Wenn ältere Menschen unter Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit leiden, machen sie sich häufig Sorgen, dement zu werden. Geistige Einbußen im Alter müssen jedoch nicht zwangsläufig auf eine Demenz hinweisen, sondern können auch Symptome einer Depression sein. Depressionen mit kognitiven Einschränkungen sehen einer beginnenden Demenz manchmal zum Verwechseln ähnlich („Pseudodemenz“). Die Unterscheidung zwischen Depression und beginnender Demenz ist jedoch schwierig und bedarf einer ausführlichen und fachgerechten Diagnostik.
Einführung
Sowohl Depressionen als auch Demenzen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter und treten zudem häufig gemeinsam auf. Rund 30 bis 40 Prozent der Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz oder leichter kognitiver Störung leiden zusätzlich auch unter einer Depression. Unbehandelte Depressionen könnten das Risiko für die Entwicklung einer Demenz erhöhen. Daher ist es wichtig, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Erkrankungen zu verstehen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.
Ursachen von Demenz und Depression
Demenz
Die Alzheimer-Demenz ist mit einem Anteil von circa 60 bis 65 Prozent die häufigste irreversible Demenzform. Mit etwa 20 bis 30 Prozent folgen die gefäßbedingten („vaskulären“) Demenzen. Bei etwa 15 Prozent liegt eine Kombination beider Demenzformen vor.
Die Ursachen der Alzheimer-Demenz sind bislang noch nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist aber eine Reihe von Veränderungen im Gehirn, die bei Menschen mit Alzheimer-Demenz auftreten. So kommt es bei der Demenz zu einem Absterben von Nervenzellen und der Zerstörung ihrer Verbindung untereinander. Darüber hinaus werden Eiweißablagerungen im Gehirn (Plaques beziehungsweise Fibrillen) sowie die Verminderung eines für das Gedächtnis wichtigen Botenstoffs (Acetylcholin) beobachtet. Genetische Faktoren als alleinige Ursache liegen nur in weniger als zwei Prozent der Fälle vor. Insgesamt betrachtet spielen sie daher bei der Entstehung von Alzheimer eine untergeordnete Rolle.
Bei gefäßbedingten Demenzen kommt es infolge von Durchblutungsstörungen des Gehirns zum Absterben von Nervengewebe. Eine besondere Form vaskulärer Demenz ist die „Multiinfarktdemenz“. Hierbei führen wiederholte kleine örtliche Durchblutungsstörungen zum Absterben von Hirnzellen.
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Depression
Eine Altersdepression kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Ursachen können eine genetische Veranlagung sein, aber auch Traumatisierungen oder frühe Missbrauchserlebnisse. Zudem können sich bestimmte Ereignisse negativ auswirken und zu einer Depression führen. Lebensumstände führen also nicht zwangsläufig zu einer Depression, können jedoch durchaus als Trigger für depressive Episoden wirken, gerade bei vorbelasteten Menschen.
Die Frage inwieweit körperliche Erkrankungen, die im Alter häufiger auftreten, zu Depressionen führen, ist nicht leicht zu beantworten. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, neigen dazu, bestehende Probleme stärker und als bedrohlicher wahrzunehmen.
Risikofaktoren für Demenz
Je älter die Menschen werden, umso größer ist bei ihnen das Risiko für das Auftreten von Demenzerkrankungen. Auch wenn die Ursachen der Alzheimer-Demenz noch nicht hinreichend bekannt sind, lässt sich aus entsprechenden Studien ableiten, dass neben nicht veränderbaren Faktoren (wie Alter, Geschlecht und Genetik) und Vorerkrankungen auch Verhaltensweisen und Lebensumstände das Risiko beeinflussen, daran zu erkranken. Das Risiko sinkt beispielsweise durch körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung, geistige Aktivität und soziale Teilhabe.
