Klinik für Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin: Umfassende Versorgung und Forschung

Die Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin ist eine führende Einrichtung für die Diagnostik, Behandlung und Erforschung von Erkrankungen des Nervensystems. Mit Standorten in Berlin-Mitte, Berlin-Steglitz und Berlin-Wedding bietet sie ein breites Spektrum an neurologischer Versorgung für Patienten aus Berlin und Umgebung.

Struktur und Kapazität

Die Klinik für Neurologie ist an den drei Standorten der Charité - Campus Mitte, Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin - sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung vertreten. Jährlich werden auf insgesamt 170 Betten über 8.000 neurologische Fälle stationär behandelt. Ambulant betreut die Neurologie in Berlin jährlich über 20.000 Patientinnen und Patienten.

Schwerpunkte und Spezialisierungen

Das Team der Neurologie bietet die komplette Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems an. Zu den neurologischen Schwerpunkten gehören:

  • Schlaganfall und neurovaskuläre Erkrankungen
  • Neuroimmunologie und Multiple Sklerose
  • Bewegungsstörungen und Parkinson
  • Neuropathien und Muskelerkrankungen
  • Epilepsie und Anfallserkrankungen
  • Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen

Die Berliner Klinik für Neurologie ist auch auf die Behandlung von seltenen neurologischen Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose, Myasthenia gravis und Enzephalitis spezialisiert.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Einen besonderen Bereich der Klinik für Neurologie stellt die intensivmedizinische Station dar: Sie wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie und der Klinik für Anästhesiologie mit dem Schwerpunkt in operativer Intensivmedizin betrieben.

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ALS-Ambulanz am Campus Virchow-Klinikum

Ein wichtiger Bestandteil der Klinik ist die ALS-Ambulanz, eine Einrichtung der ambulanten spezialärztlichen Versorgung (ASV) am Campus Virchow-Klinikum der Charité. Die ALS-Ambulanz der Charité besteht seit dem Jahr 2002 und betreut derzeit über 750 Menschen mit ALS.

Ablauf des Ambulanztermins

Der Ambulanztermin ist in drei Phasen gegliedert:

  1. Vorbereitung: Begrüßung, Sichtung der mitgebrachten Dokumente, Erhebung von Stammdaten, Messung von Atemkapazität (SVC) und Hustenstoß (PCF), Messung von Körpergewicht, Porträtfoto für elektronische Patientenakte.
  2. Ärztliche Untersuchung, Beratung & Entscheidungen: Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), Neurologische Untersuchung einschließlich des motorischen Phänotyps (OPM-Klassifikation), Erhebung der ALS-Funktionsskala (ALSFRS-R-SE), Erläuterung der Diagnose und individuellen Prognosefaktoren, Ermittlung und Erläuterung von Behandlungsoptionen, Klärung von möglicher Studienteilnahme und klinischer Forschung, Beratung und Veranlassung von Medikamentenbehandlung, Beratung und Veranlassung von Hilfsmittelversorgung, Beratung und Verordnung von Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie, Beratung zur Ernährung und Veranlassung von Ernährungstherapie, Beratung und Veranlassung von Beatmungstherapie und Hustenassistenz, Unterstützung bei Versorgungplanung einschließlich Patientenverfügung, Aushändigen und Erläuterung von Patientenverfügung, Beratung zur Palliativversorgung.
  3. Nachbereitung: ggf. Blutentnahme für Biomarker Neurofilament (“NfL”), ggf. Aushändigung von Unterlagen für Genetische Diagnostik, Beratung unter Erläuterung zur Teilnahme am ALS-Apothekenprogramm, Überleitung in Ambulanzpartner-Versorgungsnetzwerk, Unterstützung bei Einrichtung der ALS-App auf dem mitgebrachten Smartphone („Handy“), ggf. Aushändigung und Erläuterung von Studienunterlagen, Rezepte und Verordnungen, Vereinbarung von Folgetermin.

Vorbereitung auf den Termin

Für eine Vorstellung in der ALS-Ambulanz sollte eine Basisdiagnostik - inklusive Elektrophysiologie, Liquor- und Labordiagnostik sowie MRT - bereits erfolgt sein. Falls diese Erstdiagnostik noch nicht durchgeführt wurde, können Empfehlungen zu spezialisierten neurologischen Kliniken gegeben werden.

