Sehnen oder Nerven erkennen, die zu den Zuckungen beitragen können. Darüber hinaus kann man bei Bedarf Injektionen unter Sicht verabreichen.

Was kann man gegen Muskelzucken tun?

Um Muskelzuckungen in den Griff zu bekommen, müssen zunächst die zugrunde liegenden Ursachen angegangen und je nach Grundproblem Behandelt werden. Bei Stress und Angst sollte beispielweise der Lebensstil geändert werden; Entspannungstechniken wie Yoga und Atemübungen können hier hilfreich sein. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine Ernährung, die reich an Kalzium, Kalium und Magnesium ist, unterstützt die Muskelfunktion generell und sollte gewährleistet werden. Auch der Verzicht auf Koffein und andere Stimulanzien kann Zuckungen reduzieren. Ausreichend Schlaf sorgt dafür, dass sich die Muskeln erholen und der Stresspegel sinkt. Zusätzlich kann eine ärztlich verordnete Physiotherapie bei den betroffenen Bereichen Übungen zum Dehnen und Entspannen zeigen. Um Risikofaktoren für Muskelzuckungen zu minimieren, sollte man prinzipiell einen gesunden Lebensstil pflegen. Der Umgang mit Stress durch Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen oder Yoga kann z.B. helfen. Ausreichend Wasser zu trinken hilft, den Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten. Weiterhin unterstützt eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium, Kalium und Magnesium ist, die Muskelgesundheit, während der Verzicht auf Koffein und andere Stimulanzien Muskelzuckungen ebenfalls nachweislich reduzieren kann. Regelmäßige Bewegung fördert die Muskelkraft und den Muskelstoffwechsel. Außerdem sind sieben bis neun Stunden durchgehender Schlaf für eine angemessene Erholung unerlässlich.

Medikamentöse Behandlung

Je nach Ursache können verschiedene Medikamente dabei helfen, Muskelzuckungen zu lindern. Muskelentspannende Präparate heißen Muskelrelaxantien (z.B. Cyclobenzaprin oder Methocarbamol). Sie können Krämpfe lindern und Zuckungen reduzieren. Krampfschutzmittel heißen Antikonvulsiva (z.B. Gabapentin und Carbamazepin) und werden häufig bei nervenbedingten Problemen verschrieben. Benzodiazepine wie Diazepam oder Lorazepam können helfen, wenn starke Angst die Zuckungen verursacht, sie sind jedoch stark abhängigskeitsmachend. In hartnäckigen Fällen können auch Botulinumtoxin-Injektionen überaktive Muskeln entspannen ("Botox"). Botox wird hier besonders an der Stirn und der Zornesfalte angewendet. Darüber hinaus können Nahrungsergänzungsmittel bei Vitamin- oder Mineralstoffmangel, wie z.B. Magnesiummangel, helfen.

Hausmittel

Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen können, Muskelzuckungen zu lindern. Wenn man z.B. viel Wasser trinkt, um den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten, kann dies Muskelzuckungen lindern. Weiterhin können sanfte Dehnübungen verspannte Muskeln lockern und Zuckungen reduzieren, während eine warme Kompresse auf die betroffene Stelle aufgelegt werden kann, um Muskelverspannungen zusätzlich noch zu lindern. Der Verzehr von kalzium-, kalium- und magnesiumreichen Lebensmitteln wie Bananen und Blattgemüse kann ebenfalls die Muskelfunktion unterstützen. Der Verzicht auf Koffein und das Praktizieren von Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können darüberhinaus noch helfen, Stress langfristig abzubauen.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Taubheitsgefühl der Unterlippe

Ganganalyse bei chronischen Muskelzuckungen in den Beinen

Bei der Behandlung von chronischen Muskelzuckungen der Beine kann eine umfassende Ganganalyse helfen. Mit dieser Methode kann beurteilt werden, wie Ihre Gehmuster zu Muskelzuckungen beitragen können. Durch die Bewertung Ihrer Gangmechanik können Abweichungen von der Norm, Ungleichgewichte oder andere Probleme identifiziert werden, die eine übermäßige Belastung der Muskeln verursachen könnten. Diese detaillierte Analyse hilft bei der Erstellung individueller Behandlungspläne, die die Ursachen Ihrer Zuckungen angehen. Der Fokus auf die Ganganalyse hilft nicht nur bei der Diagnose der zugrunde liegenden Probleme, sondern verbessert auch die Rehabilitationsmaßnahmen. Dies führt langfristig zu einer effektiveren Behandlung von Muskelzuckungen. Gezielte Übungen können helfen, Muskelzuckungen in den Beinen zu lindern, indem sie die betroffenen Muskeln dehnen und entspannen, sowie die umliegenden Muskeln stärken und stabilisieren. Zehenstand- und lauf beispielsweise stärkt die Wadenmuskulatur, während das Dehnen der Oberschenkelmuskulatur die Beweglichkeit verbessert und Verspannungen löst. Das Dehnen der Quadrizeps-Muskeln wirkt gezielt auf den vorderen Oberschenkel und löst nach und nach die Verspannungen. Darüber hinaus fördern sanfte Yogaposen wie der herabschauende Hund und die Kindeshaltung die Entspannung.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Muskelzuckungen harmlos und verschwinden von selbst. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist:

  • Anhaltende oder häufige Zuckungen: Wenn die Muskelzuckungen länger als zwei bis drei Wochen andauern oder immer wieder auftreten.
  • Starke Zuckungen: Wenn das Zittern besonders stark ausfällt oder zu auslandenden, unwillkürlichen Bewegungen führt.
  • Begleitsymptome: Wenn die Zuckungen mit Schmerzen, Krämpfen, Empfindungsstörungen, Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen einhergehen.
  • Bekannte Vorerkrankungen: Wenn Vorerkrankungen wie Diabetes, Leber- oder Nierenversagen bekannt sind.
  • Bewusstseinsverlust: Wenn ein Bewusstseinsverlust oder Benommenheit hinzukommt.
  • Neurologische Symptome: Wenn Muskelzuckungen mit verschiedenen neurologischen Beschwerden auftreten.

Lesen Sie auch: Unterlippe taub nach Implantaten? Das sind die Gründe

tags: #Unterlippe #zuckt #Ursachen