Neuere Untersuchungen weisen zudem auf ein erhöhtes Risiko durch folgende Faktoren hin:
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Rauchen
- übermäßigen Alkoholkonsum
- Diabetes
- schwere Kopfverletzungen
- Infektionen
- Depression
- chronischer Stress sowie das Vorliegen einer Hör- oder Sehminderung
- erhöhte Cholesterinwerte
Besonders wichtig: Wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen, erhöht sich das Demenzrisiko deutlich. Positiv ist: Wer an einer Stelle ansetzt, kann oft mehrere Risiken gleichzeitig verringern.
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Risikofaktoren für Depression
Zu den häufigsten Auslösern im Alter gehören gesundheitliche Einschränkungen, der Verlust von Selbstständigkeit oder Mobilität sowie einschneidende Veränderungen wie der Renteneintritt, der Auszug der Kinder oder der Tod nahestehender Personen.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Menschen, die im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken, haben ein erhöhtes Risiko, im Alter eine Demenz zu entwickeln. Besonders auffällig ist dieser Zusammenhang bei Depressionen, die im mittleren Lebensalter auftreten. Warum Depressionen das Risiko für eine Demenz steigern, ist noch nicht vollständig geklärt. Fachleute vermuten mehrere Ursachen:
- Menschen mit Depressionen ziehen sich oft sozial zurück, bewegen sich weniger und vernachlässigen ihre Gesundheit.
- Zusätzlich steht ein dauerhaft erhöhter Spiegel des Stresshormons Cortisol im Verdacht, Entzündungsprozesse im Gehirn zu fördern und Nervenzellen zu schädigen.
Symptome und Diagnose
Symptome der Demenz
Typische Symptome beginnender Demenzen sind zum Beispiel Vergesslichkeit, kognitive Verlangsamung, Überforderung bei komplexen Aufgaben, sozialer Rückzug und Antriebslosigkeit. Im weiteren Krankheitsverlauf werden die Symptome unübersehbar, spätestens jetzt müssen Beruf und Autofahren aufgegeben werden. Bei alltäglichen Tätigkeiten wie Körperpflege, Toilettengang oder Essen und Trinken sind die Betroffenen zunehmend auf die Unterstützung anderer Personen angewiesen. Im Spätstadium sind Menschen mit Demenz vollkommen auf Pflege und Betreuung durch andere Personen angewiesen. Familienmitglieder werden nicht mehr erkannt, eine Verständigung mit Worten ist unmöglich. Vermehrt treten körperliche Symptome wie Gehschwäche und Schluckstörungen auf. Die Kontrolle über Blase und Darm nimmt ab. Vereinzelt kann es auch zu epileptischen Anfällen kommen. Bettlägerigkeit erhöht die Gefahr von Infektionen.
Für eine Demenz sprechen folgende klinische Merkmale:
- Desorientiertheit - Patientinnen und Patienten finden sich in ihrer Umgebung nicht mehr zurecht
- Konfabulationen - Betroffene versuchen Informationen aus ihrem Gedächtnis abzurufen, die nicht mehr gespeichert werden konnten
- Ein zeitlich unscharfer Beginn der Erkrankung
- Hirnwerkzeugstörungen (Störungen von Hirnfunktionen), die sich in Form von Sprach- und Bewegungsstörungen wie Aphasie und Apraxie bemerkbar machen
Symptome der Depression
Grundsätzlich ähnelt eine Depression im Alter der Erkrankung in jüngeren Jahren. Neben den klassischen Symptomen treten aber alterstypische Besonderheiten auf, die dazu führen, dass eine Altersdepression nicht oder erst spät erkannt wird. Oft ist unklar, inwieweit Erkrankungen, die häufig im Alter auftreten, zu Depressionen führen. So können typische Symptome einer Depression, wie Schlaf- oder Antriebsstörungen, auch im Zusammenhang mit einer körperlichen Erkrankung stehen, ohne dass eine Depression vorliegt.
