Ein eingeklemmter Nerv kann eine äußerst schmerzhafte und einschränkende Erfahrung sein. Der Begriff "eingeklemmter Nerv" wird umgangssprachlich oft für plötzlich auftretende, stechende Schmerzen verwendet, die durch plötzliche Bewegungen entstehen und sich anfühlen, als wäre der Nerv zwischen zwei Knochen eingeklemmt. Tatsächlich handelt es sich meist um eine Reizung oder Kompression eines Nervs durch umliegendes Gewebe wie Muskeln, Sehnen oder Bänder. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und vor allem die Behandlungsmöglichkeiten mit Wärme bei einem eingeklemmten Nerv.
Was ist ein eingeklemmter Nerv?
Ein "eingeklemmter Nerv" ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine Nervenkompression, bei der umliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Gewebe Druck auf einen Nerv ausüben. Dieser Druck stört die Signalübertragung und führt zu Symptomen wie Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit. Es fühlt sich oft so an, als wäre der Nerv buchstäblich eingeklemmt.
Ursachen eines eingeklemmten Nervs
Häufige Ursachen sind Muskelverspannungen durch Fehlhaltungen, degenerative Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle oder Arthrose sowie Verletzungen durch Stürze oder Überlastung. Auch systemische Erkrankungen wie Diabetes oder Engpasssyndrome wie das Karpaltunnelsyndrom können Nervenkompressionen auslösen. Eine Überlastung ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass ein Nerv eingeklemmt bzw. komprimiert wird. Neben den Muskeln verlaufen zahlreiche Nerven bzw. die verhärteten Muskeln werden auch von innervierenden Nerven durchzogen. Dies hat zur Folge, dass eine plötzlich auftretende Verhärtung zu einem deutlichen Druck auf den Nerven führt und diesen schmerzhaft beeinträchtigt. Ganz häufig kommt es demnach auch zu einer Nerveneinklemmung bei sportlichen Aktivitäten, wenn auf eine adäquate Aufwärmung zuvor verzichtet wurde. Meistens werden die Fehlbelastungen von den Betroffenen gar nicht bemerkt und nur in einer entsprechenden Diagnostik herausgefunden, wenn der Verdacht auf eine Fehlbelastung vorhanden ist. Im Bereich der Füße können somit Plattfüße, Spreizfüße, Senkfüße und Hohlfüße zu den beschriebenen Fehlbelastungen in der alltäglichen Bewegung führen und lange Zeit keine Beschwerden auslösen.
Symptome eines eingeklemmten Nervs
Typische Symptome sind stechende oder brennende Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen. Je nach betroffener Stelle können auch Bewegungseinschränkungen oder eine verminderte Berührungsempfindlichkeit auftreten. Die Beschwerden reichen von leicht störend bis stark einschränkend.
Das häufigste Symptom eines eingeklemmten Nervs ist der plötzlich einschießende Schmerz. Er startet an der Stelle, an der der Nerv komprimiert wird, strahlt aber in der Regel dann auch in die umliegenden Bereiche. So kann z.B. der Schmerzcharakter als schneidend und scharf ziehend beschrieben werden. Er kann auch brennend sein. Neben den Schmerzen als Symptom können auch neurologische Beschwerden durch die komprimierten Nerven ausgelöst werden. Des Weiteren kann es auch den Patienten mit einem eingeklemmten Nerv schwer fallen, bestimmte Bewegungen auszuführen. Bei solchen Nervkompressionen ist der Nervus ischiadicus (Ischias) nicht selten betroffen. Diese kann sich auch unterschiedlich manifestieren. Die Schmerzen werden als sehr unangenehm und eher ziehend, beißend und brennend beschrieben. Sie starten meistens lokal an der Stelle, an der der Nerv komprimiert ist. In vielen Fällen strahlt der Schmerz auch in andere Bereiche ein. Schon bei kleinsten Bewegungen kann es also zu den starken und sich ausbreitenden, einschießenden Schmerzen kommen. Das Problem bei eingeklemmten oder komprimierten Nerven ist auch, dass durch die Schmerzen Fehlbelastungen ausgelöst werden, die wiederum zu Verhärtungen und ihrerseits dann zu weiteren Verhärtungen führen.
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Wo tritt ein eingeklemmter Nerv besonders häufig auf?
