Die Neurologie des Virchow Krankenhauses, als Teil der Charité - Universitätsmedizin Berlin, bietet ein breites Spektrum an Leistungen für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Dieser Artikel fasst wichtige Informationen über die Klinik zusammen, ihre Standorte, Schwerpunkte und Angebote für Patienten.
Die Klinik für Neurologie der Charité
Die Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie ist an den Standorten Berlin-Mitte, Berlin-Steglitz und Berlin-Wedding vertreten. Jährlich werden hier auf insgesamt 170 Betten über 8.000 neurologische Fälle stationär behandelt. Die neurologische Klinik ist an den drei Standorten der Charité - Campus Mitte, Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin - sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung vertreten. Die Klinik ist nicht nur in der Patientenversorgung aktiv, sondern engagiert sich auch stark in der Erforschung des Nervensystems. Die Forscherinnen und Forscher der Neurologie untersuchen neurologische Erkrankungen auch in Verbundprojekten.
Standorte
Die Klinik für Neurologie der Charité ist an folgenden Standorten vertreten:
- Campus Mitte
- Campus Virchow-Klinikum (CVK)
- Campus Benjamin Franklin (CBF)
Fachgebiete und Leistungen
Die Klinik deckt ein breites Spektrum neurologischer Fachgebiete ab.
Schwerpunkte und Spezialisierungen
Die Neurologische Klinik der Charité in Berlin hat sich auf verschiedene Schwerpunkte spezialisiert, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Lesen Sie auch: Charité Virchow Neurologie: Ein Überblick
Bewegungsstörungen
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Bewegungsstörungen. Zwei große Sprechstunden für Bewegungsstörungen arbeiten eng zusammen:
- Campus Virchow-Klinikum (CVK), unter der Leitung von Prof. Andrea Kühn und Dr. Axel Lipp
- Campus Benjamin Franklin (CBF), unter der Leitung von Prof. Dr. Fabian Klostermann
Zu den Schwerpunkten des Regionalzentrums gehören der therapeutische Einsatz der tiefen Hirnstimulation (CVK, Prof. Kühn) sowie die Pumpentherapie (CBF, Prof. Dr. Klostermann). Neben der therapeutischen Nutzung dieser Methoden laufen intensive Forschungsvorhaben im klinischen und tierexperimentellen Bereich zur Entschlüsselung des Wirkmechanismus und somit zur Verbesserung der Hochfrequenzstimulation. Seit 2010 ist eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Klinische Forschergruppe (KFO 247) zum Thema „Tiefe Hirnstimulation“ unter der Leitung von Prof. Kühn aktiv.
ALS-Ambulanz am Campus Virchow-Klinikum
Die ALS-Ambulanz ist eine Einrichtung der ambulanten spezialärztlichen Versorgung (ASV) und befindet sich am Campus Virchow-Klinikum der Charité. Die ALS-Ambulanz der Charité besteht seit dem Jahr 2002 und betreut derzeit über 750 Menschen mit ALS.
Ablauf und Vorbereitung des Ambulanztermins:
- Vorbereitung des Ambulanztermins:
- Beschaffung von Überweisungsschein für ALS-Ambulanz der Charité (ASV) vom Hausarzt oder niedergelassene Neurologen
- Beschaffung von Arztbrief mit Diagnose (üblicherweise Entlassungsbrief aus Klinik)
- Registrieren bei Ambulanzpartner (empfohlen)
- Installation der ALS-App auf dem eigenen Smartphone (empfohlen)
- Hochladen von Arztbrief mit Diagnose auf der ALS-App (empfohlen)
- Mitzubringende Dokumente („Checkliste“):
- Ihre Versichertenkarte
- Einen Überweisungsschein des behandelnden Hausarztes oder Neurologen
- Das „Dokumentenpaket zum Ausfüllen mit notwendiger Unterschrift“
- Die Unterlagen zur Teilnahme am Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk (fall Sie kein Online-Registrieren durchgeführt haben)
- Arztbriefe aus neurologischen Praxen, Ambulanzen und Kliniken
- Bestätigung des Termins: Aufgrund der hohen Nachfrage und der Länge des reservierten Termins (1,5-2 Stunden) ist Ihre Bestätigung des Termins ein wichtiges Anliegen. Die Beschäftigung mit den Dokumenten, das Registrieren bei Ambulanzpartner und die Installation der ALS-App ist auch dann sinnvoll, wenn Ihre Diagnose noch nicht bestätigt ist und die Art der Behandlung noch nicht feststeht. Mit der Vorbereitung des Termins unterstützen Sie die zeitlichen Abläufe in der Ambulanz und können sich selbst während des Termins besser auf die medizinischen Themen konzentrieren.
- Pünktliche Anreise: Die Anreise zur ALS-Ambulanz kann mit erheblichen Verzögerungen durch starken Autoverkehr verbunden sein. Verzögerungen von 30-60 Minuten in Berliner Stadtverkehr sind leider üblich und sollten bei ihrer Anreise berücksichtigt werden. Weiterhin kann es zu Wartezeiten durch Überfüllung beim Parkhaus kommen. Bitte beachten Sie, dass eine unpünktliche Anreise die Stornierung Ihres Termins zur Folge haben kann.
Ablauf des Ambulanztermins:
- Sie melden sich zunächst beim Empfang der „Ambulanzen Neurologie“ und nehmen im Wartebereich Platz. Dort werden Sie von einer „ALS-Nurse“ (medizinischen Fachangestellten) begrüßt und in ein Sprechzimmer begleitet.