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Eine Depression ist typischerweise von Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit oder Gefühllosigkeit gekennzeichnet. Ältere Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, neigen außerdem dazu, körperliche Beschwerden als bedrohlicher wahrzunehmen als sie sind. Haben sie etwa Konzentrations- und Auffassungsstörungen, die Folge einer Depression sind, fürchten viele, an einer Alzheimer Demenz erkrankt zu sein.
Neben Demenz gehören Depressionen zu den häufigsten Psyche und Geist betreffenden Erkrankungen bei älteren Menschen. Eine Depression im Alter bedeutet nicht nur einen Verlust an Lebensqualität, sondern bringt auch größere Risiken mit sich. Betroffene ziehen sich aufgrund einer Depression ins Bett zurück oder essen und trinken zu wenig. Zudem wirkt sich eine Depression negativ etwa auf vorhandene Herz-Kreislauf-Krankheiten aus, kann chronische Schmerzen verstärken und zu Pflegebedürftigkeit führen.
Für eine zusätzliche schwerere Depression bei Demenz sprechen:
- Schuldgefühle
- Lebensüberdrussgedanken oder Lebensmüdigkeit bis hin zum Wunsch, sich selbst zu töten (Suizidalität)
- Schlaflosigkeit
- Gewichtsverlust
- Interessensverlust
- Psychomotorische Hemmung oder auch Agitation - Erkrankten fällt es sehr schwer, sich zu bewegen, oder sie sind extrem unruhig
- Ausgeprägte Konzentrationsstörungen
Differenzialdiagnose
Aufgrund der Symptomüberschneidungen ist die Abgrenzung depressiver Erkrankungen mit kognitiven Symptomen von beginnenden Demenzen oder leichten kognitiven Störungen nicht einfach. Sie bedürfe einer ausführlichen und fachgerechten Diagnostik, die bisher jedoch nicht immer angemessen durchgeführt werde.
Depressionen vs. Depression und Demenz können sich im höheren Lebensalter auf sehr ähnliche Weise zeigen. Vergesslichkeit, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit - all das kann bei beiden Erkrankungen auftreten. Ein zentraler Unterschied: Menschen mit einer Depression nehmen ihre kognitiven Einschränkungen meist sehr bewusst wahr und sprechen diese auch an. Viele äußern Sätze wie „Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren.“ oder „Ich weiß gar nichts mehr.“ Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, erkennen ihre Ausfälle oft nicht - oder spielen sie herunter.
Auch beim Gedächtnis zeigen sich Unterschiede: Bei der einer Depression treten Gedächtnisprobleme oft nur phasenweise auf und können durch Stress verstärkt werden. Auch bei Menschen mit Demenzerkrankungen wie Alzheimer kann sich im Verlauf zusätzlich eine Depression entwickeln.
Diagnostische Verfahren
Wenn Anzeichen von Vergesslichkeit über längere Zeit anhalten und sogar zunehmen, sollte dies von einem Spezialisten untersucht werden. Nur so kann festgestellt werden, ob es sich um normale, altersbedingte Gedächtnisveränderungen oder um eine Demenz handelt. Die Diagnostik sollte immer von einem Spezialisten (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Facharzt für Neurologie) durchgeführt werden. An einigen Kliniken gibt es auch Gedächtnisambulanzen, die auf die Diagnostik von Demenzen spezialisiert sind.
Zu Beginn der Untersuchung wird der Arzt die genaue Krankengeschichte (Anamnese) erfragen. Dabei sind die Angaben der Bezugspersonen besonders wichtig, weil der Betroffene seine Gedächtnisprobleme oft nicht bemerkt, sie verheimlicht oder aber sie überschätzt. Um die Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit objektiv zu erfassen, werden psychometrische Tests durchgeführt, bei denen der Patient mit Papier und Stift oder am Computer verschiedene Aufgaben löst. Kurztests wie der Uhrentest oder die Mini Mental State Examination (MMSE) geben eine grobe Einschätzung, ob eine Demenz vorliegt. Im Anschluss werden ausführlichere Testverfahren durchgeführt, um Beeinträchtigungen in verschiedenen Bereichen (zum Beispiel Kurz- und Langzeitgedächtnis, Sprachfähigkeiten) zu erfassen.
