Schüßler-Salze zur Behandlung des vegetativen Nervensystems

Das vegetative Nervensystem steuert viele unwillkürliche Körperfunktionen wie Herzschlag, Verdauung und Atmung. Störungen dieses Systems können sich in vielfältigen Beschwerden äußern. Schüßler-Salze sind eine alternative Behandlungsmethode, die darauf abzielt, das Gleichgewicht der Mineralstoffe im Körper wiederherzustellen und somit die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Was sind Schüßler-Salze?

Schüßler-Salze sind homöopathisch aufbereitete Mineralstoffe, die auf den Erkenntnissen des Arztes Wilhelm Heinrich Schüßler basieren. Schüßler ging davon aus, dass viele Krankheiten auf einem Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt der Körperzellen beruhen. Durch die Zufuhr der entsprechenden Mineralstoffe in potenzierter Form sollen die Zellen angeregt werden, diese aus der Umgebung aufzunehmen und zu verwerten, wodurch die Körperfunktionen wieder in Gang kommen und der Organismus gestärkt wird.

Schüßler-Salz Nr. 7: Magnesium phosphoricum

Magnesium phosphoricum, auch bekannt als Magnesiumphosphat, ist das Schüßler-Salz, das am häufigsten mit dem vegetativen Nervensystem in Verbindung gebracht wird. Es wird als Betriebsstoff für die Muskeltätigkeit und Nervenfunktion angesehen und soll laut Schüßler Verkrampfungen der Muskulatur und damit verbundene Schmerzen lindern. Zudem soll es beruhigend auf die Nerven wirken und bei inneren Erregungen, Lampenfieber oder Prüfungsangst helfen.

Wirkung auf das vegetative Nervensystem

Magnesium phosphoricum nimmt Einfluss auf die Tätigkeit von Herz, Nerven, Drüsen und Verdauungsapparat. Es entspannt bei Stress jeder Art und unterstützt die Leistungsfähigkeit der Muskulatur im Sport. Es dämpft Nervenimpulse und unterstützt die neuromuskuläre Übertragung.

Anwendungsgebiete

Magnesium phosphoricum wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, die mit dem vegetativen Nervensystem in Zusammenhang stehen:

Lesen Sie auch: Enterisches Nervensystem vs. Vegetatives Nervensystem: Ein detaillierter Vergleich

  • Krämpfe und Schmerzen: Muskelkrämpfe, Bauchkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, Migräne, Hexenschuss, Ischialgien, Neuralgien
  • Nervosität und innere Unruhe: Stress, Lampenfieber, Prüfungsangst, Schlafstörungen
  • Verdauungsbeschwerden: Koliken bei Babys, Blähungen

Antlitzdiagnostische Zeichen eines Mangels

Im Gesicht können bestimmte Anzeichen auf einen Mangel an Magnesium phosphoricum hindeuten:

  • Stark gerötete Wangen, gelegentlich des ganzen Gesichts
  • Hektische Flecken im Gesicht und am Hals
  • Starkes Erröten bei Lampenfieber

Die "Heiße Sieben"

Bei akuten Beschwerden empfiehlt sich die Einnahme der "Heißen Sieben". Dabei werden sieben bis zehn Tabletten Magnesium phosphoricum in kurz aufgekochtem, heißem Wasser aufgelöst und nach dem Abkühlen schluckweise getrunken. Die Wärme kann die Wirkung des Salzes verstärken und zu einer schnelleren Entspannung beitragen.

Äußerliche Anwendung

Magnesium phosphoricum kann auch äußerlich in Form von Salben oder Gelen angewendet werden, beispielsweise bei Muskelverspannungen oder Schilddrüsenproblemen. Äußerlich im Bereich der Schilddrüse aufgetragen, mindert sie das Globusgefühl.