- Das Team der ALS-Nurses nimmt Sie in Empfang und unterstützt Sie mit allen notwendigen Informationen. Zur Vorbereitung des Arztgesprächs stellt sie Ihnen einige Fragen. Anschließend werden verschiedene Messungen und Erhebungen vorgenommen.
- Im folgenden Arztgespräch beschreiben Sie uns Ihre Krankengeschichte und insbesondere die motorischen Symptome. Im Anschluss folgt die körperlich-neurologische Untersuchung. Dazu ist eine Entkleidung bis auf die Unterwäsche notwendig.
- Im Ergebnis der Gesamtuntersuchung werden die Diagnose, evtl. ausstehende diagnostische Schritte und Therapiemöglichkeiten besprochen. Die Beratungsthemen werden individuell gewichtet. Im frühen Verlauf der Erkrankung oder bei diagnostischer Unsicherheit steht die Beratung zur Diagnose und Prognose im Vordergrund. Bei Patienten mit gesicherter Diagnose oder fortgeschrittener Erkrankung werden die Behandlungsoptionen vordergründig bearbeitet. Weiterhin wird die mögliche Teilnahme an klinische Studien geprüft.
- Die Behandlung mit Medikamenten sowie die Veranlassung von Hilfsmitteln, Ernährungstherapie oder Atemhilfen werden im Arzt-Patienten-Gespräch beschlossen. Außerdem erhalten Sie Rezepte und Verordnungen, Informationsmaterial und einen Termin zur Wiedervorstellung. Wenn Sie Ihre Versorgung vom Ambulanzpartner Versorgungsnetzwerk organisieren lassen, kümmern sich die Ambulanzpartner-Koordinatoren um Ihre Rezepte und Verordnungen. Mehr zur Teilnahme an Ambulanzpartner erfahren Sie auf der Seite „Versorgungsnetzwerk“ und auf Ambulanzpartner.de.
- Nach dem Besuch erhält der überweisende Arzt einen Ambulanzbrief, in dem die diagnostische Einschätzung und die Therapieempfehlungen zusammengefasst sind. Sie erhalten diesen Brief in Kopie.
Dauer des Ambulanztermins: Der Termin in der ALS-Ambulanz kann zwei bis drei Stunden betragen. Es wird empfohlen, sich zur Sprechstunde durch einen Angehörigen begleiten zu lassen.
Phasen des Ambulanztermins:
- Vorbereitung:
- Begrüßung
- Sichtung der mitgebrachten Dokumente
- Erhebung von Stammdaten
- Messung von Atemkapazität (SVC) und Hustenstoß (PCF)
- Messung von Körpergewicht
- Porträtfoto für elektronische Patientenakte
- Ärztliche Untersuchung, Beratung & Entscheidungen:
- Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
- Neurologische Untersuchung einschließlich des motorischen Phänotyps (OPM-Klassifikation)
- Erhebung der ALS-Funktionsskala (ALSFRS-R-SE)
- Erläuterung der Diagnose und individuellen Prognosefaktoren
- Ermittlung und Erläuterung von Behandlungsoptionen
- Klärung von möglicher Studienteilnahme und klinischer Forschung
- Beratung und Veranlassung von Medikamentenbehandlung
- Beratung und Veranlassung von Hilfsmittelversorgung
- Beratung und Verordnung von Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie
- Beratung zur Ernährung und Veranlassung von Ernährungstherapie
- Beratung und Veranlassung von Beatmungstherapie und Hustenassistenz
- Unterstützung bei Versorgungplanung einschließlich Patientenverfügung
- Aushändigen und Erläuterung von Patientenverfügung
- Beratung zur Palliativversorgung
- Nachbereitung:
- Ggf. Blutentnahme für Biomarker Neurofilament (“NfL”)
- Ggf. Aushändigung von Unterlagen für Genetische Diagnostik
- Beratung unter Erläuterung zur Teilnahme am ALS-Apothekenprogramm
- Überleitung in Ambulanzpartner-Versorgungsnetzwerk
- Unterstützung bei Einrichtung der ALS-App auf dem mitgebrachten Smartphone („Handy“)
- Ggf. Aushändigung und Erläuterung von Studienunterlagen
- Rezepte und Verordnungen
- Vereinbarung von Folgetermin
Epilepsie-Ambulanzen
Patienten ab dem 16. Lebensjahr werden in den Epilepsie-Ambulanzen der Klinik für Neurologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin behandelt. Sprechstunden finden an allen drei Standorten der Charité - am Campus Benjamin Franklin, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum - statt. Zum ersten Vorstellungstermin sollten alle relevanten medizinischen Unterlagen und eine Ihnen vertraute Person mitgebracht werden, die die Anfälle gesehen hat und beschreiben kann.
Lesen Sie auch: Umfassende neurologische Betreuung in Bitterfeld-Wolfen
Forschung
Die Klinik für Neurologie ist sehr aktiv auf dem Feld der Erforschung des Nervensystems. Die Forscherinnen und Forscher der Neurologie untersuchen neurologische Erkrankungen auch in Verbundprojekten, z.B. BMBF-Projekt: Lerninduzierte Verbesserung mathematischen Denkens: Zerebrale Korrelate und individuelle Unterschiede - Bildgebungs-Teil (NIL 2); BMBF-Projekt: Kurzzeitiges vs.
Kontakt
- Charitéplatz 1, 10117 Berlin
- Die ALS-Ambulanz der Charité: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Neurologische Poliklinik, ALS-Ambulanz, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Lesen Sie auch: Neurologische Versorgung im Hedwig Krankenhaus
tags: #Virchow #Krankenhaus #Neurologie #Informationen