Vaskuläre Demenz: Häufigkeit, Ursachen und Prävention

Mit zunehmendem Alter steigt auch die Zahl der Menschen mit Demenzerkrankungen. In Deutschland sind fast zwei Millionen Menschen betroffen. Die Alzheimer-Krankheit (auch Alzheimer-Demenz) ist die häufigste Form, gefolgt von der vaskulären Demenz. Der Begriff "vaskulär" bezieht sich auf die Blutgefäße. In Deutschland leben etwa 250.000 Menschen mit vaskulärer Demenz.

Was ist vaskuläre Demenz?

Vaskuläre Demenz ist der medizinische Fachbegriff für Demenz-Erkrankungen, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht werden. Vaskuläre Demenz zählt neben der Alzheimer-Krankheit zu den häufigsten Demenz-Erkrankungen.

Die vaskuläre Demenz ist eine von bis zu 50 bekannten Demenzformen. Neben Alzheimer gilt sie mit aktuell ungefähr 250.000 Betroffenen als die zweithäufigste Form, an der Menschen in Deutschland erkranken. Sinngemäß bedeutet der Begriff „vaskulär“ so viel wie „gefäßbedingt“ und Demenz (lat.) steht für „Wahnsinn“ oder „Torheit“.

Ursachen der vaskulären Demenz

Eine vaskuläre Demenz wird bedingt durch Schäden an Blutgefäßen, die das Gehirn versorgen. Hinter diesen Schäden stecken häufig Schlaganfälle (die oft unbemerkt bleiben). Ursache sind - auch ohne vorhergehenden Schlaganfall - immer Durchblutungsstörungen im Gehirn: Es wird mit zu wenig Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dadurch werden Hirnzellen geschädigt und sterben ab.

Verschiedene Veränderungen der Gefäße und des Herz-Kreislauf-Systems können vaskuläre Demenz zur Folge haben.

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  • Verengung kleiner Blutgefäße: Die häufigste Ursache einer vaskulären Demenz ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße im Gehirn (zerebrale Mikroangiopathie). Dabei werden die hirneigenen Blutgefäße durch Ablagerungen und Wandverdickungen so eng, dass die abhängigen Bereiche des Gehirns nicht mehr genügend Sauerstoff erhalten. Diese Form der Mangeldurchblutung kann langsam voranschreiten und sich ausbreiten. Sie kann aber auch zu einzelnen oder mehreren kleinen Schlaganfällen führen.
  • Blutgerinnsel: Eine andere Ursache der vaskulären Demenz sind Blutgerinnsel aus Halsarterien oder dem Herzen, welche hirnversorgende Gefäße verstopfen. Durch den plötzlichen Verschluss des zuführenden Gefäßes stirbt das nachgeschaltete Hirngewebe ab. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einem Hirninfarkt. Die Blutgerinnsel entstehen an Ablagerungen in den Halsgefäßen (Arteriosklerose) oder im Herzen beim Vorhofflimmern, einer Herzrhythmusstörung. Wenn mehrere kleine Hirninfarkte an verschiedenen Orten auftreten und zu vaskulärer Demenz führen, spricht man von einer Multiinfarkt-Demenz. Aber auch ein einzelner Hirninfarkt kann Demenz auslösen, wenn er eine für die geistige Leistung wichtige Region betrifft. Wird eine größere Schlagader durch ein Blutgerinnsel verlegt, stirbt auch ein größerer Bereich des nachgeschalteten Hirngewebes ab. Mindestens ein Viertel der Menschen mit einem solchen Schlaganfall entwickeln im weiteren Verlauf eine Demenz.
  • Blutungen im Gehirn: Deutlich seltener wird vaskuläre Demenz durch Blutungen im Gehirn verursacht.

