Wadenkrämpfe nach Corona-Impfung: Ursachen und Zusammenhänge

Die Impfung gegen das Corona-Virus ist ein entscheidender Bestandteil im Kampf gegen die Pandemie. Mit der wachsenden Zahl der Impfungen gegen SARS-CoV-2 gingen jedoch auch Berichte über sehr seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen der Impfung einher. Dieser Artikel beleuchtet mögliche Ursachen für Wadenkrämpfe und andere Beschwerden nach einer Corona-Impfung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Post-Vac-Syndrom und impfstoffinduzierten Komplikationen.

Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen nach Corona-Impfung

In einigen der schwersten Fälle kam es zu lebensbedrohlichen thrombotischen Ereignissen an ungewöhnlichen Stellen. Dieser Zustand wird als impfstoffinduzierte thrombotische Thrombozytopenie (VITT) bezeichnet. Im Zusammenhang mit dieser Komplikation wurde auch ein plötzlicher Abfall der Blutplättchen (Thrombozyten) nachgewiesen. Dies wird mit einer allergischen Reaktion der Thrombozyten einer sog. Immun-Thrombozytopenie erklärt. Diese seltene Komplikation ereignete sich vor allem bei jungen Frauen. Durch diese Komplikation wurde der Einsatz dieses und ähnlicher Impfstoffe immer weiter reduziert.

VITT und die Rolle von Antikoagulantien

Ein Team aus Forschenden um Prof. Dr. Tamam Bakchoul vom Institut für Klinische und Experimentelle Transfusionsmedizin (IKET) am Universitätsklinikum Tübingen untersucht die Eignung von Antikoagulantien (Gerinnungshemmer) bei Patientinnen und Patienten, die nach der Impfung gegen SARS-CoV-2 eine Thrombose an ungewöhnlichen Stellen entwickeln. Mit Hilfe der Studienergebnisse erhoffen sich die Mitglieder der Forschungsgruppe, neue Ansätze zur Behandlung dieser seltenen, aber tödlichen Erkrankung zu finden.

Heparin wirkt sehr schnell, ist kostengünstig und verfügbar, weshalb es eines der am häufigsten verwendeten Antikoagulantien zur Vorbeugung und Behandlung von thrombotischen Ereignissen ist. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Pathophysiologie der VITT der Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) ähnelt und mit Thrombozyten-aktivierenden Antikörpern gegen den Thrombozytenfaktor 4 (kurz PF4) zusammenhängt. Unter HIT versteht man eine Komplikation bei der Behandlung mit Heparin, die zu einer Verringerung der Thrombozytenzahl und einer gleichzeitigen Thromboseneigung führt. Aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen VITT und HIT wird bei VITT-Patientinnen und -Patienten von der Verwendung von Heparin zur Behandlung von Thrombosen daher abgeraten.

Neue Studie stellt die Nutzung von Heparin bei VITT in Frage

In der vorliegenden Studie untersuchten Dr. Anurag Singh und ein Team um Prof. Bakchoul die Rolle von Antikoagulantien, unter anderem Heparin bei VITT. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten die Bindung zwischen VITT-Antikörpern und PF4, die Aktivierung von Blutplättchen durch Serum von VITT-Patientinnen und -Patienten und die VITT-Antikörper-vermittelte Thrombusbildung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wechselwirkung von Heparin mit VITT-Antikörpern nicht mit der von HIT vergleichbar ist. Im Gegensatz zu HIT kann Heparin die Thrombusbildung durch VITT-Seren In-vitro bremsen, und zwar zum Teil durch die Hemmung der Interaktion von VITT-Antikörpern mit PF4 und der anschließenden Thrombozytenaktivierung.

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Prof. Bakchoul erklärt: „Wir konnten nachweisen, dass die VITT-Antikörper in Gegenwart von Heparin nicht die gleiche Wirkung zeigen wie Antikörper von HIT. VITT-Antikörper zeigten keine erhöhte Bindung mit Heparin, und die Antikörper-PF4-Komplexe wurden durch Heparin erfolgreich abgebaut.“ Auf der Grundlage dieser Ergebnisse könnten die Richtlinien für die Verwendung von Heparin bei VITT-Patienten überdacht werden.