Im Bereich des Rückens kommen eingeklemmte Nerven besonders häufig vor. Grund ist die herausragende und bedeutende Rolle der Wirbelsäule bei alltäglichen Bewegungen. Zahlreiche Muskeln, die sich um die Wirbelsäule ausspannen sorgen dafür, dass die Wirbelsäule adäquat bewegt werden kann. Besonders der tiefe Rücken, der ja auch als Lendenwirbelsäule bezeichnet wird, ist von den eingeklemmten Nerven besonders häufig betroffen. Die Halswirbelsäule ist die zweite Region, die besonders häufig von eingeklemmten Nerven betroffen ist. Der Grund liegt darin, weil der Kopf, der den Beginn der Halswirbelsäule darstellt, sehr beweglich ist und die Halswirbelsäule schnelle und auch ruckartige Bewegungen garantieren muss. Auch die Schulter und die Schulterblätter sind sehr stark in die alltägliche Bewegung mit eingebunden. Die Rippen bilden den Brustkorb, der ebenfalls bei vielen Bewegungen mit beansprucht wird. Beim Atmen oder Husten werden die Muskeln zwischen den Rippen besonders stark belastet, was dann dazu führen kann, dass es bei einem lange andauernden Husten zu kleinen Verhärtungen der Muskeln zwischen den Rippen kommen kann und Nerven, die sich zwischen den Rippen ausspannen, komprimiert werden können. Auch an der Hüfte kann sich ein Nerv einklemmen. Hier wird der Nervus cutaneus femoralis lateralis unter dem Leistenband eingeklemmt. Vergleichbar mit einem Karpaltunnelsyndrom wird hier von einer Meralgia paraesthetica gesprochen.
Diagnose eines eingeklemmten Nervs
Eine erste Behandlung der Beschwerden sowie auch die Diagnostik kann auch durch Hausärzte begonnen werden. Ein guter Orthopäde ist der erste Ansprechpartner bei einem eingeklemmten Nerv, insbesondere wenn dieser durch muskuläre Verspannungen, Fehlhaltungen oder Wirbelsäulenprobleme ausgelöst wird. Falls neurologische Symptome wie Taubheit, Kribbeln oder Muskelschwäche auftreten, ist zusätzlich ein Neurologe gefragt, um die Nervenfunktion zu testen (z. B. mittels Elektromyografie). In speziellen Fällen, wie bei Bandscheibenvorfällen, kann ein Neurochirurg hinzugezogen werden. Die Diagnose, ob sich ein Nerv eingeklemmt hat, wird oftmals klinisch gestellt. Die Patienten berichten oft über einen plötzlich einschießenden Schmerz meistens im Bereich des Rückens. Nach der Patientenbefragung wird dann der Patient untersucht. Hierfür wird der als schmerzhaft angegebene Bereich vom Behandler untersucht und betastet. Der Zustand der Muskeln wird hierbei genauso beurteilt wie auch die Beweglichkeit und die Auslösbarkeit der Schmerzen. Eine Verhärtung der Muskeln im schmerzhaften Bereich gibt einen Hinweis darauf, ob sich ein Nerv verklemmt hat. Der Ultraschall macht vor allem weichere Strukturen direkt unter der Haut deutlich. Es wird eingesetzt, um innere Organe, Muskeln, Sehnen und Bänder darzustellen. Bei einem verklemmten Nerven würde man den Nerv zwar nicht erkennen können, allerdings könnte man die verhärteten Muskeln, die auf einen Nerven drücken, meistens sehen und darstellen können. Ein Röntgenbild kommt vor allem bei der Diagnostik zum Einsatz, wenn es darum geht zu untersuchen, ob Knochen verletzt sind. Beim Ausschluss einer Fraktur ist somit das Röntgenbild Diagnostik der ersten Wahl. Neben Knochen kann ein Röntgenbild auch größere Flüssigkeiten darstellen sowie auch Sehnen, wenn diese einen erhöhten Kalkanteil aufweisen.
Das strahlungsfreie MRT ist die beste Methode, um Nerven darzustellen. Daneben können auch Knochen, Sehnen, Blutgefäße und Weichteilstruktur sehr gut durch MRTs abgebildet werden. Vor allem, wenn man sich nicht sicher ist, woher Schmerzen kommen, sollte ein MRT zur Anwendung kommen. Wenn weiterhin auch neben den Schmerzen neurologische Auffälligkeiten den Patienten quälen sollte immer auch ein MRT angefertigt werden. In dieser Aufnahme würde man gut erkennen, ob und wenn ja welche Nerven betroffen sind und komprimiert werden. Je nach Ort der Durchführung würde ein MRT zwischen 10 und 30 Minuten dauern.