Hier die drei bekanntesten Unterformen der vaskulären Demenz:

  • Morbus Binswanger
  • Multiinfarktdemenz
  • genetisch bedingte Demenz

Risikofaktoren für vaskuläre Demenz

Das Risiko für Hirnveränderungen dieser Art steigt durch Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rauchen sowie durch höheres Alter. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen - nämlich dann, wenn in der Familie eine Prädisposition für vaskuläre Erkrankungen besteht.

Die Hauptrisiken für die vaskuläre Demenz sind kardiovaskuläre sowie metabolische Vorerkrankungen. Sie betreffen das Herz-Kreislauf-System und/oder den Stoffwechsel. Solche Risikofaktoren, die unbedingt behandelt werden sollten, sind:

  • Bluthochdruck
  • Starkes Übergewicht (Adipositas)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Veränderter Fettstoffwechsel - insbesondere ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel
  • bestimmte Herzkrankheiten wie Vorhofflimmern, koronare Herzkrankheit oder Herzschwäche

Auch Bewegungsmangel, Rauchen und ungesunde Ernährung können zur Entwicklung einer vaskulären Demenz beitragen.

Ein weiterer Risikofaktor ist eine ungesunde Lebensweise.

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Symptome der vaskulären Demenz

Zu den typischen Symptomen einer vaskulären Demenz gehören neurologische Defizite, wie beispielsweise eine Gangstörung oder anhaltender Schwindel. Hinzu kommen Konzentrationsschwierigkeiten, verlangsamtes Denken, Sprachstörungen und eine Einschränkung des Wortschatzes sowie Probleme bei der Blasenkontrolle und nicht zuletzt Persönlichkeitsveränderungen. Je nach betroffener Hirnregion können die Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, was die Diagnose erschwert. Die Veränderungen können außerdem sowohl plötzlich als auch schrittweise auftreten.

Bei der vaskulären Demenz stehen Gedächtnisprobleme am Anfang nicht im Vordergrund (können aber dennoch Teil der Symptomatik sein). Typischer sind körperliche Symptome wie Unsicherheit beim Gehen oder Schwäche eines Körperteils sowie Schwierigkeiten, sich zu organisieren und zu konzentrieren. Außerdem tritt die vaskuläre Demenz oft schon früher auf als Alzheimer.

Anders als bei der Alzheimer-Demenz steht die nachlassende Gedächtnisleistung weniger im Vordergrund. Die häufigste Form der vaskulären Demenz, die auf einer Erkrankung der kleinen Gehirngefäße beruht, hat folgende charakteristische Symptome:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung
  • Verlangsamung, zum Beispiel von Denkprozessen
  • Vergesslichkeit
  • erschwerte Umsetzung von Alltagsaufgaben
  • Antriebsstörung bis hin zu Teilnahmslosigkeit (Apathie)
  • rasche geistige und körperliche Erschöpfung

Häufig treten zusätzlich folgende körperliche Symptome auf:

  • Gangstörungen
  • Verlust der Kontrolle über die Blase, zum Beispiel verstärkter Harndrang oder Inkontinenz
  • Probleme beim Schlucken und Sprechen
  • grundloses Lachen und Weinen
  • Schwindelgefühl

Sind größere Hirnregionen von einer plötzlichen Minderdurchblutung betroffen, kommt es zu Schlaganfallsymptomen wie Lähmungen, Taubheitsgefühlen und Sehstörungen.

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Die Symptome einer vaskulären Demenz variieren teilweise sehr stark. Welche Anzeichen für eine vaskuläre Demenz auftreten, hängt davon ab, wie weit die Schädigung schon fortgeschritten ist und in welcher Gehirnregion sie sich befindet. Zu Beginn äußern sich die Symptome häufig darin, dass Erkrankte nicht mehr so aufmerksam sind wie sonst. Das Denken verlangsamt sich. Mit fortschreitender Erkrankung an einer vaskulären Demenz verschlimmern sich auch die Symptome.

Eine vaskuläre Demenz verläuft in sieben Stadien, die sich in leichte, mittelschwere, fortgeschrittene und Demenz im Endstadium unterteilen lassen. Ein gängiges Modell hierfür ist die Reisberg-Skala.

