Ein plötzlich einschießender Schmerz, ein brennendes Gefühl oder Taubheit im Fuß - all das kann auf einen eingeklemmten Nerv im Fuß hindeuten. Ein eingeklemmter Nerv, medizinisch als Nervenkompressionssyndrom bezeichnet, entsteht, wenn ein Nerv durch äußeren Druck oder strukturelle Veränderungen irritiert oder dauerhaft gequetscht wird. Die Symptome hängen jeweils vom betroffenen Nerv und der Ausprägung der Kompression ab.
Ursachen eines eingeklemmten Nervs in der Wade
Ein eingeklemmter Nerv kann verschiedene Ursachen haben. Einige der häufigsten sind:
- Tarsaltunnelsyndrom: Der Tibialisnerv verläuft hinter dem Innenknöchel durch den sogenannten Tarsaltunnel. Eine Kompression in diesem Bereich kann zu Schmerzen und neurologischen Ausfällen führen. Das Tarsaltunnelsyndrom ist ein eher seltenes Einklemmungsyndrom des Schienbeinnervs am Innenknöchel. Typische Symptome sind stechende und vor allem brennende Schmerzen am Innenknöchel mit Ausstrahlung in die Wade, die Ferse und den Fuß, teils auch Sensibilitätsstörungen, verminderte Schweißsekretion und Muskelschwächen.
- Morton-Neurom: Zwischen den Mittelfußknochen kann ein plantarer Nerv durch Druck oder Reibung verdickt werden. Dies ist besonders häufig zwischen dem 3. und 4. Zeh und kann zu Schmerzen im Vorfußbereich führen. Eine weitere wichtige Differenzialdiagnose ist eine Variante des Tarsaltunnelsyndroms, das Morton-Neurom, ein Engpasssyndrom der dort verlaufenden Nerven weiter unten am Fuß.
- Nervenkompression im Unterschenkel/Wade: Nerven im Unterschenkel bzw. in der Wade können ebenfalls eingeklemmt sein, z.B. durch Muskelverspannungen, Verletzungen oder andere strukturelle Veränderungen.
- Ischiasnerv: Der Ischiasnerv verläuft im Bereich des Beckens durch das Foramen ischiadicum majus und zieht dann in den Oberschenkel. Schmerzen im Ischiasnerv entstehen durch Einklemmungen, Verletzungen oder Reizungen des Ischiasnervs oder seiner Wurzeln. Mögliche Ursachen können ein Bandscheibenvorfall, Verletzungen eines Wirbelkörpers oder Entzündungen sein. Auch bei Kindern kann es zu Muskelverspannungen kommen, die sich auf den Ischiasnerv auswirken. Ursächlich sind meist Bewegungsmangel oder Fehlbelastungen, z. B. durch das Tragen einer schweren Schultasche. Auch Fehlstellungen der Wirbelsäule oder Bandscheibenvorfälle sind bereits im Kindesalter möglich.
- Bandscheibenvorfall: Die Kompression einer Nervenwurzel kann durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden. Wenn ein Bandscheibenvorfall in den unteren beiden Segmenten der Lendenwirbelsäule (L4/5) oder im Bereich der Sakralwirbel 1 - 3 auftritt, kann er die Nervenwurzeln des Ischiasnervs einengen.
- Piriformis-Syndrom: Beim Piriformis-Syndrom drückt der Piriformismuskel auf den Ischiasnerv und löst Schmerzen in der Gesäßregion aus. Durch die anatomische Nähe kann eine Verspannung oder Verkürzung des Piriformismuskels Beschwerden im Ischiasnerv verursachen.
- Spinalkanalstenose: Drücken Bänder, Bandscheiben oder Fortsätze der Wirbelkörper auf den Spinalkanal (Rückenmarkskanal in der Wirbelsäule), kann das zu Schmerzen in der Wade führen.
- Fehlhaltungen: Bei Fehlhaltungen wie dem Hohlkreuz sind die Knie oft durchgestreckt, der Körperschwerpunkt liegt hinten und das Becken ist nach vorne gekippt. Daraus resultieren hohe Spannungen in den Muskeln der Körperrückseite, vornehmlich in den Beinen. O-Beine und Hohlfüße sind Bein-Fuß-Fehlstellungen, die beidseitige Wadenschmerzen auslösen.