Wärme als Therapie bei eingeklemmten Nerven
Bei eingeklemmten Nerven scheint eine Behandlung mit Wärme erfolgsversprechender zu sein als die Behandlung mit Kälte. Der Hintergrund ist wohl der, dass die verhärteten Muskeln, die auf den Nerv drücken, durch die Wärme gelockert werden und durch eine Gefäßweitstellung im Muskel mehr Blut hineinfließen kann. Wärme kann bei akuten, subakuten und chronischen unspezifischen Rückenschmerzen helfen, wenn diese durch Über- oder Fehlbelastung oder durch muskuläre Verspannungen entstanden sind. Bei Muskelverspannungen im Rücken, die durch eine Verletzung verursacht wurden, kann die Anwendung von Wärme 48 bis 72 Stunden nach Entzündungsbeginn helfen.
Wärme kann akute Rückenschmerzen lindern, indem sie Ihre Muskeln lockert und Verspannungen löst. Legen Sie dazu etwa eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen, ein warmes Frotteetuch, eine Wärmflasche oder einen Wärmeumschlag dort auf, wo es schmerzt. Das fördert die Durchblutung und entspannt Ihre Rückenmuskeln. Wärme bekämpft also direkt die tieferen Ursachen des Schmerzes. Ganz natürlich und ohne arzneimitteltypische Nebenwirkungen. Eine effektive Wärmebehandlung bei Rückenschmerzen überzeugt vor allem durch langanhaltende Muskelentspannung sowie akute und deutlich spürbare Schmerzlinderung. Indem Wärmeimpulse mit Schmerzimpulsen beim Eintritt zur Nervenzentrale im Rückenmark konkurrieren, gelangen spürbar weniger Schmerzreize zum Gehirn und werden dort entsprechend abgeschwächter wahrgenommen. Aber auch eine Verbesserung der Dehnbarkeit des Bindegewebes und der Durchblutung wird durch Wärme bei Rückenschmerzen erreicht.
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Möglichkeiten der Wärmeanwendung
Die Möglichkeiten der Wärmetherapie für den Rücken sind vielseitig. Sie sollten nicht mehrere Varianten gleichzeitig anwenden, können sie aber nacheinander kombinieren. So ist zum Beispiel ein heißes Bad eine gute erste Maßnahme gegen Rückenschmerzen, auf die dann die Anwendung eines Wärmeumschlags von ThermaCare folgen kann. Wärme bei Rückenschmerzen wirkt am effektivsten, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllt. Die Temperatur der Anwendung sollte bei ca. 40 °C liegen und die Wärme konstant über acht bis zwölf Stunden einwirken. In dieser Zeit sollte die Wärme bis tief in die verspannte Muskulatur und das schmerzende Gewebe vordringen, um die Verspannungen tatsächlich zu lösen.
- Wärmepflaster: Wärmepflaster können gegen Rückenschmerzen helfen, wenn sie die oben genannten Kriterien erfüllen. Wärme, die bei Wärmepflastern durch Wirkstoffe wie das Capsaicin erzeugt wird, erzielt meist nur einen oberflächlichen Wärmeeffekt - durch die Überreizung der Haut. Im Gegensatz dazu geben Wärmeauflagen und -umschläge von ThermaCare über 8 Stunden konstant eine therapeutische Tiefenwärme von ca. 40 °C ab und enthalten keine hautreizenden Stoffe. Da die Wärme tief in das Gewebe eindringt, wird die Verspannung gelöst.
- Wärmesalben: Topische, also äußerliche Wärmeanwendungen wie Salben und Cremes können eine bessere Durchblutung in den oberen Hautschichten erreichen. Das gelingt aber nicht in den für die Verspannung verantwortlichen tieferen Muskelschichten. Zudem können durch Capsaicin-haltige Wärmeanwendungen leicht Hautreizungen auftreten. Wärmesalben für den Rücken können also keine tiefenwirksame und langanhaltende Wärme bei Rückenschmerzen erzeugen.