„Es gibt einige kleine Kohortenstudien und klinische Berichte, die eine erfolgreiche Behandlung von VITT-Patienten mit Heparin belegen“, erläutert Dr. Singh. „Da Heparin das am weitesten verbreitete Antikoagulans ist, werden weitere klinische Studien zu einem besseren Verständnis und einer einfacheren Handhabung dieser Erkrankung führen - auch in Krankenhäusern, in denen Antikoagulantien ohne Heparin nicht ohne Weiteres verfügbar sind.“ Dies bedarf allerdings prospektive klinische Studien, um die Wirksamkeit von Heparin bei VITT-Patientinnen und Patienten zu verifizieren, so Prof. Bakchoul. Die zugrunde liegenden Mechanismen der Wechselwirkung zwischen den Anti-koagulantien und VITT- bzw. HIT-Antikörpern und die Beteiligung weiterer Immunzellen an der anschließenden Thromboinflammation werden nun in weiteren Studien untersucht.

Thromboserisiko und Risikofaktoren

Das Thromboserisiko wird grundsätzlich durch mehrere Faktoren bestimmt: Dem angeborenen Thromboserisiko (1) und dem erhöhten Risiko in Verbindung mit bestimmten Erkrankungen sowie durch spezielle thrombosefördernde Faktoren und Situationen (2). Ein Hinweis auf eine angeborene oder erworbene Thromboseneigung ist vor allem eine plötzlich auftretende ungetriggerte Thrombose ohne erkennbare Ursache. Ein angeborenes erhöhtes Thromboserisiko kann bei genetischen Veränderungen der Gerinnungsfaktoren vorhanden sein und weitervererbt werden. Dazu zählen vor allem die Mutationen des Faktors V der Blutgerinnung (Häufigkeit in Europa: heterozygote Träger ca.: 5%) und die Prothrombin Mutation (heterozygote Träger ca.: 2%). Diese Thromboseneigungen werden vererbt und können nur durch eine spezielle genetische Untersuchung (eine sog. Thrombophilie-Diagnostik) bei einem Hämostaseologen (Labormediziner für Gerinnungsdiagnostik) nachgewiesen werden.

Viele externe und variable Faktoren können die Blutgerinnungsneigung aktivieren bzw. das Risiko einer Venenthrombose erhöhen. Dazu zählen auch einige spezielle Infektionserkrankungen. Bei entzündlichen Erkrankungen kann durch immunologische Vorgänge die Blutgerinnung aktiviert werden. Auch eine Impfung mit einer gewünschten Immunreaktion kann hier dazurechnet werden, genau wie der Verlauf einer Covid-19 Erkrankung selbst. Bei Autoimmunerkrankungen kann eine vermehrte Thromboseneigung auftreten. Hierzu zählt besonders das Antiphospholipid-Syndrom (APS). Bei dieser Autoimmunerkrankung richten sich körpereigene Antikörper gegen Phospholipide und bestimmte Proteine. Das Antiphospholipid-Syndrom ist meistens nur vorübergehend im Blut nachweisbar, ist allerdings mit einer sehr starken Thromboseneigung assoziiert.

Weitere Risikofaktoren für Thrombosen sind: höheres Lebensalter, Gewebsverletzungen (Operationen, Verletzungen), Bewegungsmangel oder Immobilisation, Langstrecken-Flüge/Reisen, Einnahme der Pille, bzw. von östrogenhaltigen Hormonpräparaten und auch Schwangerschaften. Bei jungen Frauen ist vor allem die Einnahme der Pille in Kombination mit Rauchen und einer eventuell vorhandenen Gerinnungsstörung eine thrombosefördernde Konstellation. Diese besondere Risikokonstellation erklärt möglicherweise auch die vermehrten Komplikationen nach Impfungen mit dem AstraZeneca Impfstoff.