Weitere wichtige Schüßler-Salze für das Nervensystem

Neben Magnesium phosphoricum gibt es noch weitere Schüßler-Salze, die eine positive Wirkung auf das Nervensystem haben können:

  • Kalium phosphoricum (Nr. 5): Das "Salz der Nerven und Psyche" unterstützt bei Nervosität, Stimmungsschwankungen und Schlafbeschwerden. Es wirkt vorwiegend auf das autonome und vegetative Nervensystem. Es ist das wichtigste Salz in der Biochemie und wird als "Rettungsanker in ausweglosen Situationen" bezeichnet. Es hilft bei geistigseelische und körperliche Erschöpfung.
  • Calcium phosphoricum (Nr. 2): Es ist der Mineralstoff für Aufbau, Wachstum und Festigkeit der Knochen und Zähnen und zählt außerdem zu den Blut- und Eiweißaufbaumitteln. Das Salz steuert u.a.
  • Natrium chloratum (Nr. 8): Es ist das Salz des Flüssigkeitshaushalts. Das Salz ist in den Schleimhäuten und im Knorpelgewebe enthalten und reguliert Wärme- und Flüssigkeitshaushalt.

Kombination von Schüßler-Salzen

Die Kombination verschiedener Schüßler-Salze kann sinnvoll sein, um ein breiteres Spektrum an Beschwerden abzudecken und die Wirkung der einzelnen Salze zu verstärken. So ist beispielsweise die Kombination von Magnesium phosphoricum und Calcium phosphoricum als Schmerzmittel ideal. In der Frauenheilkunde ist die Nr.7 in Verbindung mit der Nr.10 Natrium sulfuricum ein Basismittel bei Beschwerden oder Veränderungen während der Wechseljahre.

Lesen Sie auch: Wie das vegetative Nervensystem die Blase beeinflusst

Eine beliebte Kombination ist die "EnergiePlus-Kur" mit den Funktionsmitteln Nr. 3, Nr. 5, Nr. 8 und Nr. 10. Diese Kur soll helfen, mit voller Kraft in den neuen Tag zu starten und dem hektischen Alltagsstress zu trotzen. Sie gibt Power bei geistiger und körperlicher Erschöpfung.

Dosierung der EnergiePlus-Kur:

  • Morgens: 6 Tabletten Schüßler Salz Nr. 3
  • Mittags: 6 Tabletten Schüßler Salz Nr. 5
  • Abends: 6 Tabletten Schüßler Salz Nr. 8
  • Tagsüber: 6 Tabletten Schüßler Salz Nr. 10

Die Kur sollte ca. 4-6 Wochen lang durchgeführt werden. Für eine leichtere Einnahme können die Tabletten in 1 oder 1,5 Liter Wasser aufgelöst und über den Tag verteilt getrunken werden.

Anwendung von Schüßler-Salzen

Schüßler-Salze sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, wie Tabletten, Globuli, Salben und Gelen. Die Tabletten lässt man langsam im Mund zergehen, damit die Mineralstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.

Dosierung

Die Standarddosierung beträgt in der Regel 3 x 1 Tablette täglich. Bei akuten Beschwerden kann die Dosierung erhöht werden, beispielsweise mit der "Heißen Sieben". Es ist ratsam, die Dosierung mit einem Therapeuten abzusprechen.

Anwendung bei Kindern

Bei Babys und kleinen Kindern können Schüßler-Salze ebenfalls eingesetzt werden, jedoch sollte die Dosierung entsprechend angepasst werden. Die "Heiße Sieben" kann löffelweise verabreicht werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Flüssigkeit nicht zu heiß ist.

Lesen Sie auch: Homöopathie zur Behandlung vegetativer Dysfunktion

Anwendung in verschiedenen Lebensphasen

Schüßler-Salze können in verschiedenen Lebensphasen unterstützend wirken:

  • Babys und Kinder: Bei Koliken, Wachstumsschüben, Prüfungsängsten
  • Frauen in den Wechseljahren: Bei Beschwerden und Veränderungen während der Wechseljahre
  • Schwangere und Stillende: Hier ist Vorsicht geboten und eine Rücksprache mit dem Arzt oder Therapeuten erforderlich.
  • Ältere Menschen: Bei altersbedingten Beschwerden und zur Unterstützung des Stoffwechsels

Wichtige Hinweise

  • Schüßler-Salze sind im Allgemeinen gut verträglich.
  • Bei dauerhaften oder schweren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei der Kombination verschiedener Therapien ist ein Gespräch mit dem Arzt entscheidend.
  • Die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen ist wissenschaftlich umstritten und nicht eindeutig belegt.

tags: #vegetatives #nervensystem #behandlung #schüssler #salze