Diagnose der vaskulären Demenz

Ob eine Demenz vaskulär ist, lässt sich nicht immer eindeutig feststellen, da die Symptome je nach betroffenem Hirnbereich sehr unterschiedlich ausfallen können. Eine frühzeitige Diagnose ist jedoch entscheidend für den Verlauf der Erkrankung.

Um bei einem Verdacht auf eine Demenz-Erkrankung eine möglichst genaue Diagnose zu stellen, setzen Ärztinnen und Ärzte unterschiedliche Methoden ein.

Die Diagnose erfolgt in ein paar zentralen Schritten:

  • Anamnese: Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese. Ärztinnen und Ärzte stellen gezielte Fragen zum Alltag der Patientinnen und Patienten, zu aktuellen Beschwerden, typischen Symptomen und deren Verlauf. Bereits anhand dieser Informationen kann eine erste Einschätzung getroffen werden, ob eine vaskuläre Demenz in Betracht gezogen werden kann.
  • Körperliche Untersuchungen: Im Anschluss folgen körperliche Untersuchungen, bei denen insbesondere das Herz-Kreislauf-System sowie die neurologischen Funktionen überprüft werden. Ziel ist es, mögliche Ursachen für die Beschwerden zu identifizieren und andere Erkrankungen auszuschließen.
  • Kardiologische Diagnostik: Zur kardiologischen Abklärung werden in der Regel ein Langzeit-Elektrokardiogramm (EKG) und eine Echokardiographie durchgeführt. Diese Untersuchungen helfen dabei, Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus zu erkennen, die das Risiko für eine Durchblutungsstörung im Gehirn erhöhen.
  • Neuropsychologische Tests: Mithilfe neuropsychologischer Tests lässt sich feststellen, welche Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind. Die Ergebnisse werden anhand von Zahlenwerten beurteilt und mit Durchschnittswerten der Allgemeinbevölkerung verglichen.
  • Bildgebende Verfahren: Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT) zum Einsatz. Sie liefern präzise Aufnahmen des Gehirns und der Halsschlagader und zeigen, ob bereits Schädigungen oder Durchblutungsstörungen vorliegen. Mitunter wird auch eine Ultraschalluntersuchung jener Blutgefäße durchgeführt, die für die Versorgung des Gehirns verantwortlich sind. Um auszuschließen, dass die Demenz sekundäre Ursachen hat (also Folge einer anderen Grunderkrankung oder einer Mangelerscheinung ist), ordnen Ärzt:innen für gewöhnlich eine Blutuntersuchung an.

Neuropsychologische Tests

Mithilfe von neuropsychologischen Tests lässt sich herausfinden, welche Gehirnleistungen betroffen sind und wie stark zum Beispiel das Gedächtnis oder das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt sind. Die jeweilige Leistungsfähigkeit kann in Zahlenwerten gemessen werden. Die Ärztin oder der Arzt vergleicht diese dann mit Durchschnittswerten der Bevölkerung.

Die neuropsychologische Untersuchung hat zwei Ziele:

  • Zum einen kann man den empfundenen geistigen Abbau objektivieren, indem man ihn messbar macht. Es zeigt sich also, ob die von der Person empfundenen Defizite tatsächlich vorhanden sind.
  • Zum anderen lässt sich feststellen, welche Kombination von Symptomen im individuellen Fall vorliegt. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise auf die Ursache einer Demenz.

Bildgebende Verfahren

Außerdem wird das Gehirn mit bildgebenden Verfahren untersucht, um digitale Schnittbilder des Gehirns zu erstellen. Das ermöglicht, chronische Durchblutungsstörungen und frühere Hirninfarkte oder Hirnblutungen nachzuweisen. Hierfür kommen die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz. Ultraschall-Untersuchungen der Halsgefäße und spezielle CT- und MRT-Aufnahmen der Hirnschlagadern dienen dazu, Verengungen zu erkennen, die Durchblutungsstörungen im Gehirn verursachen können.