- Kompartment-Syndrom: Wenn eine starke Schwellung oder ein Bluterguss den Gewebedruck erhöht (was Blutgefäße und Nerven im Bein abdrücken kann), spricht man vom Kompartment-Syndrom.
- Restless Legs Syndrom: Den Grund für unruhige Beine vermutet man in einer Störung der Nachrichten-Übermittlung im Nervensystem.
- Weitere Ursachen:
- Knöcherne Veränderungen nach Brüchen am Innenknöchel, Sprungbein und Fersenbein
- Bandverletzungen am Innenband und inneren Kapselbandapparat
- Verletzungen der im Tarsaltunnel befindlichen Strukturen
- Funktionelle Überlastungen, zum Beispiel beim Joggen (sogenannter Joggerfuß) oder bei starkem Knickfuß
- Entzündliche Reaktionen bei rheumatoider Arthritis oder des Kapselbandapparates bei Sprunggelenksarthrosen
- Raumforderungen durch zusätzliche Gefäßbündel, Ganglien oder Tumoren der Nerven oder durch Verdickung der angrenzenden Muskeln und Sehnen
- Entzündliche Reaktionen der Nerven bei Diabetes mellitus, Gicht, Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), Fettstoffwechselstörungen und anderen Ursachen
- Komplikationen bei einer medizinischen Behandlung, vor allem nach operativen Eingriffen
- Postoperative Folgen durch Schwellungen, Narben etc.
- Anlagebedingt (etwa 20 Prozent der Fälle)
- Nervus cutaneus femoris lateralis: Der Nervus cutaneus femoris lateralis kann durch Druck und Verletzungen geschädigt werden. Die häufigste Ursache der Nervenschädigung ist eine Einklemmung (Kompression) im Bereich des Leistenbandes; dies wird Meralgia paraesthetica genannt. Eine wichtige Rolle spielt dabei oft eine ungünstige Anatomie. Seltene Ursachen sind Knochenwucherungen und weitere krankhafte Veränderungen.
Symptome eines eingeklemmten Nervs in der Wade
Grundsätzlich können bei einem eingeklemmten Nerv vielfältige Schmerzen und Begleiterscheinungen auftreten. Die Symptome hängen jeweils vom betroffenen Nerv und der Ausprägung der Kompression ab. Typische Anzeichen sind:
- Plötzliche Schmerzen
- Belastungsabhängige Schmerzen
- Brennende Schmerzen
- Stechende Schmerzen
- Kribbeln
- Taubheitsgefühle
- Einschränkung der Bewegungsfähigkeit
- Muskelschwäche
- Schmerzen im Fuß, insbesondere im Bereich des Innenknöchels
- Schwellung oder Wärme im Bereich des Tarsaltunnels
- Schmerzen im unteren Rücken, die bis in die Beine und Füße ausstrahlen können
- Einschränkungen der Muskelfunktion
- Gefühlsstörungen
- Missempfindungen
- Verminderte Schweißsekretion
- Schonhaltung
Diagnose eines eingeklemmten Nervs in der Wade
Die Diagnose eines eingeklemmten Nervs in der Wade erfordert eine sorgfältige Untersuchung und Anamnese. Zu den diagnostischen Maßnahmen gehören:
- Anamnese: Der Arzt wird Fragen zu den Symptomen, dem Beginn der Beschwerden, möglichen Auslösern und Vorerkrankungen stellen.
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird die betroffene Stelle abtasten, die Beweglichkeit prüfen und neurologische Tests durchführen, um die Funktion der Nerven zu überprüfen. Spezifische Provokationstests - z. B. das Hoffmann-Tinel-Zeichen - können helfen, die Diagnose zu bestätigen. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen löst ein Klopfen im Nervenverlauf einen elektrisierenden Schmerz aus (Hoffmann-Tinel-Zeichen), das Anheben des Fußes insgesamt oder auch nur des Fußaußenrandes können die Beschwerden verstärken.