- Wärmflasche: Ein weiterer natürlicher Wärmespender ist die herkömmliche Wärmflasche. Von Vorteil ist, dass Sie die Wärmflasche bei Rückenschmerzen einfach zu Hause anwenden können. Nachteilig ist jedoch vor allem die Regulierung der Temperatur: Bei Wärmflaschen ist sie zu Beginn oft zu hoch, es besteht die Gefahr von Hautreizungen.
- Rotlichtlampe: Infrarot-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und geben Energie in Form von wirklicher Tiefenwärme ab, was auch als schmerzlindernde Wärmestrahlung bezeichnet wird. Unterschieden wird zwischen der lokalen Behandlung durch zum Beispiel kleine Infrarotlampen und der Ganzkörper-Behandlung durch spezielle Infrarotwärmekabinen. Dabei wird die Durchblutung aktiviert, Muskelverspannungen werden gelöst und Blockaden in Gelenken und Wirbeln aufgelöst. Die Anwendungsdauer variiert je nach Schmerzintensität, wird aber eher in Minuten als in Stunden angegeben.
- Wärmekissen: Ob mit Kirschkernen oder Hirse gefüllt - bei Rückenschmerzen sind auch Wärmekissen sehr beliebt. Sie werden für wenige Minuten in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmt und geben dann Wärme ab. Dadurch ist die Temperatur bei Wärmekissen aber meist leicht zu hoch, was das Risiko von Hautreizungen erhöht. Zusätzlich kann, so wie bei Wärmflasche und Infrarot-Lampe, keine konstante Temperatur über einen Zeitraum von 8 Stunden gehalten werden.
- Warme Bäder und Sauna: Auch warme Bäder mit Zusätzen wie Heublumen oder der Gang in die Sauna eignen sich, um die Muskulatur zu lockern. Selbst wenn hier die notwendige Tiefenwärme erreicht werden kann, ist diese Methode nicht über einen mehrstündigen Zeitraum anwendbar.
Finalgon für die Wärmetherapie
Sie haben Schmerzen, für die eine Wärmebehandlung in Frage kommt und können sie gut lokalisieren? Dann ist Finalgon das Mittel der Wahl. Die Salbe oder Creme lässt sich gezielt dort auftragen, wo es wehtut und entfaltet nahezu sofort seine entspannende Wirkung. Das Finalgon Sortiment ist höchst bewährt und gut durchdacht: Es lässt Ihnen die Wahl zwischen unterschiedlichen Wärmestufen. Anders als von außen zugeführte Wärme, die auch zu stark ausfallen kann, aktiviert Finalgon ihre körpereigene Wärmebildung. So wirkt es bis in die Tiefe und kann zum Entstehungspunkt des Schmerzes vordringen. Dabei wird keinerlei Gewebe beschädigt und die Hautoberfläche bleibt unverletzt.
Wann ist Wärme nicht sinnvoll?
Liegt jedoch eine Entzündung vor, sollte keine Wärme angewendet werden, denn sie könnte den Entzündungsprozess verstärken. Kälte ist in diesem Fall die bessere Wahl. Sie hilft, wenn z.B. eine Prellung oder eine Verletzung die Ursache der Rückenschmerzen ist. Kälte vermindert die Durchblutung und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem verzögert Kälte die Schmerzweiterleitung und trägt so zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung bei. Für Rückenschmerzen, zum Beispiel durch Verspannungen, eignet sich eher Wärme. Patienten und Patientinnen, die an Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen leiden, sollten mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen, ob Wärme oder Kälte infrage kommen, die Rückenbeschwerden zu lindern. Tendenziell können sich Durchblutungsstörungen durch Kälteanwendungen verschlimmern und bei Diabetes ist teilweise das Temperaturempfinden gestört, sodass es zu Hautschäden durch zu viel Kälte oder Hitze kommen kann. Generell sollte man Wärme- oder Kälteanwendungen jedoch nur als begleitende Therapie sehen.
Weitere Maßnahmen zur Behandlung eines eingeklemmten Nervs
Ist die Diagnose eines eingeklemmten Nerven gestellt, sollten zunächst einmal überlastende Bewegungen pausiert werden. Gleichzeitig sollte aber auch keine absolute Ruhe eingehalten werden, denn die verhärteten Muskeln können nur so wieder gelockert werden, in dem man sich bewegt. Oftmals kennen die Patienten den genauen Ort des eingeklemmten Nerven durch die Schmerzen sehr gut und können diesen Bereich auch durch die verhärteten Muskeln ertasten.