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Immun-Thrombozytopenie als mögliche Ursache

Eine weitere mögliche Ursache für die Entstehung von Thrombosen nach einer Covid-19 Impfung, speziell mit dem Impfstoff von AstraZeneca (bzw. bei der Anwendung von Vector Impfstoffen allgemein) ist eine Antikörperbildung gegen Thrombozyten (Blutplättchen), eine Immun-Thrombozytopenie. Diskutiert wird eine mögliche allergische Reaktion durch die Immunstimulation, der Mechanismus ist derzeit nicht ausreichend geklärt, scheint aber dem Verlauf eines HIT Typ II zu entsprechen. Ähnlich wie bei einem HIT traten die beschrieben Sinusvenenthrombosen nach Impfung zeitverzögert (nach ca. 4 bis 16 Tagen) auf und waren begleitet von einem Abfall der Thrombozyten.

Bei einer heparin-induzierten Thrombozytopenie bewirkt eine Bildung von körpereigenen Antikörpern gegen Thrombozyten und Plättchenfaktor 4, eine Verklumpung der Blutplättchen im vor allem venösen Gefäßsystem und verursacht Thrombosen. Verbunden mit einem starken Abfall der messbaren Anzahl der Thrombozyten im Blut, was als Thrombotytopenie bezeichnet wird. Dies kann nur mit einer Blutentnahme im Blutbild nachgewiesen werden. Die Reaktion tritt nach Anwendung von Heparinen (Bauchspritzen) zur Gerinnungshemmung auf und wird immer zeitverzögert zur Applikation, ca.

Was tun bei Verdacht auf Komplikationen?

Ist bei Ihnen ein erhöhtes Thromboserisiko bekannt? Sind bei Ihnen bereits Thrombosen ohne erkennbare Ursachen aufgetreten oder besteht eine bekannte kombinierte Risikokonstellation? In diesem Fall sollten Sie dies vor der Planung der Impfung mit ihrem Hausarzt besprechen. Treten zeitverzögert (ca. 4 Tage nach der Impfung) unklare Beschwerden auf (starke anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Beinschwellungen, punktförmige Hautblutungen), dann sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Bei der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten als notwendige Dauermedikation (bei Herzerkrankungen, nach einer tiefen Venenthrombose und Lungenembolie oder bei Gerinnungsstörungen) sollen diese nicht vor der Impfung abgesetzt bzw. pausiert werden.

Grundsätzlich ist der Einsatz der Impfstoffe in der Pandemiebekämpfung höchst sinnvoll. Komplikationen lassen sich durch eine sehr gründliche Abwägung ihrer individuellen Risiken und der Auswahl der Impfstoffe und des Zeitpunktes sicher weiter reduzieren.

Vektorviren und Sinusvenenthrombosen

Mediziner vermuten, dass die Thrombosen, die nach Impfungen in sehr wenigen Fällen aufgetreten sind, in einem Zusammenhang mit den Vektorviren stehen. Sowohl bei Astrazeneca als auch bei Johnson & Johnson werden solche Viren vom Typ Adenovirus quasi als Transportbehälter eingesetzt. Die eigentlich harmlosen Erkältungsviren bringen ein Stück Erbgut vom Sars-Coronavirus-2 in den Menschen. Nach der Impfung mit Johnson & Johnson sind jetzt in den USA wie zuvor auch schon in Europa in einigen wenigen Fällen Sinusvenenthrombosen aufgetreten. Wie genau der Mechanismus hinter der Thrombosebildung ausgelöst wird, wissen die Forscher bislang noch nicht.

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Professor Andreas Greinacher von der Universität Greifswald hat mit seinen Kollegen aber den Ablauf bereits sehr genau beschrieben und zwei Testverfahren sowie Möglichkeiten zur Therapie gezeigt. Bei den Betroffenen wird demnach ein bestimmter Auto-Immunantikörper gebildet, der an ein Blutplättchen (Plättchenfaktor 4) bindet und für eine Aktivierung der Blutgerinnung sorgt. In der Folge kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln (Thromben), die auch die Blutplättchen binden und so im übrigen Körper für einen Plättchenmangel sorgen. Wie die Adenoviren diese Reaktionskette auslösen könnten, ist nach wie vor unbekannt.

Kommt es etwa vier bis sechs Tage nach einer Impfung zu anhaltenden Kopfschmerzen und Übelkeit, kann der Antikörper mit einem Screeningtest und einem Bestätigungstest nachgewiesen und die Thrombosen mit Immunglobulinen und Blutverdünnungsmitteln aufgelöst werden. So lassen sich schwere und tödliche Folgen verhindern.

Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT)

Bereits Anfang 2021 beobachteten Ärzte und Wissenschaftler, dass nach einer Impfung mit Adenovirus-basierten Impfstoffen wie Vaxzevria (AstraZeneca) und Johnson&Johnson seltene Komplikationen auftraten. Bei den betroffenen Patienten entwickelten sich innerhalb von 5 bis 30 Tage nach der ImpfungThrombosen (Blutgerinnsel) an untypischen Stellen, z.B. in den Hirnvenen (Sinusvenenthrombosen) und der Milz. In der Fachwelt wurde dieses Phänomen als Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie, kurz VITT, bekannt.

Blutplättchen sind für die Gerinnung verantwortlich. Zudem übernehmen sie eine wichtige Funktion in der Immunantwort. Bekannt ist bereits, dass Thrombozyten, die Blutplättchen, eine Schlüsselrolle in diesem Prozess spielen. Normalerweise dienen sie dazu, Gefäßverletzungen rasant zu verschließen, um Blutungen zu verhindern. Sie sind aber auch gegenüber Eindringlingen wie Viren sehr reaktiv. Und auch nach der Impfung reagieren die Blutplättchen auf Bestandteile des Vakzins. Ein Eiweiß der Thrombozyten, der körpereigene Plättchenfaktor 4 (PF4), wird zum Beispiel durch den Impfstoff aktiviert. Der Körper produziert dann Antikörper gegen diesen Plättchenfaktor 4 und greift sich selbst an. Die Folge: Die Zellen verklumpen und bilden eine Thrombose. Außerdem kommt es zeitversetzt zu einem Abfall der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie).

Dr. Nicolai und sein Team gehen in ihrem Forschungsprojekt mit umfangreichen Laboruntersuchungen unter anderem der Frage nach, wie genau die Thrombozyten mit dem Impfstoff interagieren. Außerdem untersuchen sie, welche Rezeptoren beteiligt sind und wie die Antikörper den Plättchenfaktor 4 erkennen und aktivieren. Erste Untersuchungsdaten zeigen hierbei, dass wohl eine Injektion in die Blutbahn die fehlgeleitete Autoimmunantwort auslösen kann, da der Impfstoff direkt auf die Blutplättchen trifft. Bei einer Gabe in den Muskel war dies nicht der Fall.

Anhaltende Nebenwirkungen der Corona-Impfungen

Leidest du nach einer Corona Impfung (Biontech, AstraZeneca, Moderna, Johnson&Johnson o.a.) unter anhaltenden Symptomen wie z.B. Kribbeln, Brennen und Schmerzen in den Gliedmaßen, Taubheitsgefühlen, Brain Fog, Schwindel, Benommenheit, Muskelzuckungen, extremer Erschöpfung, Brustschmerzen oder Herzrasen?

Du bist damit nicht alleine und du bildest dir die Symptome auch nicht ein. Allein in Deutschland sind schätzungsweise wenige zehntausend Menschen in unterschiedlicher Schwere davon betroffen. Aktuell gibt es von ärztlicher oder behördlicher Seite wenig Informationen oder Hilfestellungen zu dieser Symptomatik. Menschen, die aktuell nach einer COVID-19-Impfung an anhaltenden Nebenwirkungen leiden, werden mit Ihren Beschwerden immer noch oft alleine gelassen und von Arzt zu Arzt geschickt. Da die gängigen allgemeinen Untersuchungsmethoden oft ohne Befund bleiben wird nicht selten fälschlicherweise eine psychische Erkrankung diagnostiziert.

Dennoch entwickeln natürlich auch einige Betroffene durch ihre oftmals traumatischen Erfahrungen sekundär eine somatopsychische Störung.