- Bildgebung: In einigen Fällen kann eine Bildgebung erforderlich sein, um die Ursache der Nervenkompression zu identifizieren. MRT (Magnetresonanztomographie) und Sonografie (Ultraschall) können helfen, Weichteile und Nervenstrukturen darzustellen. Ggf. kann auch eine Röntgenaufnahme sinnvoll sein, um knöcherne Veränderungen auszuschließen.
- Elektrophysiologische Untersuchung: Eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann Aufschluss darüber geben, ob der Nerv geschädigt ist und wo sich die Kompression befindet. In unklaren Fällen kann auch eine elektrophysiologische Untersuchung zur Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit weitere Klarheit schaffen.
- Diagnostische Injektion: Eine Injektion eines Lokalanästhetikums in den Bereich des vermuteten eingeklemmten Nervs kann helfen, die Diagnose zu bestätigen, wenn die Schmerzen dadurch vorübergehend gelindert werden. Oft ist auch eine diagnostische Injektion eines Lokalanästhetikums hilfreich: bringt diese für eine gewisse Zeit eine Beschwerdelinderung, ist zumindest der Ort der Schädigung meist gut abgegrenzt.
Behandlung eines eingeklemmten Nervs in der Wade
Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs in der Wade zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Nervenfunktion wiederherzustellen und die Ursache der Kompression zu beheben. Die Behandlung kann konservativ oder operativ erfolgen, abhängig von der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache.
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Konservative Behandlung
- Schmerztherapie: Schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente können helfen, die Schmerzen zu lindern. Dazu zählen beispielsweise Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol. Erst wenn diese nicht ausreichend wirken, verschreibt der Arzt stärkere Schmerzmittel, sogenannte Opioide (z. B. Tramadol).
- Physiotherapie: Gezielte Übungen und Dehnungen können helfen, die Muskeln zu entspannen, die Beweglichkeit zu verbessern und den Druck auf den Nerv zu reduzieren. Eine schonende Physiotherapie kann helfen, die Symptome zu lindern und eine OP zu verhindern.
- Manuelle Therapie/Osteopathie: Wenn eine Blockade der Wirbelsäule als Ursache diagnostiziert wird, helfen Maßnahmen wie manuelle Therapie oder Osteopathie.
- Wärmebehandlung: Wärmebehandlung, Massage und Gymnastik beeinflussen die Muskulatur und sollten so angewendet werden, dass sie die Beschwerden nicht verstärken oder auslösen. Schonende Wärme kann helfen, die Verspannung zu lösen und den eingeklemmten Nerv im Nacken oder den Schultern zu entlasten.
- Entlastung und Ruhigstellung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Fuß oder das Bein zu entlasten und ruhigzustellen, um die Heilung zu fördern. Schonung und Ruhigstellung (z. B. mit einer Schiene) können helfen, den Nerv zu entlasten.
- Orthopädische Einlagen: Bei Fußfehlstellungen können orthopädische Einlagen helfen, den Fuß zu stabilisieren und den Druck auf den Nerv zu reduzieren.
- Gewichtsmanagement: Übergewicht kann den Druck auf die Nerven erhöhen. Eine Gewichtsreduktion kann helfen, die Symptome zu lindern.
- Injektionen: In einigen Fällen können Injektionen mit Kortikosteroiden in den Bereich des eingeklemmten Nervs helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.
- Anpassung der Belastung: Es sollte immer herausgefunden werden, ob es eine statische Ursache für die mechanische Irritation des Nervs gibt. Entscheidend für den Heilungserfolg sind eine konsequente Nachsorge und ggf. Anpassung der Belastung.
- Weitere konservative Therapieformen: Sprunggelenksbandagen, Einlagen, Injektionen mit Lokalanästhetika (gegebenenfalls mit Corticosteroidzusatz), entzündungshemmende und schmerzhemmende Maßnahmen der physikalischen Therapie (Elektrotherapie, Ultraschall, pulsierende Magnetfeldtherapie und Varianten, Kälte- oder Wärmeanwendungen) oder Akupunktur. Experimentell kann nach Fehlschlag aller anderen Verfahren auch eine Injektion mit Botulinumtoxin zur Behandlung der neuropathischen Schmerzkomponente erfolgen.