Medikamentöse Behandlung
Sind die Schmerzen weiterhin stark, kann auch ein entzündungshemmendes Medikament in Tablettenform verabreicht werden. Auch hier kommen Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen zum Einsatz. Die Dosierung sollte zunächst 400- 600 mg 1-3 mal am Tag (Ibuprofen) oder 50- 75 mg 1-3- mal am Tag (Diclofenac) nicht überschreiten. Helfen auch diese Maßnahmen nicht, kann die Applikation einer Spritze in Erwägung gezogen werden.
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Physiotherapie
Neben den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sollte auch eine physiotherapeutische Beübung in Erwägung gezogen werden. Vor allem, wenn es immer wieder zu eingeklemmten Nerven irgendwo im Körper kommt, scheint eine zugrundeliegende, chronische Fehlbelastung wahrscheinlich zu sein. In diesem Fall sollten unter krankengymnastischer Anleitung Muskeln auftrainiert werden.
Spritzenbehandlung
Hat man früher noch entzündungshemmende Medikamente, wie Diclofenac gespritzt, ist man heute damit sehr vorsichtig geworden. Heute würde man z.B. ein Tramal-Kortison Gemisch spritzen, um neben der Schmerzlinderung auch gleichzeitig eine Entzündungshemmung zu erreichen. Die Spritze wird nach vorangegangener Desinfektion der Haut gegeben. Die Patienten merken einige Stunden später eine Besserung der Beschwerden. Manchmal kann es sein, dass nach der Spritze die Beschwerden wieder zunehmen und stärker werden. In diesem Fall kann auch überlegt werden, die Spritzenapplikation nochmals zu wiederholen.
Kinesiotaping
Auch wenn die Schmerzen durch Bewegung ausgelöst werden, sollte man nicht den Fehler machen und sich komplett ruhigstellen. Dehnende Übungen sollten ebenfalls regelmäßig zur Anwendung kommen. So sollten langsame und federnde Rumpfbeugen mehrere Minuten für 1-3 mal am Tag durchgeführt werden. Kinesiotapes sind selbstklebende Bänder unterschiedlicher Länge, Größe und Stärke, die man auf verschiedene Areale kleben kann. Bei einem eingeklemmten Nerv kann man ebenfalls ein oder mehrere Kinesiotapes über den schmerzhaften Bereich kleben. Man sollte das Band einige Tage auf der Stelle kleben lassen und merkt dann oftmals schon nach wenigen Tagen, dass es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt.
Medikamente
Eine Spritze kann bei einem eingeklemmten Nerv eine effektive Behandlungsmethode sein, insbesondere wenn starke Schmerzen oder Entzündungen vorliegen. Entzündungshemmung Kortisonhaltige Präparate reduzieren die Schwellung und Druck auf den Nerv. Eine gezielte Kortisonspritze kann den geklemmten Nerven schnell die Entzündung nehmen. Eine Kortisonspritze kann mit Traumel oder örtlichem Betäubungsmittel (z.B. Periradikuläre Injektion Kortison und Lokalanästhetikum werden in den Periduralraum der Wirbelsäule gespritzt (z. B. Bei akuten, starken Schmerzen, die andere Behandlungsformen (z. B. Wenn entzündliche Reaktionen (z. B. Zu nennen wären Diclofenac oder Ibuprofen als Salbe. Nurofen kann man auch als Schmerzpflaster auf den betroffenen Bereich für 24 Stunden kleben. Auch wärmende Salben, wie z.B. Es gibt verschiedene Wirkstoffe in Tablettenform. Es gibt Dicolfenac (z.B. Voltaren Resinat), die in Tagesdosierungen von 75 - 150 mg genommen werden können.
Ergänzende Maßnahmen
- Schonung und gezielte Bewegung: Die betroffenen Stellen sollte zunächst geschont werden, besonders wenn der Nerv im Rücken, Nacken oder Schulterbereich betroffen ist. Unnatürliche Schonhaltungen und ruckartige Bewegungen sollten möglichst vermieden werden.