Untersuchung der Herz-Kreislauf-Funktionen

Zusätzlich nimmt die Ärztin oder der Arzt Blut ab und misst den Blutdruck, um mögliche Risiko-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte zu erkennen. Außerdem wird ein Langzeit-Elektrokardiogramm (EKG) gemacht, um beispielsweise Vorhofflimmern zu entdecken.

Therapie der vaskulären Demenz

Bisher ist vaskuläre Demenz nicht heilbar. Das Fortschreiten der Krankheit kann jedoch unter Umständen gebremst werden. Medikamente helfen dabei, Blutdruck und Diabetes zu behandeln. Blutverdünner können sinnvoll sein, um weitere Schlaganfälle zu verhindern. Ergänzend werden bei der Behandlung der Erkrankung sowohl kognitive Therapien als auch Physiotherapie eingesetzt.

Im Fokus steht die Behandlung der Risikofaktoren. Einige Risikokrankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes Mellitus oder Durchblutungsstörungen lassen sich mit Medikamenten behandeln. Sollte ein Blutgerinnsel im Gehirn vorliegen, verschreiben Medizinerinnen und Mediziner den Patientinnen oder Patienten gerinnungshemmende Medikamente. Diese helfen dabei, das Schlaganfallrisiko zu senken. Durch die Einnahme von Cholinesterasehemmer und Memantin lassen sich die Symptome lindern. Hier ist es wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nur kurzzeitig die Symptome mildern, jedoch nicht den Verlauf einer vaskulären Demenz stoppen. Auf die Erkrankung selbst hat die Einnahme keine Wirkung und kann mit Nebenwirkungen für die Patientin oder den Patienten einhergehen.

Eine Demenz kann für betroffene Personen auch mit einer großen psychischen Herausforderung verbunden sein. Gelegentlich kann deshalb auch Psychopharmaka zum Einsatz kommen. Sie unterstützen u. a.

Allgemein nimmt die vaskuläre Demenz einen fortschreitenden Verlauf -es ist jedoch oftmals möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, etwa durch:

  • Einstellung des Blutdrucks
  • Gewichtsreduzierung
  • Verbesserung der Blutfettwerte
  • Rauchstopp
  • bei Diabetes: optimale Einstellung des Blutzuckers

Außerdem sollten weitere Risikofaktoren minimiert werden, um die Blutgefäße gesund zu erhalten.

Behandelt wird die vaskuläre Demenz durch eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapiebausteinen. So erhalten Patient:innen häufig Blutverdünner zur Vorbeugung weiterer Schlaganfälle. Auch die Gabe von Antidepressiva, Neuroleptika und Antidementiva kann im Einzelfall sinnvoll sein, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen. Ergänzend kommen nicht-medikamentöse Behandlungsformen zum Einsatz (Bewegung, Ergotherapie, Erinnerungsarbeit etc.).

Die Therapie einer vaskulären Demenz basiert nicht ausschließlich auf der Einnahme von Medikamenten. Betroffene benötigen außerdem Unterstützung, um die körperlichen und geistigen Funktionen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Hierzu kommen solche Therapieansätze zum Einsatz:

  • Logopädie
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Krankengymnastik
  • Musiktherapie

Welche der genannten Therapien die Patientin oder der Patient benötigt, ist individuell. An einer vaskulären Demenz erkrankten Personen stehen spezielle Rehabilitationsprogramme offen. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte stimmen sich eng mit der Patientin oder dem Patienten ab. An diesen Angeboten nehmen Betroffene entweder stationär, teilstationär oder ambulant teil. Eine Reha ist bspw. ein wichtiger Bestandteil für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben.

Zu den unterschiedlichen Therapieansätzen gehören:

  • Erinnerungstherapie
  • Rechen- und Rätselaufgaben
  • Bewegungs- und Sporttherapien
  • Sprachförderung

Welche davon infrage kommt, hängt vom Schweregrad und Verlauf der Erkrankung ab.