Operative Behandlung
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Kompression anatomisch eindeutig nachweisbar ist, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Operative Maßnahmen kommen infrage, wenn die Beschwerden trotz konservativer Behandlung bestehen bleiben. Je länger der Druck andauert, desto größer ist die Gefahr bleibender Schäden. Umso wichtiger ist es, den richtigen Zeitpunkt für eine Operation nicht zu verpassen. In der Praxis von Dr. med. Tonio Gottlieb sind alle Therapien aus einer Hand.
Ziel der Operation ist es, den Druck auf den Nerv zu entlasten und die Nervenfunktion wiederherzustellen. Die Art der Operation hängt von der Ursache der Kompression ab. Bei einem Tarsaltunnelsyndrom kann beispielsweise der Tarsaltunnel erweitert werden, um den Nerv zu entlasten. Bei einem Bandscheibenvorfall kann das ausgetretene Bandscheibengewebe entfernt werden, das auf den Nerv drückt.
Früher wurden diese Operationen in der Regel offen durchgeführt, mittlerweile wird wegen der potenziell geringeren Schädigung die endoskopische Variante in der Regel bevorzugt. Bei operativen Verfahren besteht jedoch auch die Gefahr, dass die Symptomatik hinterher nicht besser oder sogar schlechter wird, zum Beispiel durch postoperative Entzündungen, Nervenverletzungen oder überschießende Narbenbildung.
Nachsorge
Nach einer Operation ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden. In der Fußchirurgie-Praxis arbeiten Spezialisten Hand in Hand, so dass Nachsorge und Physiotherapie unter der Aufsicht von Dr. med. Tonio Gottlieb stattfinden können. Die Nachsorge kann Folgendes umfassen:
- Schmerzmanagement: Schmerzmittel können helfen, die postoperativen Schmerzen zu lindern.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Nervenfunktion wiederherzustellen.
- Anpassung der Belastung: Die Belastung des Fußes oder Beines sollte langsam gesteigert werden, um eine Überlastung zu vermeiden.
- Narbenpflege: Eine gute Narbenpflege kann helfen, die Bildung von Narbengewebe zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.
Vorbeugung eines eingeklemmten Nervs in der Wade
Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, einem eingeklemmten Nerv in der Wade vorzubeugen:
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- Geeignetes Schuhwerk tragen: Schuhe, die ausreichend Unterstützung bieten und nicht zu eng sind, können helfen, den Druck auf die Nerven zu reduzieren.
- Regelmäßige Fußübungen: Regelmäßige Fußübungen können helfen, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Überlastung vermeiden: Angemessene Pausen und eine langsame Steigerung der Belastung können helfen, eine Überlastung des Fußes zu vermeiden.
- Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht kann helfen, den Druck auf die Nerven zu reduzieren.
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann helfen, Fehlhaltungen und Überlastungen zu vermeiden.
- Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Durchblutung zu fördern.
- Dehnübungen: Regelmäßige Dehnübungen können helfen, die Muskeln zu entspannen und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Stressmanagement: Stress kann zu Muskelverspannungen führen. Stressmanagement-Techniken wie Yoga oder Meditation können helfen, die Muskeln zu entspannen.