Die Vorbereitung des Ambulanztermins umfasst die folgenden Schritte:

  1. Beschaffung von Überweisungsschein für ALS-Ambulanz der Charité (ASV) vom Hausarzt oder niedergelassene Neurologen
  2. Beschaffung von Arztbrief mit Diagnose (üblicherweise Entlassungsbrief aus Klinik)
  3. Registrieren bei Ambulanzpartner (empfohlen)
  4. Installation der ALS-App auf dem eigenen Smartphone (empfohlen)
  5. Hochladen von Arztbrief mit Diagnose auf der ALS-App (empfohlen)

Mitzubringende Dokumente:

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  1. Ihre Versichertenkarte
  2. einen Überweisungsschein des behandelnden Hausarztes oder Neurologen
  3. das „Dokumentenpaket zum Ausfüllen mit notwendiger Unterschrift“
  4. die Unterlagen zur Teilnahme am Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk (fall Sie kein Online-Registrieren durchgeführt haben)
  5. Arztbriefe aus neurologischen Praxen, Ambulanzen und Kliniken

Wichtige Hinweise zur Anreise

Die Anreise zur ALS-Ambulanz kann mit erheblichen Verzögerungen durch starken Autoverkehr verbunden sein. Verzögerungen von 30-60 Minuten in Berliner Stadtverkehr sind leider üblich und sollten bei ihrer Anreise berücksichtigt werden. Weiterhin kann es zu Wartezeiten durch Überfüllung beim Parkhaus kommen. Bitte beachten Sie, dass eine unpünktliche Anreise die Stornierung Ihres Termins zur Folge haben kann.

Kontakt und Terminvereinbarung

Aufgrund der hohen Nachfrage und der Länge des reservierten Termins (1,5-2 Stunden) ist die Bestätigung des Termins ein wichtiges Anliegen. Termine können eine Vorlaufzeit von 3-4 Monaten haben. Der Arztbrief kann über zwei Wege bereitgestellt werden:

  • Zusendung per Post: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Neurologische Poliklinik, ALS-Ambulanz, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
  • Hochladen über die ALS-App (empfohlen)

Forschung und Lehre

Die Klinik für Neurologie ist nicht nur in der Patientenversorgung, sondern auch in der Forschung aktiv. Die Forscherinnen und Forscher der Neurologie untersuchen neurologische Erkrankungen auch in Verbundprojekten. Die Klinik Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow-Klinikum ermöglicht Medizinstudierenden das Praktische Jahr zu absolvieren.

PJ-Tertial in der Neurologie am Campus Virchow-Klinikum

Das PJ-Tertial in der Neurologie am Campus Virchow wird von vielen Medizinstudierenden empfohlen. Als PJler wird man sofort als Teil des Teams betrachtet und alle sind bemüht einem viel beizubringen. Der Stationsalltag ist abwechslungsreich und es gibt viele Fortbildungen. Man kann schnell eigene Patientinnen betreuen und dabei unter Supervision sehr viel lernen.

Ablauf des PJ-Tertials

  • Arbeitsbeginn: 8:00 Uhr
  • Aufgaben: Blutentnahmen, Aufnahmen von Patienten, Betreuung von Patienten unter Supervision, Arztbriefe schreiben, Lumbalpunktionen (unter Anleitung)
  • Fortbildungen: Frühbesprechung, Röntgendemo mit den Neuroradiologen (3x/Woche), interne Fortbildung (1x/Woche), PJ-Fortbildung (1x/Woche)
  • Mittagessen: Gemeinsames Mittagessen mit Gutschein für die Cafeteria
  • Studientage: 1/Woche (können gesammelt am Ende genommen werden)
  • Rotation: Möglichkeit, am Ende des Tertials in die Notaufnahme oder in die Funktionsdiagnostik (EEG, EMG, ENG, Doppler) zu rotieren.
  • Arbeitsende: ca. 16:30-17:00 Uhr

Besonderheiten

  • Gute Organisation (Schlüssel, SAP-Zugang etc.)
  • Sehr gute Betreuung und Supervision durch die AssistentInnen und OberärztInnen
  • Möglichkeit, PatientInnen selbstständig zu betreuen
  • Angenehme Arbeitsatmosphäre im Team

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