Vorbeugung der vaskulären Demenz

Wer das Herz-Kreislauf-System schützt, senkt ganz grundsätzlich das Risiko für Schlaganfälle und eine vaskuläre Demenz. Sport und Bewegung sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung können dabei helfen.

Daher gilt: Alles, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt, schützt auch vor vaskulärer Demenz.

Die frühzeitige Behandlung risikobehafteter Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Adipositas ist ein entscheidender Beitrag zur Demenzvorsorge.

Darüber hinaus ist es wichtig, mit seinem persönlichen Lebensstil zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beizutragen:

  • ausgewogene Ernährung
  • körperliche Bewegung
  • nicht rauchen

Außerdem wird zur allgemeinen Demenzvorbeugung ein geistig und sozial aktives Leben empfohlen.

Leben mit vaskulärer Demenz: Einblicke und Erfahrungen

Kirstin Puchner, Mitglied im Netzwerk Pflege zuhause von pflege.de, teilt ihre langjährigen Erfahrungen als pflegende Angehörige. Seit 2018 pflegt sie ihren Ehemann, der im Alter von 61 Jahren die Diagnose vaskuläre Demenz erhielt.

Der Weg zur Diagnose

Der Weg zur Diagnose war langwierig und begann mit unspezifischen Symptomen wie Wortfindungsstörungen. Nach etwa drei Jahren und verschiedenen Arztbesuchen wurde schließlich durch eine MRT festgestellt, dass bereits Veränderungen im Gehirn sichtbar sind, die durch Durchblutungsstörungen ausgelöst wurden.

Umgang mit der Diagnose

Die Diagnose war zunächst ein Schock für Kirstins Mann. Es half ihm jedoch, zu akzeptieren, dass er trotz der Erkrankung derselbe Mensch bleibt und dass er durch den Schwerbehindertenausweis Nachteilsausgleiche in der Gesellschaft erhält.

Alltagsgestaltung

Kirstin und ihr Mann haben eine feste Tagesstruktur entwickelt, die ihm Sicherheit gibt. Dazu gehören:

  • Morgendlicher Spaziergang mit dem Hund
  • Gemeinsames Zubereiten des Frühstücks und Einbeziehen in die Essenszubereitung
  • Mittagspause mit Serien oder Zeitung
  • Gemeinsamer Abwasch
  • Nachmittagsaktivitäten wie Spaziergänge, Besuche bei den Enkelkindern oder Ergotherapie-Übungen
  • Abendlicher Spaziergang mit dem Hund

Wichtige Vorkehrungen

Um den Alltag zu erleichtern und Sicherheit zu gewährleisten, wurden folgende Vorkehrungen getroffen:

  • Handy für Notfälle
  • Karte im Portemonnaie mit Informationen zu Erkrankungen und Medikamenten
  • Kalender mit Tagesmarkierung

Herausforderungen und Lösungen

Trotz des harmonischen Alltags gibt es auch herausfordernde Momente, insbesondere wenn Kirstin selbst gesundheitliche Probleme hat. In solchen Situationen kann es zu Ungeduld und lauteren Worten kommen, was Kirstins Mann verunsichert. Wichtig ist dann, sich zu entschuldigen, körperlichen Kontakt zu suchen und ihm zu zeigen, dass er geliebt wird.

Die Erkrankung als Puzzleteil

Kirstin betont, dass die Erkrankung sie und ihren Mann näher zusammengebracht hat. Sie hat die Verantwortung für ihn übernommen und er lässt dies zu. Wichtig ist, den Respekt zu wahren und ihn nicht vor anderen lächerlich zu machen.

Ratschläge für Betroffene und Angehörige

Kirstin rät Betroffenen und Angehörigen, erste Anzeichen ernst zu nehmen und bei Ablehnung durch Ärzte nicht aufzugeben. Pflegende Angehörige sollten auf sich achten und einen Ausgleich schaffen. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, die in Anspruch genommen werden können.

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