Um keine organische, behandelbare Ursache der Demenz zu übersehen, wird immer auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Dazu gehören eine internistische und neurologische Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung. Hier werden unter anderem Blutbild, Blutzucker, Leber- und Nierenwerte und Schilddrüsenhormone überprüft. Eine Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) dienen dazu, Veränderungen der Struktur des Gehirns sichtbar zu machen, die auf eine Demenz schließen lassen. Sie können auch eine andere Ursache für die Symptome sichtbar machen (zum Beispiel einen Tumor oder eine Blutung im Gehirn). Beim Verdacht auf bestimmte Demenzformen können zusätzliche Verfahren wie die Positron-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt werden, die Funktionseinbußen in unterschiedlichen Hirnregionen abbilden können. Um Fett- und Kalkablagerungen in den Blutgefäßen zu erkennen, die die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen, wird häufig eine Doppler-Sonographie durchgeführt - eine Form der Ultraschalluntersuchung. Sie gibt Aufschluss darüber, ob eine vaskuläre Demenz vorliegt.
Wichtig ist, die Demenz von anderen neurologischen und psychischen Erkrankungen abzugrenzen - vor allem von einer Depression. Denn hier können Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten im höheren Alter ähnlich stark beeinträchtigt sein wie bei einer Demenz. Liegt eine Depression vor, kann sie mit Antidepressiva behandelt werden - das führt meist auch zu einer deutlichen Besserung der kognitiven Fähigkeiten.
Eine Alzheimer-Demenz kann mithilfe spezieller Verfahren bereits im frühen Stadium, in dem erst leichte kognitive Beeinträchtigungen vorliegen, diagnostiziert werden. Dazu werden die Tau- und Beta-Proteine im Liquor (Nervenwasser) bestimmt. Weiterhin können Amyloid-Ablagerungen im Gehirn mithilfe der PET sichtbar gemacht werden. Eine bestimmte Konstellation von Tau- und Beta-Proteinen und Amyloid-Ablagerungen im Gehirn spricht mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Alzheimer-Demenz.
Behandlung
Behandlung von Demenz
Die Alzheimer-Demenz ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, in deren Verlauf Nervenzellen des Gehirns unumkehrbar zerstört werden. Diese Demenzform verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich. Es lassen sich jedoch grundsätzlich drei Stadien feststellen, die fließend ineinander übergehen. Charakteristisch ist ihr schleichender, nahezu unmerklicher Beginn.
Steht die Diagnose fest, sollten regelmäßig Folgeuntersuchungen durchgeführt werden, um den Krankheitsverlauf zu beobachten und die Wirksamkeit von Therapiemaßnahmen zu überprüfen und ggf. anzupassen. Gleichzeitig können so die Angehörigen beraten werden, wie sie den Patienten in seinem momentanen Zustand am besten unterstützen können.
Behandlung von Depression
Bei älteren Menschen ist die Behandlung einer Depression genauso wichtig wie bei jüngeren Menschen. Und auch im Alter sind Depressionen gut mit Medikamenten und Psychotherapie zu behandeln. Wichtig ist eine sorgfältige Auswahl des Antidepressivums durch den Arzt, weil die medikamentöse Therapie bei älteren Menschen komplizierter ist. Denn häufig werden mehrere Medikamente eingenommen, wodurch es zu Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten kommen kann. Auch die Wirksamkeit insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie ist belegt, allerdings wird älteren Menschen Psychotherapie nur selten angeboten.
Bei leichten oder mittelschweren Depressionen ist eine psychotherapeutische Behandlung mindestens ebenso erfolgversprechend wie Antidepressiva und das Nebenwirkungsrisiko ist geringer. Allerdings ist das psychotherapeutische Angebot für Menschen mit Demenz bei weitem noch nicht ausreichend.