Wadenschmerzen: Weitere mögliche Ursachen
Wadenschmerzen können auch andere Ursachen haben, die nicht mit einem eingeklemmten Nerv zusammenhängen. Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Muskelzerrung: Eine Muskelzerrung ist eine Verletzung des Muskels infolge einer Überdehnung. Dadurch werden Strukturen im Muskel beeinträchtigt. Ein Muskel besteht grundsätzlich aus vielen Muskelfasern. Diese lassen sich in noch kleinere Einheiten, die so genannten Myofibrillen, gliedern. Bei einer Muskelzerrung kommt es in den Myofibrillen zu winzig kleinen Schäden - zur Muskelverletzung. Bei noch stärkerer Überdehnung können einzelne Muskelfasern reißen (Muskelfaserriss) oder der komplette Muskel wird durchtrennt (Muskelriss). Die Muskelzerrung ist also die leichteste Form der Verletzung eines Muskels. Grundsätzlich kann man sich jeden Muskel zerren. Besonders anfällig sind Muskeln in Wade, Oberschenkel, Leiste, Bauch, Schulter, Brust und Rücken. Am häufigsten sind Wadenmuskeln und Oberschenkelmuskeln betroffen. Sie werden beim Laufen stark belastet. Viele trifft auch eine Zerrung der Adduktoren. Zu Zerrungen kommt es häufig beim Gehen oder beim Sport: bei schnellem Abbremsen / Anhalten, raschem Beschleunigen oder spontanen Bewegungen. Der Muskel ist dann bereits angespannt und zusammengezogen, wird aber gleichzeitig durch die zusätzlich auftretenden Zugkräfte gestreckt - es ist also ein "Zerren" am Muskel in zwei Richtungen. Riskant sind Sportarten mit intensiven Sprints, Stopps und Richtungswechseln, wie Fußball, Tennis oder Basketball. Zerrungen sind sehr schmerzhaft. Plötzlicher Schmerz im Muskel ist also das klassische Symptom einer Muskelzerrung. Der Muskel verhärtet sich und schmerzt krampfartig - umso mehr, wenn man den Muskel bewegt. Im betroffenen Bereich ist die Muskulatur häufig angespannt, manchmal auch geschwollen.
- Muskelkrampf: Fehlbelastungen und Überlastungen im Sport und im Alltag können zu plötzlichen Kontraktionen (Anspannungen) der gesamten Wadenmuskulatur führen. Daneben können ein Flüssigkeitsmangel und der damit einhergehende gestörte Elektrolyt-Haushalt Wadenkrämpfe bewirken. Dann fehlen dem Muskel wichtige Mineralien wie Magnesium und Kalium.
- Muskelfaserriss: Bei einem Muskelfaserriss ist der betroffene Bereich oft bläulich verfärbt (Bluterguss). Man empfindet dort meist einen anhaltenden, stechenden Schmerz und ein starkes Spannungsgefühl.
- Achillessehnenschmerzen: Die Wadenmuskulatur und die Achillessehne bilden eine funktionale Einheit. Zwillings- und Wadenmuskel verbinden sich in dieser Sehne, die dann bis zur hinteren Ferse weiter runterläuft. Daher können Wadenschmerzen ihre Ursache auch in einer überbeanspruchten Achillessehne (Achillessehnenschmerzen) haben. Eine solche Überbelastung liegt insbesondere dann vor, wenn die verspannte und verfilzte Wadenmuskulatur eine zu hohe Zugkraft auf die Sehne ausübt.
- Thrombose: Das Wort Thrombose bedeutet „Pfropf“ oder „Klumpen“ und genau ein solcher bildet sich aus geronnenem Blut in den Adern. Dieses Blutgerinnsel verstopft das Gefäß und behindert somit den Blutfluss. Eigentlich ist die Blutgerinnung ein wichtiger Prozess der Wundheilung, um bei Verletzungen die Blutung zu stillen. Die Symptome gelten unter Medizinern als unspezifisch und führen zu vielen falschen Positiv-Befunden.
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Im Volksmund „Raucherbein“ oder „Schaufensterkrankheit“ genannt, weil Betroffene ihre Schmerzen beim Gehen mit einer Pause vor einem Schaufenster kaschieren, ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) eine alarmierende Störung der Durchblutung in den Extremitäten. Der Grund: die Gefäßerkrankung Arteriosklerose. Die Gefäße verengen sich zunehmend. Ablagerungen aus Kalk, Fett und Eiweißen bilden sich in ihnen und stören den Blutfluss, bis schließlich ein kompletter Gefäßverschluss eintritt. Mit der Gefäßverkalkung steigt auch das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenprobleme. Bei fünf bis 20 Prozent der Erwachsenen liegt eine pAVK vor.
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