Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Magnesiumdosierung und was wirklich hilft

Wadenkrämpfe sind ein häufiges und oft schmerzhaftes Problem während der Schwangerschaft. Viele werdende Mütter suchen nach Wegen, diese Krämpfe zu lindern oder zu verhindern, und Magnesium wird oft als eine mögliche Lösung genannt. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle von Magnesium bei Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft, die richtige Dosierung und andere wichtige Aspekte.

Warum Magnesium wichtig ist

Magnesium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der eine Vielzahl von Funktionen im Körper erfüllt. Es spielt eine Rolle bei der Regulation des Hormonhaushalts, der Aktivierung von Stoffwechselenzymen, der Reizweiterleitung in Nerven- und Muskelzellen, der Stabilisierung der Knochen und der Funktion von Herz- und Gefäßmuskelzellen. Ein Mangel an Magnesium kann sich durch Muskelkrämpfe, Nervosität, Müdigkeit, Schwindel, Verdauungsprobleme und Herzrhythmusstörungen äußern.

Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Magnesium leicht an. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt schwangeren Frauen ab 19 Jahren eine tägliche Aufnahme von 310 Milligramm Magnesium. Für nicht-schwangere Frauen zwischen 25 und 51 Jahren liegt die empfohlene Tagesmenge bei 300 Milligramm. Dieser geringe Mehrbedarf lässt sich in der Regel gut über eine ausgewogene Ernährung decken.

Magnesiumreiche Lebensmittel

Eine vielseitige Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln ist der beste Weg, den täglichen Bedarf zu decken. Zu den besonders guten Magnesiumquellen gehören:

  • Obst: Bananen, Himbeeren
  • Gemüse: Grüne Gemüsesorten, Karotten, Kartoffeln
  • Vollkornprodukte: Brot, Haferflocken, Müsli
  • Milch und Milchprodukte: Käse, Joghurt
  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Erbsen, Linsen
  • **Nüsse und Sonnenblumenkerne
  • **Sojaprodukte
  • **Fleisch

Auch Mineralwasser kann zur Magnesiumversorgung beitragen. Achten Sie auf die Angaben zum Magnesiumgehalt auf den Etiketten.

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Wadenkrämpfe: Magnesium als Hilfe?

Viele Schwangere leiden unter Wadenkrämpfen, insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Diese Krämpfe treten oft nachts auf und können sehr schmerzhaft sein. Ein Magnesiummangel kann eine Ursache für Wadenkrämpfe sein, da Magnesium eine wichtige Rolle bei der Muskelentspannung spielt.

Wann ist eine zusätzliche Magnesiumeinnahme sinnvoll?

In einigen Fällen kann eine zusätzliche Magnesiumeinnahme in der Schwangerschaft sinnvoll sein:

  • Bei häufigen Wadenkrämpfen: Wenn Schwangere häufig unter Wadenkrämpfen leiden, kann ein Magnesiummangel vorliegen. In diesem Fall können Magnesiumpräparate helfen, die Beschwerden zu lindern.
  • Bei vorzeitigen Wehen: Magnesium kann helfen, die Gebärmutter zu entspannen und vorzeitige Wehen zu reduzieren.
  • Bei Präeklampsie: Bei einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) kann Magnesium zur Vorbeugung von Krampfanfällen eingesetzt werden.

Es ist wichtig, die Einnahme von Magnesiumpräparaten immer mit dem Arzt zu besprechen.

Magnesium zur Vorsorge?

Einige Experten empfehlen die Einnahme von Magnesium in der Schwangerschaft generell zur Vorbeugung von Komplikationen wie kindlichen Wachstumsstörungen oder Präeklampsie. Allerdings gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für diese Wirkung.

Die richtige Dosierung

Die Dosierung von Magnesium in der Schwangerschaft sollte immer individuell mit dem Arzt abgestimmt werden. Übliche Dosierungen liegen zwischen 40 mg und 500 mg pro Tag, die auf mehrere Einnahmen verteilt werden können. Es ist wichtig, auf die Bioverfügbarkeit des Magnesiumpräparats zu achten, da einige Formen besser vom Körper aufgenommen werden als andere. Magnesiumprodukte aus der Apotheke sind in der Regel gut verträglich und lassen sich leicht dosieren.

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Einnahmezeitpunkt und Wechselwirkungen

Magnesium sollte idealerweise zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um die Verträglichkeit zu verbessern. Es ist wichtig, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln zu beachten. Magnesium und Eisen behindern sich gegenseitig bei der Aufnahme, daher sollten sie zeitversetzt eingenommen werden. Magnesium kann auch die Wirkung einiger Herz-, Kreislauf- und Nierenmedikamente sowie mancher Antibiotika beeinflussen.

Wann sollte man Magnesium absetzen?

In den letzten Wochen der Schwangerschaft raten einige Ärzte dazu, Magnesium abzusetzen, da es eine wehenhemmende Wirkung haben kann. Allerdings gibt es auch Mediziner, die eine weitere Einnahme empfehlen, um Wadenkrämpfen und Verstopfung entgegenzuwirken. Es ist wichtig, diese Frage individuell mit dem Arzt zu besprechen.

Magnesium in der Stillzeit

Auch in der Stillzeit ist der Bedarf an Magnesium erhöht. Die DGE empfiehlt stillenden Frauen eine tägliche Aufnahme von 390 Milligramm Magnesium. Da Magnesium über die Muttermilch an das Baby weitergegeben wird, ist es wichtig, den eigenen Speicher regelmäßig aufzufüllen.

Nebenwirkungen von Magnesium

In der Regel ist Magnesium gut verträglich. Bei einer Überdosierung kann es jedoch zu Durchfall, Bauchkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen kommen. In seltenen Fällen kann eine sehr hohe Dosis Magnesium zu einer verlangsamten Atmung, Muskelschwäche, Blutdruckabfall und Schwindel führen. Bei solchen Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Was tun bei Wadenkrämpfen?

Neben der Magnesiumeinnahme gibt es weitere Maßnahmen, die bei Wadenkrämpfen helfen können:

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  • Dehnübungen: Strecken Sie das Bein und ziehen Sie die Fußspitze an.
  • Bewegung: Stehen Sie auf und gehen Sie ein paar Schritte.
  • Massage: Massieren Sie die Wade sanft.
  • Wärme: Legen Sie eine Wärmflasche auf die Wade.
  • Ausreichend trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Bequeme Schuhe: Tragen Sie bequeme Schuhe mit guter Unterstützung.
  • Wechselduschen: Wechselduschen (Wadengüsse) können die Durchblutung fördern.
  • Günstige Schlafposition: Vermeiden Sie Schlafpositionen, in denen die Muskulatur überstreckt wird.

Wann zum Arzt?

Bei häufigen oder sehr schmerzhaften Wadenkrämpfen, die sich nicht durch einfache Maßnahmen lindern lassen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Lähmungserscheinungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen im Bein ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich, um eine Thrombose auszuschließen.

Weitere wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft

Neben Magnesium sind auch andere Nährstoffe in der Schwangerschaft von großer Bedeutung:

  • Folsäure: Wichtig für das Wachstum des mütterlichen Gewebes und die Entwicklung des Fötus.
  • Jod: Wichtig für die Schilddrüsenfunktion und die Entwicklung des Nervensystems.
  • Calcium: Wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen.
  • Vitamin D: Unterstützt die Calciumaufnahme und hat eine Funktion bei der Zellteilung.
  • Eisen: Wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport.

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