Erfahrungsberichte von Betroffenen

Viele Betroffene berichten von ähnlichen Erfahrungen nach der Impfung. Einige Beispiele:

  • Schwindel, Benommenheit, Reizüberflutung, Herzrasen/stolpern, Übelkeit, Zittern und Vibrieren im Körper, Druck auf der Stirn.
  • Belastungsintoleranz: Maximale Belastung von 20 Minuten langsamem Gehen pro Tag.
  • Gelenkbeschwerden, tiefe Muskelschmerzen und Missempfinden.
  • Heftige Faszikulationen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Schwäche, Schlafstörungen.
  • Herzrhythmusstörungen.
  • Ausschlag um die Augen, Schwindel, Taubheit im Bein, Sehstörungen.
  • Schmerzen im ganzen Körper, Müdigkeit.
  • Starker Brennschmerz am gesamten Körper, Schlaflosigkeit, massive Erschöpfung.

Diese Berichte verdeutlichen, dass die Symptome vielfältig sein können und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Das Post-Vac-Syndrom

Jede Impfung kann Nebenwirkungen haben - auch die gegen Covid-19. Doch es ist sehr schwer das sogenannte Post-Vac-Syndrom zu diagnostizieren. Was wissen wir über diese Impfschäden? Mehr als 13 Milliarden Impfdosen sind während der Corona-Pandemie weltweit verabreicht worden. Allein in Deutschland wurden 192 Millionen Dosen verimpft - noch nie haben so viele Menschen innerhalb so kurzer Zeit eine oder mehrere Spritzen gegen dieselbe Krankheit bekommen.

Nicht alle haben das gut verkraftet: Manche Menschen leiden seit der Impfung an einer Vielzahl teils schwerer Symptome, die ihnen ein normales Leben unmöglich machen. Einige Geschädigte wollen den Impfstoffhersteller BioNTech wegen angeblicher Impfschäden, auch bekannt als Post-Vac-Syndrom, verklagen.

Was ist das Post-Vac-Syndrom?

Ähnlich wie Long-Covid meint auch das Post-Vac-Syndrom ein Sammelsurium an Symptomen und Krankheitsbildern, die denen von Long-Covid an vielen Stellen gleichen: chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS/ME), Migräne, Muskelschmerzen oder Herz-Kreislauferkrankungen. So facettenreich die Symptome sein mögen, sie haben eines gemeinsam: Sie befallen die Betroffenen kurze Zeit nach der Corona-Impfung. Und weil Impfnebenwirkungen und -schäden immer in engem zeitlichen Zusammenhang mit der verabreichten Spritze stehen, liegt die Post-Vac-Vermutung natürlich nahe.

Dem Paul-Ehrlich-Institut, der Bundesbehörde, die in Deutschland für Impfstoffe und Arzneimittel zuständig ist und auch zu den Corona-Impfstoffe regelmäßige Sicherheitsberichte verfasst hat, sind bis zum 31.10.2022 knapp 51.000 Verdachtsfälle schwerwiegender Nebenwirkung nach der Coronaimpfung gemeldet worden. Ein Verdacht ist allerdings erstmal nichts weiter als ein Verdacht. Nur bei einem Bruchteil der gemeldeten Fälle konnte bisher ein eindeutiger Zusammenhang mit der Impfung nachgewiesen werden.

Diagnose des Post-Vac-Syndroms

Der erste Hinweis darauf, dass die Kopfschmerzen, das Erschöpfungsgefühl oder die Muskelschwäche tatsächlich etwas mit der Impfung zu tun haben könnten, ist der Zeitrahmen: Treten die Symptome wenige Tage bis Wochen nach der verabreichten Spritze auf, könnte ein Zusammenhang bestehen. Ob das tatsächlich so ist, könne allerdings nur in seltenen Fällen sicher nachgewiesen werden, sagt der Neurologe. „Es gibt keinen einzigen in der breiten Wissenschaft akzeptierten Biomarker.“

Was passiert im Körper eines Post-Vac-Patienten?

Das menschliche Immunsystems ist hochkomplex und gesichertes Wissen darüber, was genau im Körper von Post-Vac-Betroffenen passiert, gibt es nicht. Die Immunologin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Christine Falk, vermutet, dass der Kern des Problems eine Kreuzreaktion mit dem im Impfstoff enthaltenen oder durch den Impfstoff gebildeten Spike-Protein sein könnte. Sowohl bei manchen Long-Covid als auch manchen Post-Vac-Patienten kommt es neben der Bildung von Antikörpern gegen das Spike-Protein zu einer Art Kreuzreaktion, bei der sie auch sogenannte Autoantikörper bilden, die unbeabsichtigt körpereigene Strukturen erkennen und angreifen können.