- Massage und Gymnastik: Eine professionelle Massage oder sanfte Gymnastik wie Yoga können helfen, Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu lockern. Achten Sie darauf, dass die Übungen die Schmerzen nicht verstärken, sondern den Heilungsprozess unterstützen.
- Physiotherapie: Gerade bei einem leichten Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose können physiotherapeutische Maßnahmen und Rückenschule helfen, die Symptome zu lindern und die Mobilität zu verbessern.
Wann ist eine Operation notwendig?
In einigen Fällen, besonders bei schwerwiegenden oder chronischen Nervenkompressionen, kann eine Operation zur Dekompression notwendig werden. Bei einem Bandscheibenvorfall kann beispielsweise ein minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu verringern und die Nervenwurzeln zu entlasten.
Wie lange dauert die Heilung?
Die Dauer, bis man bei einem eingeklemmten Nerv wieder arbeitsfähig ist, kommt darauf an, wo der Nerv eingeklemmt ist und wie stark die Schmerzen sind, sowie auch welche berufliche Tätigkeit ausgeübt wird. Schwere körperliche Arbeiten sollte eher mit Vorsicht wieder begonnen werden, weil man verhindern will, dass es sofort wieder zu einer Einklemmung kommt.
- der im Büro arbeiten für 0 -7 Tagen krank geschrieben wird.
- mit mäßiger körperlicher Arbeit für 7 - 14 Tagen krank geschrieben wird.
- körperlich schwer arbeitende Menschen 2 Wochen bis mehrer Monate krank geschrieben wird.
Die Dauer der Beschwerden hängt von der Ursache der Nervenkompression ab. Bei Verspannungen heilt der eingeklemmte Nerv in der Regel von selbst. Ein eingeklemmter Nerv kann im Alltag nicht nur schmerzhaft, sondern auch einschränkend sein.
Vorbeugung
Mit gezielten Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Nervenkompression deutlich reduzieren.
- Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hilft, eingeklemmten Nerven vorzubeugen. Bei sitzenden Tätigkeiten im Büro sind eine aufrechte Haltung, passende Stühle und Tische sowie Hilfsmittel wie Handauflagen sinnvoll. Wer überwiegend steht, profitiert von gut gedämpften Schuhen und regelmäßigen Pausen zur Entlastung der Gelenke. Beim Heben schwerer Lasten sollte die Kraft aus den Beinen kommen, um den Rücken zu schonen.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Verspannungen vor und stärkt die Muskulatur.
- Stressmanagement: Muskelverspannungen können durch Stress begünstigt werden.
- Übergewicht reduzieren: Ein gesundes Körpergewicht entlastet die Wirbelsäule und verhindert zusätzlichen Druck auf Nerven.
- Muskuläre Dysbalance Check: Der muskuläre Dysbalance Check ist eine Methode, um Fehlbelastungen des Körpers herauszufinden. Der Untersucher schaut sich hierfür die Ausprägung, die Beweglichkeit und die Schmerzhaftigkeit der einzelnen Muskeln an und stellt einen Seitenvergleich an.
- Elektromyogramm: Das Elektromyogramm wird von Orthopäden und Neurologen eingesetzt, um durch eine Darstellung der elektrischen Ströme der Muskeln entsprechende Ungleichmässigkeiten und Fehlbelastungen zu diagnostizieren. Die Messungen werden im Seitenvergleich sowie auch jeweils in Ruhe und bei Bewegung durchgeführt. Ein auffälliger Spannungsabfall deutet immer auf eine Fehlbelastung hin.
- Wirbelsäulenvermessung: Die Wirbelsäulenvermessung wird von Orthopäden dann durchgeführt, wenn man feststellen möchte, ob eine Fehlhaltung oder Fehlbelastung vorhanden ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wirbelsäulenvermessung durchzuführen.
- Trainingsübungen: Es gibt einige Trainingsübungen, die man bei einem eingeklemmten Nerven durchführen kann. Vor allem dehnende und lockernde Übungen sollen dafür sorgen, dass die Verhärtungen der Muskeln nachlassen und so den Nerv nicht mehr komprimieren. Leichte, federnde Rumpfbeugungen sollten dazu führen, dass die Muskeln gedehnt und anschließend gelockert werden. Alle genannten Übungen darf man nur exemplarisch verstehen, da alle Übungen individuell auf die zu Grunde liegend Ursachen angepasst werden muss.