Ein verbrannter Geruch in der Nase, auch bekannt als Phantosmie, ist ein Phantomgeruch, der ohne äußere Reize wahrgenommen wird. Obwohl dieses Phänomen beunruhigend sein kann, ist es wichtig zu wissen, dass es nicht immer auf eine ernsthafte Erkrankung hindeutet. Dennoch sollte ein häufiges Auftreten dieses Symptoms ärztlich abgeklärt werden.
Mögliche Ursachen für einen verbrannten Geruch in der Nase
Die Auslöser für Phantosmien sind vielfältig und oft nicht vollständig erforscht. Grundsätzlich liegt die Ursache in einer Fehlfunktion der Nervenzellen, die für die Geruchswahrnehmung verantwortlich sind. Zu den möglichen Ursachen gehören:
- Migräne: Ein Migräneanfall kann sich durch einen faulen oder verbrannten Geruch in der Nase ankündigen.
- COVID-19: Phantosmien können im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion auftreten.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Phantomgerüche auslösen.
- Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen können Phantosmien ein Hinweis auf einen Schlaganfall oder andere neurologische Erkrankungen sein.
- Diabetes, Herzkrankheiten und erhöhte Cholesterinwerte: Klinische Studien haben gezeigt, dass Menschen mit diesen Erkrankungen häufiger Phantomgerüche wahrnehmen.
- Ungesunder Lebensstil: Stress, Schlafmangel, übermäßige Nutzung von Smartphones, Computern und Fernsehern sowie eine ungesunde Ernährung können ebenfalls zu Phantomgerüchen führen.
Die "Stinknase" (Ozäna) als Ursache für üblen Geruch
Eine weitere mögliche Ursache für üblen Geruch in der Nase ist die Ozäna, auch bekannt als "Stinknase". Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Rückbildung der Nasenschleimhaut (Atrophie). Durch den Abbau des Gewebes kann die schützende Schleimschicht in der Nase nicht mehr gebildet werden, was zu einer Austrocknung der Nasenhöhle führt.
Ursachen und Symptome der Ozäna
Die Ursachen für eine Ozäna können vielfältig sein:
- Primäre Ozäna: Hierbei bildet sich die Nasenschleimhaut aus unbekannten Gründen immer weiter zurück. Diese Form betrifft vor allem Frauen und jüngere Menschen.
- Sekundäre Ozäna: Diese Form entsteht aufgrund anderer Erkrankungen oder Eingriffe, wie z.B. die operative Entfernung von Tumoren in der Nase oder übermäßiger Gebrauch von Nasensprays.
Zu den Symptomen einer Ozäna gehören:
Lesen Sie auch: Moschusgeruch als möglicher Biomarker für Parkinson?
- Trockene Nase
- Krusten- und Borkenbildung in der Nase
- Gestörte Nasenatmung
- Eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn
- Übelriechender Geruch, der von anderen wahrgenommen wird
Behandlung der Ozäna
Die Behandlung der Ozäna konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung. Wichtig ist vor allem die Nasenpflege mit Nasensalben oder Nasenspülungen mit Salzlösungen, um die Krusten und Borken aufzuweichen. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika eingesetzt werden.
Ammoniakgeruch in der Nase nach dem Sport
Einige Menschen bemerken nach dem Sport, insbesondere nach dem Laufen, einen Ammoniakgeruch in der Nase. Dieser Geruch entsteht durch den Abbau von Eiweiß, wenn die Kohlenhydratspeicher leer sind.
Ursachen für den Ammoniakgeruch
- Abbau von Eiweiß: Beim Schwitzen wird mit der Flüssigkeit unter anderem auch Protein abgesondert. Dieses wird von Bakterien zersetzt, wodurch Ammoniak entsteht.
- Leere Kohlenhydratspeicher: Wenn nicht genügend Kohlenhydrate vorhanden sind, greift der Körper auf Eiweiße zur Energiegewinnung zurück. Dabei entsteht Ammoniak, das über den Schweiß ausgeschieden wird.
Was tun gegen den Ammoniakgeruch?
- Kohlenhydratspeicher füllen: Achten Sie auf eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr vor und nach dem Sport.
- Ausgewogene Ernährung: Vermeiden Sie eine zu proteinbetonte Ernährung.
- Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend, um den Körper mit Flüssigkeit und Elektrolyten zu versorgen.
Riechstörungen im Zusammenhang mit chronischer Nasennebenhöhlenentzündung und COVID-19
Riechstörungen können auch im Zusammenhang mit chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen und COVID-19 auftreten. Es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen den beiden:
Riechstörungen bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung
- Schleichender Auftritt mit wechselnder Intensität
- Nasale Verengung und Absonderung von Nasensekret
- Feststellung von Nasenpolypen durch Endoskopie
- Überwiegend ist die Riechschwelle betroffen, das Schmecken jedoch nicht
- Keine veränderte Geruchswahrnehmung oder Geruchswahrnehmung in Abwesenheit einer Geruchsquelle
Riechstörungen durch COVID-19
- Plötzlicher Beginn
- Zeitweiser Riechverlust
- Keine nasale Verengung
- Endoskopie zeigt eine reizlose Nasenschleimhaut
- Überwiegend ist die Riechschwelle betroffen, das Schmecken ist auch betroffen, aber geringer
- Häufig veränderte Geruchswahrnehmungen und Geruchswahrnehmungen in Abwesenheit einer Geruchsquelle in der Erholungsphase
Was tun bei Riechstörungen?
Bei anhaltenden Riechstörungen wird eine umfassende HNO-ärztliche Untersuchung empfohlen, um die Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören:
- Riechtraining: Regelmäßiges Riechen an verschiedenen Duftstoffen, um die Geruchswahrnehmung zu verbessern.
- Medikamentöse Behandlung: Einsatz von Cortison-Wirkstoffen bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen oder Antibiotika bei bakteriellen Infektionen.
- Nasenpflege: Regelmäßige Reinigung und Befeuchtung der Nase mit Nasenspülungen oder Nasensalben.
- Operation: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um anatomische Ursachen wie Nasenpolypen zu beseitigen.
Geruchssensibilisierung und Smell-Walks
Um den Geruchssinn zu schärfen und bewusster wahrzunehmen, können sogenannte Smell-Walks durchgeführt werden. Dabei werden verschiedene Orte aufgesucht und versucht, die dortigen Gerüche genau zu identifizieren und zu beschreiben. Dies kann helfen, die eigene Geruchswahrnehmung zu verbessern und die Bedeutung von Gerüchen im Alltag zu erkennen.
Lesen Sie auch: Amöben im Wasser: Gefahr für das Gehirn? Symptome und Prävention
Lesen Sie auch: Ein detaillierter Blick auf die nasozerebrale Verbindung