Es ist deshalb kein Wunder, dass sich die Symptome von Long-Covid, also nach einer durchgemachten Infektion, mit denen nach einer Impfung gleichen können: Im Körper laufen ähnliche immunologische Prozesse ab.

Post-COVID und Muskelschmerzen

Hinter dem Begriff „Post-COVID“ verbergen sich eine Reihe verschiedener Symptome, die innerhalb von drei Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion auftreten, über mindestens zwei Monate anhalten und sich nicht durch eine andere Diagnose erklären lassen. Hierzu zählen starke Müdigkeit (Fatigue), Kurzatmigkeit, kognitive Störungen und Schmerzen. Mindestens 25 Prozent der Betroffenen entwickeln Muskelschmerzen (Myalgie) und eine frühzeitige Muskelermüdung.

Ein Forscherteam von der Ruhr-Universität Bochum hat jetzt im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie nach Veränderungen der Skelettmuskulatur geforscht, die als Ursache in Betracht kommen. Hierfür untersuchten sie die Beinmuskulatur von 20 Menschen mit Post-COVID-Diagnose und 20 gesunden Kontrollpersonen mittels quantitativer Magnetresonanztomografie (MRT).

Die Resultate wurden mit den Ergebnissen eines 6-Minuten-Gehtests und standardisierten Fragebögen zur Bewertung von Lebensqualität, Fatigue und Depression in Bezug gebracht. Ferner unterzogen sich alle Teilnehmenden einer klinischen Untersuchung, Nervenleitfähigkeitsstudien und einer Bestimmung der Serum-Kreatinkinase.

Warum treten nach einer überstandenen Corona-Infektion noch Muskelschmerzen auf?

Beim quantitativen Muskel-MRT zeigten sich in der Post-COVID-Gruppe weder Anzeichen einer fortschreitenden Entzündung noch eines dystrophen Prozesses. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wies die Beinmuskulatur der Betroffenen allerdings mikrostrukturelle Unterschiede auf. Die Studienautorinnen und -autoren vermuten, dass dies ein Anzeichen für eine reversible Muskelfaser-Hypotrophie infolge einer Dekonditionierung sein könnte. Vereinfacht ausgedrückt, könnte es also sein, dass die Muskeln vorübergehend geschwächt oder verkleinert sind, weil sie während der akuten Krankheitsphase zu wenig beansprucht wurden.

Was sind typische Muskelveränderungen nach COVID-19?

Muskelschwäche, anhaltende Erschöpfung, reduzierte Muskelkraft, Muskelschmerzen und verminderte Ausdauer. Viele Patienten berichten von einer deutlich verringerten Belastbarkeit selbst bei alltäglichen Aktivitäten.

Wie lange können Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Infektion anhalten?

Die Dauer der Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Infektion kann von Person zu Person variieren. Bei einigen Patienten können die Muskelschmerzen nur wenige Tage anhalten, während andere über mehrere Wochen oder sogar Monate damit zu kämpfen haben können.

Gibt es Möglichkeiten, die Muskelschmerzen nach Corona zu lindern?

Ja, es gibt verschiedene Ansätze zur Linderung von Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Infektion. Es ist jedoch wichtig, vor der Einnahme solcher Medikamente einen Arzt zu konsultieren.

  • Physiotherapie: Eine gezielte physiotherapeutische Behandlung kann helfen, die Muskelschmerzen zu lindern und die Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen.
  • Ruhe und Erholung: Ausreichende Ruhe und Erholung sind wichtig, um den Körper zu heilen und die Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Infektion zu lindern.
  • Warme Kompressen: Das Auftragen von warmen Kompressen auf die schmerzenden Muskeln kann dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern und Muskelverspannungen zu lösen.
  • Dehnen und sanfte Bewegung: Kontrollierte Dehnübungen und sanfte Bewegung können helfen, die Muskeln zu entspannen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Wann sollte bei Muskelschmerzen ein Arzt konsultiert werden?

Es wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren, wenn die Muskelschmerzen nach einer COVID-19-Infektion stark sind, über einen längeren Zeitraum anhalten oder von anderen Symptomen begleitet werden.

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