Behandlung von Depressionen bei Demenz
Auch wenn die Diagnose manchmal schwierig ist: Eine Depression lässt sich auch bei bestehender Demenz behandeln. Ziel ist es, die Stimmung zu stabilisieren, Unruhe und Rückzug zu verringern - und die Lebensqualität spürbar zu verbessern. Im Vordergrund stehen nicht-medikamentöse Maßnahmen. Dazu gehören strukturierende Tagesabläufe, Bewegung, Musik, Gespräche, kreative Angebote oder soziale Kontakte. Diese Ansätze sind individuell anpassbar und können sich positiv auf Stimmung, Schlaf und Antrieb auswirken.
In bestimmten Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein: Antidepressiva wie Mirtazapin oder Sertralin gelten als gut verträglich und beeinflussen die kognitive Leistungsfähigkeit nicht negativ.
Prävention
Prävention von Demenz
Auch wenn die Ursachen der Alzheimer-Demenz noch nicht hinreichend bekannt sind, lässt sich aus entsprechenden Studien ableiten, dass neben nicht veränderbaren Faktoren (wie Alter, Geschlecht und Genetik) und Vorerkrankungen auch Verhaltensweisen und Lebensumstände das Risiko beeinflussen, daran zu erkranken. Das Risiko sinkt beispielsweise durch körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung, geistige Aktivität und soziale Teilhabe.
Eine sichere Möglichkeit, sich vor einer Demenz zu schützen, gibt es nicht. Man kann jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz in gewissem Maß verringern, wenn man die Risikofaktoren für die Demenz reduziert. Als wichtige Strategie gilt dabei, Risikofaktoren zu reduzieren, die zu Veränderungen der Blutgefäße im Gehirn führen. Dazu gehört zum einen die Behandlung von Erkrankungen, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen - zum Beispiel von Bluthochdruck oder Diabetes. Zum anderen ist ein gesunder Lebensstil wichtig: Dazu gehören ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, die Vermeidung von Übergewicht, Nichtrauchen und ein mäßiger Alkoholkonsum. Wichtig ist auch die frühzeitige Behandlung einer Depression. Des Weiteren ist es sinnvoll, ein geistig und sozial aktives Leben zu führen, weil es das Gehirn aktiv hält und so die geistige Leistungsfähigkeit länger aufrechterhält. Außerdem hat sich gezeigt, dass das Risiko für eine Demenz mit zunehmendem Bildungsniveau sinkt.
Prävention von Depression
Die gute Nachricht: Wer seine Depression frühzeitig behandeln lässt - ob mit Medikamenten, Psychotherapie oder einer Kombination - kann das Risiko senken.
Rolle der Angehörigen
Dem sozialen Umfeld von Menschen mit Depression, vor allem Angehörigen und Freunden, kommt häufig eine wichtige Rolle zu. Sie können dem Betroffenen helfen, etwa indem sie die Initiative ergreifen und einen Termin beim Arzt vereinbaren. "Als Erkrankter in der Depression gibt man sich selber die Schuld und hat gar nicht den Mut, die Energie und die Hoffnung, den Weg in die professionelle Behandlung zu finden. Wichtig ist auch, dass Erkrankte während einer Depression keine wichtigen Lebensentscheidungen treffen, rät Hegerl. Denn sie sehen die Realität verzerrt und bewerten Dinge nach der Erkrankung womöglich anders und treffen andere Entscheidungen.
Wenn Menschen mit Demenz zusätzlich an einer Depression erkranken, ist das für Angehörige oft besonders belastend. Rückzug, Traurigkeit, körperliche Beschwerden oder Hoffnungslosigkeit lassen sich schwer einordnen, vor allem, wenn die betroffene Person sich nicht mehr klar äußern kann. Angehörige übernehmen in dieser Situation eine wichtige Rolle: Sie können aufmerksam beobachten, verständnisvoll begleiten und dabei helfen, dass professionelle Unterstützung in Anspruch genommen wird.
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